Gedichte Testbericht

Liebe Gemeinde,



Seit ich elf Jahre alt bin, schreibe ich, vornehmlich Lyrik, da ich nicht sehr gerne reime. Es sprudelt einfach so aus mir raus und natürlich ist es immer eine Verarbeitung von Gedanken und Gefühlen dieses Momentes.

Wie sollte man die Welt anders verarbeiten als in Worten? Sie sind die einzige Ausdrucksform, die einen den Spielraum gibt, den man benötigt um zu versuchen, die Seele in Worte zu hüllen damit sie sanft gebettet liegt.


Hier ist nur eine kleine Auswahl, persönlicher und privater geht es eigentlich auch in mir drinnen nicht vor, daher decke ich mit diesen Werken alles auf, schonungslose Seelenstriptease.
Ähnlichkeiten mit lebenden und toten Personen sind vollkommen beabsichtigt und provoziert.

Die Tür geht auf - Welcome to my soul!
---------------------------------------------


Unsere gemeinsamen Stunden waren schön,
zweifelslos!
Jetzt blicken wir beide in die Zukunft - jeder in eine andere Richtung!





(inspiriert durch einen One-Night-Stand mit anschließender Aussprache, wie es \"weitergehen\" soll)

...................

Bin gleich wieder da, sagste sie,
ging auf den Balkon und sprang mal
eben mit dem Tod um die Wette...





(insiriert durch eine Bekannte die sich wegen schwerer Depressionen vom 5.Stock stürtze und nun im Rollstuhl sitzt)

.....................

Rastlos gehe ich die Straßen entlang,
blicke zu Boden, dann gen Himmel.
Kein Ende in Sicht, keine Auferstehung,
keine Erlösung.

Wo sind sie, meine Märtyrer, verschwunden
hinter den Bäumen die sich ausgerissen
haben um neue zu pflanzen.

Auf der Suche nach dem Licht
verliere ich meine eigene
FINSTERNIS.




(da war wohl meine Ratlosigkeit die Ispiration, an den genauen Anlass kann ich mich nicht erinnern)
................................

Endgültig ist ein großes Wort,
viel zu groß, als das ich es wagen würde,
jenes auszusprechen...
Was ist schon endgültig?
Der Tod gewiss nicht!






(Inspiriert durch den Tod von Bernd, Schwiegervater von \"broos\")

...............................

„Hellau“ rief die Trauer des Alltags und
schunkelte in der alles verdrängenden Masse.






(Habe ich nach einem Tag beim Mainzer Fasching geschrieben als ich in die leeren Gesichter geschaut habe)
.........................


„ Ich selbst sein“,
das ist mutig,
aber dann weiß man genau,
dass man ehrliche Freunde hat,
keine Blindgänger unter ihnen
und das ist doch eine Menge wert, oder?





(Inspiriert durch ein Gespräch bei den Exerzitien über Masken tragen)
...........................

Die Hände gefaltet sitzen sie in der Bank.
Auf Kommando wird gesungen, gekniet und gebetet.
Automatische Abläufe, keinen Gedanken an den Verlust der Macht über sich.
So stelle ich mir Glauben nicht vor...






(nach einem Sonntag in der Kirche geschrieben)
....................................

In Gedanken halte ich gemeinsame Stunden und Tage fest
Wie einen Strick der mir langsam aus der Hand gleitet weil an der
Anderen Seite jemand zieht, der mehr Kraft ausbringen kann als ich.

Tränen laufen mir über die Wangen, alles ist sinnlos.
Warum müssen Machtspiele stattfinden, wenn immer EINER
Über mehr Macht verfügt?´





(inspiriert durch das Schicksal eines guten Freundes der durch die Schlagzeilen gezogen wurde, wegen etwas, dass er so gar nicht getan hat)

..................................

Du sagst, das Liebe für dich Glück ist,
Warum bist du dann unglücklich verliebt?




(Sagte mir mein Französisch-Nachhilfelehrer, ergab für mich dann logischerweise diese Frage)
................................

my world - meine welt

in meiner welt können blicke sprechen,
in meiner welt kann ein lächeln heilen,
in meiner welt können träume leben,
in meiner welt kann ein einziger moment unendlich werden,
in meiner welt dreht sich das ganze universum um die erde,
in meiner welt gibt es nur einen einzigen stern am firmament,
denn Du bist meine welt.





(schrieb ich mit meinem Ex Freund zusammen)
...............................

Schlechtes Gewissen?

Zu Lebzeiten mochten sie ihn nicht...
Sie lästerten
flüsterten
Und lachten über ihn.
Versuchten ihn in die Wunschposition des eigenen
Empfindens zu rücken.

Jetzt wirft ein jeder eine Blume des schlechten
Gewissens ins Grab.




(inspiriert durch den plötzlichen Tod eines Verwandten)
.................................

...da liegen sie nun, gebettet in Zentner von Erde in einem Holzkasten,
Meter über ihnen ein Stein, er soll ihr ganzes Leben, ich Schaffen und ihr Werk,
ihre Individualität in zwei Zahlen ausdrücken.
Was es ihnen nutzt?
Nichts – aber wir können sie besuchen.
Wenn ein Verwandter oder Freund kommt, stehen sie ungesehen daneben,
legen unbemerkt den Arm um ihn, wischen ihm die rollende Träne von der Wange und
belächeln still und leise sein Empfinden, welches besagt, des Tod sei so endgültig...





(inspiriert durch den Tod meiner Großeltern)

...............................

Sehnsucht

Nach innen zerfalend,
den Schmerz verdrängend,
hoffend auf Wiederkehr
der alten Zeit
stehe ich hilflos da;
ein Zuschauer der auf der
Tribüne
sein eigenes Leben sieht.


stumme schreie...




(während einer sehr depressiven Phase meines Lebens geschrieben)

...........................

\"Es geht mir gut\" log er abermals aus der Routine der Floskel heraus und wußte, dass sein Gegenüber nie etwas konkretes zur Antwort hören wollte.

Warum trennt man sich dann nicht von
\"Wie geht es dir?\"
wenn man es nicht mehr ehrlich meint?





(fällt mir schon immer auf, deswegen gebe ich immer eine ehrliche Antwort auf diese Frage)

...............

Die Zeit schreitet unaufhaltsam dahin,
ich versuche an ihr zu zerren, sie zu zerreisen,
sie zum Bleiben zu bewegen, doch sie ist mal wieder
nicht auf meiner Seite.

Der neue, gehasste Tag soll Wiederwillen beginnen.

Und doch streue ich ein paar Hoffnungskörner auf
Den Weg, für den Fall, dass er vielleicht der meine werden mag.




(Anlass war das \"Revue passieren lassen\" meines Lebens...)
...............................

Ich denke, ihr seid dran mit Kommentieren, ich habe schon genug gesagt :o)

Einfach nur DANKE!