Gartenpflege & Naturschutz im Garten Testbericht

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Erfahrungsbericht von Ciao-Nutis

Pflanzenzucht -Tipps und Tricks. (Mein frühester Kindheitstraum geht in Erfüllung)

Pro:

Einiges

Kontra:

Manchmal klappts auch nicht

Empfehlung:

Ja

Endlich! Mein frühster Kindheitstraum geht in Erfüllung! Ich mutiere zum Turtle, den grünen Daumen habe ich schon und an der täglichen Pizza soll ´s auch nicht liegen. Nein spaß bei Seite, heute möchte ich euch über meine Fähigkeiten und Erlebnisse als „Gärtner“ erzählen und euch somit ein paar Tipp ´s geben.

[1] Einleitung:
einige Leute werden sich sicher die Frage stellen, wieso so ein 13 jähriger Typ über Pflanzenzucht schreibt. Die Idee war nicht von mir sondern von meinem Total durchgeknallten Bio-Lehrer, beim Thema der Photosynthese (oder mit „F“??). Auf jeden Fall kam der Typ vor ca. 1 Monat in unseren Klassenraum und hat ne ganze Tüte mit Bohnen, Erbsen und Senfkörnern dabei. Er hat uns dann erklärt was wir machen sollten:

[2] Arbeitsauftrag:
wir sollten daheim in kleinen Schälchen (ich habe die wiederverwendbaren Becher vom Eis-Cafe genommen) den Boden mit Toilettenpapier oder Taschentüchern/Küchenrolle bis auf ca. 5 mm auslegen. Von den Mädchen hatte ich gehört das, das auch mit solchen Make-Up entferner Pad ´s (ohne Chemie) gehen soll. Auf jeden Fall sollten wir nach dem Auslegen die Körner und Samen gleichmäsig auf der Boden verteielen, aber nicht Bohnen und Erbsen mischen, da das, das Wachstum beeinträchtigt. Danach am besten mit einer Spritze oder einer etwas größeren Pinpette gießen. Ungefähr soviel das die Samen kurz vorm Schwimmen sind.

Der Grund warum wir dir Samen erst auf den Tüchern etc. keimen lassen sollten war eigentlich ganz Simpel. Wenn wir in der Erde Pflanzen würden könnten wir nicht jeden Tag ein Protokoll darüber schreiben wie weit, falls überhaupt die Pflanze wächst.

[3] Erste Samen-Kontrollen
die ersten Samen-Kontrollen hatten noch nichts mit der liebvollen Züchtung zu tun. Im Gegenteil, als erstes wurde die Stabilität geprüft (ohne Absprache des Lehrers), wir schlugen solange mit der Unterseite eines dicken Eddings auf die Samen bis diese sich spalteten. Hierbei ging die Erbse als letztes kaputt und der Senf als erstes (was jedoch nicht heißt das der Senfkorn ein Weichei ist und schon nach dem 10 Schlag kaputt ist).
Danach war die Schere unser Hilfsmittel, hierbei ging lediglich die Bohne kaputt da die die größte Oberfläche hat.
Nun wurden die gemahlenen und zerschnittenen Körner genaustens inspiziert und probiert. Vom Aussehen sind sie von innen alle gleich: alles weiße Stärke. Das Probieren kann ich lediglich bei den Senfkörnern empfehlen da diese einen leicht scharfen Geschmack haben.

[4] Die Tatsächliche Einpflanzung
als ich nach Hause kam wir ich mir nicht genau sicher ob ich die paar Samen wirklich einpflanzen soll, da mein Lehrer ja eh nicht checkt wenn ich kein Protokoll schreibe. Aber irgendwie hat es mich dann doch gereizt wie lang so eine Pflanze bei mir aushält *G*
Also nahm ich wie gesagt 6 solcher Eis-Schüsseln und legte sie mit Küchenrolle aus. Ich hatte jeweils 2 Schüsseln pro Samenart eingeplant. Den Bohnen und Erbsen spendierte ich jeweils eine Schüssel für sich alleine (also 2 Bohnen und 2 Erbsen). Bei den winzigen Senfkörnern beschrankte ich mich auf 2 cm² pro Samen das macht ca. 3 Samen pro Schüssel also 6 insgesamt. Da ich nicht besonders viel drauf halte was mein Lehrer sagt nahm ich einfach die kleine Gieskanne meiner Schwester (die hat fast en ganzes Gewächshaus in ihrem Zimmer) und füllte in jede Schachtel ca. 1 cm Wasser, ich hatte ziemliches Glück, weil die Bouny-Küchenrolle doch das ganze Wasser aufsaugte wie unser Lehrer es gesagt hat. Denn die Samen sollten nur feucht liegen und nicht Schwimmen. Ich traute mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht Wasser nachzufüllen, schließlich nahm ich noch etwas Frischhaltefolie und bedeckte das ganze damit, dass das Wasser nicht so schnell verdunsten. Dann ließ ich alles erst mal stehen. Ich stellte meine Plantage auf die Fensterbank und hatte noch ein paar Dicke Bücher unterlegt damit die Sonne direkt draufscheint.
Bis ich den 1. Fehler bemerkte und zwar habe ich die Samen vor den Einpflanzung nicht gemessen *Shock* aber halb so schlimm, unser Lehrer hat nämlich wie immer maßlos übertrieben und somit hatte ich von allen Samen noch gut 20 (!!) in Reserve. Also nahm ich die Reservesamen aus der Tasche und hab sie relativ genau gemessen, als kann grob Daumen geschätzt ;-). Senf 1,5x1,5 mm, Erbsen 5x5 mm und Bohnen 4x3 mm.

[5] Die ersten Tage danach:

(1.)
Am nächsten Morgen sah ich schon deutliche Unterschiede im Gegensatz zum Vorabend, und zwar haben sich die Samen alle total mit Wasservollgesaugt (fast verdoppelt), was ein gutes Zeichen sei. Weiter hatte ich nichts bemerkt nur dass das Wasser am Tag zweimal nachgefüllt werden musste.

(2.)
Am zweiten Tag habe ich keine weiteren Beobachtungen gemacht, nur das etwas weniger Wasser verlangt wurde, das ist aber auch je nach Stellung in der Sonne und art der „Frucht“ anders. So säuft die Erbse mehr als der Senf.

(3.)
Der dritte Tag war für mich zu diesem Zeitpunkt der Aufregendste und gleichzeitig auch eine der Traurigsten. Das schönste war das 4 von 6 Senfkörnern gekeimt sind und ein winziges Blatt zeigten. Am Abend sah ich sogar noch eine kleine Wurzel die das Ganze stabilisierte. Leider haben sich aber meine Bohnen verabschiedet, als ich mein Lehrer fragte meinte er das diese schon seit einiger Zeit bei ihm lagern und er für nix garantieren kann. Durch diese Aussage hat ich auch keinen Mut mehr um noch einmal diese Bohnen einzupflanzen.

(4.)
Am Tag 4 sind nun auch die letzten zwei Senfkörner gekeimt. Die am Vortag gekeimten waren jetzt schon ca. 2 cm groß und hatten noch ein zweites Blatt bekommen. Bei den Erbsen hat sich noch nichts weiter bewegt aber wenigstens sahen sie nicht so verdorben aus wie die Bohnen.

(5.)
Es ist soweit! Ein kleiner Keim zeigt sich an den Erbsen. Als hatte ich sie richtig behandelt, Blätter zeigten sich noch keine. Mein Senf wurde jetzt ungefähr gleichgroß (auch die 2 Nachzügler) nämlich 3,5 cm und zeigten je 4 schöne kleine Blätter. Die Wurzeln erstreckten sich jetzt schon ziemlich weit und ich bekam daher Angst das die Pflanzen sich gegenseitig hindern da diese schon fast an einander treffen.

(6.)
Oh Nein!! Was habe ich bloß gemacht?? Ich habe die eine Schüssel mit den mittlerweile 4 cm hohen Senfkörnern auf 2 cm geflutet, aber ich dachte mir wenn ich das Wasser jetzt auskippe fallen die ganzen Pflänzchen raus, da ich diesen zierlichen Wurzeln nicht sonderlich traute. Also hoffte ich auf Kommissar Zufall und nahm sicherheitshalber die Abdeckfolie ab, in der Hoffnung das Wasser verdunstet schnell.
An den Spitzen der Erbsen war jeweils ein 5 mm großer Keim zu sehen, und an dem anderen Senf war nichts besonderes zu Protokollieren.

(7.)
Am 7. Tag kam wie durchaus erwartet ein Verlust, aber nicht der des Senfs sondern eine Erbse, ich hatte ihr wohl etwas zu wenig Wasser gegeben. Aber zum Senf, ich hatte jetzt eine Schachtel mit weiterhin 4 cm hohen Senf aber mit 5 Blättern und eine mit 6 cm hohen Senf und ebenso vielen Blättern. Und die größeren Pflänzchen waren tatsächlich in der gefluteten Schüssel (!!!!!!) zum Glück habe ich die Folie abgenommen, da die Schälchen nur bis etwa 5 cm reichen. Von nun an stand der Senf nur noch im Hochwasser. Meiner Erbse wollte ich das nicht zumuten, weil ich nicht wusste ob sich alle Pflanzen mit großen Mengen Wasser vertragen, und es währe mir auch zu Riskant gewesen, weil meine Erbse jetzt schon 2 Keime zeigte davon der eine mit 1 cm.

(8.)
Mittlerweile hat meine Erbse zwei zusammengewachsene Keime die auf der einen Seite 2 und auf der anderen 1,5 cm groß sind. Der Senf macht sich mit viel Wasser wirklich gut und ich behielt meine Strategie mit viel Wasser weiter bei.

(9.)
Der neunte Tag hatte eigentlich keine nennenswerten Ereignisse, die Pflänzchen sind weitergewachsen haben aber keine Blätter oder Keime dazu bekommen.

(10.)
Am nächsten Tag wurden mir dann die Pflanzen endgültig zu groß für die kleinen Schüsselchen und ich beschloss sie in Erde umzupflanzen, da sie ja schon so groß sind dass man sie von außen beobachten kann und ich keine weiteren Keime erwartete. Nur noch mal zur Info, meine Erbse habe ich auf Bereits 4 cm getrimmt und der Senf steht bei 8,5 cm. Das mir dem Senf ist aber schon erstaunlich, wenn man sieht das die Pflanzen mit 6 Blättern auf einer Höhe von 8,5 cm auf einem Stiel stehen der nur ca. 1 mm Durchmesser hat.
Das mit dem Umpflanzen entpuppte sich aber als schwieriger als gedacht, vor allem der Senf der sich mit seinen ganzen Wurzeln untereinander auf eine Fläche von 4x4 cm ausgebreitet hat. Ich habe dann einfach alles samt Unterlage auf die Erde gelegt und noch mal eine Schicht Erde darüber.

(11.)
Mein Senf hat die Erde nicht überlebt, also schwebte meine Hoffnung ganz alleine auf der Erbse die 6,5 cm groß war und auch schon 2 Blätter gebildet hat.

[6] Die Zeit nach der Umpflanzung:
So jetzt habe ich nur noch meine Erbse, aber die wächst und wächst heute noch. Im Moment ist sie bei 40 cm Höhe, hat neun seitliche Stiele (Äste kann man dazu eher nicht sagen), 37 Ausgewachsene Blätter und 6 Blätter sind im Heranwachsen. Vor zwei Tagen sind sogar zwei Blüten dazu gekommen!
Ich bin sogar ziemlich stolz auf mich, da meine Erbse doch so groß ist. Und wie ich mir schon gedacht habe hat mein Lehrer nicht kontrolliert ob wir wirklich ein Protokoll gemacht haben, aber ich habe ja Gott sei dank eins gemacht um diesen Bericht zu schreiben.

[7] Tipp ´s und Trick ´s Zusammenfassung:
Also meine Tipp ´s wenn ihr selber Pflanzen züchten wollt:

1. Es ist schön anzusehen wie die Pflanzen von klein auf anwachsen, also würde ich dir Methode mit Watte, Taschentüchern etc. empfehlen. Hierbei muss man auf folgendes achten: Der Samen darf nicht zu trocken sein, er sollte aber auch nicht schwimmen; man sollte ihn stets auf Zimmertemperatur halten, weder deutlich tiefer noch höher; am besten mir Folie mit Folie bedecken; mittags in die Sonne stellen und vielleicht an die Frische Luft stellen.

2. Ausprobieren wie weit man mit der Pflanze gehen kann, sprich. Wie viel Wasser man ihr geben kann.

3. Rechtzeitig, aber nicht zu früh in Erde umsetzen, vielleicht noch etwas Dünger dazugeben (habe ich nicht gemacht, weil meine Mutter mir Nährstoffreiche Blumenerde gegeben hat)

So das sind meine 3 Haupttipp ´s zum Thema. Mein verrückter Freund hat diese Tipp ´s nicht beachtet, er hat seine Pflanze so versorgt: Eine Bohne einfach in ein Plastikschälchen gelegt, (ohne Erde, Papier, Wasser usw.) und dann in den Kühlschrank gelegt (ohne Sauerstoff und Licht, und ohne Wärme). Nach 1 Woche wurde ihm das Langweilig und er hat sie in Gefrierschrank gelegt. Nur jetzt findet er seinen sogenannten „Bonus“ nicht wieder, weil seine Mutter ein Großeinkauf gemacht hat, durch den der Gefrierschrank voll wurde. Und zum Schluss noch ein

[8] Fazit
Das Pflanzenzüchten kann ich jedem nur empfehlen, weil es teilweise echt Spaß macht und wenn mein Senf noch ein paar Tage überlebt hätte, hätte ich wahrscheinlich schon einige Kerne ernten können, so zumindest mein Bio-Lehrer. Und wenn man dazu alles genauso macht wie ich gesagt habe könnt ihr sicher schon bald Ergebnisse sehen. Macht euch nichts draus wenn mal was daneben geht.

Ich gebe euch Bescheid wenn es was wichtiges neues von meiner Erbse gibt.

Mit freundlichen Grüßen euer zum Turtle mutierender Nico

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