Gardasee Testbericht

Gardasee
ab 44,22
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Summe aller Bewertungen
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Empfehlenswert:  ja

Erfahrungsbericht von cwagner

Mountainbiken am Gardasee

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Gardasee liegt etwa 100 km südlich des Brenners. Man nimmt die Ausfahrt Rovereto/ Lago di Garda der Autobahn Brenner-Bozen-Milano (A22). Von dort kommt man dann über Mori und Nago nach Torbole an das Nordende des Sees. Es ist ein langer und schmaler See, dessen südliche Seite bis in die Poebene ragt, aber der nördliche Teil liegt noch mitten in den Bergen, die hier bis zu 2300 m hoch sind. Hier liegen auch die Städte Riva und Torbole direkt am Wasser, die sehr gut als Basis für Touren mit dem Mountainbike dienen können. Besonders Torbole ist ein schöner kleiner Ort mit recht viel Charme, schönen Restaurants, Bars und Geschäften. Riva ist etwas größer und hektischer.

Tourenvorschläge:
Tremalzo (ca. 2000 Höhenmeter, 60 km, 6 h):
Einer der berühmten Berge der Gegend, man kann in Riva starten, muss dann allerdings durch einen etwa 3 km langen Tunnel fahren (Richtung Ledrotal), besser ist es direkt nach dem Tunnel auf einem der kleinen Parkplätze loszulegen. Es gibt verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten, die einfachste ist, der Strasse zum Ledrosee und an ihm vorbei folgen, dann etwa 5 km nach dem See an einen Gasthof links die Passtrasse (Teer) immer bergauf fahren. Oben gibt es dann ein Refugio (Hütte), wo man sich noch mal stärken kann und es beginnt der letzte Anstieg auf Schotter bis zum Tunnel. Dann gibt es eine alte Militärstrasse, die sich durch eine unglaublich beeindruckende Landschaft bergab windet und es geht über den Passo Perchetta weiter abwärts. Hier kommen nun allerdings einige Teilstücke die man besser schieben sollte, wenn man sich nicht die Knochen brechen will (obwohl der Moser Bike Guide von einem „gut fahrbaren Singletrail“ schreibt...). Man erreicht dann Pregasina (ein an den Fels geklebtes Dörfchen) und fährt die letzten Meter auf der Strasse zurück zum Ausgangspunkt. Dieser Downhill gilt mit etwa 40 km als der längste am Gardasee. Tolle aber sehr anstrengende Tour!

Monte Altissimo/ Monte Baldo (ca. 1600 Höhenmeter, 40 km, 4 h):
In Nago beginnt eigentlich schon der Aufstieg auf den Altissimo, man folgt der Strasse mit den Monte Baldo Schildern. Auch hier ist es erst eine Teerstrasse, die sich in vielen Serpentinen, vorbei an vielen Ferienhäuschen den Hang hinauf zieht. Nach etwa 15 km erreicht man den letzten Anstieg, der dann auf Schotter weitergeht bis zum Altissimo hinauf. Hier mussten wir wegen Regen leider wieder umdrehen, aber eigentlich wollten wir weiter über den Monte Baldo bis nach Malcesine abfahren. Hier gibt es übrigens auch die Möglichkeit, von Malcesine aus mit der Seilbahn den Monte Baldo zu erklimmen. So blieb uns nur eine rasende Abfahrt (mit bis zu 80 km/h, Vorsicht in den Kurven!) zurück nach Nago. Aber der lange Anstieg mit toller Aussicht auf den See ist die Anstrengung dennoch wert.

Lago di Tenno (ca. 600 Höhenmeter, 30 km, 3 h):
Vom Ortsrand in Riva aus geht die gut beschilderte Autostrasse hinauf zum Lago di Tenno. Man kann aber auch immer wieder „abkürzen“ und kommt dann auf eine alte Strasse mit teilweise Schotter/Steinen, die allerdings sehr steil ist. Oben am wunderschönen schmelzwasserblauen See angekommen, kann man nun entweder weiter dem Tal folgen, ein mittelalterliches Dorf besichtigen, oder wieder die rasende Abfahrt in Angriff nehmen.

Monte Brione (ca. 300 Höhenmeter, 10 km, 1h):
Eine nette Tour zum Warmfahren, es geht zwischen Riva und Torbole los, einfach immer bergauf. Wenn man die Festung des ersten Weltkrieges passiert hat kann man noch auf Schotter bis zum Sendemast weiterfahren.

Tipps:

Für weitere Touren ist der Moser Bike Guide eine hervorragende Vorlage, es ist zweiteilig (Ost/Nord- und Westteil, Nr. 11 und 12) und hat je 50 Tourenvorschläge unterschiedlichster Gradierung. Jede Tour ist mit einer Landkarte des nötigen Bereiches beschrieben, auf der die Strecke eingezeichnet ist. Dann sind noch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade, Erlebniswerte und genaue Auflistung der Wegbeschaffenheit (Teer, Schotter, Trails...) angeführt. Es sind alle wichtigen Punkte mit Kilometer- und Höhenmeterangabe beschrieben. Man sollte also keine wichtige Abzweigung übersehen, wenn man den gefahrenen Kilometerstand etwas mit den Kilometerangaben an den Kreuzungspunkten vergleicht. Und wenn man sich doch einmal verfahren hat, dann helfen die Daten sich schnell wieder zurechtzufinden.
Aber auch die verschiedenen Geschäfte oder Hotels haben Karten, Tourenbeschreibungen etc. die oft nicht einmal etwas kosten, man muss eben einfach mal fragen.
Es gibt auch einige sehr gut sortierte und nicht überteuerte Radgeschäfte, zum Beispiel Mecki´s (www.mecki.com ) in Torbole an der Hauptstrasse, ein „In-Treff“ mit angeschlossener Bar.

Hervorragend ist auch das Essen in dieser Region, es gibt alle italienischen Spezialitäten wie Pizza, Pasta, Eis und Capuccino, wir haben eigentlich noch nie ein wirklich schlechtes Restaurant erwischt. Ein Tipp sind auch die Südtiroler Spezialitäten wie Speck, Steinpilze etc.
Die Orte am See haben auch immer schöne Altstädte mit diversen Bars und Strassencafes, zum Beispiel die Winds Bar in Torbole.

Übernachten: Das Hotel Isola Verde bei Maximo (www.lagodigardahotel.com mit einigen weiteren sehr guten Links zur Region) liegt etwa 100 m oberhalb des Sees (an der Strasse zwischen Nago und Arco) mit herrlichem Blick auf den nördlichen Teil des Sees, Zimmer oder Appartment mit Frühstück etwa 30 Euro pro Nase und Nacht (Tel: 0464-548065). Aber es gibt eine Menge Hotels, Pensionen und Campingplätze für jeden Geschmack und Geldbeutel.

Der Gardasee ist besonders auch unter den Surfern ein sehr bekanntes Revier, Am Nordzipfel hat man üblicherweise vormittags Südwind und nachmittags Nordwind. Hier sind noch einige Links zu Surf-Centern: www.vascorenna.com, www.windsurfmb.it, www.pradelafam.net.

Die Teerstrassen rund um den See und die vielen umliegenden Pässe sind auch ein sehr schönes Revier für Rennradfahrer. Mir persönlich ist dies wegen der vielen (und verrückt fahrenden) italienischen Autos und Motorräder zu gefährlich, daher (und weil ich mich einfach auch nicht mit Rennradtouren auskenne) keine weiteren Infos.

Das Wetter am Gardasee ist recht wechselhaft, es können im Mai schon gut 35 Grad sein, aber genauso kann es im Juli nur 15 Grad, Wind und Regen haben. Das kommt von der Lage, die ja noch mitten in den Alpen liegt, so ist auch ein schneller Wetterumschwung nichts aussergewöhnliches. (Eine Vorhersage gibt es unter: www.provincia.tn.it/meteo/meteo-garda/meteo-garda-D.asp und www.gardameteo.com )

Die Sprache ist natürlich italienisch, aber aufgrund der vielen Touristen versteht und spricht fast jeder entweder deutsch oder englisch, also gar kein Problem.

Nun kann ich euch nur noch viel Spass wünschen...
Grüße cwagner

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