Geburtsvorbereitung Testbericht

No-product-image
ab 16,24
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(2)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(1)

Erfahrungsbericht von Jakini

informiert Euch, was in dem Kurs gemacht wird

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Inzwischen habe ich vier Kinder bekommen, und bei jedem meiner Kinder einen Geburtsvorbereitungskurs in Anspruch genommen.

Informieren über solche Kurse kann man sich häufig beim Frauenarzt, wo Hebammen, die ihn veranstalten oft ihre Zettel aushängen haben, oder aber den Geburtskliniken, dort werden Geburtsvorbereitungskurse immer angeboten.

Bei meinem ersten Kind wohnte ich noch in Winsen-Luhe, der Kurs hat mir ehrlich gesagt am besten gefallen, da alle meine Interessen getroffen wurde. Angefangen wurde wirklich mit Gymnastik, wie man für die Geburt beweglich ist und Krampfadern verhindern kann. Das war zwar zum Teil anstrengend, doch es tat mir wirklich gut. Die zweite Hälfte des Kurses verbrachten wir dann Therorie, wobei es auch dazugehörte, daß wir uns den Kreissaal und die dortigen Möglichkeiten ansehen konnten. Auch würde uns erklärt, wie wir uns körperlich auf die Geburt vorbereiten können, z.B. durch eine Dammassage mit einem entsprechenden Öl. Ebenso verteilte die Hebamme eine Liste mit Namen von Kolleginnen, die Nachsorge machen und klärte uns über deren Aufgabe auf. An einem Kursatg haben wir die Babyplege angeschnitten, was ich sehr interessant fand, denn vieles, was als unbedingt notwendige Babypflege verkauft wird, muß eigentlich gar nicht sein. Z.B. brauchen Baby´s beim Wickeln nicht jedes Mal eingecremt zu werden, sondern nur, wenn sie wirklich wund sind, sonst gewöhnt die Haut sich zu sehr an diese Pflege und wird abhängig. Die beste Pflege ist Muttermilch, da hat uns die Hebeamme in dem Kurs drauf hingewiesen und aus eigener Erfahrung kann ich dies bestätigen, nicht nur für meine Kinder war ein Bad darin sehr plfegend, auch für mich, denn ich bin bei allen dreien am Damm geschnitten worden. Die Salben und Bäder, die ich für die Heilung bekam, die halfen nicht halb so gut, wie ein Sitzbad in Muttermilch. Natürlich wurde auch das Thema Stillen angeschnitten und wie man sich und seine Brüste darauf vorbereiten kann, denn es tut zu Beginn verdammt weh, wenn das Kind saugt. Auch haben wir Hilfsblätter bekommen, was man z.B. besser nicht essen sollte, weil das Kind sonst Blähungen bekommen könnte, und wie man während der Stillzeit die Brüste pflegt. Immer mit einem frischen Waschlappen und lediglich mit Wasser waschen, sonst könnte es zu Entzündungen kommen. Muttermilch sollte immer auf der Brust trocknen, das ist die beste Pflege, doch für den Fall, daß die Brustwarzen sich entzünden, bekommt man von den meisten Hebammen schon einen Tip, welche Salbe man für diese Vorbeugung nehmen sollte. Da es in vielen Krankehäusern für die Mütter keine Verpflegung mehr gibt, auch nichts zu trinken, damit der Magen leer ist, falls ein Kaiserschnitt durchgeführt werden muß, gab uns die Hebamme den Tip, Eiswürfel mit zur Geburt zu nehmen, die die Frau dann lutschen kann, damit der unter der Geburt recht trockene Mund angefeuchtet wird, dies ist auf jeden Fall erlaubt. Bei meinen Töchtern bekam ich jedoch ausreichend zu trinken, bei meinem Sohn ging die Geburt so schnell, da habe ich auch erhrlich nichts vermisst. Ebenfalls in diesem Kurs besprochen haben wir die Erstaussattung für das Baby, was auf jeden Fall zu Hause sein sollte. Wenn ich in somanche Kataloge sehe, was man alles haben sollte, dann ist es schon ein Graus, leider aber überwiegend nur Verkausinteresse, vieles muß man gar nicht unbedingt haben. Wichtig ist auf jeden Fall, ausreichend Kleidung, denn Babys müssen zu Beginn noch recht häufig umgezogen werden. Ich perslnlich fand Bodys immer sehr praktisch, da verruschts nichts, die kann man von unten anziehen, muß sie dem Baby nicht gleich über den Kopf ziehen. Auch ein Tip unserer Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Für mich damals als Erstgebärende war dieser Kurs sehr interessant und eine treffende Mischung.

Als mein zweites Kind dann unterwegs war, wohnte ich inzwischen in Hamburg, wo es nicht so leicht ist, so einen Kurs zu bekommen, denn schnell sind diese Belegt. So bekam ich dann in einem der umliegenden Krankenhäuser einen Platz, ebenfalls für einen Partnerkurs. Diesmal verlief der Kurs ganz anders, es wurde eine Woche gemeinsam mit dem Partner Theorie gemacht, die andere Woche wurde im Hauseigenen Schwimmbad Gymnastik gemacht, was mir auch sehr gut getan hat und ich genossen habe. Die Theorie war für mich jedoch recht langweilig, aber gut von der Hebamme gestaltet, daß ich es ertragen konnte. Auch lerne ich doch einige wenige Neuikeiten, wie z.B. daß man bei einem Blasensprung auf jeden Fall liegend in das Krankenhaus muß, weil sonst die Nabelschnur mit rausgesogen wird und zwischen Becken und Kind eingeklemmt werden könnte, was für das Baby lebensgefährlich wird. Davon hatte die Hebamme im ersten Kurs nichts erzählt und mich klagte das schlechte Gewissen, weil ich bei meinem ersten Kind Fruchtwasser verloren hatte, wir normal mit dem PKW in die Klinik gefahren sind. Doch zum Glück handelte es sich dabei nur um einen kleinen Riss, so kam das Fruchtwasser nicht schwallartig gelaufen, doch bei dem Gedanken, was hätte passieren können, da wurde mich schon mulmig.

Wie ich in einigen Berichten schon geschrieben habe, verstarb mein zweites Kind im alter von vier Monaten an einem Herzfehler. Im Nachhinnein vermißte ich in beiden Kursen die Vorbereitung darauf, daß es auch die Möglichkeit gibt, daß Babys im ersten Lebensjahr sterben könnten. Lediglich über den Kindstot und die Vorbeugung diesbezüglich wurde im ersten Kurs gesprochen, was ich aber ein sehr wichtiges Thema finde, da es zum Teil doch zu kurz kommt. Allerdings wies unsere Hebamme uns nur kurz darauf hin, daß Babys nicht auf dem Bauch schlafen sollten und man in ihrerer Gegenwart nicht rauchen sollte. Intensivere Hinweise würden sicherlich helfen, einige Babyleben zu retten, denn in Dänemark, wo diesbezüglich intensive Aufklärung betrieben wird, ist die Rate an Babys, die den Kindstod sterben sehr gesunken. Doch auch andere Möglichkeiten kann es leider geben, wie wir durch den Tod unseres Sohnes bei den Verwaisten Eltern gelernt haben. So manche Babys strangulieren sich selber im Mutterleib mit der Nabelschnur, oder aber es kann sich ein Knoten in der Nabelschnur bilden, der die Babys, die dann automatisch anfangen zu atmen, ertrinken läßt. Betroffene Mütter haben später in der Gruppe erzählt, daß sie dies irgendwie gespürt haben, doch nie dran dachten, daß etwas nicht stimmt. Vielleicht hätte so manchen dieser Babys, die erst in der 38. - 40. Woche auf diese Weise im Mutterleib starben, doch das Leben gerettet werden können, wenn sie von solchen Erfahrungen gewußt und sofort in die Klinik gefahren wären. Ebenfalls der von mir schon erwähnte Nabelschnurvorfall sollte in jedem Fall in einem solchen Kurs angesprochen werden, nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn bei mir die Fruchtblase wirklich komplett geplatzt wäre und nicht nur ein kleiner Riss gewesen wäre, da ich darüber nichts wußte, hätte auch mein erstes Kind sterben können.

Natürlich kann man trotz aller Vorsicht und Aufklärung den Tod eines Babys nicht immer verhindern, auch darauf sollte meiner Meinung nach hingewiesen werden, nicht um den Eltern Angst zu machen, sondern um sie vorzubereiten, leider kommt 1 von 1000 Kindern tot auf die Welt, die betroffenen Eltern stehen oft unter Schock und fühlen sich schuldig. Wäre dieses Thema schon vorher angesprochen worden, wäre es vielleicht eine kleine Hilfe. Auf jeden Fall wünsche ich jedem, der ein Baby erwartet, daß es gesund und munter auf die Welt kommt, denn es gibt wirklich nichts schlimmeres, als sein Kind tot in den Armen halten zu müssen.... .

Bei meinem dritten Kind machte ich dann wieder einen Kursus, diesmal aber alleine, irgendwie wollte ich meinen Mann nicht unbedingt dabei haben. Ich muß gestehen, daß mir der Mut fehlte, zu sagen, daß mein zweites Kind verstoben war, somit erzählte ich nur von mir, daß ich mein drittes Kind bekomme. In diesem Kurs wurden zu Beginn nur ein paar Atemübungen gemacht und dann wurde lediglich der Geburtsverlauf in einigen Schritten besprochen, wie auch einige Vorbeugende Maßnahmen bezüglich des Dammes, wie man einen Dammschnitt/ oder Dammriss vermeiden kann. Die Hebeamme zeigte ein Video über eine Geburt, aber es wurden keine Vorbereitenden körperlichen Übungen gemacht, was ich sehr schade fand. Die Geburt meines dritten Kindes war somit leider auch die schwerste, obwohl ich schon oft gehört hatte, daß das dritte Kind am schwersten kommt, zusätzlich fühlte ich mich körperlich überhaupt nicht gut, was aber auch damit zusammen hängen kann, daß mein Arzt mir aus Vorsicht auf Grund eines weichen Muttermundes Bettruhe und eine Haushaltshilfe verordnet hat.

Bei meinem vierten Kurs hatte ich wieder mehr Glück, den habe ich ebenfalls alleine gemacht. Wir waren eine lustige Frauenrunde, wie die Hebamme festgestellt hat, soll an der Abwesenheit der Männer gelegen haben, da sind die Frauen wohl offener. Im meinem dritten Kurs konnte ich das leider nicht merken.
Hier war es für mich nicht langweilig, daß alles noch einmal zu hören. Hinzu kam auch für mich etwas neues, nämlich mein Schwangerschaftsdiabetis, und ich war nicht alleine. Der halbe Kurs war davon betroffen, und so konnten wir uns gegenseitig unterstützen.
Aber auch Gympnastik und vorallem Atemübungen wurden gemacht, was für die Geburt sehr sehr wichtig ist!!! So itensiv und vernünftig hat mir das vorher keine Hebamme beigebracht, kann aber auch sein, daß ich vielleicht in diesem Punkt inzwischen geübter war.

Auf jeden Fall sollte man einen Geburtsvobereitungskurs belegen, egal wieviele Kinder man schon bekommen hat, der Körper braucht seine Vorbereitung. Die Erkärung über den Geburtstvorgang, wann man den Rettungswagen rufen sollte etc. das ist für Frauen, die ihr ersts Kind bekommen, sehr wichtig, steht für Frauen, die schon Kinder haben oft an zweiter Stelle und sollte vielleicht nur kurz angeschnitten werden. Von daher wäre es ratsam, wenn Hebeammen sowieso zwei Kurse laufen haben, daß sie darin bei der Einteilung der Teilnehmerinnen unterscheiden. Wichtig finde ich auch, daß über Gefahren auf jeden Fall aufgeklärt wird. Klar, ich bin betroffen, doch das sind viele andere Eltern auch. Gerade heute habe ich noch einen sehr schönen, aber leider auch ebenso traurigen Berichte eines betroffenen Vaters gelesen. Der Tod eines Babys ist leider keine Seltenheit, trifft die Eltern aber immer überraschend, weil es aus unserem Leben verdrängt wird. Dabei könnte in manchen Fällen, besonders bezüglich des Kindstodes Aufkärung eine ganze Menge weiter helfen.

Die Kosten für einen Vorbereitungskurs übernimmt in der Regel die Krankenkasse, so war es zumindest noch vor zwei Jahren, als meine kleine Tochter unterwegs war. Man kann sich aussuchen, ob man den Kurs alleine machen möchte, oder mit dem Partner, der dann aber DM 100,-- aus eigener Tasche zahlen muß. Bekommt man sein erstes Kind, dann würde ich schon raten, diesen Kurs gemeinsam zu belegen, denn der Vater kann unter der Geburt eine wirklich Hilfe sein, nur muß er wissen, was tun soll. Natürlich erzählt die Hebamme, die bei der Geburt dabei ist, was er machen soll, aber es ist auch für ihn einfacher, wenn dies alles schon einmal gehört hat. Und schließlich bekommt nicht nur die Frau das Kind, auch wenn sie es gebären muß. Und er Beitrag für den Partner lohnt sich auf jeden Fall, wird zwar meistens nicht von den Kassen erstattet, kann aber immerhin von der Steuer abgesetzt werden.

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Nanie

    01.04.2002, 23:26 Uhr von Nanie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hat zwar noch ein Weilchen Zeit, aber ich werde deine Tips zu Rate ziehen. Liebe Grüße, Nanie