Gedichte Testbericht

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Erfahrungsbericht von Indigo

Immer noch gemeinsam

Pro:

der Mensch ist beziehungsbedürftig

Kontra:

der Mensch findet in seinem Leben nichts schwierigeres vor als Beziehungen

Empfehlung:

Nein

... gemeinsam

Ich bin nicht Dein Vater,
es sei denn Du lässt mich Dein Sohn sein.

Ich bin nicht Dein Lehrer,
es sei denn Du unterrichtest mich.

ich bin nicht Dein Therapeut,
es sei denn bearbeitest meine Krankheiten.

Ich bin nicht Dein Ratgeber,
es sei denn Du gibst mir Ratschläge.

Ich kann Dir nicht helfen,
es sei denn Du hilfst mir.

Ich werde Dich erst dann in den Hintern treten,
wenn ich schon blaue Flecken habe.

Dieses Gedicht entstand im Mai 2002

Indigo 2005

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-05 17:41:50 mit dem Titel Gemeinsam

Gemeinsam


Wir können Dinge nicht gemeinsam entdecken,
ich hab sie schon gesehen.

Wir können Berge nicht gemeinsam erklettern,
wenn ich schon vorher oben steh.

Wir können Wege nicht gemeinsam beschreiten,
wenn Du sie erstmals gehen willst.

Wir sollten uns vorab gemeinsam entscheiden,
wohin die Reise gehen soll.

Wir können heute gemeinsam Ziele stecken,
die beiderseits Motive decken.

Und wenn Gemeinsamkeit die Dinge ändert,
wenn wir gemeinsam Hügel zu Gebirgen formen,
wenn wir gemeinsam Wege neu entdecken,
dann kann die Reise Freude bringen und gemeinsame Wünsche wecken.


Berlin, den 20. Mai 2002

Auch das ist wieder knapp drei jahre her.





----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-08-29 09:52:41 mit dem Titel Aussichten

Ein Gedicht, Anfang Juni 2002 für Juli und die Zeit danach.
Inzwischen ist August 2005, es kommt der Herbst, ganz bestimmt!


Aussichten

Aussichten existieren aus verschiedenen Sichten,
Sichten basieren auf verschiedenen Perspektiven,
Perspektiven entlehnen sich verschiedener Positionen
und Positionen sind hierarchisch.

Die Aussicht verknüpft Gegenwart und Zukunft,
die Perspektive nimmt vornehmlich Zukunft auf,
Positionen begründen sich durch Vergangenheit
und Hierarchien sind immer auch positiv.

Die Vergangenheit bemüht den Verstand,
sie wird gern positiv aktualisiert.
Das Leben wird als Erlebtes reflektiert,
und das Erlebte fühlt sich geborgen.

Die Gegenwart kämpft mit der Auseinandersetzung,
sie selektiert zwischen schwarz und weiß.
Erlebnisse treiben an der Oberfläche
und suchen den Weg des geringsten Widerstandes.

Die Zukunft ist zunächst einmal freundlich,
sie lädt mich zu Gestaltung und Entwicklung ein.
Erlebbares wird auf der geschmückten Festtafel angerichtet,
die Aussicht auf die Speisen reflektiert die Verdauung mit.

Die Zeit will immer hilfreich sein,
sie rennt nicht weg und hält nicht an.
Die Zeit will`s zeigen, sie kann auch Wunden heilen,
sie muss nur gut behandelt werden.



Nachtrag:

Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.

Wittgenstein


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-11 06:56:43 mit dem Titel Gestern, heute und morgen ...

Ich habe nachgedacht, gesprochen und geschrieben.

Und das ist dabei herausgekommen.



Gestern, heute und morgen

Wenn ich nicht verstehe, was war,
dann wart ich gern bis morgen.

Wenn ich nicht weiss, was ist,
dann mache ich mir Sorgen.

Wenn ich nicht weiss, was wird,
dann hoff ich gern auf morgen.

Und wenn ich etwas will,
dann will ich es nicht morgen.

Und wenn ich etwas kann,
dann kann ich es auch heute.

Und wenn der Morgen zeigt, dass gestern schon gewesen,
dann bleiben noch die Sorgen, bis Antworten gelesen.

Und wenn die Zukunft zeigt, dass gestern gestern war,
dann nehme ich bewußter das Heute in mir wahr.

Ich will es heute denken und morgen will ich`s wissen.
Ich will die Zukunft lenken und gestern nicht vermissen.

Ich kann die Worte trennen, was Wollen wirklich meint.
Und will das Können können, so dass es uns vereint.

Indigo



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-08-29 09:51:29 mit dem Titel Zweifel und Zuversicht



Die Gedanken kreisen um gestern und morgen.

Der Kopf produziert Widersprüche.

So entstand vor Jahren dieses Gedicht.



Zweifel und Zuversicht

Wenn der Zweifel in mir wütet,
wie mein Leben ist verlaufen,
wenn ich Menschen jetzt erlebe,
die den Lauf begleitet haben,
ich könnte mir die Haare raufen,
denn ich ahne ihre Narben.

Wenn ich sehe nun die Scherben,
die den Boden jetzt bedecken,
wenn ich höre Deine Schreie,
breiten in mir Mitleid aus,
ja, dann will ich mich verstecken,
ich will es nicht gewesen sein.

Wenn ich an die Zukunft denke,
so werden diese Blicke bleiben,
wenn ich in den Spiegel schaue,
muss ich mir die Augen reiben.
Schuld ist hier nicht einzusehen,
denn Wahrheit ist jetzt aktuell.

Wenn wir jetzt getrennte Wege gehen,
will ich Dir noch die Richtung zeigen,
Du willst jetzt gar nicht vorwärts schreiten,
der Weg zu schwer, die Sicht verstellt.
Und wenn ich zähle Deine Tränen,
so wird mir dies verboten bleiben.

Ich habe das alles nicht gewollt,
doch kam es, wie`s gekommen ist.
Wir hatten Wünsche, Träume, Pläne,
die Du jetzt wohl vergessen musst.
Du warst die Frau, ich war Dein Mann,
ich wünsch Dir wieder Lebenslust.

Ich möchte nichts von Dir vergessen,
und trotzdem wird die Zeit dies fördern.
Ich glaube dennoch an die Zukunft,
auch wenn sie nicht mehr unsere ist.
Ich will ein andres Leben leben
und Dir die Zuversicht noch geben.

Lass mich doch los und werde Du,
ich wünsche Dir das gleiche Glück,
was ich jetzt neu erleben darf.
Nimm Deine Angst und Deinen Schmerz,
denk an die Menschen, die Dir nah,
heil Deine Wunden und öffne Dein Herz - neu!


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-01-30 16:07:01 mit dem Titel Aufstehen

Aufstehen

Wenn Du Angst hast zu verlieren
und nicht weißt wie`s weiter geht,
sollst Du niemals resignieren,
da die Welt sich weiter dreht.
Immer wieder sollst Du aufstehen,
wieder sagen: „Es geht doch!“

Wenn die Tage düster werden
und die Nächte grausam lang,
soll das Wachsein Dich ernähren
aus der Zeit, die uns verband.
Immer wieder sollst Du aufstehen,
wieder sagen: „Es geht doch!“

Wenn die Zukunft ist verblendet,
mach das Licht im Tunnel an,
so dass der Ausweg Dir gesendet,
der das Ende weisen kann.
Immer wieder sollst Du aufstehen,
wieder sagen: „Es geht doch!“

Und wenn Du aufstehst diesen Morgen
und der Spiegel Dich entdeckt,
kannst Du traurig Dich betrachten
wenn er Deinen Blick erträgt.
Du bist aufgestanden wieder
und Du spürst, es geht voran.

Immer wieder, immer anders,
stellst Du fest wie schwer das ist.
Heute zittern Deine Glieder,
weil Du mich noch stark vermisst.
Jeder Tag, der folgen wird,
wird Dir zeigen, dass es geht.
Irgendwann wirst Du erleben,
dass das Aufstehen Dich belebt.


Dieses Gedicht entstand 2002.
Ich finde, es hat immer noch seinen Reiz.

Indigo 2005


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-06 11:33:04 mit dem Titel AUF DER REISE

Dieses Gedicht habe ich am 22.06.2002 geschrieben, lasse es unkommentiert, um die Wahrnehmung nicht zu sehr zu beeinflussen.



Auf der Reise

Die Zeit verstellt mir das Bedenken,
rasend kreuzt sie meinen Weg,
Was weiß ich, was mich wird lenken,
welchen Wunsch ich später heg.

Die Stationen sind wie Farben,
bunte Bilder fliegen fort,
soll ich wissen, wo ich halte,
kenn ich denn den wahren Ort?

Auf der Reise treff ich Menschen,
sie sind offen, ehrlich, scheu.
Jeder Mensch, dem ich begegne,
sortiert mir bald die Bilder neu.

Es sieht so aus, als würd` ich treiben,
ohne Ziel und ohne Kraft,
ist es denn nicht auch mein Denken,
was das Reisen möglich macht?

Diese Reise nenn` ich Leben,
dessen Weg kann keiner kennen.
Stationen, Bilder und auch Ziele,
liegen wohl in meinen Händen.

Ich bin der, der aufgebrochen,
ohne Koffer, ohne Ruhe,
wenn ich nun nach einem Fahrplan suche,
muss ich auch wissen, wohin ich will .


Indigo 2005





----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-09-22 08:42:41 mit dem Titel Warteraum

Ein Liter frische Vollmilch, Radio 1 in Berlin, viele Camel-Filter und der Blick immer auch auf`s Handy-Display. So war das vor drei Jahren. Da hab ich noch geraucht.

Nix passierte und ich war hungrig.

Da kann man ja nur noch Gedichte schreiben:



Warteraum

Es ist Zeit genug vorhanden,
um die Dinge zu gestalten,
es ist Kraft genug getankt,
komm und reich mir Deine Hand.

Die Geduld ruft laut „es reicht“,
ob sie wohl Dein Herz erweicht?
Geh doch einfach auf mich zu,
ob ich dann wohl das Gleiche tu?

Dieses Leben, diese Phase,
jeder denkt „wie läuft der Hase?“
Wenn Denken doch zur Spräche käme,
ich verspreche: keine Häme!

Die Luft wird knapp, die Stimmung rauer,
noch zeigt keiner von uns Trauer.
Beide können warten kaum,
beiden fehlt dazu der Raum.

Der Warteraum ist hell gestrichen,
niemand ist ihm je entwichen.
Für uns zwei ist dies die Kür,
öffnen wir doch unsre Tür.


Indigo 2005



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-09-22 08:43:55 mit dem Titel Laut-(Stärke)

Dieses Gedicht habe ich am 25. Juni 2002, also vor mehr als drei Jahren geschrieben: es wollte etwas mitteilen, zum Denken auffordern und kein Ergebnis als Gedanken formulieren.

Es steht auch heute noch für sich allein.


Laut-(Stärke)

Die Musik provoziert Lautstärke,
wenn sie schön ist,
Der Schrei benutzt Lautstärke,
wenn er Schmerzen behandelt.
Das Glück kann schreien
und der Schmerz kann schweigen.

Die Literatur ist leise,
sie ist nachdenklich und ruhig.
Die Beschreibung von Schmerz und Glück
liegt in der Stärke der Laute.
Die Literatur besitzt Lautstärke,
wenn sie schön ist.

Der Mensch hat eine Stimme,
diese kann er dosieren.
Die Dosierung der Stimme
mündet in der Stärke der Laute.
Die Laute können Schwäche zeigen,
ohne dass die Stimme versagt.

Menschen können Menschen mit Lautstärke überzeugen,
Menschen können Menschen auch täuschen.
Die Ohren der Menschen können die Lautstärke hören
und die Stärke der Laute weitergeben – an den Verstand.

Verstehst Du mich?


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-13 10:48:37 mit dem Titel AUGEN -BLICK

Augen-(Blick)

Spontan und schnell ist sein Vollziehen,
er rauscht vorbei wie ein Geräusch.
Er kann die Zeit in Teile sägen,
wenn er die Wahrnehmung zerlegt.

Er kann bedeutungslos verblassen,
verschwindet, so wie er gekommen.
Er kann verdunsten in Sekunden
und niemand weiß, was wirklich war.

Er ist zu schnell für viele Köpfe,
er resigniert unsagbar oft.
Nimmt man ihn ernst, packt ihn am Schopfe,
kann er die Kraft sehr wohl entfalten.

Wenn er sich jedoch selbst zerlegt
und Augen dann auf Augen blicken,
dann bohren Blicke sich in Augen,
die eigentlich verharren wollen.

Dann kann der Augenblick Dich treffen,
er kann Dich töten und auch lieben.
Er kann Dir auch das Glück versprechen,
indem er seinesgleichen trifft.




Dieses Gedicht habe ich 2002 geschrieben.

Indigo wünscht ein schönes Restwochenende.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-01 06:58:50 mit dem Titel Meditation

Meditation ist vielleicht einfach und unvollständig in der Fähigkeit zu beschreiben, sich selbst zu versenken und den Weg herauszufinden, der das Ziel hat, in Erfahrung zu bringen, dass wir sind. Dieses kleine Gedicht will dazu beitragen.



Meditation

Die Fähigkeit sich zu versenken,
den Weg zu suchen, der uns zeigt,
Erfahrungen so zu erkennen,
dass wir erkennen, dass wir sind.

Das Bewusstsein wird umkreist,
von Schleiern, die das Wachsein trüben,
das Leben können wir verbringen,
ohne auch nur die Schleier zu lüften.

Die Reize unser Denken leiten,
solange wir nichts selber tun,
die Welt wird immer Rätsel bleiben,
wenn wir nicht unsren Kopf bemühen.

Das Sein will seine Mitte finden,
verborgene Quellen sprudeln lassen,
in die eigene Tiefe sich zu führen,
die Wege oft verschüttet sind.

Des Handelns Werte sind zu prüfen,
Sinn für den Alltag zu entwickeln,
die Hatz der Tage macht es schwierig,
die Mitte zu sich selbst zu finden.



Indigo 2005


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-06 14:29:30 mit dem Titel Mein Spiegel-(bild)

Ulla Meinecke singt: Feuer unterm Eis.

Eis spiegelt sich in der Sonne und Indigo schreibt ein Gedicht..

Mein Spiegel-(bild)

Manchmal stehe ich auf,
den Himmel nehme ich wahr,
die Wolken fliegen durchs Licht,
der Tag will beginnen, ich warte auf Sonnenschein.

Manchmal stehe ich auf,
das Bett ist noch ganz warm,
die Decke zeigt meine Körperform,
sie will mich verführen, ich gebe nicht nach.

Manchmal stehe ich auf,
das Wasser rüttelt mich wach,
das Fließen lässt mich denken,
das Handtuch bietet sich an, es wärmt meine Haut.

Manchmal stehe ich auf,
der Spiegel an der Wand fixiert meinen Verstand,
das Bild ist ambivalent, zwischen Frohsinn und Qual,
manchmal stehe ich auf und ich habe die Wahl.

Geschrieben 2002, aktualisiert 2005

Indigo



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-28 10:49:12 mit dem Titel „ALLES NUR GEKLAUT“


Einst sangen es die Prinzen. Ich habe mir den Text vorgenommen und angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl für die Kanzlerkandidaten sowie für die erstmals antretenden Parteien (Schill-Partei) neu gefasst. Vielleicht eine Nationalhymne für den Wahlabend.


„ALLES NUR GEKLAUT“

Er schreibt ein Programm.
Das ganze Land kennt es nun schon.
Alle rufen „toll“.
Ganz laut im Chor, das geht ins Ohr.
Keiner kriegt genug davon.
Hoffentlich merkt keiner den Betrug.

Denn er hat alles nur geklaut,
Das ist alles gar nicht sein Werk.
Das hat er alles nur geklaut.
Doch darauf legt man kein` Wert.
Das hat er alles nur geklaut.
Nur gestohlen, leicht verändert und geraubt.
Entschuldigung, das hat er sich erlaubt.

Er wird bald tierisch reich.
Dann fährt er einen Benz, der in der Sonne glänzt.
Er kriegt ein neues Haus.
Mit Garage, Garten, Blick zum See.
Er wird ein großer Mann.
Dann sichert er die Macht.
Und er wird stets beliebter durch sein Geld.

Denn er hat alles nur geklaut,
Das ist alles gar nicht sein Werk.
Das hat er alles nur geklaut.
Doch darauf legt man kein` Wert.
Das hat er alles nur geklaut.
Nur gestohlen, leicht verändert und geraubt.
Entschuldigung, das hat er sich erlaubt.

Jetzt will er Euch verführ`n.
Doch bald schon merkt ihr es.
Das wird nicht leicht für ihn.
Dann wird er vielleicht flieh`n.
Oder ein anderes Programm, an den Mann.
Er schreibt es nur für Euch.
Und schon seid Ihr in der Falle.
Ich liebe Euch doch alle,

Denn er hat alles nur geklaut,
Das ist alles gar nicht sein Werk.
Das hat er alles nur geklaut.
Doch darauf legt man kein` Wert.
Das hat er alles nur geklaut.
Nur gestohlen, leicht verändert und geraubt.
Entschuldigung, das hat er sich erlaubt.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-02 08:10:46 mit dem Titel Tränen am Morgen

Gedanken im Auto, an der Ampel im Stau. Ein Gedicht aus dem Jahr 2002 ohne Kommentar zur freien Assoziation.


Tränen am Morgen

Ich seh´ Dich kaum, nur spür´ ich Deine Atmung.
Ich hör´ Dich nicht, nur fühl´ ich Deine Haut.
Du bist ganz nah und dennoch ganz entfernt.
Du bist schön, auch wenn Du weinst.

Du kriechst unter Deine Decke, Dein Körper wird steif.
Du bewegst Dich nicht mehr, ich weiß nicht warum.
Du spürst Deine Tränen, ich soll sie nicht sehen.
Du kennst dieses Gefühl, ich will es verstehen.

Ich find` keine Worte und muss auf den Weg.
Ich würde gern bleiben, doch was könnte ich tun.
Ich spür` meinen Bauch oder ist es der Kopf.
Ich geh` in den Tag und erwarte den Abend.

Nun scheint die Sonne, ob sie Dich erwärmt?
Sieht sie Deine Tränen und trocknet die Augen?
Kann der Tag Dich bewegen und Nähe erzeugen?
Du bist schöner, auch wenn Du weinst.


Indigo 2005


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-01-28 07:54:30 mit dem Titel Errare humanum est

Es ist so, wie es ist. Es war so wie es war. Und es wird so wie es wird.

Ein Gedicht zu dieser wichtigen Erkenntnis - meinerseits!

Errare humanum est

Ich glaubte zu wissen, was immer ich wollte.
Ich habe erfahren, wie sehr ich das sollte.
Ich habe erlebt, dass ich es auch lebte,
jedoch nur solange das Netz sich verwebte.

Ich habe geglaubt, das Leben zu leben.
Es sah stets so aus wie Geben und Nehmen.
Dann kam der Wind und zerstörte das Netz,
und zwar ganz langsam bis hin zum Jetzt.

Ich hab mich in der Prognose geirrt,
war traurig, war glücklich, letztendlich verwirrt.
Wie sollte ich irren in all dieser Zeit,
war es nicht richtig, so lang und so weit?

Irren ist menschlich und der Mensch irrt sich gern.
Die Freude am Leben, sie bildet den Kern.
Das Leben geht weiter, wie weiß ich nicht,
doch habe ich langsam eine glückliche Sicht.

Indigo 2002 (2005)


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-11 22:22:40 mit dem Titel Das Netz

Das Netz


Ich befinde mich im Netz, es ist global verwoben,
es ist demokratisch erstellt, ohne Unten und Oben.

Es hat seine Maschen und es hat seine Knoten,
es ist alles erlaubt, fast nichts ist verboten.

In dem Netz gibt es Menschen jedweder Couleur,
die Eine ist einsam, oder gar Animateur.

Hier im Netz trifft man Menschen, die sonst nie gesehen,
man kann sie erfahren und man kann sie verstehen.

Dieser Ort lässt mich lernen, lehrt mich Fragen und Denken,
obwohl es schon sein kann, viel Zeit zu verschenken.

Doch eines ist auch wahr, trotz viel Qualität,
das, was das Netz nicht ist, ist Realität.

Das Leben in Echtheit hat viel Authentizität,
die Scheinwelt im Netz ist hier eher Interpret.

Nun gut, diese zwei Welten, die soll es so geben,
vielleicht kann die Erde dadurch überleben.

Indigo 2005


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-07 15:38:52 mit dem Titel Die Zeit

Die Zeit

Ich hab keine Zeit, die Entscheidung muss her,
ich kann nicht mehr warten, es fällt mir so schwer.
Ich spüre die Eile, diese Unruh in mir,
ich renne die Strecke - immer wieder zu Dir.

Ich hab keine Zeit, die Geduld ist am Ende,
ich will endlich vorwärts - gebunden, die Hände.
Die vergangene Zeit, sie verfolgt meine Wege,
ich seh` keine Brücke, nur ganz schmale Stege.

Ich hab keine Zeit, die Perspektive verstellt sich,
ich stehe im Tunnel, der Schatten beklemmt mich.
Das Ende des Schattens kann ich noch nicht sehen,
den Weg durch den Tunnel, den werde ich gehen.

Ich hab keine Zeit? - Wer soll sie denn haben?
Zeit ist verfügbar, ich muss sie nur noch ertragen.
Ich hab keine Zeit? - Sie kann mich auch lenken.
Ich werde sie nutzen und mir selber schenken.

Ich erinnere Zeiten, da hatte ich Zeit.
Die Wege war`n schwierig, die Ziele war`n weit.
Damals, da dachte ich täglich auf`s Neue,
dass ich Zeit stets genieße und niemals bereue.

Heute ist Zeit dem Gefühl nach viel schneller,
die Momente sie rasen, vom Dach bis zum Keller.
Die Momente verblassen und verbleiben als Zeit,
ist diese vergangen, wird der Blick manchmal weit.

In unserer Zeit ist es womöglich die Kunst,
Zeit auszuhalten, mit Geduld und Vernunft.
Wenn dies mir gelingt, ohne die Zeit anzuhalten,
dann kann ich die Zukunft auch aktiv gestalten.



Indigo 2005




----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-03-24 18:11:13 mit dem Titel Ein langweiliger Mensch

Die Frau sagt, das klingt wie Wilhelm Busch. Sie lächelt und schweigt.


Der langweilige Mensch

Er wurde geboren in der Stadt,
die kein so rechtes Flair wohl hat.
Paderborn war doch so alt
und wollt modern sein mit Gewalt
Er wuchs auf an der Kaiserpfalz,
das Wasser klar und ohne Salz.

Die Schule war gut bürgerlich,
streng, christlich und sehr biederlich.
Der Domchor wurde ihm zur Pflicht,
er sang Sopran und schämte sich.
Er lernte Platon und Latein,
er wusste nicht, ob das muss sein.

Nach der Schule wollt er reisen,
er jobbte, um sich das zu leisten,
Europas Süden war die Wonne,
er genoss die pralle Sonne.
Doch dann war diese Zeit vorüber,
des Lebens Ernst ergriff ihn wieder.

Die Lehre dann im Kunsthandwerk
Erklärte Arbeit, Geld und Wert.
Ganz schnell hat er dann noch studiert,
Berlin dabei auch ausprobiert.
Das machte Spaß und brachte Freude,
er fand dort Freunde, Menschen, Leute.

Mit dem Diplom zerbrach der Osten,
die Mauer fiel und brachte Posten.
Diese Chance hat er genutzt,
was andere noch heut` verdutzt.
Nun sitzt er stets in dem Büro,
wirkt wie Routine auf dem Klo.

Wie wirkt der Mensch, der so geworden?
Was macht ihn aus, jetzt, hier und morgen?
Wird alles weiter so verlaufen,
kann er sich besser nicht verkaufen?
Soll`s das denn nun gewesen sein?
Kommt nun nichts mehr, bleibt`s so, das Sein?

Die Freunde schütteln ihren Kopf,
sie sehen all dies nicht.
Sie spüren vielmehr die Person,
sie hat ein größeres Gewicht.
Der Mensch und seine eigene Sicht,
versteht er andere Menschen nicht.

Wenn er von Langeweile spricht,
was meint er dann, ja, denkt er nicht?

Das Leben ist doch nicht nur bieder,
es bietet Wunder, immer wieder.
Es kann ermuntern und inspirieren
doch spüren muss der Mensch die Viren.
Es sollte sich nicht immunisieren,
das Leben will doch infizieren.

Die Langeweile bleibt Gefühl,
meint sie den Selbstwert aus Kalkül?
Der Mensch ist Mensch und wird es bleiben.
Er kann sich nicht formal beschreiben.
Er braucht als Mensch die Menschen sehr
und einen braucht er immer mehr.


Das war im August 2002

Indigo










----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-11 06:54:39 mit dem Titel Ich kann mit mir nichts anfangen

Ich denke, viele Menschen werden das kennen: Dieses laute Schweigen, diese Atmung, die irgendwie anders ist als sonst. Wenn gesprochen wird, dann kurz und prägnant, quasi ein monotones Band, was da abläuft. Alle Vermittlungsversuche scheitern - beiderseits!

Da kann man(n) ja nur noch ein Gedicht schreiben.
Hier ist es. Ob es sehr hilfreich ist, wird sich zeigen.

Ich kann mit mir nichts anfangen


Ich hab keine Lust, weiß nicht zu agieren,
ich kann es nicht sagen, was soll ich bloß machen?
Die Sonne, sie wärmt, doch ich könnte frieren.
Ich träume nur Wirres und ich kann nicht mehr lachen.

Der Weltschmerz ergreift mich, ich bin wie erschlagen.
Nichts ist mehr schön, keine Hoffnung, nur Schmerzen.
Was ist denn? Was hast Du? – Er soll es nicht wagen.
Ich will mich verändern, ich spür es am Herzen.

Das Loch ist so tief, ein Abgrund im Dunkeln.
Ich komm da nicht raus, nicht jetzt, vielleicht morgen.
Ich kann heut nur lächeln, in den Augen kein Funkeln.
Nun mach Dir doch endlich mal ernsthafte Sorgen.

Ich fühle mich gänzlich nicht ernst genommen.
Ich will mehr Beachtung, viel innere Nähe.
So ist mir schon manche Beziehung zerronnen.
Das ist so, und zwar, weil ich es so sehe.

In mir steigt die Wut, diese prickelnde Hitze.
Ich weiß, dass ich nichts weiß, obwohl ich es sehe.
Ich spüre die Blicke, solang ich hier sitze.
Red jetzt mit mir, nimm mich ernst oder gehe.

Du kannst doch nicht immer Gelassenheit zeigen,
das macht mich nervös, aggressiv und verlegen.
Wie kann man in solchen Situationen nur schweigen?
Ich bitte Dich, Dich zu mir hin zu bewegen.

Und wenn Du das weißt, dann sollst Du` s nicht sagen
Ich will das nicht hören, nicht jetzt und nicht morgen.
Ich kann hier und jetzt Vernunft nicht ertragen.
Ich will Empathie und ernsthafte Sorgen.

Nun sag nicht am Ende, dass Frauen so sind.
Ich bin exklusiv, ein besonderes Wesen.
Ich kenn mich doch selber, ich bin doch nicht blind
Vielleicht hilft es trotzdem, das Gedicht hier zu lesen..

Indigo


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-08-25 13:34:47 mit dem Titel Platz-(Angst)

Es ist manchmal wie ein Dejàvu. Berufsverkehr, wieder eine rote Ampel und wieder ist sie sehr hilfreich. Diesmal hatte ich Platzangst. Ganz kurz, aber sehr intensiv.


Platz-(Angst)

Es geht um den Raum, den jeder wohl säumt.
Ich meine den Traum, den ein jeder wohl träumt.
Wo ist der Platz, den ich kann erfüllen,
wo sind die Grenzen, die diesen umhüllen?

Ich sah schon die Wände, sie ließen mich ahnen,
die Türen sehr viele, sie Schlösser bekamen.
Der Durchgang war frei und die Schwellen ganz schwach.
War es schon mein Traum oder war ich noch wach?

Das Umfeld erklärt, was zum Raum zählt, was nicht.
Es begrenzt jeden Platz - wie der Laternen Licht.
Der Blick aus dem Raum erklärt das Ganze verzerrt,
schaut man von draußen, ist die Erkenntnis viel wert.

Doch äußert sich Angst, wenn Blicke eindringen,
weil sie manchmal durchaus die Wahrheit erzwingen.
Angst ist erlernt und Verdrängung bequem,
nicht jeder vermag in den Spiegel zu seh`n.

Und wenn dann die Angst ihre Kraft voll entfaltet,
die Suche nach Platz sich als Sehnsucht gestaltet.
Dann muss Mensch erkennen, wie wichtig das ist,
dass Du am Ende die Richtige bist.

Indigo 2005






----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-24 13:34:15 mit dem Titel HERBSTLICHT - gegen die Depression im Netz

Ein spätsommerlicher Nachmittag im meteorologischen Herbst. Ein Spaziergang ohne viele Worte durch den Tierpark in Berlin. Es war schön und hat sich gelohnt. Es werden zahlreiche Herbstspaziergänge folgen.


Herbstlicht

Die Sonne spielt verzweifelt mit der Haut
Die Wolken zeigen Formationen wie lange nicht mehr.
Der Wind gewinnt an altbekannter Kraft.
Der Regen ernährt den getrockneten Boden.

Die Farben der Blätter gewinnen an Bedeutung.
Das Leuchten der Bäume überlagert den Schatten.
Die Luft zum Atmen wird klarer.
Der Schein des Mondes wird zunehmend bewusster.

Noch strahlen die Gesichter der Menschen.
Sie genießen die Zeit und schärfen die Sinne.
Der Sommer verblasst und wird zur Erinnerung.
Bald werden die Nächte länger als die Tage.

Das Herbstlicht zerschneidet das Firmament.
Wenn es morgens und abends blendet, ist es Lebenselixier.
Das Herbstlicht erfüllt mich mit Wärme.
Nun weiß ich es: Ich lebe wieder!


Herbst 2002

Indigo


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-11 22:24:16 mit dem Titel Qual der Wahl

Natürlich geht es hier und jetzt nicht um die letzte Wahl. Sie hat mich inspiriert, einmal darüber nachzudenken, was ich denn sonst noch so zu wählen habe.

Qual der Wahl

Zunächst erkennst Du Deine Mutter.
Irgendwann hörst Du den Satz,
man könne in der Wahl seiner Eltern nicht vorsichtig genug sein.

Es folgt der Freundeskreis in der Nachbarschaft.
Irgendwann stellst Du fest,
dass diese Bezüge verblassen oder ein Leben lang erhalten bleiben.

Es kommt die Zeit der Pubertät.
Irgendwann überrascht es Dich,
dass der Schnitt Deiner Hose eine größere Bedeutung hat als Dein Lieblingskuscheltier.


Es erwartet Dich die erste große Liebe.
Irgendwann stellst Du fest,
dass die Meinung der anderen für Dich doch nicht die zentrale Bedeutung hat.

Irgendwann startet Dein Berufsleben.
Recht bald wird Dir klar,
dass Du das alles nicht unbedingt vierzig Jahre lang machen willst.

Du triffst irgendwann den Menschen, der es sein soll.
Und Du lebst mit dem Gefühl,
dass nun die Perspektive Deines Lebens in geregelten Bahnen verläuft.

Dein Leben ist von Ereignissen durchdrungen.
Und immer wieder wird Dir bewusst,
dass die Qual der Wahl Dein ganzes Leben begleitet hat.

Am Ende kannst Du Dich erinnern.

Wie oft hast Du nicht gewählt, weil Du unsicher warst?
Was oft glaubst Du keine Wahl gehabt zu haben?
Wie oft hast Du ja gesagt und wusstest, dass ein klares nein richtig gewesen wäre?
Wie oft war es so herrlich bequem nicht zu wählen?
Wie oft wolltest Du vor der Wahl das Resultat schon wissen?
Wie oft musstest Du Dich für Deine Wahl rechtfertigen?
Wie oft hast Du Deine Wahl bereut?
Wie oft hast Du Deine Wahl revidiert?
Wie oft war in der jeweiligen Situation Deine Wahl richtig und im Nachhinein falsch?
Wie oft wussten es Deine Eltern schon vor Dir und wie oft haben sie geschwiegen?

Man kann in der Wahl seiner Eltern nicht vorsichtig genug sein.

Was bleibt ist die Qual der Wahl!


Indigo










----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-05 17:43:13 mit dem Titel RUHEZEITEN

Wenn Du immer alles gewusst hast, wenn Du geglaubt hast, dass Du versichert warst, wenn dann alles auseinander bricht gleich einer Explosion, dann muss alles neu sortiert werden. Wenn das dann gleichzeitig nicht nur für Dich so ist, dann kann es zu Überforderungen kommen. Dann braucht der Mensch womöglich Ruhezeiten.

So entstand dieses Gedicht.


Ruhezeiten

Die Kraft der Sprache ist verdammt intensiv
Die Verwirrung der Sinne sitzt immer noch tief
Die Erfahrung der Jahre hat doch vieles zerstört
Da ist es egal, welcher Duft mich betört

Die Dynamik der Tage hat die Grenzen berührt
Der Kopf wusste nicht mehr, wohin das noch führt
Das Herz zeigte Risse und öffnete Räume
Es gab folglich beides: Schäume und Träume

Das Wissen umfasst sehr wohl beide Seiten
Doch kann ich nicht immer beides begleiten
Ich sehe durchaus in den Augen das Fragen
Ich kann es trotzdem nicht wiederum sagen

Mein Gefühl ist eindeutig, die Perspektive ist klar
Zukunft braucht Herkunft, auch das ist wohl wahr
Doch jetzt, hier und heute will ich Dich begleiten
Ich brauche bisweilen auch Ruhezeiten.


Indigo


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-08 06:42:07 mit dem Titel NACHTFLUCHGEBOT

Nachtfluchgebot

Gestern Abend war es wieder soweit. Ein langer Arbeitstag, insgesamt 16 Stunden. Zum Schluss gab es dann noch eine Diskussionsrunde zum Nachtflugverbot auf dem geplanten Großflughafen Schönefeld. Alles reduziert sich auf GUTEN MORGEN und AUF WIEDERSEHEN. Im Auto, auf dem Weg zur Arbeit, kann man dann schon auf komische Gedanken kommen.


Wenn die Sonne versinkt und das Dunkel sich hebt,
dann die Vögel verstummen und die Seele sich regt.
Ist der Tag jetzt geblendet und die Sonne lässt Kraft,
hinterlässt sie doch Wärme, wirkt im Körper wie Saft.


In der Nacht leuchten Straßen, zeigen Grenzen im Regen,
weisen dennoch die Richtung, zwingen mich zu bewegen.
Will die Nacht nicht erfrischen und betanken den Geist,
liebt sie Ruhe und Frieden oder dreht sich der Kreis?


Sind die Tage nun kürzer und der Mond zeigt das Licht
Bleibt der Alltag der Gleiche, er ändert sich nicht.
Der Bezug hat Bedeutung und verliert doch an Stunden,
so wird dann nur nachts noch die Türe gefunden.


Der Tag ist gefüllt und kann sonst nichts mehr bringen,
der Abend zu kurz, um den Wunsch zu erzwingen.
Und wenn dieser Rahmen Akzeptanz kann erfahren,
der Ärger im Schlaf wird leichter ertragen.


Indigo


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-10 16:31:59 mit dem Titel NOVEMBERTAG

Meine Mutter sagte zu dieser Jahreszeit früher immer zu mir, wenn die Wolken im November rot gefärbt durch die kämpfende Sonne den Abend erwärmten:

„Sieh nur, die Engel backen Kuchen!“

Ich habe die letzten 30 Minuten diesen Novembertag auf mich wirken lassen und will Euch das Ergebnis nicht vorenthalten.



Novembertag

Grauer Wind und roter Himmel färben meine Ansicht
Wütende Wolken und leise Sonne beeindrucken mich
Der Tag kämpft mit all seiner Zeit gegen die Nacht
und das Licht verdampft am Horizont der Felder.

Die Ruhe wird durch die Kraft des Alltags gebrochen
Die Luft schmeckt kühl und erfrischend nach mehr
Der Nebel reinigt die Haut und streichelt das Gesicht
und die Sterne umkreisen den Rhythmus des Mondes.

Das Laub der Bäume schreit auf seinem Weg zur Erde
Die Erde versucht verzweifelt ihre Nahrung zu greifen
Regen und Niesel verkünden die Ankunft des Schnee
und der Frost zwingt die Natur zur Winterruhe.


Indigo 2002








----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-08-29 09:50:12 mit dem Titel Schrei so laut Du kannst

Vielleicht kann der ein oder andere das folgende Gedicht nachempfinden. Es gibt Tage, die sind so. Gut, dass es solche Tage gibt, denn dann kann man es wertschätzen, dass es auch andere Tage gibt.



Schrei so laut Du kannst


Wenn Dich nichts mehr bewegt und Du Stillstand empfindest,
wenn Windstärke null von den Bäumen belächelt
und der Himmel die Bilder zu Stilleben wandelt
dann sollst Du schreien, so laut es nur geht.

Wenn die Zeit länger wirkt als die Drehung der Zeiger,
wenn der Rhythmus erfriert trotz fehlendem Frost
und die Menschen als Masse von Leuten behandelt
ja schrei doch, ja tu`s doch, so laut Du nur kannst.

Wenn die Stimmung Dich zwingt Deine Größe zu mindern,
wenn Dein Wissen Dir zeigt den Weg durch den Wald
und die Schultern nur zucken beim Anblick der Bäume
dann schrei nur laut los und hab keine Angst.

Wenn die Schreie Dich schmerzen und die Stimme versagt,
wenn Dein Wesen erzwingt die Bewegung im Raum
und der Körper sich aufbäumt und die Lungen Kraft sammeln
dann kannst Du ruhig schweigen, solange Du meinst.


Indigo, immer noch 2005


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-13 10:49:25 mit dem Titel Das Strickmuster einer Beziehung

Das Strickmuster einer Beziehung

Ich denke nichts.

Nichts denken, geht das überhaupt?
Du hast doch was. Was hast Du?
Ich habe nichts, ehrlich nicht.
Na klar, Du hast was. Schau Dich doch mal an.
Man sieht doch, dass Du was hast.

Dann hab ich eben schlechte Laune.
Schlechte Laune? Was heißt das denn?
Lass mich doch bitte in Ruhe!
In Ruhe lassen, was heißt das denn?
Sag nichts, frag nichts und schau mich bloß nicht so an.

Ich habe es doch gleich gewusst: Du hast was.
Schau Dich doch mal an. Du müsstest Dich mal sehen.
Das sieht doch ein Blinder, dass Du was hast.
Ich kann doch jetzt machen, was ich will, oder?
Alles, aber auch alles bestätigt doch nur, was Du denkst.

Aber so geht das doch nicht. Nun hör aber auf.
Was geht nicht wie? Und womit soll ich aufhören?
Kannst Du mir nicht wenigstens sagen, worum es geht?
Das weißt Du ganz genau, tu doch nicht so!
Ich versteh Dich nicht, ich versteh überhaupt nichts.

Das ist ja das Problem. Du verstehst mich nicht.


Indigo

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