Der König der purpurnen Stadt (Taschenbuch) / Rebecca Gablé Testbericht

"Der König der purpurnen Stadt" ist ein historischer Roman von Rebecca Gable. Das Buch hat 960 Seiten, wiegt 563 g, ist broschiert und erschien im Bastei Lübbe Verlag in der 2. Auflage im November 2004. Die Illustrationen sind von Jan Balaz. Mit der ISBN-Nr. 3404152182 ist das historische Werk für 9,90 € im Handel erhältlich.

Zur Autorin:

Rebecca Gable wurde am 25. September 1964 am Niederrhein geboren. 1984 machte sie ihr Abitur, um anschließend eine Bankausbildung zu beginnen. Sie studierte Literatur in Düsseldorf mit dem Schwerpunkt auf die Lehre des Mittelalters. 1995 schrieb sie ihr erstes Buch "Jagdfieber", ein Krimi.

Weitere Bücher:

Die Farben des Chamäleons, 1996
Das Lächeln der Fortuna, 1997
Das letzte Allegretto, 1998
Das Florians Prinzip, 1999
Das zweite Königreich, 2000
Der König der purpurnen Stadt, 2002
Die Siedler von Catan, 2003
Die Hüter der Rose, 2005

Zum Inhalt:

Das Geschehen, die Handlung des Buches spielt im 14. Jahrhundert, genauer gesagt 1330. Rebecca Gable ist eine Fachfrau historischer Romane. Jonah Durham, ein 18jähriger Bursche, macht eine Lehre bei seinem Cousin, der Tuchhändler ist. Er heißt Rupert Hillock und geht sehr brutal und roh mit seinem Auszubildeten um. Jonah wird ständig geschlagen und zu Frondiensten abkommandiert. Der Lehrherr ist ständig besoffen, weiß oft nicht, was er tut. Die Großmutter verhindert sehr oft Schlimmeres und schenkt Jonah ihre Zuwendung.
Währenddessen wird König Edward II umgebracht. Sein Sohn Edward III übernimmt das Herrscheramt.
Jonah, der Lehrjunge, steigt zu Höherem auf und wird Geschäftsmann, arbeitet mit den hohen Majestäten zusammen. Er wird Mitglied der Gilde und macht England bekannt für edle Stoffe.Aber all das birgt auch Gefahren, die Jonah nach und nach zu spüren bekommt und dagegen ankämpft.

Leseprobe:

Es war stockfinster, als Jonah heimkam, in ganz Cheapside schien es kein einziges Licht mehr zu geben. Die Läden und Werkstätten, die die Straßenfront der meist zweigeschossigen, schmalen Holzhäuser bildeten, hatten längst geschlossen, und schwere Wolken hatten den Sichelmond und die Sterne verschluckt. Seit dem Nachmittag fiel ein lautloser Regen, der die Straßen und Gassen in zähen Morast verwandelt hatte und Jonahs Fackel zu ertränken drohte. In Sichtweite des Hauses gab sie den Geist auf. Er warf sie achtlos zu Boden und überquerte den kleinen Platz vor der St.-Lawrence-Kirche mit eiligen Schritten. Aus der Taverne "Zum schönen Absalom" drüben neben Robertsons Mietstall drang gedämpftes Stimmengewirr, aber kein Mensch war auf der Straße. Kein Mensch bis auf ihn.

Meinung:

Diese oben abgeschriebene Passage aus dem Buch "Der König der purpurnen Stadt" habe ich mit Absicht ausgesucht. Sie verdeutlicht, in welcher Form und in welchem Stil Rebecca Gable ihr Werk schreibt und beschreibt. "Die Wolken verschlucken den Sichelmond und die Sterne" - schwups waren sie weg - diese Episoden lassen sich bildlich vorstellen, haben Ausdruckskraft, machen den Inhalt lebendig, machen es nicht langweilig und der Schreibstil ist flüssig. Etwas humorvolles bringt die Schriftstellerin auch in ihr Buch mit ein, die Personen sind in ihrem Charakter und in ihrem Wesen, ihrem Denken und Fühlen so nahe an den Leser herangebracht, daß ich mich in sie hineinversetzen kann. Und das völlig mühelos. Alles wirkt sehr lebendig und einfühlsam geschrieben. Die Schilderungen sind sehr interessan, so daß ich guten Gewissens das Buch weiterempfehlen kann.