Der Ruf der Trommel (Taschenbuch) / Diana Gabaldon Testbericht

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ab 13,58
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Erfahrungsbericht von butterkeks

Wie die Mutter so die Tochter!

Pro:

spannend, romantisch, schöne Charaktere

Kontra:

ich hab nichts gefunden

Empfehlung:

Ja

Nach den ersten drei Bänden der Highland-Saga war es klar, dass ich irgendwann auch den vierten lesen musste „Der Ruf der Trommel“ und vor ein paar Tagen habe ich angefangen und konnte mich kaum mehr halten, um nicht die Nächte durchzulesen.

Einband:

Das Buch ist überwiegend orange bzw. hat die Farbe der untergehenden Sonne. Im Vordergrund liegen auf einem schottischen Plaid eine Axt, eine Muskete und ein Pulverhorn. Im Hintergrund stehen noch einige Bäume und an der Stelle, wo der Himmel sein sollte, steht der Titel des Buches und die Autorin. Die Rückseite ist genauso gestaltet, nur dass in der Mitte der übliche Klappentext steht.

Allgemeine Informationen:

Der Roman ist im Blanvalet-Verlag mit der ISBN 3-442-35272-X erschienen, hat 1.197 Seiten und kostet 13,00 Euro.

Inhalt:

Claire ist mit Jamie zu den neuen Kolonien aufgebrochen, um Jamies Tante Jocasta aufzusuchen und sie um Hilfe zu bitten ein wenig Land zu erwerben, um sich mit seiner Familie niederzulassen. Auf dem Weg nach River Run, dem Anwesen von Jocasta, wird die kleine Reisegruppe bestehend aus Claire, Jamie, dem jungen Ian und dessen Hund (oder eher einem Wolf) Rollo überfallen und ihrer kleinen Habseligkeiten beraubt. Unter diesen Habseligkeiten befanden sich auch einige Edelsteine, mit denen Jamie Besitz erwerben wollte. So müssen sie mit leeren Händen, fast als Bittsteller vor Jocasta treten, die sie aber sehr freudig aufnimmt und sogleich ins Herz und in ihre Pläne mit einschließt.

Trotz des großzügigen Angebotes die Plantage zu führen und anschließend zu erben, beschließen Claire und Jamie sich ihr eigenes Zuhause zu schaffen und reisen in die Berge, wo sie bald einen Platz gefunden haben, der ihnen gefällt. Jamie baut eine kleine Hütte und weitet mit der Zeit das Anwesen aus und schickt einen guten Freund, Duncan Innes, aus, um die vertriebenen Schotten zusammen zu suchen und ihnen anzubieten sich in seiner Nähe anzusiedeln. Viele folgen seinem Ruf und Fraser´s Ridge wächst und gedeiht. Selbst mit den Indianern können sich die neuen Siedler anfreunden und Ian findet dort viele neue Freunde, mit denen er fröhlich auf die Jagd geht und begierig ihre Sprache lernt.

Derweil hat sich in der Gegenwart, aus der Claire 200 Jahre zurück nach Schottland gereist ist, das Verhältnis zwischen Roger und Brianna vertieft und Roger hat ihr sogar schon einen Heiratsantrag gemacht, den Brianna nicht angenommen, aber auch nicht abgewiesen hat. Sie brauchte noch etwas Zeit, die Roger ihr geben würde. Er selbst geht nach Oxford und Brianna bleibt in Boston, doch durch ihre Briefe und das Versprechen im Sommer endlich zu ihm zu kommen, halten sie die Gefühle aufrecht. Doch nach einiger Zeit bemerkt Roger eine Veränderung in ihren Briefen und erklärt sie sich damit, dass sie einen anderen Mann gefunden hat.
Roger begreift erst nach einiger Zeit, dass Brianna Nachforschungen über Claire und Jamie gemacht hat und den Zeitungsartikel entdeckt hat, den er ihr so verzweifelt verschwiegen hat. In diesem Artikel war zu lesen, dass Claire und Jamie durch ein Feuer umgekommen sind.

Brianna tut das was ihr als erstes in den Sinn gekommen ist...sie versucht ihre Mutter und ihren Vater zu retten und reist, genau wie ihre Mutter, durch die magischen Steine in die Vergangenheit.
Doch Roger folgt ihr in die Vergangenheit, um die Frau zu beschützen, die er über alles liebt. Bevor sich die zwei nach einem heftigen Streit zu verschiedenen Zielen auf den Weg machen, gibt sich Brianna ihm hin und schenkt ihm ihre Jungfräulichkeit. Am selben Abend trennen sich ihre Wege und Brianna wird in dieser Nacht brutal vergewaltigt. Noch weiß sie nicht, dass sie schon bald ein Kind erwartet und nicht weiß, ob es von Roger oder von ihrem Peiniger stammt.

Kurze Zeit später trifft sie auf Jamie, ihren leiblichen Vater, dem sie wie aus dem Gesicht geschnitten ist und Jamie bringt sie zu ihrer Mutter und die Familienidylle scheint perfekt bis Roger auftaucht und Jamie ihn versehentlich für Brianna´s Vergewaltiger hält. Er schlägt ihn brutal zusammen und ist kurz davor ihn zu töten, doch er besinnt sich und schickt Ian aus, um Roger an die Indianer als Sklaven zu verkaufen.

Als Brianna davon erfährt, entbrennt ein heftiger Streit zwischen ihr und ihrem Vater und Jamie zieht aus, um Roger zurück zu holen...

Meine Meinung:

Ein gelungener vierter Roman! Ich war wie immer von Anfang an gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders die letzten 300 Seiten waren irre spannend und interessant. In Gedanken hab ich mich gut mit Claire identifizieren können und war überrascht als Brianna ihr in die Vergangenheit gefolgt ist. Dass Roger ihr folgen würde, war irgendwie klar, denn die Romantik ist in Diana Gabaldons Werken allgegenwärtig.

Wieder einmal hat sie es geschafft ihre Figuren so mit Worten zu zeichnen, dass man sich alle Akteure sehr gut vor dem inneren Auge vorstellen kann. „Der Ruf der Trommel“ ist gezeichnet von Grausamkeit, Liebe, Romantik, Leid, Schmerzen, Ungerechtigkeit, Verzeihen und vielen anderen Facetten. Es wird nie langweilig zu lesen und auch bei so vielen Seiten hat man nicht das Gefühl die Geschichte sollte schon zum Ende kommen.

Ich finde die Liebe zwischen Claire und Jamie immer noch bemerkenswert und es ist ihnen zu gönnen, dass sie endlich so etwas wie Familienidylle erfahren können, als Brianna endlich bei ihnen ist. Jamie lernt endlich seine Tochter kennen und die beiden lieben sich trotz ihrer schottischen Sturköpfe und den häufigen Streitereien, die auch daraus resultieren, dass Brianna eine etwas andere Vorstellung von ihrem Leben hat als Jamie. Hier wird auch wieder der Konflikt der Frauen im 18 Jahrhundert deutlich...die Unselbständigkeit, die man ihnen andichtete, den Ruf, den eine Frau erlangte, die schwanger ohne Mann dastand.

Was ich mir jedoch gewünscht hätte ist die Erklärung von Brianna´s Gefühlen, die meines Erachtens nicht richtig rübergekommen ist.

Fazit:

Lesen! Das kann ich nur jedem empfehlen. Wahrscheinlich ist der Roman eher für Frauen geeignet, aber auch die Männer könnten ein bisschen Romantik vertragen, denke ich.

Der Roman ist absolut lesenswert und wer ein wenig geschichtlich interessiert ist, wird ihn genauso verschlingen wie ich es getan habe!

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