Gangs of New York (DVD) Testbericht

D
Gangs-of-new-york-dvd-historienfilm
ab 21,58
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 05/2011

5 Sterne
(3)
4 Sterne
(6)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(1)

Erfahrungsbericht von traxdata

Heute Nacht begraben wir sehr viele Wählerstimmen

Pro:

schauspielerische Leistung

Kontra:

sehr sehr lang

Empfehlung:

Ja

Hallo,

wieder einmal möchte ich einen Bericht schreiben. Diesmal ist mir wieder einmal ein Film in die Hände gefallen, der aus einer Zeitschrift stammt. Genauer gesagt stammt dieser aus einer Zeitschrift die sich „AudioVideoFoto Bild“ nennt. Nun ich möchte nicht genauer auf die Zeitschrift eingehen, aber eben auf den Film aus der Ausgabe vom März 2005. Dieser heißt:

||| Gangs of New York |||

Ich gebe zu eigentlich kaufe ich eine solche Zeitschrift nicht, nur habe ich diesmal die Möglichkeit gesehen für 2,99 Euro einen Film zu bekommen, der mich schon lange gereizt hat, also ich wollte diesen Film unbedingt sehen und so günstig kann man ein vollwertigen Film wohl nur bei Ebay ersteigern. Dabei stört es mich nicht, das jetzt kein Bonusmaterial auf der DVD ist, sondern nur der reine Film. Ich hab also den Film gesehen und möchte meine Eindrücke wieder geben, aber zunächst möchte ich natürlich kurz den Inhalt erklären.

||| Inhalt des Filmes |||
Zunächst muss festgehalten werden, dass dieser Film in New York spielt. New York und da besonders das Armenviertel wird von Gangs beherrscht. In der Vorgeschichte erfährt man den Hintergrund des Filmes. In Amerika hat die große Einwanderungswelle begonnen. Dadurch entwickelt sich ein Konflikt. Dieser Konflikt ist einfach beschrieben, so sind die in Amerika geborenen der Meinung, dass das Land ihnen gehört. Die Irischen Einwanderer sind da natürlich anderer Auffassung und so kommt es zu einer blutigen Straßenschlacht, bei der es mehrere Opfer gibt. Der junge Amsterdam (Leonardo DiCaprio) wird Zeuge, wie sein Vater stirbt. Nach erfolgt ein Schnitt in der Geschichte. 15 Jahre später, nach einer Haftstrafe, kehrt Amsterdam wieder nach New York in sein altes Stadtviertel Five Points zurück und erwirbt sich das Vertrauen von dem Mörder seines Vaters William Cutting der „Bill the Butcher“ genannt wird. Dieser hat sich in dem Armenviertel ein gewaltiges Imperium aufgebaut und alles und jeder arbeitet für ihn. Natürlich begibt sich Amsterdam nicht freiwillig in diese Gefahr und so passiert es dann auch das Mr. Cutting ihn am Jahrestag des Mordes, als Amsterdam ihn töten will, schwer verletzt. Er lässt ihn aber am Leben …

Ohne jetzt zuviel verraten zu wollen, das gipfelt in schweren Ausschreitungen bei dem Kampf um Freiheit, ohne natürlich die Rache nicht aus den Augen zu verlieren.

||| Die Schauspieler |||
Leonardo DiCaprio spielt in diesem Film den Widersacher von Bill the Butscher als Amsterdam Vallon. In seinem Fall ist es besonders interessant, das er nicht nur die sanfte Seite spielen kann. Natürlich kommt auch hier eine kleine romantische Geschichte vor, aber das gerät schnell in den Hintergrund. Grundsätzlich muss ich sagen, dass mich die Leistung schon überzeugt hat, weil dieser Film eben auch eine andere Seite von DiCaprio zeigte und das machte er recht gut.

Daniel Day-Lewis stellt in diesem Film Bill the Butscher dar. Der brutale Gangboss scheint Day-Lewis auf den Leib geschnitten zu sein. Also wirklich überzeugt diese Leistung, auch wenn er zum Schluss doch den Kürzeren zieht. Aber mich hat das wirklich überzeugt, was er dort gezeigt hat.

Cameron Diaz spielt wohl eine der wichsten Rollen neben den beiden Hauptdarstellern. Als Jenny Everdeane ist sie es die Amsterdam vor dem Tod rettet. Sie ist es auch die dem Film die romantische Ader verleiht. Wie schon gesagt das kommt nicht so zum Ausdruck, aber doch ist sie einfach da und zieht sich durch den ganzen Film.

Das waren dann die 3 Darsteller, die im Endeffekt die gesamte Handlung umrahmen. Alle anderen erschienen mir immer etwas in den Nebenrollen, auch wenn sie nicht unwesentlich an der Handlung beteiligt waren. Auch hier findet man bekannte Namen, wie Liam Neeson. Auch diese Schauspieler haben mich überzeugt. Sie waren sehr ausdrucksstark in ihren Rollen. Ja selbst die Statisten, die mehr als reichlich verwendet wurden, stellen ihre Rollen überzeugend dar.

Abschließend bleibt zu sagen, dass ich von dieser Seite wirklich absolut nichts zu bemängeln habe. Vielleicht wäre an der einen oder anderen Stelle ein bisschen weniger Text für die „Nebendarsteller“ wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.

||| Allgemeine Infos zum Film |||
Der Film hat ja nun tatsächlich einen historischen Hintergrund. So spielt der Hauptteil im Jahre 1863 zu der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Die Einwanderer werden ziemlich bald zur Armee eingezogen. Genau vor diesem Hintergrund werden die Gangschlachten ausgetragen, aber tatsächlich verliert das doch schnell an Tiefe.

Gedreht wurde der Film von Martin Scorsese, der sich damit sicher nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat, aber dazu später mehr. Die Kameraführung wurde sogar von einem Deutschen übernommen, der sich Michael Ballhaus nennt. Ich bin schon der Meinung, dass dieser seinen Job sehr gut gemacht hat, aber der Schnitt hat wohl mehr Arbeit mit dem ganzen Film gehabt.

Ansonsten soll der Film 100 Millionen Dollar gekostet haben und wurde für 10 Oskars nominiert. Bei den Oskars ging er dann zwar leer aus, aber die wirtschaftliche Leistung deckte die Kosten auf jeden Fall. So spielte der Film weltweit 200 Millionen Euro ein.

||| Meine Meinung |||
Eigentlich hatte ich mich gefreut diesen Film sehen zu können. Zu groß waren wohl damals die Lorbeeren und die Werbung, um sich davor zu verstecken. Grundsätzlich bleibt aber zu sagen, die Handlung, aufgebaut auf Rache ist ziemlich flach. Klar es wurde versucht einen zweiten Handlungsstrang zu integrieren, mit der kleinen Liebesgeschichte, doch die Rache verliert nie die Dominanz und ist immer in jeder Handlung des Filmes spürbar. So kann man eigentlich sagen, dass es sicherlich bessere Möglichkeiten gegeben hätte, diese Zeit zu verfilmen. Etwas aufdringlich sind die Dialoge, zumal sie eigentlich immer nur das Gleiche zeigen und zwar die Brutalität in dem Stadtviertel. So wirklich kann sich der Film davon nicht lösen, selbst in den rar gestreuten Liebesszenen nicht.

Wie schon erwähnt halte ich die Kameraführung nicht für schlecht, aber der Schnitt hatte wohl eindeutig mehr zu tun. In den Kampfszenen wird eindrucksvoll mit Literweise Filmblut hantiert und das fast so weit, das jeder Stich an Glaubwürdigkeit verliert. Durch schnelle Schnitte und eindrucksvollen Kameraeinstellungen sind das trotzdem lohnende Szenen in dem Film, doch nach meinem Geschmack kommen sie einfach zu reichlich vor. Selbst vor dem Hintergrund die Zeit so erschreckend darzustellen, wie irgend möglich sollte man nicht die Realität aus den Augen verlieren. Kurz und Knapp gesagt mir war es einfach zu viel Blut, das die Straßen rot färbte.

Auch die unglaubliche Länge von 160 Minuten macht diesen Film in Abschnitten etwas sehr langatmig. Gut ich verstehe die Intention des Regisseurs, dem das sein Lieblingsprojekt war, ein möglichst interessanten Film zu produzieren, aber ich denke auf die Hälfte der Gespräche, genau, wie auch die Hälfte der Schauspieler hätte man verzichten können. Dazu sind die Hauptdarsteller einfach zu übermächtig. Ja selbst die Diaz verliert neben DiCaprio und Day-Lewis.

Auch wenn sich das ziemlich vernichtend anhört, so ist es gar nicht gemeint. Ich meine mir hat der Film schon gefallen nur habe ich eben weit mehr erwartet, als eine Geschichte um Familienrache. Gut es wurde ansatzweise versucht mehr zu bieten, aber selbst dann ist das Gefühl der Rache immer spürbar.

||| DVD Information |||
Wie gesagt handelt es sich um eine Single – DVD und so kann man auch kein Bonusmaterial erwarten. Trotz dieses Mangels (also nicht in meinen Augen, sondern eher in den Augen der DVD – Fans oder die die es gerne wären) handelt es sich um eine sehr gelungene DVD. Das Bildformat von 16:9 und 2,35:1 anamorph ist der Standart. Die Bildqualität entspricht in meinen Augen eines „normalen“ DVD – Filmes, genau wie die Tonqualität. Die Laufzeit beträgt 160 Minuten und der Ländercode ist 2. Das Genre soll ein Drama sein.

||| Fazit |||
Der Film ist gut aber nicht überwältigend. So kann ich ihn für einen reichlich langen Filmabend empfehlen und vielleicht schaue ich ihn auch noch einmal, nur dann sollte schon Ende sein. Vor dem Hintergrund der sehr günstigen Herkunft kann ich mich natürlich nicht beschweren. Wer also günstig den reinen Film auf einem recht haltbaren Medium bekommen möchte dem rate ich den Weg zum Kiosk einzuschlagen.

mfg
traxdata

29 Bewertungen, 1 Kommentar

  • kruemel02

    04.03.2005, 12:20 Uhr von kruemel02
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen schönen Bericht hast du da wieder geschrieben. Ich denke für 2,99 € plus Zeitung kann man nix falsch machen. LG Oli