Geburt mit Vater Testbericht

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Erfahrungsbericht von Jakini

Geht nun los?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wie oft habe ich diese Frage von meinen Mann gehört, wenn ich nachts nur auf Klo gegangen bin, oder ihn unterwegs angerufen habe, um ihn zu bitten, noch etwas mitzubringen.
Die Warterei am Ende der Schwangerschaft kann aber auch nervig sein, ich selber habe es vier Mal am eigenen Laib erfahren. Besonders blöde ist, es wenn der Mann, wie in meinem Falle, nicht immer zu erreichen ist, da oft in Krankenhäusern zu tun hat, und somit nicht immer zu erreichen ist.

Die erste Geburt:
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Mein erstes Kind habe ich vor gut sechs Jahren bekommen, das erste käme immer etwas später, so hieß es damals, also hoffte ich noch nicht allzu früh auf die Geburt. Gut 14 Tage vor dem errechneten Termin meine mein Frauenarzt jedoch, es würde reichen, das Kind ist groß genug und da gerade eine Hitzewelle ausgebrochen war, stach der den Muttermund auf, was sehr, sehr schmerzhaft war. Als ich wenige Tage später wieder vor ihm stand zur CTG Kontrolle, war mein Arzt doch sehr erstaunt. Doch dies war dann der letzte Termin beim ihm, zwei Tage später ging es dann wirklich los.

Die erste Geburt fing bei mir durch einen leichten Abgang von Fruchtwasser an. Wir waren an dem Tag mit meiner Schwiegermutter und meiner Schwägerin verabredet, zum Grillen, was ich noch einmal ausgiebig genießen wollte. Kaum bei meiner Schwiegermutter angekommen, die damals im dritten Stock wohnte, bemerkte ich, daß ich eine nasse Hose hatte. Als ich das erzählte, meinte meine Schwiegermutter: "So lange kein Blut dabei ist, ist es auch nicht schlimm." Ich genoß also noch das Grillen. Zu der Zeit kam kein weiteres Fruchtwasser mehr, zum Glück, denn meine Schwigermutter hatte offensichtlich keine Ahnung!!! Wenn man Fruchtwasser verliert sollte man sofort in die Klinik, leider war ich bei der Erklärung in der Geburtsvorbereitung wohl nicht da und vertraute meiner Schwiegermutter. Verliert man Fruchtwasser können zum einen Bakterien in die Gebärmutter zum Kind aufsteigen, weil ja logischer Weise ein Loch oder Riss in der Fruchtblase ist, zum anderen kann, wenn das Fruchtwasser schwallartig abgeht, die Nabelschnur rausfallen und dann vom Baby bei der Geburt abgeklemmt werden, wenn das Kind mit dem Kopf nicht schon im fest im Beckenausgang liegt. Diese Geschichte kannte ich noch nicht, allerdings habe in den letzten Jahren festgestellt, daß ich mich auf meine innere Stimme verlassen kann und somit fuhr ich erst 12 Stunden später in die Klinik, als meine innere Stimme mir sagt,ich sollte nun los fahren. Wehen hatte ich zu dem Zeitpunkt noch immer keine.

Im Krankenhaus behielt man mich dort, weil es offensichtlich der Beginn der Geburt ist. Zwischenzeitlich hatte sich der Schleimpropf, der den Muttermund verschließt, gelöst. Erkennen kann man dies daran, daß ein bisschen Schleim mit leichten Blutungen abgeht.
Da es sich eindeutig um Fruchtwasser handelte, was ich dort verlor, bekam ich ein Zäfpchen, damit die Wehen endlich anfangen, außerdem sollte ich viel laufen, weil dies die Wehentätigkeit anregt. Nützen tut das Laufen aber nur etwas, wenn der Muttermund schon geöffnet ist, das war bei mir der Fall der Arzt hatte hier ja nachgeholfen.

Zwei Stunden dauerte es, bis ich Wehen hatte, die kamen dann aber sofort recht heftig. Wehenschmerzen kann man mit Blähungen vergleichen, so können sich dann Männer auch vorstellen, was es für Schmerzen sind. Doch im Vergleich zu Wehen sind Blähungen sehr harmlos, obwohl ich diese, besonders den Babys die darunter zu leiden haben, nicht abwerten möchte.

Die Wehen sind dazu da, daß der Muttermund sich öffnet. Dieses Öffnen ist natürlich schmerzlich, denn es ist ein Muskel, der die Gebärmutter verschließt und somit dafür sorgt, daß das Kind bis zur Geburt im Mutterlaib bleibt.
Doch die Wehen haben noch einen weiteren Sinn, die Gebärmutter zieht sich zusammen, drückt somit das Kind aus der Gebärmutter in den Geburtskanal, auch das ist natürlich schmerzhaft. Sicher nicht nur für die Mutter sondern auch für das Kind.

Nach drei Stunden Wehen dachte ich, ich sterbe und kann nicht mehr. Mir war so übel, daß ich mich übergeben, mußte, denn ich hatte gerade kurz vorher noch Abendbrot bekommen, weil die Hebamme meinte, es würde sicher noch eine Zeit dauern, bis das Kind kommt, vorallem wenn es das erste Kind ist.
Auf einmal hatte ich einen wahnsinnigen Druck, dachte ich muß noch mal, doch die Hebamme meinte, es geht nun los.
Für die dritte Phase, die Austreibunsphase habe ich jedoch eine Stunde gebraucht, denn meine Große, damals 52 cm lang und 3.700 g schwer, rutschte immer wieder zurück. Doch nach insgesamt 12 Stunden im Kreissaal, davon nur 4 Stunden Wehen hatte ich es geschafft und konnte meine Tochter endlich sehen und sie auf meinem Bauch spüren, all die Schmerzen waren vergessen.

Besonders schmerzhaft war jedoch der Austritt durch den Damm, der auch ganz heftig gerissen war. Dieses Reißen hat ein Brennen verursacht, an das ich mich noch heute sehr gut erinnern kann.
Nervig war es dann, daß ich nach der Geburt eine knappe Stunde lang genäht werden mußte, weil ich so viele Rissen hatte.

Mein Mann war die ganze Zeit bei mir, hat mir was zu trinken gegeben, meine Hand gehalten und sich um die Kleine gekümmert, als ich nach der Geburt untersucht wurde. Es ist sehr schön, wenn man als Mutter das Kind im Arm hat, doch ein bisschen Pause nach der Geburt hat auch etwas.

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Meine zweite Geburt:
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Die Geburt meines zweiten Kindes war irgendwie die schönste Geburt. Das Kind sollte um den 3.12.1997 geboren werden, da meine erste Tochter ein Sonntagskind ist, hätte ich auch gerne mein zweites Kind an einem Sonntag geboren. Mir paßte dabei der erste Advent sehr gut, denn vor dem 1.12. sollte das Kind schon kommen, sonst ist der Geburtstag oder eben der Adventskalender nichts besonderes mehr, dachte ich damals. Ich sponn damals im Spßa zurecht, daß ich am Samstag vor dem ersten Advent noch zu einer Weihanchtsfeier gehen würde, auf dem Weg nach Hause die Wehen einsetzen, wir unsere Tochter bei der Oma abliefern und dann in die Klinik fahren. Kurz nach Mitternacht sollte unser Sohn dann geboren werden.

Der Morgen des Samstag vor dem ersten Advent war da, die Wohnung war schon Weihnachtlich geschmückt, und meine Schwägerin war mit ihrem damals noch Freund, heute Mann zu Besuch. Wir haben gemeinsam gefrühstückt und da ich vor dem Frühstück auf Toilette war und bemerkt hatte, daß sich der Schleimpropf gelöst hat, war ich mir sicher, das Kind kommt innerhalb der nächsten 24 Stunden. Als ich die restlichen Brötchen vom Frühstück für meinen Mann schmierte, weil er bei der ersten Geburt nichts zu essen bekommen hatte, was ich ihm dieses Mal nicht antun wollte, wurde ich ausgelacht.

Der Tag verlief dann noch so, wie ich es gedacht hatte, ich konnte noch die Weihnachtsfeier genießen und auf dem Heimweg setzten die Wehen ein, die zuerst überhaupt nicht schmerzhaft waren. Ich bemerkte nur, daß sich mein Bauch aufblähte, wie ein Luftballon und das regelmäßig alle drei Minuten. Schnell wurde die Große weggebracht und wir fuhren in die Klinik. Dort glaubte mir die Hebamme auch nicht, daß das Kind wohl noch am selben Tag kommen würde, doch nachdem sie mich untersucht hatte, wurde sie schon hektisch und ich mußte in den Kreissaal. Mein Sohn wurde am 29.11.1997 um 23.59 Uhr geboren, wenige Minuten früher, als ich es im Scherz vorhergesagt hatte.

Bei der zweiten Geburt waren die Wehen zum Ende hin auch sehr schmerzhaft. Doch sie fingen ganz langsam an, sich aufzubauen, diesmal hatte ich natürliche Wehen, keine eingeleiteten, wie bei der ersten Geburt, wo ich Wehenmittel bekommen hatte, wegen dem Fruchtwasserverlust.

Doch nicht nur weil es die angenehmste Geburt war, wird diese Geburt immer etwas besonderes für sein, auch weil mein einziger Sohn 4 Monate und 4 Tage später gestorben ist..... .

Auch diesmal war mein Mann mit dabei, die Hebamme war erstaunt, als er nach der Geburt wie selbstverständlich den Kleinen nahm und wickelte.

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Meine dritte Geburt:
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Durch den Tod meine Sohnes war die Schwangerschaft nicht gerade einfach und mit Angst gesegnet. Und so ging ich dann locker über den Termin, obwohl mein Muttermund schon drei Wochen vorher 4 cm geöffnet war und ich eine Nacht Wehen hatte.
Ich ersuchte alltes mögliche, damit die Geburt endlich losging: Treppen steigen, warmes Bad, über Kopfsteinpflaster fahren, Rotwein trinken usw.
Irgendwann hilten meine Nerven es nicht mehr aus, und so wurde die Geburt auf meinen Wunsch 2 Tage nach dem errechneten Termin eingeleitet.

Erst einmal wurde ein CTG dazu geschrieben, um einzuschätzen, wie es dem Kind geht. Dann wurde von einem Arzt eine Braunüle gelegt, damit für einen ev. Notfall ein Zugang zu einer Vene vorhanden ist. Erst dann wurde ein Gel an den Muttermund gespritzt, das die Wehen auslösen soll. In diesem Gel ist übrigens der selbe Stoff, wie im Samen des Mannes.

Nun mußte ich zwei Stunden am CTG liegen, damit das Kind und ich streng überwacht werden, dann durfte ich etwas essen und eine Stunde laufen, damit die Wehen richtig in Schwung kommen. Nach der Stunde fingen die Wehen dann auch an und zwei Stunden später war mein drittes Kind, meine zweite Tochter geboren.
Leider kam sie nicht sofort auf meinen Bauch, sondern auf die Intensivstation, da sie die Nabelschnur um den Hals hatte und die Ärtzin auf Nummer Sicher gehen wollte, besonders in Bezug auf den Tod unseres Sohnes. Hinzu kam, daß ich einen Blutsturz hatte, und versorgt werden mußte, was ohne Baby in dem Moment einfacher ging.

Da mein Mann gesehen hatte, daß die Kleine die Nabelschnur um den Hals hatte, dachte er, sie wäre tot und lag sofort neben mir, als unsere Tochter aus dem Raum gebracht wurde. Somit mußten wir noch eine Hebamme im Raum haben, die meinen Mann wieder auf die Beine half. Eine Freundin von mir lag im Nachbarkreissaal und hat mir am nächsten Tag erzählt, was für eine Hektik wir mit der Geburt im Kreissaal verursacht haben.

Doch 10 Minuten nach der Geburt war alles in Ordnung, meine Blutung gestoppt und die Kleine in meinem Arm, gesund und munter.
Natürlich mußte ich auch diesmal genähnt werden, was aber nebenher lief und ich kaum bemerkte. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bei der Geburt auch kaum den Austritt bemerkt, so benebelt war ich von den Wehenschmerzen.

Während ich die zwei Stunden am CTG lag, nach dem die Geburt eingeleitet wurde, haben mein Mann und ich Karten gespielt, da hätte ich zum Schluß meinen Mann am liebsten sonst wo hingeschossen.... .
Als meine Wehen dann anfingen, hat er gedrängt, wir müssen noch unbedingt dieses Kartenspiel zu Ende bekommen. Dazu fällt mir nur eines ein: MÄNNER !!!

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Meine vierte Geburt:
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Der Wunsch nach einem Sohn war sehr groß und so entschlossen wir uns, noch ein Kind zu bekommen. Überraschender Weise wurde ich sehr schnell schwanger und vor knapp fünf Monaten kam unsere dritte Tochter auf die Welt, vielleicht ist es gut so, daß wir keinen weiteren Sohn bekommen haben.

Da unsere zweite Tochter recht groß und schwer war, man damals bei der Geburt befürchtet hatte, daß sie mit der Schulter hängen bleiben würde, riet mein Arzt dazu, die Geburt vorzeitig einzuleiten. Hinzu kam eine Schwangerschaftsdiabeits bei mir, die ein Übertragen nach dem Termin nicht möglich machte. Ich war über diese Nachricht richtig froh, denn wieder dieses Warten am Ende, das hätte ich nicht ausgehalten.

Wieder war ich einmal mit Fehlalarm im Krankenhaus, denn ich hatte Wehen, die im Krankenhaus aufgehört haben. Wieder ein geöffneter Muttermund, eine begonnene Geburt, die nicht weiter gehen wollte. Also leitete man 9 Tage vor dem Termin die Geburt ein. Mein Mann war bei jedem Termin im Krankenhaus mit dabei.
Den Ablauf kannte ich schon, CTG, Braunüle, Gel, 2 Std. CTG. Doch diesmal wirkte das Gel sofort und ich hatte ganz heftige Wehen, ohne Pause dazwischen. Nach den zwei Stunden wieder etwas zu essen und spazieren gehen. Doch das hielt ich diesmal nicht aus, ich konnte mich kaum rühren. Als ich nach dem kurzen Spaziergang untersucht wurde, die niederschmetternde Diagnose, der Muttermund hatte sich nicht weiter geöffnet. Da die anderen drei Geburten so schnell gingen, ich immer nur so um die zwei Stunden richtig heftige Wehen hatte, bis die Preßphase einsetzte war ich schon schockiert.

Immerhin kam ich diesmal in die Wanne, die man mir sonst immer versprochen hatte, ich aber nie mehr schafft. Eine halbe Stunde lag ich darin und es tat mir sehr gut, die Wehen waren besser zu ertragen, doch ich frohr ganz heftig!!! Immer wieder mußte mein Mann heißes Wasser nachlaufen lassen. Dann wollte ich auf einmal raus aus der Wanne, kaum war ich draußen mußte ich mich übergeben... . Mein Mann freute sich, denn bei der ersten Entbindung war unsere Tochter eine später geboren. Ohne meinen Mann hätte ich gerade diese vierte Geburt, wo ich mich vor Wehen kaum rühren konnte, nicht überstanden.

Dennoch klärten wir ab, wie lange unsere Mittlere beim Großvater bleiben konnte, die Große war zum Glück verreist und somit gut untergebracht. Nur unsere Mittlere, die am Vormittag bein einer sehr guten Freundin untergebracht war (die Ärmste), und dann später beim Großvater, machte mir Sorgen, da sie leider nicht so einfach ist und viel Unsinn im Kopf hat. Doch an dem Tag ging es hoffensichtlich und mein Schwiegervater sagte, sie könnte notfalls über Nacht bleiben und seine Frau würde am nächsten Tag frei nehmen.
Als dies geklärt war, untersuchte mich die Hebamme und ich mußte sofort rüber in den Kreissaal, ich hatte meine alte Form wieder und der Muttermund war offen. Der Kopf aber noch nicht im Becken und um beim ev. Platzen der Fruchblase einen Nabelschnurvorfall zu verhindern, mußte ich liegen.

Dann ging alles sehr, sehr schnell und unsere jüngste Tochter wurde geboren, leider wieder mit Rissen. Da es die vierte Geburt war, dachte die Hebamme, es muß nicht geschnitten werden, wäre für mich aber besser gewesen, denn der Austritt des Köpfchens tat wieder sehr, sehr weh. Doch dann bekam ich meine Kleine ganz schnell auf den Bauch und wieder war alles vergessen und ich, eben noch schlapp und müde, wach und fit.

Das Nähen hat mich diesmal wieder mehr gestört, aber es war schnell überstanden und ich konnte meine Kleine anlegen. Nach zwei Stunden im Kreissaal, wo unsere Mittlere uns mit dem Großvater besuchen durfte, kam ich auf mein Zimmer.

Die Nacht war nicht so schön. Bei den anderen Kinder konnte ich nachts nicht schlafen, das war mir schon klar, ich war so aufgewühlt nach jeder Geburt. Doch diesmal kamen heftige Nachwehen hinzu, ich hatte das Gefühl, da kommt noch ein weiteres Kind. Die Nachtschwester hatte damit schon gerechnet und eine Schmerztablette hierfür in der Tasche, als ich nach ihr geklingelt habe.

Fazit:
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Mein Mann war bei allen Geburten dabei, was ich besonders wichtig fand, denn so schön eine Geburt auch ist, man geht einfach durch die Hölle. Irgendwer muß da ein bisschen ablenken, ev. den Rücken massieren, oder eben in der Wanne helfen. Dort konnte ich mich kaum noch rühren, uns war ich nicht selber in der Lage, mich nach dem Bad anzuziehen, da mußte mein Mann mir helfen. Ich kam mir vor, wie ein hilfloses kleine Kind ist.
Eine Geburt kann man einfach nicht alleine überstehen. Wenn der Mann jedoch nicht dabei sein möchte, dann sollte man ihn nicht zwingen, vielleicht geht die Mutter oder eine gute Freudin ja mit.... .

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