Sofies Welt (gebundene Ausgabe) / Jostein Gaarder Testbericht

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Vorwort
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Die Philosophie - seit einen guten Jahr der Hauptbestandteil meines Lebens, welches ich nicht mehr missen möchte. Wer sich intensiv mit der Philosophie beschäftigt weiß, wie es mir häufig ergeht. Depressivität, traurige Gedanken und die Fragen an sich selbst - Warum muß ausgerechnet ich mich mit diesem Thema befassen ? - sind nur die kleinsten Übel, wenn man sich mit diesem Gebiet befasst. Bevor ich überhaupt die Meinung über das Buch Sofies Welt verfasse ist dieses Vorwort auf jeden Fall nötig. Denn ich kenne viele Leute die sagen, dass sie das Thema Philosophie nicht interessiert, es ihnen zu trocken und langatmig ist. Ja, das ist es. Doch die Gabe zu erlangen, wie man sich selbst erkennt ist möglich - mit der Philosophie. Allerdings sei niemandem vorenthalten, dass dieser Weg holprige und steinige Gänge mit sich bringt. Wenn man auf der Stelle tritt und nicht mehr weiter weiß kann dieser Weg sogar in die Dunkelheit führen, in die Dunkelheit der Traurigkeit, Depressivität und Unzufriedenheit. Ich würde letztendlich sogar soweit gehen, dass dieser Weg krank machen kann. Doch wer sich schon immer einmal seine eigene Theorien für die Fragen des Seins bilden wollte muss diesen Weg gehen. Fachbücher der Philosophie helfen einem dabei nicht sehr viel weiter, sie erlernen einen nur zu verstehen und öffnet Gedankenkanäle im eigenen Kopf, die ansonsten für immer verschlossen geblieben wären.
Bei mir fing es mit der Philosophie an, als unser evanglischer Religionslehrer im 10. Schuljahr ein ganzes Jahr lang das Thema der Philosophie mit uns erlernte. Und glaubt mir, dass dieser Mann Schuld daran ist, dass ich die schönsten und auch schlimmsten Dinge denke, die man sich vorstellen kann.
Oft wurde ich durch mein Profil schon gefragt, über was ich ein Buch schreibe. Die Frage dürfte sich hiermit erübrigen. Es ist ganz einfach so, dass man nur seine eigenen Gedanken auf Papier bringen kann. Bei den Versuchen seine Denkweise einem Menschen zu schildern, der diese dann auch akzeptiert, vielleicht sogar respektiert, scheitert man gnadenlos. Selbst von Philosoph zu Philosoph - sich so untereinander auszutauschen, bringt nichts. Nur ich selbst kann meine Gedanken denken und diese verstehen, niemand anderes sonst. Ein Blatt ist formlos und dort kann ich das schreiben, was mich bewegt. Genau gesagt, nur das Papier versteht meine Gedanken.

Ich entschuldige mich für dieses lange Vorwort, doch dies mußte einfach sein. Sophies Welt veränderte mein Leben, im Religionsunterricht behandelten wir jedes kleinste Detail über ein Jahr lang. Im Voraus möchte ich schon sagen, was mir dieses Buch letztendlich gegeben hat: Ich habe gelernt zu denken ! Glaubt mir, diesen Satz muss jeder für sich selbst deuten, jedoch ist in jedem von euch ein Philosoph versteckt, den die meisten in ihrem Leben nicht finden werden. Es ist wie ein Geschenk, was man nicht beschreiben kann. Es hat keine Eigenschaften der Sinne, plötzlich war es einfach da, oben in meinem Kopf und wird nie wieder verschwinden. Ich schreibe wahrscheinlich in Rätseln, doch diese sind da, um sie zu lösen.
Meine Meinung zu diesem Buch wird keine gewöhnliche sein. Wie ich das
meine ? Ich weiß es selbst nicht !

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Jostein Gaarder
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Geboren wurde Jostein Gaarder am 8. August 1952 in Oslo, studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaft.
1991 erschien das Buch, womit er berühmt wurde - Sophies Welt. Dieses Buch ist inzwischen in über 50 Sprachen übersetzt worden, dient in der Bildung (vor allem in Schulen) als der philosophische Einstieg überhaupt.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch kein gewöhnliches Werk eines Autors. Es ist ein Geschenk an Herrn Gaarder, von wem auch immer.

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Sofies Welt
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Der Titel dürfte bezeichnend für den Inhalt des Buchs sein. Eine 14-jährige Schülerin namens Sofie Admundsen begibt sich auf die Reise durch ihre eigene, kleine Welt.

Bevor die Geschichte des Buchs beginnt, fügte Jostein Gaarder einen Spruch Goethes ein, den ich nie in meinem Leben vergessen werde.

Wer nicht vor dreitausend Jahren
Sich weiß Rechenschaft zu geben,
Bleib im Dunkeln unerfahren,
Mag von Tag zu Tage leben.

Falls ihr euch eine Antwort auf dieses Zitat bilden könnt, seit ihr vielleicht auf dem Anfangsweg, welcher noch eben und geteert sein mag.

Kurz vor ihrem Geburtstag durfte Sophie Admundsen ein bis dato ganz normales Leben führen. Plötzlich, als sie im Briefkasten vor der Haustür einen grünen Umschlag findet, sollte sich ihr Leben von der einen auf die andere Sekunde schlagartig ändern.
Sie öffnet den Brief des ihr unbekannten Schreibers und findet einzig und allein die Sätze Wer bist du ? und Woher kommt die Welt vor.

Natürlich fragt sie sich direkt, was diese Fragen sollen, woher der Brief kommt und wer ihr diesen überhaupt geschrieben hat. Doch lange denkt sich darüber nicht nach, denn nun beginnt sie sich intensiv, in ihrem jungen Dasein auf der Erde, Gedanken darüber zu machen und Antworten auf diese Fragen zu finden.

Weitere Briefe folgen, immer wieder mit den Fragen des Seins und im späteren Verlauf lernt sie den richtigen Namen des Schreibers kennen, Alberto Knox. Ab diesem Zeitpunkt macht sich Sophie durch seine Erzählungen und Theorieerklärungen der großen Philosophen auf in die Welt der Philosophie. Man spürt in dem Buch richtig, wie sie sich von dem ganzen mitreißen lässt, die steinigen Wege schon längst beschritten hat.

Währenddessen erhält sie verschiedene Postkarten eines Albert Knag, welche an Hilde Moller Knag adressiert sind, jedoch bei Sophie im Briefkasten landen. Verwirrt fragt sie sich immer wieder, was es mit den beiden Personen auf sich haben kann, lässt sich jedoch kaum beeindrucken, da sie durch Alberto Knox zu sehr auf das Thema der Philosophie fixiert ist.

So unternehmen die beiden, eine Rolle zwischen Lehrer und Schüler, die Reise tief in die Anfänge der Philosophie bis in die Neuzeit. Alle wichtigen Philosophen und deren Denkweisen werden von Alberto Knox für Sophie detailliert geschildert, durch ständige Nachfragen spürt man das unendliche Interesse der Schülerin und bekommt als Leser selbst Fragen beantwortet, welche man Alberto Knox gerade stellen wollte.

Weiter gehe ich nicht auf die eigentliche Geschichte ein, das Ende verrate ich ebenfalls nicht. Das Ende ? Man mag mich nun für verrückt halten, aber ich habe das Ende des Buchs nicht gelesen und es auch nie lesen wollen. Wie es endet werde ich wohl nie erfahren, nehme mein Geheimnis etwas aus diesem Buch nicht zu wissen mit ins Grab.

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Philosophen, die mich beeindrucken
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Das Buch erleichterte mit den Einstieg in die Philosophie wirklich sehr. Und da ich es bis jetzt fünf Mal gelesen habe (ohne Ende natürlich), jedoch natürlich immer noch nicht alles verstehe (was auch gar nicht möglich ist), habe ich inzwischen meine Lieblinge unter den Philosophen, welche meine persönliche Denkweise über die Fragen des Seins jedoch nicht beeinflussen. Ich liste nun einmal meine TOP 5 für euch auf, hoffe das ich euch für diese Philosophen begeistern kann, falls ihr das Buch lesen werdet.

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Sokrates
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Der Philosoph, welcher mich von Anfang an begeisterte. Ich weiß, dass ich nichts weiß ! Für mich der schlauste Ausspruch, den es je in der Menschheit gab. Die Antwort auf seine Aussage muss jeder für sich selbst herausfinden.

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Descartes
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Ein Philosoph und Naturwissenschaftler, über den ich eine Unterrichtsstunde als Lehrer im Religionsunterricht halten durfte. Ich habe ihn nie verstanden, werde es auch nie tun, und doch bin ich von seiner Denkweise begeistert.

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Platon
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Platon und sein Höhlengleichnis - die für mich genialste Theorie, welche je ein Mensch gehabt hat.

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Hegel
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Sein Thema der Vernunft brachte mich in Rage, konnte ihm in keinem Punkt zustimmen. Und doch denkt er irgendwie anders als es je ein Philosoph getan hat.

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Demokrit
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Vergleiche seine Theorie mit Playmobilbausteinen und es bleibt doch ein Rätsel.

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Nachwort
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Verstanden, warum ich diese Philosophen liebe ? Nein ? Ich auch nicht. Denn was diese Philosophen der Menscheit mitteilen wollen lässt sich begreifen, es lässt sich jedoch nicht verstehen. Deshalb auch meine Aussage am Anfang der Meinung, warum jeder Mensch seine eigene Theorie zu den Fragen des Seins besitzt, falls sie jeder finden würde.

Kein Zufall ist es, dass Sofies Welt auch so heißt. Philosophie bedeutet auseinander genommen (Philo = Liebe zur, Sophie = Weisheit) Liebe zur Weisheit. Eine Bedeutung ander ich schon oft scheiterte, wenn ich darüber nachdenken musste. Denn man muss die Weisheit nicht lieben, um Fragen zu suchen, man muss etwas lieben, was zwar exisitiert, aber nicht beschreibbar ist.

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Preis
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Das Buch kostet zur Zeit laut Amazon.de 10 €, wobei ich damals nur 15 DM bezahlen musste. Für ein so starkes Buch mit über 600 Seiten kann man einen solchen Betrag aber auf alle Fälle verkaften.

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Fazit
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Das Buch erleichtert einem den Einstieg in das Thema der Philosophie erheblich. Nur wenn man weiter in das unentdeckte Tal vorschreiten möchte, hilft es nichts mehr. Jostein Gaarder schrieb eine Geschichte, die mit nichts anderem vergleichbar ist. Gekonnt hat er das Thema der Philosophie in die Rahmenhandlung der Geschichte von Sofie Admundsen verpackt. Somit ist es nicht nur ein Roman, sondern sogar ein Nachschlagewerk für jung und alt.

Wer sich jedoch nie in seinem Leben mit dem Thema beschäftigen möchte, was ich persönlich sehr schade finde, wird dieses Buch auch nicht lieben lernen. Wenn man nicht offen für Neues ist, sollte ebenfalls die Finger davon lassen.

Mir jedoch hat es geholfen, meinem Leben einen neuen Reiz zu geben.