Erfahrungsbericht von himmelssurfer
Die Tränen der Melancholie
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Die Tränen der Melancholie
*Unzufriedenheit* mit uns selbst,
mit dem Leben und den Menschen um uns her,
doch wissend, daß wir unser Versagen
oft selbst herbeigeführt haben.
Daraus resultierende
*Melancholie*, tiefe Gefühle am Abgrund.
Wenn das Leben wieder einmal nicht so läuft,
wie wir es uns wünschen würden.
Gefühle, die uns nach unten ziehen,
ohne das wir uns wehren können.
*Traurigkeit*, enstanden aus eben diesem Gefühl
der absoluten Wehrlosigkeit, des Ergebens
in das eventuell doch zu vermeiden gewesende.
Das Eingestehen des „Noch nicht so weit Seins“,
obwohl so hoch erstrebt.
*Verzweiflung* ob der hohen Aufgabe,
die sich wieder einmal vor uns gestellt.
Obgleich sie dort schon immer stand,
überfordert sie uns ein jedes Mal.
Der Sinn des Lebens wiegt so schwer.
*Tränen*,
vergossen
aus den unterschiedlichsten Gründen:
der Unzufriedenheit,
der Melancholie,
der Traurigkeit,
der Verzweiflung,
und vielen anderen.
Fließen tun sie unentwegt.
Die Seele blutet vor sich hin,
doch gleichzeitig
reinigt sie damit das Leben,
um mit neuer Kraft
wieder den Sinn zu suchen,
der verloren schien.
04.08.2004
Himmelssurfer
auch bei Ciao veröffentlicht
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-08-12 23:12:26 mit dem Titel Fragmente des DaSeins
***Die Stille dröhnt in meinem Ohr***
Die Stille dröhnt in meinem Ohr,
so manches Mal kommt es mir vor,
als könnte ich mich selber nicht mehr ertragen.
Denn schalte ich alle fremden Klänge aus,
kommt immer dasselbe dabei heraus:
Das Denken setzt ein und führt dazu, zu fragen:
was denn der Sinn dieses ganzen Daseins sei
und immer öfter ertappe ich mich dabei,
daß ich am Ende der Gedanken feststellen muß,
das ich mich selber gar nicht leiden kann.
Was fängt man mit dieser Erkenntnis an,
die jedesmal wieder führt zu starkem Verdruß?
Sinnlose Beschäftigung führt hier zum Ziel,
dazu bedarf es nicht sehr viel,
auch sinnlos Lärm ist hier gern gesehen,
da hört man die Dinge nicht geschehen.
Das Denken zu End zu bringen ist ein langer Weg,
mir ist´s zu anstrengend, da schau ich lieber weg.
Wenn ich mir selber nicht schau in mein Gesicht,
dann spür ich auch die Schmerzen nicht,
die mein Nichtstun mit mir tut
und dann ist es alles wieder gut.
##################################
Immer brauchen wir etwas, das uns (von uns) ablenkt, etwas was unsere Gedanken bis ins Letzte beschäftigt, sie bindet und sie somit am wirklichen Denken hindert.
Vielleicht gibt es deshalb heutzutage nur noch so wenige Menschen, die man als Genius bezeichnen könnte? Geistige Selbstverstümmelung.
Hat unser Geist vor all den Radios, Stereoanlagen, Fernsehern, Video-/DVD-Playern kapituliert? Wir sind zufrieden mit dem, was uns diese technischen Monster an Denken vorkauen und wir haben unseren Verstand längst zu den Akten gelegt.
##################################
Das Beschäftigen mit uns selbst ist unsere Sache nicht. Charakter zu haben, zu zeigen, bedeutet automatisch, Schwierigkeiten zu haben. Menschen, die nicht einmal versuchen, einen zu verstehen, sind einem nicht wohlgesonnen. Das Rütteln an Vorurteilen kann ganze Leben durcheinanderwirbeln. Das vor sich hin vegetieren wird dem wahren Leben vorgezogen, da es ja um so vieles einfacher zu bewältigen ist.
Mensch zu sein, bedeutet Kraft zu brauchen.
Viel Kraft.
Immer in der Hoffnung, jemanden zu finden,
der ebenfalls versucht Mensch zu sein;
und nicht bloß Kreatur.
##################################
Wir müssen wieder lernen, in der Stille Melodien zu hören, die die Monotonie vertreiben und unseren Seelen die Kraft verleihen, auch im Lärm bewußt weiter zu bestehen. Ohne uns selbst sind wir nichts. Außer geboren und gestorben.
„...nur das öde Rauschen der Stille schweigt mir monoton in den Ohren.“
Knut Hamsun
12.08.2004
Himmelssurfer
auch auf Ciao veröffentlicht
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-06-23 17:36:35 mit dem Titel Das Rufen
Das Rufen
Gedanken dessen, was ich gerne sein würde
und doch nicht immer bin.
Manchmal erwischt auch mich die „Realität“:
Laut schreit die Stille in mir.
Sie schreit danach, gehört zu werden,
gleich dem Baby, welches nach Nahrung schreit.
Unser Leben besteht zu großem Teil aus Lärm,
aus dem Müll, der aus den Geräuschen kommt.
Ein Geräusch löst, gleich einer Kettenraktion, noch weitere aus.
Der Kopf droht ob der Reizüberflutung zu platzen.
Laut schreit das Leben in mir.
Es schreit danach, gehört zu werden,
gleich dem Ertrinkenden, der nach Rettung ruft.
Unsere Seele strebt nach Erkenntnis,
nach den Dingen, die „dahinter“ sind.
Das Aufwühlen des Inneren erwischt uns immer wieder.
Doch unsere Kraft, es zu ignorieren, ist stärker.
Laut schreit die Seele in mir.
Sie schreit danach, Sein zu dürfen,
gleich dem ungeborenen Leben, welches verloren ist.
Unser Dasein strotzt nur so vor Aktivitäten,
die aber fast ausschließlich nach außen gerichtet sind.
All das Schreien, das in mir ist, macht mich irre!
Was wäre, wenn es freigelassen?
Was, wenn die Betäubung der Sinne
nicht mehr das oberste Ziel des Lebens wär?
Gleich dem Neugeborenen, welches voller Neugier
seine neue Welt erkundet, ohne Rücksicht auf Gefahr?
Haben wir den Schutz, den uns einst die Eltern gaben?
Oder sind wir auf uns allein gestellt?
Einerlei! Doch was ißt so eine Seele zum Frühstück?
Stille, die Du riefst in mir,
Leben, welches Du nach außen drängtest,
Seele, die Du mich zogst ins Licht zurück,
ihr drei seid es, die mich lehrten,
die Kraft zu haben, ich selbst zu sein.
Um mich herum tobt der Sturm,
doch ich stehe ganz ruhig,
tief innen im Auge des Orkans.
Voller Gelassenheit auf das Chaos blickend,
welches ich einst selber war.
Es soll gehen,
gehen weit fort von mir
und auf ewig mich in Ruhe lassen.
Und doch: den einen oder anderen Ausläufer
werde ich wohl nochmals wiedersehen...
14.07.2004
by Himmelssurfer
*Unzufriedenheit* mit uns selbst,
mit dem Leben und den Menschen um uns her,
doch wissend, daß wir unser Versagen
oft selbst herbeigeführt haben.
Daraus resultierende
*Melancholie*, tiefe Gefühle am Abgrund.
Wenn das Leben wieder einmal nicht so läuft,
wie wir es uns wünschen würden.
Gefühle, die uns nach unten ziehen,
ohne das wir uns wehren können.
*Traurigkeit*, enstanden aus eben diesem Gefühl
der absoluten Wehrlosigkeit, des Ergebens
in das eventuell doch zu vermeiden gewesende.
Das Eingestehen des „Noch nicht so weit Seins“,
obwohl so hoch erstrebt.
*Verzweiflung* ob der hohen Aufgabe,
die sich wieder einmal vor uns gestellt.
Obgleich sie dort schon immer stand,
überfordert sie uns ein jedes Mal.
Der Sinn des Lebens wiegt so schwer.
*Tränen*,
vergossen
aus den unterschiedlichsten Gründen:
der Unzufriedenheit,
der Melancholie,
der Traurigkeit,
der Verzweiflung,
und vielen anderen.
Fließen tun sie unentwegt.
Die Seele blutet vor sich hin,
doch gleichzeitig
reinigt sie damit das Leben,
um mit neuer Kraft
wieder den Sinn zu suchen,
der verloren schien.
04.08.2004
Himmelssurfer
auch bei Ciao veröffentlicht
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-08-12 23:12:26 mit dem Titel Fragmente des DaSeins
***Die Stille dröhnt in meinem Ohr***
Die Stille dröhnt in meinem Ohr,
so manches Mal kommt es mir vor,
als könnte ich mich selber nicht mehr ertragen.
Denn schalte ich alle fremden Klänge aus,
kommt immer dasselbe dabei heraus:
Das Denken setzt ein und führt dazu, zu fragen:
was denn der Sinn dieses ganzen Daseins sei
und immer öfter ertappe ich mich dabei,
daß ich am Ende der Gedanken feststellen muß,
das ich mich selber gar nicht leiden kann.
Was fängt man mit dieser Erkenntnis an,
die jedesmal wieder führt zu starkem Verdruß?
Sinnlose Beschäftigung führt hier zum Ziel,
dazu bedarf es nicht sehr viel,
auch sinnlos Lärm ist hier gern gesehen,
da hört man die Dinge nicht geschehen.
Das Denken zu End zu bringen ist ein langer Weg,
mir ist´s zu anstrengend, da schau ich lieber weg.
Wenn ich mir selber nicht schau in mein Gesicht,
dann spür ich auch die Schmerzen nicht,
die mein Nichtstun mit mir tut
und dann ist es alles wieder gut.
##################################
Immer brauchen wir etwas, das uns (von uns) ablenkt, etwas was unsere Gedanken bis ins Letzte beschäftigt, sie bindet und sie somit am wirklichen Denken hindert.
Vielleicht gibt es deshalb heutzutage nur noch so wenige Menschen, die man als Genius bezeichnen könnte? Geistige Selbstverstümmelung.
Hat unser Geist vor all den Radios, Stereoanlagen, Fernsehern, Video-/DVD-Playern kapituliert? Wir sind zufrieden mit dem, was uns diese technischen Monster an Denken vorkauen und wir haben unseren Verstand längst zu den Akten gelegt.
##################################
Das Beschäftigen mit uns selbst ist unsere Sache nicht. Charakter zu haben, zu zeigen, bedeutet automatisch, Schwierigkeiten zu haben. Menschen, die nicht einmal versuchen, einen zu verstehen, sind einem nicht wohlgesonnen. Das Rütteln an Vorurteilen kann ganze Leben durcheinanderwirbeln. Das vor sich hin vegetieren wird dem wahren Leben vorgezogen, da es ja um so vieles einfacher zu bewältigen ist.
Mensch zu sein, bedeutet Kraft zu brauchen.
Viel Kraft.
Immer in der Hoffnung, jemanden zu finden,
der ebenfalls versucht Mensch zu sein;
und nicht bloß Kreatur.
##################################
Wir müssen wieder lernen, in der Stille Melodien zu hören, die die Monotonie vertreiben und unseren Seelen die Kraft verleihen, auch im Lärm bewußt weiter zu bestehen. Ohne uns selbst sind wir nichts. Außer geboren und gestorben.
„...nur das öde Rauschen der Stille schweigt mir monoton in den Ohren.“
Knut Hamsun
12.08.2004
Himmelssurfer
auch auf Ciao veröffentlicht
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-06-23 17:36:35 mit dem Titel Das Rufen
Das Rufen
Gedanken dessen, was ich gerne sein würde
und doch nicht immer bin.
Manchmal erwischt auch mich die „Realität“:
Laut schreit die Stille in mir.
Sie schreit danach, gehört zu werden,
gleich dem Baby, welches nach Nahrung schreit.
Unser Leben besteht zu großem Teil aus Lärm,
aus dem Müll, der aus den Geräuschen kommt.
Ein Geräusch löst, gleich einer Kettenraktion, noch weitere aus.
Der Kopf droht ob der Reizüberflutung zu platzen.
Laut schreit das Leben in mir.
Es schreit danach, gehört zu werden,
gleich dem Ertrinkenden, der nach Rettung ruft.
Unsere Seele strebt nach Erkenntnis,
nach den Dingen, die „dahinter“ sind.
Das Aufwühlen des Inneren erwischt uns immer wieder.
Doch unsere Kraft, es zu ignorieren, ist stärker.
Laut schreit die Seele in mir.
Sie schreit danach, Sein zu dürfen,
gleich dem ungeborenen Leben, welches verloren ist.
Unser Dasein strotzt nur so vor Aktivitäten,
die aber fast ausschließlich nach außen gerichtet sind.
All das Schreien, das in mir ist, macht mich irre!
Was wäre, wenn es freigelassen?
Was, wenn die Betäubung der Sinne
nicht mehr das oberste Ziel des Lebens wär?
Gleich dem Neugeborenen, welches voller Neugier
seine neue Welt erkundet, ohne Rücksicht auf Gefahr?
Haben wir den Schutz, den uns einst die Eltern gaben?
Oder sind wir auf uns allein gestellt?
Einerlei! Doch was ißt so eine Seele zum Frühstück?
Stille, die Du riefst in mir,
Leben, welches Du nach außen drängtest,
Seele, die Du mich zogst ins Licht zurück,
ihr drei seid es, die mich lehrten,
die Kraft zu haben, ich selbst zu sein.
Um mich herum tobt der Sturm,
doch ich stehe ganz ruhig,
tief innen im Auge des Orkans.
Voller Gelassenheit auf das Chaos blickend,
welches ich einst selber war.
Es soll gehen,
gehen weit fort von mir
und auf ewig mich in Ruhe lassen.
Und doch: den einen oder anderen Ausläufer
werde ich wohl nochmals wiedersehen...
14.07.2004
by Himmelssurfer
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