Fach Geschichte Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  durchschnittlich
  • Arbeitsaufwand:  sehr niedrig
  • Prüfungsanforderungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von togri

School\'s out 2-Merken sie was?Wir zeichnen Panzer

3
  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  schwer
  • Arbeitsaufwand:  sehr niedrig
  • Prüfungsanforderungen:  hoch

Pro:

Wer Interesse an Geschichte hat, gerne diskutiert, über das richtige Vorwissen verfügt etc. ist hier richtig

Kontra:

Wer Diskussionen hasst, nicht bereit sich viel selber anzueignen, etc. ist hier falsch

Empfehlung:

Ja

Weiter geht’s mit meinen Abifächern! :)
Ich wohne in NRW, deshalb kann ich nur für die Düsseldorfer Richtlinien und das Gutdünken meines Lehrers sprechen, aber das ist eigentlich klar, oder?



~°~ Wer sollte Geschichte als LK wählen? ~°~
Erst mal sollte man natürlich ein gewisses Interesse an Geschichte haben. Wen es nicht interessiert, wie die Leute früher gelebt haben, wie früher Verfassungen aussahen, welche Gründe z.B. die Französische Revolution u.ä. der ist hier auf jeden Fall total falsch.
Zudem sollte man über ein recht großes Allgemeinwissen verfügen, war zumindest bei uns so.
Und man sollte bereit sein viiiiiiiiele Texte zu lesen und nebenbei auch Bücher, die der Lehrer empfohlen hat oder die zum Thema einfach passen. Man muss sein Wissen ziemlich eigenständig erweitern, denn im Unterricht wird viel diskutiert und die Diskussionen weiten sich schnell aus, so dass man schon mal Ereignisse mit einbezieht, die früher oder später waren.
Man muss Spaß an Diskussionen haben, denn 80% des Unterrichts waren bei uns Diskussionen.



~°~ Welche Themen werden im Geschichte LK behandelt? ~°~
* Französische Revolution (12.1)
Worum es genau ging wurde vorausgesetzt, dazu wurden schnell Parallelen gezogen (z.B. zum Mauerfall).
Dann lernten wir endlich was „Mentalitätsgeschichte“ ist, bevor wir noch andere Beispiele für das „ancien régime“ gesucht haben und uns die drei Stände in Frankreich zur Zeit der Revolution angeguckt haben. Dann haben wir die Begriffe „Nation“ und „volonté générale“ definiert. Vor der Klausur haben wir uns die Französische Verfassung der Zeit angeguckt und in der Klausur hatten wir einen Text von Robespierre. Danach sind wir etwas abgedriftet, haben uns grob die gesamteuropäische Lage der Zeit angeguckt und haben dann kurz die

* Deutsche Revolution 1848 (12.1)
diskutiert.

* 1. Weltkrieg (12.2)
Nachdem wir uns die Vorgeschichte des 1.WK angeguckt haben, haben wir über Parallelen des Attentats von Sarajevo zum Anschlag auf das World Trade Center nachgedacht.

* Bismarck (12.2)
Da wir dann eine Refendarin bekommen haben, haben wir den 1. WK ad acta gelegt und über das „Sozialistengesetz“ diskutiert.

* Weimarer Republik (12.2.)
Nach der „Weimarer Demokratie“ haben wir die beiden Ausrufungen der Republik 1918 besprochen. Nachdem wir uns noch ein wenig über die „Novemberrevolution“ unterhalten haben, haben wir uns die „Weimarer Verfassung“ angeschaut. Danach haben wir über die Parteien in der Weimarer Republik gesprochen und uns dann den „Versailler Vertrag“ noch mal genauer angeschaut. Nach der „Definition des Revolutionsbegriffs“ haben wir überlegt ob 1918 und 1989 Revolution oder Reform waren.

* Wilhelm II. (12.2)
Unter diesem Thema haben wir uns die Biografie Wilhelms angeguckt und versucht seine Charakterzüge zu verstehen.

* Imperialismus (12.2)
Mit hunderten von Blättern haben wir uns den Imperialismus der europäischen Länder und Imperialismustheorien angeguckt. In der Klausur haben wir dann einen Text von Sallust (röm. Schriftsteller) bekommen und mussten erörtern, ob die Römer auch Imperialismus betrieben haben.

* Nationalsozialismus (13.1)
Mit mehreren aktuelleren Reden haben wir die These „Nationalismus – Vergangenheit die nicht vergeht?“ diskutiert. Dann haben wir „Totalitarismus“ und „Faschismus“ diskutiert und mit Referaten über die „Ideologie des Nationalsozialismus“ informiert. Anschließend haben wir und die „Charakteristika der NS-Propaganda“ angeguckt und diskutiert ob Hitlers Machtantritt „Machtergreifung oder Machtübernahme“ war.
In der Klausur hatten wir zwei Biografien Hitlers, die wir vergleichen mussten.
Durch ein Referat haben wir dann abschließend Infos zu „Hitlers Frauenbild“ bekommen

* 13.2
Ein richtiges Oberthema hatten wir hier nicht mehr. Wir haben uns „Staatstheorien“ angeguckt und „Verfassungen“ verglichen und Augenmerk auf die Nachkriegszeit, insbesondere auf „Adenauer“, gelegt.

Von der Branne weiß ich, dass sie auch noch das Mittelalter besprochen haben. Das hatten wir in der 11 nochmal kurz angeschnitten, aber hierauf, genau wie auf die Antike, keinen Wert mehr gelegt. Es wurde einfach vorausgesetzt das noch aus der Sek.1 zu wissen.



~°~ Wie war der Unterricht? ~°~
Wir haben ziemlich oft sehr viele Blätter bekommen, die wir dann innerhalb einer Woche gelesen haben mussten und auf der Grundlage und mit unserem Vorwissen haben wir dann diskutiert.
Wenn wir eine Frage hatten oder eine Definition gesucht haben, dann hat unser Lehrer meistens eine Anekdote erzählt, deren Sinn und Zusammenhang höchstens zwei Leute verstanden haben, so dass wir zu Hause doch noch nachschlagen mussten.
Unser Lehrer stellte sein Wissen immer total in den Vordergrund, prahlte wahrlich damit, und wusste zu jeder Frage eine Anekdote zu erzählen. Wenn ihm mal keine einfiel, dann kriegte er immer den Dreh und fing an irgendwelche Panzer anzuzeichnen und wollte uns damit dann die Antwort geben. Fragt nicht wie viele Panzertypen wir in den zwei Jahren kennengelert haben. :)
Wenn wir nicht diskutiert haben und keine komischen Antworten bekommen haben, dann schimpfte unser Lehrer auf viele Politiker oder andere berühmte Persönlichkeiten und hob immer wieder hervor, dass er uns ja nicht sagen dürfe, dass er CDU-Wähler wäre...



~°~ Was ist mit Hausaufgaben? ~°~
Hausaufgaben haben eigentlich nie aufbekommen, jedenfalls nicht direkt. Wenn unser Lehrer uns mal „richtige“ Hausaufgaben aufgegeben hat, dann mussten wir eine Definition heraussuchen, aber in keinem Fall aus dem Internet oder Encarta...
Unausgesprochene Hausaufgaben war natürlich das Lesen der Texte, das Nachbereiten der Stunde und das eigenständige Vergrößern des Wissens durch Bücher.



~°~ Und die Klausuren? ~°~
Bis auf die Imperialismus-Klausur haben wir immer Texte oder Reden o.ä. bekommen, die sich sichtbar auf’s Thema bezogen. Aufgaben standen nie drunter bzw. nur „Erörtern sie den Text vor dem Hintergrund ihres historischen Wissens“. Drei klare Aufgaben wie in anderen Fächern oder im GK gab es nie. Oft kam dann in der Klausur noch der Hinweis, dass man das ganze gut in 2 maximal 4 Spalten abhandeln könnte. Ja super! Meistens haben wir geschrieben wie die Weltmeister und sind über ne 3 nicht hinausgekommen...



~°~ Und die Abiklausur? ~°~
Wir wussten schon vorher welche Themen er eingereicht hatte, aber wirklich gebracht hat uns das nichts:
Thema 1: Die Gefallenenrede von Thukydides bzw. Perikles, die Düsseldorf aber abgelehnt hat (und die wir damit auch nicht auswählen konnten).
Thema 2: Zwei Zitate aus Reden, einmal von J.G. Fichte, einmal von Roman Herzog. Die Reden bezogen sich auf die Deutsche Liebe zum Vaterland, in den Zitaten war das allerdings nicht ersichtlich und wir durften ja auch nicht schreiben, dass wir die Reden kannten. Die Aufgabe hierzu war etwa „ Diskutieren sie wie die beiden Autoren die Deutsche Frage sehen!“.
Thema 3: Eine Rede von Wilhelm II. zum Schulsystem bzw. zu den Abiturienten seiner Zeit. Hier natürlich die bekannte Aufgabe: „Erörtern sie die Rede vor dem Hintergrund ihres historischen Wissens.“ Diese Aufgabe haben 18 von 20 Schülern gewählt. Warum? Nur zwei Leute konnten was mit der Deutschen Frage anfangen! *gg*



~°~ Fazit ~°~
Ich weiß, dass ich nie wieder Geschichte als 2.LK nehmen würde. Ich habe zwar ein relativ großes Allgemeinwissen, aber das ist wirkliches Allgemeinwissen und nicht auf Geschichtliches spezialisiert. Außerdem hasse ich es 80% der Zeit zu diskutieren, ich mag den althergebrachten Frontalunterricht lieber.
Empfehlen kann ich einen Geschichte LK nur denjenigen, die bereit sind sehr viel Zeit zum selbstständigen Aneignen von Wissen zu opfern und die gerne diskutieren.
Die Themen waren eigentlich ok, ich hätte es zwar interessanter gefunden wenn man die Nachkriegszeit ausführlicher diskutiert hätte, aber nein, zum hundersten Mal musste es Nationalsozialismus sein.
Ich vergebe nur 3 Sterne, weil man das Fach wirklich mögen muss und sehr viel Zeit opfern muss, soviel Zeit habe ich für alle anderen Fächer zusammen geopfert.
Übrigens: Im GK mussten die für’s Abi über 100 Daten wissen. Außer dem, was man eh weiß (9.11.1918; 1.9.1939; ...) mussten wir keine genauen Daten wissen. Wir mussten die Geschehnisse nur grob einordnen können, d.h. wissen, ob es zu Anfang, in der Mitte oder zum Ende eines Jahrhunderts war.

22 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Pfiesteria

    14.05.2004, 22:23 Uhr von Pfiesteria
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hehe ich hatte Geschichte nur als Grundkurs und das ganze dann noch auf Englisch:-) Hab' es dann als 4.Abifach gewählt und mein Leher hat eigentlich kaum diskutiert, sondern nur Frontunterricht gemacht, zum einschlafen! Bin ich froh, dass das vor