Gartenpflege & Naturschutz im Garten Testbericht

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Erfahrungsbericht von capsicum.etc

Anzucht von Chili und Paprika

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Chili und Paprika können sowohl auf der Fensterbank als auch auf dem Balkon oder im Garten gepflanzt werden. Die Aussaat sollte allerdings geschützt im Gewächshaus oder der Wohnung stattfinden:

Soll in der gleichen Saison geerntet werden, kann die Aussaat schon ab Januar innerhalb der Wohnung erfolgen. Nach meiner Erfahrung haben sich folgende Methoden bewährt:


  • Die Samen werden zunächst 2 - 3 Tage in destilliertem Wasser gewässert, bei \"Rocoto\" gegebenenfalls länger, anschließend in kleine Töpfe mit Cocos-Substrat gelegt und sehr dünn mit Substrat bedeckt, besser noch: die Körner nur andrücken.

  • Die Samen werden aus der Tüte direkt auf das Substrat gebracht. Auf diese Art kann der Keimprozess schon mal einige Wochen dauern.


DAS SUBSTRAT MUSS IN JEDEM FALL FEUCHT SEIN.

Die Töpfe decke ich mit Klarsichtfolie, in die Luftlöcher gestochen wurden, ab. Von den Löchern bitte nicht zu wenige, da gute Durchlüftung gewährleistet sein muß!
Auch Anzucht- oder Gewächshäuschen haben sich bestens bewährt.

Gewässert wird mit der Sprühflasche, das Substrat darf nicht austrocknen. Wärme beschleunigt den Keimvorgang und das Wachstum. Aber Vorsicht: Ist nicht genug Licht vorhanden, sollten die Sämlinge nicht so warm gehalten werden: Lichtmangel und Wärme lassen die kleinen Pflanzen mit dünnen Stengeln in die Höhe \"schießen\". Die Pflanzen bleiben kraftlos und knicken irgendwann ab.

Nicht Verzweifeln: Bei \"Habanero\", \"Scotch Bonnet\" & Co. dauert die Entwicklung oft lange.

Chilis eignen sich hervorragend für die Haltung in Blumenkästen (Abstand um die 30 cm wählen) oder großen Töpfen auf dem Balkon. Je nach Witterung können die Pflanzen im Frühjahr ins Freie gebracht werden, jedoch war das bei mir nie vor Mai der Fall. Es empfiehlt sich, die Pflanzen langsam ans Freie zu gewöhnen und abhärten zu lassen. Die Pflanzen sollte geschützt vor Wind und Regen stehen, hell, aber nicht unbedingt in der prallen Sonne.

Zur Schädlingsbekämpfung haben sich \"Neem\"-Produkte bewährt, die auf die Pflanze gesprüht werden, und bei denen keine Wartezeiten zu beachten sind, da sie für den Menschen nicht giftig sind.

Was das Düngen der Pflanzen betrifft, herrschen unterschiedliche Meinungen. Ich persönlich dünge während der Saison mehrmals wenig Flüssigdünger. Zuviel schadet hier!

Zur Stärkung der Pflanze können Präparate wie Braunalgen-Konzentrat verwendet werden, zum Gießen oder besser noch zum Besprühen. Dies ist kein Dünger und ersetzt ihn auch nicht!
Zur guten Ernährung der Pflanze trägt Brennessel-Jauche bei.

Bei der Bestäubung der Blüten rate ich, mit einem feinen Pinsel nachzuhelfen. Nach meiner Erfahrung hilft das, den Ertrag zu steigern - nicht bestäubte Blüten bilden keine Fruchtansätze und fallen ab. Die beste Zeit hierzu ist früh am Morgen, wenn sich die Blüten gerade öffnen.

Wer Saatgut gewinnen möchte, muß unbedingt Kreuzbestäubung vermeiden: Das heißt, Pflanzen unterschiedlicher Arten getrennt voneinander halten und natürlich nicht mit dem selben Pinsel bestäuben!

Ab August sollten die ersten Früchte reif sein, allerdings kann sich die Ernte bis in den November hinein ziehen. Bei Bedarf können Sie die Pflanzen ins Haus holen, damit die letzten Früchte rot werden.

Geben die Früchte nach, wenn mit den Fingern Druck ausgeübt wird, können sie geerntet werden. Das kann auch schon bei noch nicht rot gefärbten Chilis der Fall sein (z. B. \"Jalapeño\"). Reife Früchte sollten sofort abgeerntet werden, damit mehr neue Blüten gebildet werden und die Pflanzen reichlicher tragen. Es gilt: Reifen Früchte sind schärfer als die noch grünen!

Noch etwas zur Schärfe: Leiden Pflanzen kurzzeitig unter Wasser-Streß, d. h. man läßt die Erde ab und an für kurze Zeit austrocknen (nicht übertreiben!) entwickelt sich mehr Schärfe in den Früchten.

Einige Pflanzen eignen sich durchaus für das Überwintern im Haus an einem hellen und kühlen Platz. Bis auf Sorten der Art \"Capsicum annuum\" sind die Pflanzen mehrjährig zu halten. Und auch bei \"C. annuum\" lohnt sich manchmal der Versuch, Pflanzen zu überwintern.
Z. B. \"Sibirische Hauspaprika\" kann ganzjährig auf dem Fensterbrett gehalten werden. Auch bei Sorten von \"C. chinense\" habe ich gute Erfahrungen gemacht, diese ausschließlich in der Wohnung zu halten.

Benutzt man ein kleines Gewächshaus, muß man sich bei keiner Chili-Art an den oben genannten zeitlichen Ablauf halten. Spätsommer ist hier optimaler Aussaattermin, um im folgenden Jahr früh ernten zu können. Allerdings müssen gute Lichtverhältnisse gewährleistet sein!

Unbedingt darauf achten, daß es z. B. auf dem Fensterbrett in der kalten Jahreszeit nicht zugig ist. Oft ist die Temperatur geringer als man glaubt. Gerade sehr junge Pflanzen vertragen das nicht!

Das Angebot an Saatgut für interessante Paprika- und Chili-Sorten wächst, und man kann besonders über das Internet solches erwerben.

Viel Spaß!

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