Gedichte Testbericht

Traum der Einsamkeit

Tage und Nächte
ohne dich
verströmen einen
kühlen Hauch von Einsamkeit
Darum hole ich dich
auf phantasievolle Weise
in meine sinnlichen Träume,
wo deine Hände
ungezähmt
meinen Körper erforschen
wo deine Lippen
begierig
meine Haut erstürmen
wo das Blut
in meinen Adern
zu brodeln beginnt und
ich mich fallen lasse
in das lodernde
Feuer der Leidenschaft,
deine Lust verschlinge und
verbrenne unter
deinem heißen Körper

© 23.03.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Ich schreibe sehr gerne über die Gefühlswelten der Menschen. Für mich spielen Gefühle eine große Rolle im Leben und sollten nicht versteckt werden, egal ob es sich um weibliche oder männliche Wesen handelt. Vielen Menschen fällt es schwer über ihre eigenen Gefühle zu reden, stellvertretend für sie schreibe ich. Hoffentlich klingt das nicht zu hochtrabend. Vielleicht findet sich ja dieser oder jener in meinen Zeilen wieder, das würde mich natürlich freuen.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-02 12:23:51 mit dem Titel Zeit des Vergessens

Zeit des Vergessens

Für den Moment
verschwinden
in die Dunkelheit.
Eintauchen
in ein Meer aus
schwarzen Blumen.
Nur ihr betörender Duft
verrät
die Farben ihren Lebens.

Ohne Ziel
immer
geradeaus.

Mit noch
leicht beschwingtem Schritt
getrieben
von Neugier und Übermut
die Straße betreten ins
Nirgendwo.

Ohne Ziel
immer
vorwärts.

Sich trennend
vom wahren Leben
eilen
Gedanken
wie das kleine Samenkorn
getrieben vom Wind
voraus.

Endlich
das Ziel
erreicht.

Zögernd
kommt das Licht
des Vergessens.
Ungewiß ist der Moment,
stark der Wille
es geschehen zu lassen.

Durch das Licht
gehen
den Blick nicht zurück und
somit
Abschied
nehmen für
immer.

© 29.06.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Diese Zeilen beschreiben einen ausweglosen Zustand, den wohl jeder schon einmal durchgemacht hat. Ich möchte nicht gerade schreiben Depression, aber es kommt dem wohl sehr nahe. Der Kopf ist voller Gedanken und diese Gedanken lassen sich einfach nicht befreien. Man fühlt sich wie kurz vor dem Ersticken und möchte nur noch flüchten in die Stille der Dunkelheit, weil die Kraft zum Kämpfen fehlt.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-03 00:11:51 mit dem Titel Mein Alter

Mein Alter

Ich liebe mein Alter,
das ist überhaupt keine Frage.

Ich mag die Falten
in meinem Gesicht und
auch die ersten grauen Haare.

Ich schaue mich im Spiegel an
und finde,
meine frauliche Figur paßt
blendend zu mir.

Ich habe meine verstaubten
Gefühle wieder entdeckt und
liebe wie nie zuvor.

Ich habe mich in meinem
Leben kaum an Normen
gehalten und
werde es auch jetzt nicht tun.

Aber:

Ein wenig Creme für die Falten,
ein wenig Farbe für die Haare,
ein wenig Sport für die Figur
und viel Liebe für mein Herz;
ein wenig Eitelkeit sei auch
mir gestattet.

13.04.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Entstanden ist es an einem wunderschönen Frühlingstag, wo ich mal wieder feststellen mußte, die Hose zwackt und zwickt in den Hüften. Da aber die Sonne so herrlich schien, konnte mich das nicht erschüttern, sondern animierte mich zu diesen Zeilen.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-04 05:36:53 mit dem Titel Ich bin kein Engel

Ich bin kein Engel

Wenn ich ein Engel wäre,
dann würde die ganze Erde erblühen.
Keiner sollte mehr Hunger leiden;
Waffen würde ich abschaffen.

Kinderhände klatschen Beifall.
Erwachsene blicken sich
mißtrauisch um.

Wenn ich ein Engel wäre,
würde kein Erwachsener regieren,
denn mit dem Älter werden hat er
seine Unschuld verloren.

Kein Gedanke ist klarer;
von Wahrheit geprägter
als der Kinderglaube.

Wenn ich ein Engel wäre,
hätte ich Flügel.
Mein Weg führte mich von
Kontinent zu Kontinent.
Liebe und Freundschaft
würde ich aussäen.

Aber leider bin ich kein Engel
und die Flügel fehlen mir auch.

Also Mensch,
du mußt dir schon alleine helfen.
Warte nicht zu lange, sonst ist es
eines Tages zu spät.

© 01.05.02
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Entstanden sind diese Zeilen, weil ich mir mal wieder Gedanken machte über die Menschen und dabei fiel mir das Lied von Herbert Grönemeyer ein \"Kinder an die Macht\".

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-05 08:25:03 mit dem Titel Die Beste aller Frauen

Die Beste aller Frauen

Was für ein Duft
sinnlich verführerisch
auf deiner Haut.

Das allerliebste
Lächeln auf
den Lippen
raune ich ihm zu:

„Schon wieder
Überstunden
gemacht
MEIN SCHATZ?“

Meine Hände
könnten ihn
erwürgen.
Ich werde ihn
vergiften,
über Jahre,
jeden Tag ein wenig.

Ertränken
in der Badewanne,
Vorher natürlich
verführen,
jeder will doch
seinen Spaß
haben.

Erschießen?
Wäre auch nicht
schlecht.
Am besten
von hinten
könnte seinen
jammervollen Blick
nicht ertragen,
würde glatt
das Kotzen kriegen.

Oder überfahren?
Rückwärts Einparken
eine Schwäche
meinerseits.
Der Trottel würde
das gar nicht merken.

Mir wird bestimmt
noch mehr einfallen,
doch jetzt gehe ich
erst mal zu meiner
Liebschaft
Hans-Dieter!!!

© 22.10.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Zur Entstehungsgeschichte kann ich nicht viel schreiben, denn es war ein Blitzeinfall. Irgendeine Bemerkung in meinem Umfeld, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann, ließ meine Finger über die Tastatur huschen. Ich weiß nur noch, daß der Text innerhalb von fünf Minuten fertig war und meine Männer sich darüber sehr amüsiert haben.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-06 07:47:20 mit dem Titel Alptraum

Alptraum

„Hurra ich bin Millionär!!!“

Fassungslos hetze ich hin und her.
Springe ausgelassen durch den Raum und
stoße mir dabei den Kopf an der Tür.

Sprachlos begaffe ich die Millionen;
werfe mich schützend über sie;
Gier flackert auf ein meinen Augen.

Wirre Gedanken spucken durch den Kopf;
argwöhnisch schaue ich mich um,
während meine Hände zitternd durch
die knisternde Freiheit wühlen.

„Hurra ich bin Millionär!!!“

Neues Auto, viel größer und
schöner - ein Rennschlitten.

Neue Möbel, schwer und
wuchtig - Eichenmöbel.

Neue Villa - 20 Zimmer, Pool,
Bar und Fitneßraum - Stil.

Neue Garderobe - edel, nobel,
Pelze - Designerklamotten.

Kinder unterstützen,
Banken füttern,
Bedürftigen helfen,
Reisen durch die Welt,
Kunst horten und
Schmuck im Safe einsperren.

So!
Alle Wünsche sind erfüllt,
Langeweile kommt auf.

Hurra ich bin Millionär!

Plötzlich ein Hilferuf,
schweißgebadet wache ich auf,
sitze kerzengerade im Bett und
schreie durch die Nacht:

„Gebt mir sofort mein Schlappershirt,
meine zerschlissene Lieblingsjeans und
meinen alten Opel wieder?\"

© 11.04.02
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Nach einer Fernsehsendung über die reichsten Wesen der Welt, habe ich darüber nachgedacht, wie ich mich wohl fühlen würde mit sovie Geld. Das ist dabei entstanden. Viel Spaß!


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-07 06:45:10 mit dem Titel Gewalt

Gewalt

Tränen fließen unermüdlich,
hören nie mehr auf.
Trauer schließt sich um das Herz,
preßt das Leben heraus.
Ohnmacht macht sich breit.
Keiner hört das Weinen
und die Schreie.

Worte werden fortgetragen,
kommen niemals an.
Augen starren leblos
durch die Gegend,
während Hände in das
Leere greifen.
Füße sind schwer wie Blei.

Ein Orkan tobt über die Erde,
bricht die Natur entzwei.
Übrig bleibt letztendlich
nur Staub und Trostlosigkeit.

© 07.06.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Ich glaube die Worte sprechen für sich und benötigen keine Erläuterung. Gewalt gibt es in allen Bereichen unseres Lebens. Ein Nachrichtenbericht über irgend einen Krieg in der Welt brachte mich zu diesen Zeilen. Meistens sehe ich keine Bilder, sondern höre nur den Kommentar im Hintergrund und wenn mich das dann besonders bedrückt oder wütend werden läßt, beginne ich zu schreiben.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-21 17:42:32 mit dem Titel Tautränen

Tautränen

Die Sommernacht trug
einen zart grauen Schleier,
als sich zwei Herzen
im tanzenden
Mondschatten trafen.
Innig umschlungen,
tranken sie die Liebe
von ihren Lippen und
versanken in einem
Bett aus Heidekraut.
Auf Vogelschwingen
eilte die Zeit davon und
verborgen im Nebelkleid
der Morgengeister
nahmen sie bekümmert
wieder voneinander
Abschied.
Die ersten Sonnenlichter
spiegelten sich im
silbernen Glanz
ihrer Tränen.

© 02.01.2003
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Zur Entstehungsgeschichte kann ich eigentlich nicht viel schreiben. Ein Kuschelsong, ein inspiriender Liebesfilm oder einfach ein Moment der Stille lassen solche Zeilen entstehen.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-10 09:34:18 mit dem Titel Liebesgeflüster

Liebesgeflüster

Deine Stimme
atemberaubend sinnlich
trägt mich auf
Schwingen glühender Sehnsucht
weit hinaus in das Tal
deiner geflüsterten Erregung

Meine Stimme
verlockend erotisch
trägt dich auf
Wolken brennender Sehnsucht
weit hinunter in das Tal
meiner gehauchten Erregung

Unsere Stimmen
verhexen einander die Sinne und
treiben schneller als
der wilde Hurrikan
unaufhaltsam aufeinander zu
um sich auszutoben in der
liebestollen Hölle der Genüsse.

© im Jahre 2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Tja, das war einer der Tage, wo ich nur noch geträumt habe und meinen Gefühlen total verfallen war. Dabei entstanden sind diese Zeilen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-17 17:42:07 mit dem Titel Wetterwechsel in der Seele

Wetterwechsel in der Seele

Ein Tag voller
Gewittergedanken
gekonnt überspielt
mit einem
hysterischen
Sonnenscheinlachen

Verloren im
Nachtnebel
gezogen von
Wolkendämonen
Ewige Blicke ins
kohlrabenschwarze

Gefesseltes Ich
Beängstigende
Schreie
verhallen
zwischen
Tag und Nacht
zwischen
Traum und Realität

© 05.08.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Diese Zeilen sind alt und neu zugleich. Der ursprüngliche Name war \"Ruf der weißen Taube\", gedacht als Symbolfigur für das Zurückholen
aus einer ausweglosen Situation. Vor einer Woche habe ich den Titel geändert und die Wortwahl \"neu erfunden\", so "sprechen" einige Schreiberlinge, die das Schreiben schon etwas länger und intensiver betreiben. Der Grundgedanke ist aber dadurch nicht verloren gegangen. Für mich ist es ein Situationsgedicht, das eine depressive Phase darstellen soll.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-12 06:24:14 mit dem Titel Gelüste

Gelüste

Im sterbenden Licht
der Abendröte,
als uns der
Liebeshunger quälte,
tranken wir Zärtlichkeit
von unserer Haut und
stürzten uns ausgehungert
in das Tal der
Liebesfrüchte.

© 26.03.2003
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Warum möchte der Leser eigentlich immer etwas über die Entstehungsgeschichte wissen. Ich bin ganz ehrlich, ich kann diesmal keine so rechte Antwort darauf geben. Irgendwann fiel mir das Wort Liebeshunger zu und so versuchte ich, damit ein Emotionsgedicht zu schreiben. Also, was tut der Schreiberling, er schließt die Augen und träumt sich in sein Innenleben, versucht, die Phantasie spielen zu lassen, erinnert sich. Bis jetzt bin ich mir nicht darüber im klaren, ob es eventuell auch in die Rubrik Erotik oder Leidenschaft einzuordnen wäre. Jeder hat eine andere Sichtweite und ich habe mich für die Emotionen entschieden. Viel Spaß beim Lesen!

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-21 19:09:31 mit dem Titel Herzklopfen

Herzklopfen

Schüchtern wandern deine
Fingerspitzen über mein Gesicht
Ihre Sanftheit dringt tief
unter meine Haut

Herzen pochen
aufgeregt

Sachte gleiten deine leicht
bebenden Finger weiter
Verfangen sich in
meinem Haar

Scheue Blicke treffen
aufeinander

Verlegen berühre ich
deine Wangen
Deine Lippen liebkosen
zärtlich meine Finger

Stirn an Stirn

Die Ängstlichkeit entweicht
Der erste Kuß flüstert leise
ins Herz

© 12.01.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Gedanken zur Liebe, wenn sie sich das erste mal schüchtern findet und das Herz fast zerspringt vor Aufregung.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-30 15:20:57 mit dem Titel Wohin? (Der zweite Gedanke)

Wohin?

Wenn die Sonne
kalte Strahlen
sendet,
wenn der Himmel
schwarze Tränen
weint,
wenn der Wind
zerstörerische Lieder
singt,
dann wird es Zeit
zu gehen

© 14.12.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Eigentlich ist es kein Gedicht in dem Sinne, sondern eher ein Gedankensplitter mit einem Fragezeichenende. Es gibt wohl kaum einen Menschen in meinem Alter, der das Lied Hiroshima nicht kennt. Ein Lied mit einer ganz stillen Einleitung, wie die Ruhe vor dem Sturm. Es berührte mich vor Jahrzehnten und auch heute noch jagen die eindringlichen Klänge einen Schauer über meinen Körper.
\"Der zweite Gedanke\", damit sind meine Gedanken nach dem Hören dieses Titels gemeint. Oftmals ist es wie ein Zwang, die eigenen Empfindungen aufzuschreiben, um im Kopf wieder klare Verhältnisse zu schaffen. So jedenfalls erging es mir, als ich das Lied nach sehr langer Zeit mal wieder hörte.

Veröffentlicht auch bei Ciao am 25.06.2003 unter Meerfrau.

PS:
Ich möchte doch die Leser bitten, die mit nützlich bewertet haben oder noch bewerten, eine Begründung dafür zu schreiben. So viel Ehrlichkeit sollte auch hier vorhanden sein.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-21 15:36:29 mit dem Titel Unüberhörbar

Unüberhörbar

Geschickte Finger begeben
sich auf die Suche und
erkunden nackte Körper.
Genießerisch saugt
die Haut den Hauch
der aufkommenden Lust
in sich auf.
Hemmungslose Lippen
erforschen jeden Zentimeter
hitziger Haut,
bis das Blut in den Adern
zu rasen beginnt.
Ungeduldige Leiber drängen
aufeinander zu.
Willenlos angetrieben
von zarten Schreien
der Lust,
treiben sie die Begierde
in immer höhere
Dimensionen.
Wühlen vor Gier
übereinander,
ineinander
durch Tage und Nächte.

© 05.12.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Endlich aufgewacht.
Erotik und Leidenschaft - ein unerschöpfliches Thema für Gedichte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich traute solche Gedichte zu schreiben, daher auch die Anfangsworte. War ich verklemmt - nein - eher etwas schüchtern. Aber für nichts ist man zu alt, schon gar nicht für die Leidenschaften der Liebe.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-02-10 19:04:10 mit dem Titel Betrinken/Ekstase

Betrinken

Letzte Nacht
als das weiße Mondlicht
durch unser Fenster fiel,
durchströmten süße Schauer
meinen Körper,
während deine warmen Lippen
sanft meinen Hals eroberten,
glühend auf meinen
Brüsten verweilten,
genüßlich den Bauch
hinunter wanderten,
auf meinen Schenkeln
umdrehten und
brennend in meinem
Schoß versanken.

Ich schmolz unter dir.

Du hast dich an mir
betrunken.

© 18.01.2003
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)

Ekstase

Sanfte, süßflüsternde
Meere
ergießen sich über
ausgedörrte Oasen

Heiße Stürme und
kühle Fluten

erdenzu dringen

Brennende Feuer
und
glühende Dolchstiche

himmelan wachsen

© 16.09.2003
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)