Garage Inc. - Metallica Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von peryk
Free speech for the dumb ????
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Nach dem Tod ihres ersten Bassisten Cliff Burton 1986, nahmen Metallica einen kleine Auszeit. Mit "Master of Puppets" war im selben Jahr der Durchbruch gelungen, und Cliff Burton war nur sehr schwer zu ersetzen.
Die Band nahm Jason Newsted als neuen Bassisten auf, der zuvor bei der kalifornischen Metal-Band "Flotsam & Jetsam" Bassist und Sänger war.
Um die Fans auf die neue Metallica-Besetzung vorzubereiten, gaben Metallica eine EP heraus, die aus nur 5 Songs bestand, und die nur für sehr kurze Zeit im Handel sein sollte.
Die "5,98 $ EP - Garage days revisited" (US#27 UK#28) wurde in den Folgejahren ohne Ende von Bootleg-Labels herausgegeben, und war eine der meistgesuchtesten Alben der Band.
Metallica wollten diesem Treiben, an dem sie nichts verdienten, 1998 nicht länger tatenlos zusehen. Die alte EP wurde überarbeitet, und durch weitere Coverversionen ersetzt, die zwischen 1983 und 1992 entstanden, ergänzt.
Zusätzlich dazu nahmen Metallica nochmal 1 CD voll mit Coverversionen auf, die eine Hommage an die Künstler sein soll, die ihren Sound beeinflußt haben.
Das Ergebnis hieß dann "Garage Inc." und kam bis auf Platz 2 der US-Charts. Das Album verkaufte sich bis jetzt (3/2001) über 5 Millionen mal allein in Amerika (und das nur in 2 Jahren auf dem Markt!), und war damit ein größerer Hit als die Vorgänger "Load" und "Reload" (jeweils 3 Mio)
-----------------------------------------------
CD 1:
1."Free Speech for the Dumb" (Original: Discharge)
Der Opener ist ein Instrumental, bei dem die einzige Textzeile der Titel des Songs ist. Der Song ist etwas eintönig, und nur Hammetts Soli kommen einigermaßen gut rüber
2."It´s Electric" (Diamondhead)
Diamondhead sind zusammen mit Motörhead diejenige Band, die Metallica am meißten beeinflußt hat. Dieser Song ist allerdings nicht so komplex wie die anderen Diamondhead-Songs, die ihr noch auf den CDs findet.
3."Sabbra Cadabra/A National Acrobat" (Black Sabbath)
Hat vielleicht das eingängigste Riff auf der ganzen CD. Der Song klingt durch die Metallica-Bearbeitung nicht besser als das Original. Das Gehäule von Ozzy Osbourne gefällt mir besser als James Hetfields Gesang, und der Groove des Songs geht verloren
4."Turn the Page" (Bob Seger)
Ist der kommerziellste Song auf der CD. Die Band covert den Song mit einer Hingabe, dass selbst das Original dagegen verblasst. Der Text passt großartig zur Musik. Vielleicht sollten sich Metallica für ihr nächstes Studiowerk, Seger als Songwriter engagieren ? Der Song putzt nämlich problemlos alles auf Load/Reload weg!
5."Die my Darling" (Misfits)
Klingt etwas sauberer, und damit ungefährlicher, als das Original. Der Song wird besonders Fans von Punk-Rock (besonders Danzig) ansprechen. Mir persönlich ist der Song, trotzt eines coolen Chorus, etwas zu schlicht gestrickt.
6."Loverman" (Nick Cave)
Ich kann nicht glauben das Cave Metallica in irgendeiner Form beeinflußt hat. Na ja ... vielleicht den Gesang James Hetfields. Die morbide Stimmung des Songs wird klasse von der Musik rübergebracht (ich habe selten Metallica so schief spielen hören)
7."Mercyful Fate" (Mercyful Fate)
Ist ein ca. 12-minütiges Medley, von verschiedenen Songs der King Diamond-Band (Sein Gekreische fehlt etwas). Der Song ist aus verschiedenen Song zusammengesetzt ("Satans Fall","Curse of the Pharao","Corpse without a soul","Lucifers Child","Into the Coven")
Das Synchrongitarrenspiel bei "Curse.." & "Corpse..." müßt ihr gehört haben. Das Song-Material passt perfekt zu Metallica und die Texte sind sogar für Metallica Verhältnisse extrem hart.
Klasse sind hier die ständigen Tempowechsel. Obwohl es "nur" ein Medley ist, reihen sich die verschiedenen Songs nahtlos aneinander
Metallica klingen hier wie auf den frühen Werken ! Meiner Meinung nach der beste Song von den 27.
8."Astronomy" (Blue Öyster Cult)
Nach der Tour de Force des letzten Tracks gehts es mit leiseren Tönen weiter. Metallica schaffen es auch diesen Song perfekt in die 90er zu retten. Metallicas Gitarristen Hetfield & Hammett harmonieren hier noch besser als BÖCs Bloom & Roeser (Ob eine "Stun Guitar" benutzt wurde ?).
Meiner Meinung wird aber durch den zu lauten Chorus den Lyrics viel Aussagekraft genommen.
9."Whisky in the Jar" (Thin Lizzy)
Ein altes irisches Volkslied, das von Phil Lynott in den 70ern berühmt gemacht wurde. Die Metallica Coverversion klingt vergeigt. Der Sound der Band passt einfach nicht zu dem Song, und Hammetts Gitarrensolo ist schwächer als beim Original (Eins der Hauptprobleme bei Coverversionen: Es gibt einen direkten Vergleich, den die "Kopie" selten gewinnt)
10."Tuesdays Gone" (Lynyrd Skynyrd)
Ihr habt richtig gelesen ! Lynyrd Skynyrd, die Southern Rock Legende ! Metallica interpretiert hier den Song eigentlich nicht, sondern spielt ihn Notengetreu nach (zusammen mit den Überlebenden der Originalbesetzung). Der Song: Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, ich kenne diesen Musikstil kaum. Allerdings klingt die Nummer ganz angenehm (Triangel & Mundharmonika-Sound auf einer Metallica-CD)
11."The more I see" (Discharge)
CD 1 endet wie sie begonnen hat - mit Discharge. Gutes Synchrongitarrenspiel und ein fetter Sound (wie bei "Free speech...") zeichnen die Nummer aus.
*********************************************
CD2: enthält die älteren Coverversionen
----
[Die ersten 5 Songs sind die 87er "5,98 $"-EP]
1."Helpless" (Diamondhead)
besticht durch ein Wahnsinnsrythmus , und mehrere Tempowechsel. Lars Ulrich zufolge haben die Jungs von Metallica durch diesen Song erst gelernt wie man komplexe Nummern schreibt.
2."The small Hours" (Holocaust)
Klingt genauso morbide wie "Loverman" von CD1. Lars Urlich beweist hier, warum er eine Drumlegende ist. Der Song wird von ihm und dem erstklassigen Synchrongitarrenspiel getragen (Fällt euch eigentlich auch auf, wie James Hetfield sich über die Jahre immer mehr in den Vordergrund gestellt hat ?)
3."The Wait" (Killing Joke)
Das Main-riff klingt etwas nach "Master of Puppets", und schafft es problemlos den ganzen Song zu tragen. Hetfields Stimme ist elektronisch verzerrt, und der Chorus klingt als würde Hetfield in einen Canyon fallen.
4. "Crash course in Brain Surgery" (Budgie)
Budgie, die später mit noch einem Song vertreten sind, haben seltsamte Vorstellungen von Songtiteln.
Der Song beginnt mit einem Bassintro (es kommt auf der "5,98 $"-EP häufiger mal vor, dass Newsted im Vordergrund steht). In der Mitte der Songs sind Fangesänge eingemischt (Die Garage von James scheint ganz schön groß zu sein). Der Song ist der schlechteste auf der "5,98 $"-EP
5."Last Caress/Green Hell" (Misfits)
ist ein Medley der beiden Misfits-Songs, und das Highlight auf der "5,98 $". Metallica klingen durch den agressiven, und sehr realistischen, Text, gefährlich wie nie. Bei der 2.Songhälfte geht dann die Post ab. Ulrich drummt sich einen ab, Hammett spielt ein kurzes, dichtes Solo, und die Band singt Harmony-Vocals !
Am Ende bekommen noch "Iron Maiden" einen auf den Deckel. Ulrich spielt das Drum-intro von "Run to the Hills" sauber, dann zupfen Hammett & Hetfield das Main-riff völlig schief!
6."Am I evil ?" (Diamondhead)
Der Concert-Standard, und der Star von CD 2. 1983 von Metallica mit Cliff Burton am Bass aufgenommen, und auf manchen Pressungen von "Kill em All" enthalten (zusammen mit "Blitzkrieg").
Der Song beginnt mit einem einminütigen Drumintro, bei dem Lars Ulrich wieder mal beweist was in ihm steckt (Der Sound klingt so steiff, dass das Ganze fast schon wie eine Militärkappelle klingt). Danach spielt Hammett eines seiner bekanntesten Soli, und die ganze Band setzt danach ein. Der Song überzeugt, wie alle Metallica Diamondhead-Coverversionen, durch perfekt getimte Tempowechsel.
7."Blitzkrieg" (Blitzkrieg)
Klingt vom Text her genauso seltsam wie der Titel. Das Lied überzeugt aber durch ein Klasse-Riff, dass in euren Ohrmuscheln hängenbleiben wird.
8."Breadfan" (Budgie)
Ist eine Single B-Seite. Der Song wird durch sein orientalisch angehauchtes Riff getragen.
9."The Prince" (Diamondhead)
Ist wieder eine Up-tempo Nummer, mit einem Gitarrensolo von Hammett, dass zu schnell ist, um es in Worte zu fassen. Soviel Diamondhead (4 Songs)erscheint mir fast schon zuviel der Verbeugung.
10."Stone Cold Crazy" (Queen)
Queen spielten auf ihrer 74er LP "Sheer heart Attack" schon Thrash (eher NWOBM) bevor es sowas überhaupt gab. Metallica gewannen für diese Coverversion einen Grammy. Ich werde mir wohl jetzt viele Feinde machen, aber: Das Original rockt mehr als diese (fast) wortgetreue Kopie (und Brian May spielt besser als Kirk Hammett)
11."So what" (Anti-nowhere League)
Der Song ist eine 3-minütige Attacke auf alles und jeden. Ihr werdet nie wieder so viele swearwords, und soviele Synonyme für "Fuck" hören. Der Song klingt einfach spitze, und die Band klingt hier wieder gefährlich wie früher (als sie noch nicht Saloon-fähig waren). Nicht umsonst war der Song der Opener auf den Load/Reload-Touren
12."Killing Time" (Sweet Savage)
Tolles Drum-intro, spitzen Soli, toller Chorus. Klingt wie eine zahme Version von Motorhead (die als nächste folgen)
[Jetzt kommt eine EP die anlässlich zu Motörheads Chef Lemmys 50. Geburtstag aufgenommen wurde]
13."Overkill" (Motörhead)
So wie sich Metallica bei Diamondhead die langen Kompositionen und die komplexen Songstrukturen abgesehen haben, waren Motörhead die Lehrmeister, wenn es um schnelle, kurze, harte Songs geht.
"Overkill" klingt dermaßen nach den frühen Metallica, dass man am liebsten heulen möchte. Die Nummer ist super-basslastig (Ich glaube Newsted singt auch), und die ganze Band spielt sich die Finger wund.
14."Damage Case" (Motörhead)
Ist für Motörhead-Verhältnisse fast schon eine Ballade. Der Song ist erheblich langsamer als Overkill, und der Sänger (Ist es wirklich James ? - Ich bezweifle das stark) bellt den Text wie Lemmy
15."Stone Dead Forever" (Motörhead)
Der Titel passt gut zu einer Band, die den Namen Motörhead trägt. Bassintro, guter Chorus, und halsbrecherische Geschwindigkeit. Metallica drehen gegen Ende scheinbar nochmal die Lautstärke auf 12 (Ich habe beim basslastigen Mittelteil/Schluß immer das Gefühl meine Lautsprecher würden gleich auseinanderfallen)
16."Too late too late" (Motorhead)
Beginnt mit einem Intro das an Diamondheads "The Prince" erinnert. Danach gehts Motorhead-typisch weiter (Obwohl Motörhead eine Rocklegende sind, sind alle Songs etwas zu uniform)
**********************************************
FAZIT:
------
GROSSARTIG ! Nicht nur eine (tiefe) Verbeugung vor den Vorbildern, sondern auch noch für jeden (!) Metallica Fan etwas dabei.
DIE EINZIGE METALLICA-CD DIE FÜR WIRKLICH ALLE (!) METALLICA FANS VON INTERESSE SEIN WIRD. ZUSÄTZLICH GIBTS NOCH GENUG KOMMERZIELLES MATERIAL UM DIE MASSEN ANZULOCKEN !
Fans der ersten Stunde werden die 2. CD lieben, und Teile der ersten ("Mercyful Fate") werden ihnen auch liegen.
Fans der "Reload"/"Load"-CDs werden auf der ersten CD fündig. Das meiste Material auf den CDs macht so ziemlich alles auf den genannten Metallica-CDs nieder.
Fans der Bands die von Metallica gecovert wurden, werden, trotz ein paar wenigen schwachen Tracks, mit den Metallica Covern größtenteils zufrieden sein.
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Elektra 1998 ca. 141 min.
Die Band nahm Jason Newsted als neuen Bassisten auf, der zuvor bei der kalifornischen Metal-Band "Flotsam & Jetsam" Bassist und Sänger war.
Um die Fans auf die neue Metallica-Besetzung vorzubereiten, gaben Metallica eine EP heraus, die aus nur 5 Songs bestand, und die nur für sehr kurze Zeit im Handel sein sollte.
Die "5,98 $ EP - Garage days revisited" (US#27 UK#28) wurde in den Folgejahren ohne Ende von Bootleg-Labels herausgegeben, und war eine der meistgesuchtesten Alben der Band.
Metallica wollten diesem Treiben, an dem sie nichts verdienten, 1998 nicht länger tatenlos zusehen. Die alte EP wurde überarbeitet, und durch weitere Coverversionen ersetzt, die zwischen 1983 und 1992 entstanden, ergänzt.
Zusätzlich dazu nahmen Metallica nochmal 1 CD voll mit Coverversionen auf, die eine Hommage an die Künstler sein soll, die ihren Sound beeinflußt haben.
Das Ergebnis hieß dann "Garage Inc." und kam bis auf Platz 2 der US-Charts. Das Album verkaufte sich bis jetzt (3/2001) über 5 Millionen mal allein in Amerika (und das nur in 2 Jahren auf dem Markt!), und war damit ein größerer Hit als die Vorgänger "Load" und "Reload" (jeweils 3 Mio)
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CD 1:
1."Free Speech for the Dumb" (Original: Discharge)
Der Opener ist ein Instrumental, bei dem die einzige Textzeile der Titel des Songs ist. Der Song ist etwas eintönig, und nur Hammetts Soli kommen einigermaßen gut rüber
2."It´s Electric" (Diamondhead)
Diamondhead sind zusammen mit Motörhead diejenige Band, die Metallica am meißten beeinflußt hat. Dieser Song ist allerdings nicht so komplex wie die anderen Diamondhead-Songs, die ihr noch auf den CDs findet.
3."Sabbra Cadabra/A National Acrobat" (Black Sabbath)
Hat vielleicht das eingängigste Riff auf der ganzen CD. Der Song klingt durch die Metallica-Bearbeitung nicht besser als das Original. Das Gehäule von Ozzy Osbourne gefällt mir besser als James Hetfields Gesang, und der Groove des Songs geht verloren
4."Turn the Page" (Bob Seger)
Ist der kommerziellste Song auf der CD. Die Band covert den Song mit einer Hingabe, dass selbst das Original dagegen verblasst. Der Text passt großartig zur Musik. Vielleicht sollten sich Metallica für ihr nächstes Studiowerk, Seger als Songwriter engagieren ? Der Song putzt nämlich problemlos alles auf Load/Reload weg!
5."Die my Darling" (Misfits)
Klingt etwas sauberer, und damit ungefährlicher, als das Original. Der Song wird besonders Fans von Punk-Rock (besonders Danzig) ansprechen. Mir persönlich ist der Song, trotzt eines coolen Chorus, etwas zu schlicht gestrickt.
6."Loverman" (Nick Cave)
Ich kann nicht glauben das Cave Metallica in irgendeiner Form beeinflußt hat. Na ja ... vielleicht den Gesang James Hetfields. Die morbide Stimmung des Songs wird klasse von der Musik rübergebracht (ich habe selten Metallica so schief spielen hören)
7."Mercyful Fate" (Mercyful Fate)
Ist ein ca. 12-minütiges Medley, von verschiedenen Songs der King Diamond-Band (Sein Gekreische fehlt etwas). Der Song ist aus verschiedenen Song zusammengesetzt ("Satans Fall","Curse of the Pharao","Corpse without a soul","Lucifers Child","Into the Coven")
Das Synchrongitarrenspiel bei "Curse.." & "Corpse..." müßt ihr gehört haben. Das Song-Material passt perfekt zu Metallica und die Texte sind sogar für Metallica Verhältnisse extrem hart.
Klasse sind hier die ständigen Tempowechsel. Obwohl es "nur" ein Medley ist, reihen sich die verschiedenen Songs nahtlos aneinander
Metallica klingen hier wie auf den frühen Werken ! Meiner Meinung nach der beste Song von den 27.
8."Astronomy" (Blue Öyster Cult)
Nach der Tour de Force des letzten Tracks gehts es mit leiseren Tönen weiter. Metallica schaffen es auch diesen Song perfekt in die 90er zu retten. Metallicas Gitarristen Hetfield & Hammett harmonieren hier noch besser als BÖCs Bloom & Roeser (Ob eine "Stun Guitar" benutzt wurde ?).
Meiner Meinung wird aber durch den zu lauten Chorus den Lyrics viel Aussagekraft genommen.
9."Whisky in the Jar" (Thin Lizzy)
Ein altes irisches Volkslied, das von Phil Lynott in den 70ern berühmt gemacht wurde. Die Metallica Coverversion klingt vergeigt. Der Sound der Band passt einfach nicht zu dem Song, und Hammetts Gitarrensolo ist schwächer als beim Original (Eins der Hauptprobleme bei Coverversionen: Es gibt einen direkten Vergleich, den die "Kopie" selten gewinnt)
10."Tuesdays Gone" (Lynyrd Skynyrd)
Ihr habt richtig gelesen ! Lynyrd Skynyrd, die Southern Rock Legende ! Metallica interpretiert hier den Song eigentlich nicht, sondern spielt ihn Notengetreu nach (zusammen mit den Überlebenden der Originalbesetzung). Der Song: Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, ich kenne diesen Musikstil kaum. Allerdings klingt die Nummer ganz angenehm (Triangel & Mundharmonika-Sound auf einer Metallica-CD)
11."The more I see" (Discharge)
CD 1 endet wie sie begonnen hat - mit Discharge. Gutes Synchrongitarrenspiel und ein fetter Sound (wie bei "Free speech...") zeichnen die Nummer aus.
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CD2: enthält die älteren Coverversionen
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[Die ersten 5 Songs sind die 87er "5,98 $"-EP]
1."Helpless" (Diamondhead)
besticht durch ein Wahnsinnsrythmus , und mehrere Tempowechsel. Lars Ulrich zufolge haben die Jungs von Metallica durch diesen Song erst gelernt wie man komplexe Nummern schreibt.
2."The small Hours" (Holocaust)
Klingt genauso morbide wie "Loverman" von CD1. Lars Urlich beweist hier, warum er eine Drumlegende ist. Der Song wird von ihm und dem erstklassigen Synchrongitarrenspiel getragen (Fällt euch eigentlich auch auf, wie James Hetfield sich über die Jahre immer mehr in den Vordergrund gestellt hat ?)
3."The Wait" (Killing Joke)
Das Main-riff klingt etwas nach "Master of Puppets", und schafft es problemlos den ganzen Song zu tragen. Hetfields Stimme ist elektronisch verzerrt, und der Chorus klingt als würde Hetfield in einen Canyon fallen.
4. "Crash course in Brain Surgery" (Budgie)
Budgie, die später mit noch einem Song vertreten sind, haben seltsamte Vorstellungen von Songtiteln.
Der Song beginnt mit einem Bassintro (es kommt auf der "5,98 $"-EP häufiger mal vor, dass Newsted im Vordergrund steht). In der Mitte der Songs sind Fangesänge eingemischt (Die Garage von James scheint ganz schön groß zu sein). Der Song ist der schlechteste auf der "5,98 $"-EP
5."Last Caress/Green Hell" (Misfits)
ist ein Medley der beiden Misfits-Songs, und das Highlight auf der "5,98 $". Metallica klingen durch den agressiven, und sehr realistischen, Text, gefährlich wie nie. Bei der 2.Songhälfte geht dann die Post ab. Ulrich drummt sich einen ab, Hammett spielt ein kurzes, dichtes Solo, und die Band singt Harmony-Vocals !
Am Ende bekommen noch "Iron Maiden" einen auf den Deckel. Ulrich spielt das Drum-intro von "Run to the Hills" sauber, dann zupfen Hammett & Hetfield das Main-riff völlig schief!
6."Am I evil ?" (Diamondhead)
Der Concert-Standard, und der Star von CD 2. 1983 von Metallica mit Cliff Burton am Bass aufgenommen, und auf manchen Pressungen von "Kill em All" enthalten (zusammen mit "Blitzkrieg").
Der Song beginnt mit einem einminütigen Drumintro, bei dem Lars Ulrich wieder mal beweist was in ihm steckt (Der Sound klingt so steiff, dass das Ganze fast schon wie eine Militärkappelle klingt). Danach spielt Hammett eines seiner bekanntesten Soli, und die ganze Band setzt danach ein. Der Song überzeugt, wie alle Metallica Diamondhead-Coverversionen, durch perfekt getimte Tempowechsel.
7."Blitzkrieg" (Blitzkrieg)
Klingt vom Text her genauso seltsam wie der Titel. Das Lied überzeugt aber durch ein Klasse-Riff, dass in euren Ohrmuscheln hängenbleiben wird.
8."Breadfan" (Budgie)
Ist eine Single B-Seite. Der Song wird durch sein orientalisch angehauchtes Riff getragen.
9."The Prince" (Diamondhead)
Ist wieder eine Up-tempo Nummer, mit einem Gitarrensolo von Hammett, dass zu schnell ist, um es in Worte zu fassen. Soviel Diamondhead (4 Songs)erscheint mir fast schon zuviel der Verbeugung.
10."Stone Cold Crazy" (Queen)
Queen spielten auf ihrer 74er LP "Sheer heart Attack" schon Thrash (eher NWOBM) bevor es sowas überhaupt gab. Metallica gewannen für diese Coverversion einen Grammy. Ich werde mir wohl jetzt viele Feinde machen, aber: Das Original rockt mehr als diese (fast) wortgetreue Kopie (und Brian May spielt besser als Kirk Hammett)
11."So what" (Anti-nowhere League)
Der Song ist eine 3-minütige Attacke auf alles und jeden. Ihr werdet nie wieder so viele swearwords, und soviele Synonyme für "Fuck" hören. Der Song klingt einfach spitze, und die Band klingt hier wieder gefährlich wie früher (als sie noch nicht Saloon-fähig waren). Nicht umsonst war der Song der Opener auf den Load/Reload-Touren
12."Killing Time" (Sweet Savage)
Tolles Drum-intro, spitzen Soli, toller Chorus. Klingt wie eine zahme Version von Motorhead (die als nächste folgen)
[Jetzt kommt eine EP die anlässlich zu Motörheads Chef Lemmys 50. Geburtstag aufgenommen wurde]
13."Overkill" (Motörhead)
So wie sich Metallica bei Diamondhead die langen Kompositionen und die komplexen Songstrukturen abgesehen haben, waren Motörhead die Lehrmeister, wenn es um schnelle, kurze, harte Songs geht.
"Overkill" klingt dermaßen nach den frühen Metallica, dass man am liebsten heulen möchte. Die Nummer ist super-basslastig (Ich glaube Newsted singt auch), und die ganze Band spielt sich die Finger wund.
14."Damage Case" (Motörhead)
Ist für Motörhead-Verhältnisse fast schon eine Ballade. Der Song ist erheblich langsamer als Overkill, und der Sänger (Ist es wirklich James ? - Ich bezweifle das stark) bellt den Text wie Lemmy
15."Stone Dead Forever" (Motörhead)
Der Titel passt gut zu einer Band, die den Namen Motörhead trägt. Bassintro, guter Chorus, und halsbrecherische Geschwindigkeit. Metallica drehen gegen Ende scheinbar nochmal die Lautstärke auf 12 (Ich habe beim basslastigen Mittelteil/Schluß immer das Gefühl meine Lautsprecher würden gleich auseinanderfallen)
16."Too late too late" (Motorhead)
Beginnt mit einem Intro das an Diamondheads "The Prince" erinnert. Danach gehts Motorhead-typisch weiter (Obwohl Motörhead eine Rocklegende sind, sind alle Songs etwas zu uniform)
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GROSSARTIG ! Nicht nur eine (tiefe) Verbeugung vor den Vorbildern, sondern auch noch für jeden (!) Metallica Fan etwas dabei.
DIE EINZIGE METALLICA-CD DIE FÜR WIRKLICH ALLE (!) METALLICA FANS VON INTERESSE SEIN WIRD. ZUSÄTZLICH GIBTS NOCH GENUG KOMMERZIELLES MATERIAL UM DIE MASSEN ANZULOCKEN !
Fans der ersten Stunde werden die 2. CD lieben, und Teile der ersten ("Mercyful Fate") werden ihnen auch liegen.
Fans der "Reload"/"Load"-CDs werden auf der ersten CD fündig. Das meiste Material auf den CDs macht so ziemlich alles auf den genannten Metallica-CDs nieder.
Fans der Bands die von Metallica gecovert wurden, werden, trotz ein paar wenigen schwachen Tracks, mit den Metallica Covern größtenteils zufrieden sein.
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Elektra 1998 ca. 141 min.
7 Bewertungen, 1 Kommentar
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24.02.2002, 22:35 Uhr von MB1983
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht, sehr ausfürhlich und informativ!!
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