Die Liebe in den Zeiten der Cholera (Taschenbuch) / Gabriel Garcia Marquez Testbericht

ab 7,09
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Erfahrungsbericht von Onyx

Liebe in den Zeiten der Cholera

Pro:

Lebendige Charaktere, gut lesbar, ausgezeichneter Schreibstil

Kontra:

Nichts für Freunde aktionsreicher Handlung

Empfehlung:

Ja

Inhalt:

Bereits in jungen Jahren verliebt sich Florentino Ariza in ein Mädchen, das ihm jedoch unerreichbar scheint. Seine Liebe gilt Fermina Daza, Tochter eines Geschäftsmannes, die, wie Florentino herausfindet, täglich in Begleitung ihrer Tante den gleichen Weg nimmt. Er macht es sich bald zur Gewohnheit, jeden Tag auf einer günstig gelegenen Parkbank zu warten, bis die beiden vorbeikommen, damit er sie beobachten kann. Bis er wagt, einen ersten Brief an sie zu schreiben, vergeht einige Zeit. Doch schließlich fasst er sich ein Herz und wird belohnt: Fermina Daza antwortet ihm und so entsteht bald ein reger Briefwechsel. Doch als ihr Vater eines Tages die Briefe entdeckt, ist er entsetzt. Er schickt die Tante, die seiner Meinung nach als Aufsichtsperson versagt hat, fort und nimmt seine Tochter mit auf eine lange Reise nach Spanien.
Florentino ist verzweifelt, nutzt jedoch seine Anstellung im Telegraphenamt, um in Kontakt mit seiner Angebeteten zu bleiben.
Fermina und ihr Vater kehren erst zwei Jahre später zurück. Endlich ergibt sich eine Gelegenheit, mit ihr zu sprechen. Doch als Florentino plötzlich vor ihr steht, ist Fermina enttäuscht, da sie erkennt, dass Florentino ganz anders ist, als sie ihn sich in Gedanken vorgestellt hat.
Sie wendet sich gänzlich von Florentino ab und heiratet stattdessen den Arzt Dr. Juvenal Urbino, an dessen Seite sie ihr weiteres Leben verbringt.

Doch Florentino Ariza kann Fermina nicht vergessen. Er stürzt sich in zahlreiche Affären, kann aber keiner anderen die Liebe schenken, die er Fermina entgegenbringt. Er setzt es sich zum Lebensziel, sie irgendwann für sich zu gewinnen.
Als Dr. Juvenal Urbino nach fünfzig Jahre Ehe mit Fermina stirbt, sieht er seine große Chance gekommen...


Mein Eindruck:

Der Roman schildert Florentinos lebenslange Liebe zu Fermina so eindrucksvoll und glaubhaft, dass mich das Gefühl beschlich, die Protagonisten könnten wirklich existiert und dieses Leben so gelebt haben, wie Gabriel García Márquez es beschreibt. Es wirkt alles sehr lebendig, die Charaktere überzeugen und prägen sich ein. Die Sprache ist eine Klasse für sich, nicht zu Unrecht ist Márquez Literaturnobelpreisträger. Jeder Satz wirkt gut überlegt. Marquez’ Stil finde ich ausgezeichnet lesbar.
Gerne hält er an Details fest, wie z.B. die Rituale des langjährigen Ehepaars beim Aufstehen. Doch gerade diese Details machen den Roman meiner Meinung nach so lebendig. Wer allerdings auf aktionsgeladene Handlung steht, wird nicht auf seine Kosten kommen, denn wie gesagt, der Roman bleibt an vielen Stellen stehen und beschreibt Kleinigkeiten. Das allerdings gekonnt, wie ich finde.
Ziemlich überrascht hat mich der Schluss der Geschichte – sehr originell!

Fazit: Ein wunderschöner, beinahe poetisch geschriebener Roman. Lesenswert!

35 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Cicila

    25.09.2005, 17:13 Uhr von Cicila
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht ;) <br/>LG Cicila

  • Schatzi04

    27.08.2005, 17:51 Uhr von Schatzi04
    Bewertung: sehr hilfreich

    Kurz und knapp aber alles was wichtig ist, ist enthalten.Supi.