Geburt Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von Doro1977

Todgeburt, wer weiß warum das so war??

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich möchte diesmal ein Erfahrungsbericht über die Todgeburt schreiben. Ich selber habe mit 18 Jahren eine Todgeburt in der 30. Schwangerschaftswoche gehabt. Mit diesen Bericht möchte ich euch erzählen, wie es dazu kam und wie ich mich gefühlt habe.

Am 11.07.1995 war ich zur Vorsorgeuntersuchung bei meiner Frauenärztin. Bei der Untrsuchung habe ich erfahren, das ich einen Jungen bekomme und das alles in Ordnung sei. Darüber habe ich mich total gefreut und entschlossen, das er Alexander heißen soll.

Am 13.07.1995 habe ich am späten Abend unheimlich starke Kreuz-und Bauchschmerzen bekommen, habe mir gedacht das es Wehen seien und bin mit meiner Mama sofort zum Krankenhaus gefahren. Dort wurde ich Untersucht und ein CTG geschrieben. Dann wurde vorsorglich ein Ultraschall gemacht, da ist es dann passiert. Habe das kleinen Herz meines Sohnes schlagen gesehn, genau 4 Mal, danach hat es aufgehört zu schlagen. Der Arzt sagte nur, da kann man jetzt nichts mehr machen, es ist zu spät! Ich mußte sofort in der Klinik bleiben. Mir wurde ein Wehentropf angelegt, um die Wehen noch zu verstärken. Ich habe die ganze Zeit geweint und konnte es nicht glauben, das das Kind was ich im Bauch habe tot sein soll. Mir wurden zur Beruhigung und das ich die Geburt durch stehe, starke Beruhigungsmittel gegeben. Am 14.07.1995 habe ich um 16:04 Uhr nach 17 Stunden Wehentropf meinen Sohn tot auf normalen Weg zur Welt gebracht. Als er dann da war wurde er trotzdem gemessen und gewogen. Er war 40 cm groß und 1250 Gramm schwer. Dann hat mich die Hebamme gefragt, ob ich denn kleinen sehen möchte und ob ich ein Foto von ihm haben möchte, er sehe genauso aus wie ein lebendiges baby nur das er sich nicht bewege. Das hat mich noch trauriger gemacht und konnte ihn nicht sehen, habe gesagt ich möchte ihn im Moment nicht sehen, möchte aber später darauf zurück kommen. Meine Mama war bei der Geburt dabei, sie konnte auch aus traurigkeit den kleinen nicht sehen,. Sie hatte sich so auf ihr erstes enkelkind gefreut und nun ist es nicht mehr da.
Es war ca 18 Uhr als ich auf mein Zimmer kam, habe der Schwester gesagt, das ich jetzt mein Sohn sehen möchte, sie sagte dann, sie hole eben den Arzt. Der Arzt kam dann auch. Habe gefragt, ob ich nun mein Baby sehen kann um Abschied von ihm zu nehmen, er sagte das es nicht ginge, da er schon in der Pathologie sein um zu schauen woran er gestorben sei und das es kein schöner Anblick für mich wäre, wenn ich jetzt den kleinen sehen würde. Ich habe ihn gefragt, was das zu bedeuten habe. Er sagte dann, das er aufgeschnitten sein würde. Ich habe ihn gesagt, das ich den kleinen dann sehen möchte, wenn er zur Beerdigung frei gegeben wurde. Dieses wurde mir warum auch immer verboten.
Zwei Tage später kam der Arzt zu mir und sagte wenn ich möchte, kann ich ihn als \"Anschauungsobjekt\" für angehende Frauenärzte abgeben. Er würde dann in ein sogenanntes reagenzglas mit kommen würde. Ich wollte mir das durch den Kopf gehen lassen und habe es mit meiner Mama besprochen. Sie meinte es wäre nicht gut, wenn ich immer zum Friedhof laufen würde, das würde mich immer daran erinnern und ich würde keine Ruhe bekommen. Ich habe auf drängen meiner Mama dann eingewilligt. Als ich diesen sogenannten Vetrag unterschrieben, hatte mir der Arzt gesagt, das dem kleinen die Organe rausgenommen werden und in Scheiben geschnitten wird. Für mich ist da ein zweites mal die Welt zusammen gebrochen! Ich konnte es nicht widerufen! Ich habe den ganzen Schmerz aus mir rausgeschrien. Die ganze Station hat sich für mich eingesetzt, das ich wenigstens den kleinen noch sehen dürfte, doch es klappte nicht.

Zwei Wochen später hat die Universität, wo der kleine hingebracht wurde sich dafür bedankt, das ich ihn für Wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt habe. Ich habe den Mann gebeten mir bescheid zu geben, wenn der kleine Beerdigt wird, doch bis heute kam kein Anruf!

Als Todesgrund kam heraus, das ich eine Plazentainsuffienz hatte, das heißt, das sich die Plazenta abgelöst hat und dadurch hat das Baby keine Versorgung durch den Mutterkuchen mehr bekommen.

Nun ist es schon fast 8 Jahre her trotzdem trauer ich immmer noch, es ist schwer wenn ich davon rede. Habe in den 8 Jahren aber noch mehr Schicksalschläge gehabt. Habe 2 Fehlgeburten ( 1997 in der 8. Woche und 1999 in der 6. Woche) gehabt.

Zum Glück wurde ich ende 1999 nochmal schwanger. da ging aber auch nicht alles glatt. Das Kind kam in der 33. Schwangerschaftswoche mit einer Größe von 48 cm und einem Gewicht von 1970 Gramm zur Welt. Zweieinhalb Jahre später 31.10.2002 habe ich zum Glück eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Sie war 51 cm und 3260 Gramm schwer.

Zum Schluß möchte ich sagen, das man den Kopf nicht hängen lassen soll. Das Leben geht weiter auch wenn man eine Todgeburt oder Fehlgeburt hatte.

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