Geburt Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von NWeiß

Alles lief anders als gedacht und geplant...

Pro:

Alles spricht dafür ein Kind zu bekommen und wie auch immer die Geburt läuft, wird es ein einmaliges Erlebnis sein. Bei mir war es positiv, auch wenn ich jetzt weiß, dass ich es zu Hause auch geschafft hätte..

Kontra:

keine

Empfehlung:

Ja

Hallo Zusammen,
klasse, dass es auch solche Bereiche gibt.

Meine Schwangerschaft, war im Grunde ohne Probleme. Früh entschied ich mich für eine Hausgeburt und suchte mir dafür eine passende Hebamme. Sie betreute mich dann seit der 18. Schwangerschaftswoche. Ich hatte viel Vertrauen zu ihr und ich wusste, dass ich es schaffen würde zu Hause zu entbinden. Letztlich kam alles anders. *gg*


Mein Bericht der Geburt:
Nachdem der 12.02.2005 (ET) ins Land ging, ohne das sich was tat, dachte ich schon, dass mein Kleiner nie auf die Welt will. Hatte es mir dann abends mit Stefan gemütlich in der Wann gemacht, danach haben wir noch ein Gläschen Sekt getrunken und uns liebgehabt *g*

Es war ein schöner Abend und auf die Frage, ob ich denke, dass Elias bald kommen würde lachte ich und sagte: „Ich glaube nicht!“

Wie jeden Abend ging er dann mit unserem Hund eine Runde und in der Zeit hatte ich das Gefühl, die Wehen hätten eingesetzt. Aber wenn man das erste Mal schwanger ist, hat man keine Ahnung, ob es DAS nun ist oder nicht. Als er dann nach oben kam, überredete ich ihn, mit mir ne Runde spazieren zu gehen. Ich dachte, wenn es wirklich Wehen sind, werden wir mal alles tun, damit sie nicht wieder gehen J Also eine Runde gedreht und dann wieder 5 Stockwerke hoch (ohne Fahrstuhl). Danach bin ich gleich in die Badewanne und habe schön heiß gebadet.

Mittlerweile war es 01:30 Uhr und die Wehen kamen in 10 Minuten Takt. Stunde um Stunde verging, ohne dass mehr passierte. Alle 10 Minuten eine Wehe. Gegen vier Uhr riefen wir unsere Hebamme an. Sie meinte, dass wir warten sollten, bis die Wehen schlimmer, oder in kürzeren Abständen kommen. So verbrachten wir eine Stunde nach der anderen. Am Sonntagmorgen kam dann meine Mama zu uns. So verging die Zeit etwas schneller. Zwischendurch wurde immer wieder mit der Hebamme telefoniert, aber da sich der Stand der Dinge nicht änderte, entschied ich, dass sie noch nicht vorbei kommen bräuchte.

Ich freut mich zwar, dass ich nun endlich Wehen hatte und es so aussah, dass mein Kleiner sich auf den Weg machte, aber irgendwann waren die Wehen und die vergangene Zeit quälend. Waren ja auch schon mehr als 24 Stunden auf den Beinen. Um 17 Uhr kam dann die Hebamme um die Herztöne zu kontrollieren.

Muttermund war nun nach 16 Stunden Wehen 3 cm geöffnet. Nicht wirklich viel, aber es tat sich etwas dachte ich so bei mir.

Haben besprochen, wie wir die Sache vielleicht etwas in Gang bringen können, doch dazu kam es nicht mehr, da ich um 18 Uhr ins Krankenhaus fahren musste, weil mein Blutdruck mit 150 zu 90 einfach zu hoch für eine Hausgeburt war.

Im Krankenhaus angekommen wurde ich ans CTG geschlossen. Die Herztöne waren in Ordnung nur es waren keine Wehen zu sehen, obwohl ich das Gefühl hatte, welche zu haben. Der Blutdruck war allerdings wieder in Ordnung. Die Hebamme meinte, dass mein Körper und meine Gebärmutter erschöpft seien und daher die Wehen nicht mehr effektiv für die Geburt sind. Ich hatte die Wahl, dort zu schlafen oder zu Hause. Ich entschied mich für zu Hause, da mein Blutdruck ja auch wieder in bester Ordnung war.

Gegen 20 Uhr saßen wir im Auto um wieder nach Hause zu fahren. Und die Wehen würden stärker. Zu Hause konnte ich kaum noch sitzen, wenn eine Wehe kam. Sie kamen wieder regelmäßig im 10 Minuten Abstand und ich musste sie auch schon mehr veratmen als tagsüber. Um 23 Uhr legten wir uns schlafen. Doch bei mir war von schlafen keine Rede. Ich schleppte mich von 10 Minuten zu den nächsten 10 Minuten. Um 02.00 Uhr (14.02.2005) machte ich Stefan wach. Ich hatte wahnsinnig Schmerzen und bat ihn unter Tränen mit mir ins Krankenhaus zu fahren. Ich wollte wissen, ob das nun echte, effektive Wehen sind oder nicht. Und wenn nicht, wollte ich was gegen die Schmerzen haben.

Also ins nächste Krankenhaus. Und selbst die 6 Minuten Fahrt war eine Quälerei. Dort wieder am CTG. Und ich am verzweifeln. Ich hatte schmerzhafte Wehen, die ich kaum noch aushielt, doch es war keine einzigste Wehe auf dem Schreiber zu sehen. Ich hätte heulen können, war ich auch teilweise tat. Nach dem CTG sollte ich auf die Toilette gehen. Dort stellte ich fest, dass ich Blutungen habe. Das hatte mich total geschockt und fing an zu weinen. Irgendwie hatte ich damit nicht gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt war ich sowieso schon total fertig. Erstens war ich nun schon seit Samstagmorgen wach, zweitens hatte ich tierische Schmerzen, dritten aber keine Wehen auf dem CTG und dann auch noch Blutungen. Die Hebamme beruhigte mich etwas und untersuchte mich.

7 CM geöffneten Muttermund. Also doch richtige Wehen.

Ich freute mich und war doch etwas geschockt. 7 cm, dachte ich… nun ist es bald soweit.

Der Blutdruck war in Ordnung, so dass ich, wenn ich gewollte hätte, wieder nach Hause fahren hätte können. Um dort wie geplant meinen Sohn zu Hause zur Welt zu bringen. Was ich dann aber nicht mehr wollte, dafür waren die Schmerzen zu doll und der Weg, besonders die Treppen zu viel. Noch im CTG-Zimmer verlangte ich nach Schmerzmitteln. Da ich etwas wollte, was schnell wirkt und auf jeden fall den Schmerz lindert, entschied ich mich für die PDA. Also ging es gegen 03:30 in den Kreissaal.

Dort bekam ich einen Tropf (vorbereitend für die PDA), oder so was. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Bei jeder Wehe, die kam dachte ich, das schaff ich nicht. Doch mir war klar, dass ich es schaffen musste und so verging eine Wehe nach der anderen. Der Druck nach unten wurde immer schlimmer, dass ich nur wenige Wehe verhecheln konnte und dann schon anfing zu pressen. Zwischen durch untersuchte die Hebamme noch mal meinen Muttermund. Und als ich hört, wie sie sagte, dass er nun 9 cm geöffnet sei, wusste ich, dass ich es auch ohne PDA schaffen müsste.

Ich versuche bei jeder Wehe mitzupressen in der Hoffnung, dass er bald da ist. Für mich war es eine Ewigkeit. Nach zwei bis drei mal pressen bettelte ich nach einer Pause. Ich konnte einfach nicht mehr. Meine Kräfte waren weg. Und dann platzte ich Fruchtblase. Ein unbeschreibliches Gefühl, was noch mal letzte Kräfte freisetzte. Stefan sagte mir, dass er bestimmt um sechs Uhr in unseren Armen liegen würde. Ich fragte ihn, wie spät es den sei. 05:30 Uhr. Ich glaubte nicht daran, dass ich es schaffen könnte. Die Zeit zwischen den Wehen wurde auf einmal immer länger, dass die Hebamme schon meinte, dass sie ruhig schneller kommen könnten.

Nach 3 weiteren Wehen war das Köpfchen da und mit der nächsten rutschte er dann ganz hinaus. Und da lag er nun, zwischen meinen Beinen. Mein Sohn – ich war völlig überwältig. Ich hatte es geschafft. Stefan schnitt die Nabelschnur durch und danach wurde er mir auf die Brust gelegt. In der Zwischenzeit folgte auch die Nachgeburt, was ich nur noch am Rande mitbekam. Ich war froh, dass ich es ohne Schmerzmittel und ohne Schnitt geschafft hatte. Nur kleine Schürfwunden zeichneten mich.

Um 05:48 Uhr geboren, mit einer Größe von 53 cm, 3780 Gramm und einem Kopfumfang von 34 cm.

Erst zog es sich hin und dann ging es schnell. Vom Eintreffen ins Krankenhaus 3 ½ Stunden, und vom Platzen der Fruchtblase bis er dann da war nur knappe 20 Minuten.

Auch wenn alles anders gekommen ist, als wie wir es uns gewünscht, geplant, erhofft und vorgestellt hatten, war es das schönste Erlebnis im Leben. So was muss man einfach erlebt haben.

Wir konnten uns dann in ein Vorwehenzimmer legen und haben dort die ersten Stunden als Familie geniessen. Um 08:30 Uhr habe ich dort gefrühstückt und dann sind wir nach Hause gefahren.


Heute 08.04.05: ist er wahnsinnig gewachsen. Schon einen Monat (am 14.03.05) nach der Geburt hatte er ein Gewicht von 4510g und 57,5 cm länge. Und ich hab ihn wahnsinnig lieb....

Die Allgemeine Bewertung abzugeben ist komisch und schwer. Aber ich bewerte das einfach mal mit exzellent, so wie mein Sohn :-)

17 Bewertungen, 1 Kommentar

  • esposa1969

    15.04.2005, 00:03 Uhr von esposa1969
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...alles gut! Meine Mutter pflegte immer zu sagen: Es ist da irgendwie reingekommen, es wird auch wieder rauskommen und wenn Millarden von Menschen, millarden Male am Tag Milliarden von Kindern gebären, kann es doch kein Hexenwerk sein.Allerdings gebe