Gattaca (DVD) Testbericht

Gattaca-dvd-science-fiction-film
ab 7,29
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Erfahrungsbericht von raggy

eine erschreckende Vision

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Eines muss ich gleich sagen: dieser Film hat mich beeindruckt und vor allem sehr nachdenklich gemacht. Ich denke, den meisten die den Film gesehen haben, ist es nicht anders ergangen.

Die Geschichte:
Vincent (Ethan Hawke) müsste eigentlich ein glücklicher junger Mann sein. Er sieht nicht schlecht aus, ist intelligent und zielstrebig. Von Jugend an war es sein Traum, einmal ins Weltall zu fliegen. Aber er hat ein Problem. Er ist ein „Aussätziger“. Nein – nicht krank im üblichen Sinne, aber eben ein Kind, das ganz normal gezeugt wurde. Und in der Gesellschaft in der er aufwächst, zählen nur die Menschen, die von den Gentechnikern so „zusammengesetzt“ wurden, dass sie nur körperlich positive Eigenschaften haben. Nur diese haben das Recht, als Astronauten erfolgreich zu sein. Die anderen dürfen maximal als Mitglied einer Putzkolonne die Räume der Firma „Gattaca“ betreten.
Vincent akzeptiert diese Regeln nicht. Er hat ein Ziel und will es erreichen. Er nimmt die Identität eines anderen an, der von seinen Genen gesellschaftlich akzeptabel ist, aber nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Ein schwieriges und gefährliches Unterfangen. Denn die Kontrollen sind eigentlich 100-prozentig. Blut- und Urin-Proben bei jedem Zutritt in die Firma, Tests auf körperliche Leistung usw. usw. Aber Vincent schafft es und steht kurz vor seinem ersten Flug ins All.
Da wird ein Mann ermordet und in „Gattaca“ findet man Spuren eines Menschen, der dort nicht hingehören darf. Wird Vincent entlarvt ???

Der ganze Film spielt in einer eher düsteren Atmosphäre. Und so ist auch die ganze Geschichte sehr düster und erschreckend. Es erinnerte mich immer wieder an die Visionen aus Orwell’s „1984“ oder Huxley’s „Schöne neue Welt“.

Ist dies unsere Zukunft ???
Könnte dies die Zukunft unserer Kinder sein ???
Wie schrecklich !!!

Gentechnik ist heute weder ein Fremdwort noch etwas allgemein abstossendes. Der Film zeigt aber, wie weit diese neue Technik vielleicht gehen könnte. Heute Gen-Tomaten, die zumindest äusserlich „besser“ erscheinen – morgen Gen-Menschen, die als Elite der Menschheit gelten.
Der Film zeigt aber, dass dem nicht so ist. Vincent (genetisch „schlecht“) ist charakterlich und in seinen Leistungen den genetisch „besseren“ nicht unterlegen, sondern gewachsen und manchmal überlegen. Bestes Beispiel: der Mann, von dem er sein Identität bekommen hat. Der ist absolut charakterschwach, säuft und letztendlich am Leistungsdruck und den gesellschaftlichen und eigenen Zwängen zerbrochen.

Aber er ist „valid“ (gültig), während Vincent „in-valid“ (ungültig) ist. Ein Wortspiel, dass mich besonders beeindruckt hat. Die Vermessenheit, Menschen für „gültig“ oder „ungültig“ zu erklären.

Die Suche nach dem Mörder artet aus in eine Hexenjagd, vergleichbar auch mit den Zeiten, als „Farbige“ von Rassisten verfolgt wurden. Es kann kaum sein, dass einer der doch so perfekten Mitarbeiter von „Gattaca“ in der Lage wäre, einen Menschen auf so grausame Weise umzubringen. Oder doch ???

Ich will nicht zu viel verraten. Denn der Film bietet neben der anspruchsvollen Geschichte auch noch ein Höchstmass an Spannung. Und das bis zum Ende.

Das muss man selber anschauen.
Und sich danach die Zeit nehmen, über den Film nachzudenken. Über die Geschichte, die er erzählt. Ist es nur eine schreckliche Version ??? Oder sind wir auf dem besten Wege dazu, dies irgendwann mal zur Wahrheit werden zu lassen ???

9 Bewertungen, 1 Kommentar

  • sidhe

    22.03.2002, 12:41 Uhr von sidhe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Film ist wirklich sehr gut!