Gedichte Testbericht

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Erfahrungsbericht von stefan_manhart

Von der Schwierigkeit zu lieben

Pro:

finde ich ein schönes Gedicht

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Nein

Von der Schwierigkeit zu lieben:
***
"Bitte höre, was ich nicht sage! Laß Dich nicht von mir durch das Gesicht
täuschen, das ich Dir zeige, denn, ich trage tausend Masken. Masken, die
ich fürchte abzulegen und, keine davon bin ich! So tun als ob ist eine
Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde, aber, bitte lasse Dich dadurch
nicht täuschen.
Ich mache den Eindruck, als sei ich fröhlich, als sei alles sonnig und
glücklich in mir, innen wie außen, als sei mein Name Vertrauen und
Sicherheit, und mein Spiel Kühle, als sei ich ein stilles Wasser, so, als ob
ich niemanden bräuchte.
Aber, bitte glaube mir nicht! Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber
es ist nur meine Maske. Darunter ist nichts Entsprechendes, dahinter bin
ich wie ich wirklich bin: verwirrt, voller Angst, einsam und allein. Aber
ich verberge das, ich möchte nicht, daß es irgend jemand merkt. Beim
bloßen Gedanken daran bekomme ich Panik und fürchte mich davor,
mich anderen zu offenbaren. Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt
Masken, hinter denen ich mich schutzsuchend verbergen kann: eine
lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen, die mich vor
dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre
gerade dieser Blick meine Rettung, wenn er verbunden wäre mit Wärme,
mit Gefühl, mit Liebe. Das ist das Einzige, was mir die Sicherheit geben
würde, die ich mir selbst noch nicht geben kann, weil ich es nie gelernt
habe, die ich aber so sehr brauche: daß ich wirklich etwas wert bin.
Aber das sage ich Dir nicht, ich traue mich nicht, denn ich habe Angst
davor. Ich habe Angst, daß Dein Blick nicht von Wärme und Liebe
begleitet sein könnte und ich fürchte, Du wirst gering von mir denken und
über mich lachen, und - Dein Lachen würde mich umbringen.
Ich habe Angst, daß ich tief in mir selbst nichts bin, nichts wert, und daß
Du das sehen könntest und mich abweisen wirst. So spiele ich mein Spiel,
ein verzweifeltes Spiel: eine sichere Fassade außen und ein zitterndes
Kind innen.Ich rede daher in gängigem Ton oberflächliches Geschwätz. Ich erzähle
Dir alles, was wirklich nichts ist, und nichts von alledem, was wirklich ist,
was in mir schreit. Deshalb lasse Dich bitte nicht täuschen von dem, was
ich gewohnheitsmäßig daherrede.
Bitte höre sorgfältig hin und versuche wahrzunehmen, was ich nicht sage,
was ich so gerne sagen würde, was ich um des Überlebens willen rede
und was ich nicht sagen kann.
Ich verabscheue dieses oberflächliche Versteckspiel, das ich da aufführe,
denn es ist unecht und ich wäre so gerne echt, ehrlich und spontan -
einfach ich selbst. Aber Du kannst mir helfen. Du kannst Deine Hand
ausstrecken, selbst wenn es das Letzte zu sein scheint, was ich mir
wünsche. Du kannst dabei helfen, diesen leeren, toten Glanz von meinen
Augen zu nehmen, Du kannst mir helfen, mich zum Leben zurückzurufen.
Jedesmal, wenn Du freundlich und sanft zu mir bist und mir Mut machst,
jedesmal, wenn Du versuchst, mich zu verstehen weil Du Dich wirklich
um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel - sehr kleine Flügel, brüchige
Schwingen, aber Flügel! Dein Gespür, Dein Mitgefühl und Dein
Verstehen hauchen mir Leben ein weil ich Dir vertraue, und, ich möchte
daß Du das weißt.
Ich möchte, daß Du weißt, wie wichtig Du für mich bist, wie sehr Du mir
helfen kannst, der Mensch zu werden, der ich in Wahrheit bin - wenn Du
es nur willst.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das Du das wolltest. Du kannst mir
helfen, die Wand niederzureißen, hinter der ich zittere, bei Dir würde ich
michso gerne trauen können, die Maske abzusetzen, damit Du mir Wege
aufzeigen kannst, wie ich mich aus meiner Schattenwelt, aus meiner
Angst, meiner Unsicherheit und dieser inneren Einsamkeit befreien kann.
Bitte übersieh mich nicht.
Es wird nicht leicht für Dich sein, denn die lang andauernde
Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Mauern, und ich würde so
gerne auf Deine Geduld vertrauen. Und ich habe Angst davor, daß je
näher Du mir kommen wirst, ich umso blinder zurückschlagen könnte. Ich
wehre mich aus Angst gegen das, wonach ich schreie.
Aber, man hat mir gesagt, daß Liebe stärker sei, als jeder Schutzwall,
und darin liegt meine Hoffnung.
Bitte versuche mir zu helfen, diese Mauern einzureißen, mit sicheren und
sehr vorsichtigen Händen, denn dort bin ich immer noch das kleine Kind
und somit sehr empfindsam.Wer ich bin, möchtest Du wissen???
Ich bin jemand, den Du sehr gut kennst, denn ich bin fast jedermann, den
Du triffst, jede Frau und jeder Mann, die Dir begegnen!\"
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Hoffe das Gedicht gefällt euch!
Euer Stefan

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