Sofies Welt (gebundene Ausgabe) / Jostein Gaarder Testbericht

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ab 8,35
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Erfahrungsbericht von lieblingsbabe

Mein Bücherregal...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

...hätte sich sicherlich schon übergeben, würde es sich übergeben können, als ich ihm dieses Buch zum Aufbewahren überlassen hab.
Sofies Welt von Jostein Gaarder. Wohl eines der bekanntesten, deutschen Bücher.

Geht wohl als eindeutig als Kinderbuch durch, zumindest hat es den deutschen Jugendliteraturpreis erhalten.



Inhalt
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Sofie ist ein normales Mädchen, was anständig ist und immer brav zur Schule geht. Eines Tages findet sie einen Brief im Postfach, ohne Absender und mit der Frage: "Wer bist du?". Sofie beachtet den Brief nicht weiter, da sie ohnehin nicht wüsste was sie darauf antworten sollte. Am Tag darauf ein zweiter Brief.
"Woher kommt die Welt?" will der Unbekannte wissen. Von diesem Zeitpunkt an beginnt Sofie sich über die Fragen den Kopf zu zerbrechen. Sie fragt sich, wer sie eigentlich ist und woher sie kommt, liegt nächtelang wach und grübelt über die Antwort.
Immer wieder erhält sie Briefe dieser Art mit Fragen, die sich beantworten muss. Da sie noch immer nicht weiss von wem diese Briefe kommen, wacht sie über den Briefkasten, kann jedoch niemanden finden, der dort Briefe einwirft.

Schließlich möchte sich der Unbekannte mit Sofie treffen und sie verabreden sich nachts vor einer Kirche. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um einen Mann handelt, immer mit Hut und Mantel bekleidet.
Die beiden reden die ganze Nacht über die Welt und die Art und Weise wie sie entstanden ist. Das heißt in erster Linie redet der Mann, mit Namen Alberto, und Sofie hört zu, stellt Zwischenfragen und erhält teilweise eine Antwort von 20 Buchseiten. Es wird philosophiert was das Zeug hält.

Die beiden treffen sich desöfteren und Sofie berichtet Alberto davon, dass sie immer wieder merkwürdige Briefe in ihrem Briefkasten findet, die nicht an sie adressiert sind. Die Briefe sind für eine Hilde bestimmt, mit der Sofie gar nichts verbindet.
Auch findet sie immer öfter Dinge in ihrem Zimmer, die Hilde gehören.

Am Ende des Buches (ich verrate es jetzt einfach, weil ich kaum glaube, dass es wirklich Leute gibt, die das Buch spannend finden und bis zu diesem Zeitpunkt dem Geschehen überhaupt folgen konnte!) stellt sich heraus, dass Sofie und Alberto eigentlich gar nichts wirklich existieren. Sie sind lediglich Phantasien und leben praktisch nur in einem Buch, welches Hilde von ihrem Vater geschenkt bekam.
Das heisst sie sind eigentlich lediglich Gedanken einer anderen Welt.



Meinung
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Das Buch ist grausam ist eine einzige Qual. Es ist schrecklich verwirrend. Besonders gegen Ende es Buches weiss man überhaupt nicht mehr, was jetzt real ist und was nicht und wieso eigentlich. Man erfährt nicht wieso Dinge passieren oder wo Sofie eigentlich landet und was mit ihr passieren nachdem sie erkannt hat, dass sie gar nicht existiert (was natürlich purer Schwachsinn ist)

Im übertragenen Sinne ist das sicherlich eine gute Botschaft. Man erkennt, dass man praktisch nur eine Maroinette ist, die von jemand mächtigerem bedient wird. Für die Dinge, die geschehen, gibt es keinerlei Erklärung, weil wir sie nicht verstehen können.
Im Prinzip eine nette Kernaussage. Die Frage ist nur: Verstehen Kinder/Jugendlich so etwas?

Das Buch ist für Kinder ab 14 Jahre geeignet aber beim besten Willen glaub ich nicht, dass ein 14jähriger sich 620 Seiten Philosophiegeschwafel von Kant über Platon bis Jesus antun. Die Texte waren teilweise sogar mir einfach nur zu fad und das obwohl ich mich durchaus für Philosophie interessiere. Das heißt ich hab dann gut und gerne mal 20 Seiten übersprungen.

Durch das Buch musste ich mich einfach nur qualen und am Ende war ich enttäuscht von diesem schwachsinnigen Ende. Ich hätte mir mehr erwartet als dass man Kindern erzählt, sie wären nicht real und Teil eines Buches. Vor allem als Botschaft und zur Ermittlung der Kernaussage absolut ungeeignet für Kinder in dem Alter. Wie soll man sowas verstehen können, wenn man es in der Schule nicht bespricht?

Ich denke für viele Kinder wird das Buch einfach nur verwirrend sein. Ich wusste oftmals ehrlich nicht mehr um was es jetzt gerade geht, aber immerhin hab ichs bis zum bitteren Ende geschafft.



Sprache
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Man sollte sich als Autor zumindest darüber im Klaren sein für welche Zielgruppe man schreibt. Der Inhalt und die Zumutung von diesem Verwirrspiel ist für Kinder nicht geeignet, kein Kind wird diesem Wirrwarr folgen können.
Problem hierbei: Für Erwachsene wiederrum finde ich die Sprache zu einfach. Die langweilt sehr schnell und ich wohl eher was für Grundschüler.

Es ist sehr schade, dass man sich da nicht auf einen Punkt festlegen kann und sich nie sicher ist, ob man jetzt tatsächlich zur Zielgruppe dieses Buches gehört oder nicht.
Inhaltlich sicherlich, sprachlich absolut nicht.



Fazit
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Das Buch hat sein Ziel verfehlt. Nämlich das, Jugendlichen und Kindern die Philosophie nahe zu bringen und so interessant wie möglich zu gestalten. Leider erinnert mich das Buch an manchen Stellen nicht an einen Roman sondern eher an einen Ausschnitt eines Geschichtsbuches. Das heißt es ist wenig lieblos gestaltet und genauso unverständlich für Kinder.
Ich würde es keinem empfehlen, d.h. auch nicht Erwachsenen. Es ist das schlechtes und dickste Buch was mein Bücherregal in sich trägt und ich hoffe, ich begehe nie wieder so einen Fehlkauf.



Deutscher Taschenbuch Verlag
10 Euro
ISBN: 3-423-62000-5

36 Bewertungen, 2 Kommentare

  • BlueDione

    06.09.2004, 00:26 Uhr von BlueDione
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein geniales Buch!!!!! Ich muss sagen, ich liebe Philosophie und genauso auch dieses Buch :). Aber dein Bericht ist trotzdem klasse und zum glück sind Meinungen ja verschieden, deswegen trotzdem ein s.n.

  • cleo0405

    03.09.2004, 19:54 Uhr von cleo0405
    Bewertung: sehr hilfreich

    An dem Buch kann man schon verzweifelt. Ich empfehle dir aber mal den Film zu schauen. Der ist interessanter und man ist schneller fertig mit damit ;) Aber Jostein Gaarder hat ein gute/ einfachere Bücher geschrieben, les' mal Vita Brevis - Das L