Get Rich Or Die Tryin - 50 Cent Testbericht

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- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von Jerex
mONO[tON]
Pro:
nette Songs
Kontra:
monoton, qualitativ fraglich
Empfehlung:
Ja
Curtis Jackson - alias 50 Cent - habe ich eher "durch Zufall" kennen gelernt, als ich ein Event mitorganisiert habe und mir genau diese CD als Geschenk in die Hände gefallen ist. Zugegebenermaßen hegte und hege ich viele Vorurteile gegen jemanden, der durch "isch schieß disch platt" oder "Ey, Du biss mein Bunny" Millionen macht. Aber - um dies direkt vorwegzunehmen - ich finde "Get Rich or Die Tryin'" gar nicht übel. Natürlich: Es ist ein sehr perfekt und glatt produziertes Album und mit Garantie viel zu "erwachsen" für ein Debütalbum. Und ja: Die Lyrics sind platt. Mr. Jackson erzählt hier die mehr oder weniger bedauerliche Geschichte eines Gangster-Rappers. Und typischerweise wird viel geflucht, viel "gedisst" und gut einen auf "dicke Hose" gemacht. Von Texten wie "Nobody likes me - that's okay - cause I don't like ya anyway - f**k all ya" in "Life's On The Line" halte ich nicht viel, kommt es doch rüber wie ein sandkastenmäßiges "Du hast mir meine Schippe geklaut, jetzt mag ich dich nicht mehr.". Genauso wenig toll - sondern eher platt - sind auch die Texte der anderen Songs. Zwar reimt sich rapmäßig das meiste eher schlecht als recht, aber irgendwie trägt 50 Cent die Songs "nett" vor. Will sagen: Ich mag seinen Stil ganz gerne. Vielleicht ist es die leicht überhebliche, nuschelnde, gelangweilte Stimme, die monoton aber sonor die Texte wie aus einer Karaokemaschine abraspelt. Vielleicht ist es die Stimme, die nicht besonders und einzigartig, aber angenehm smooth ist.
Eindeutig liegt meine Sympathie für das Album nicht in den Arrangements, nicht in den Instrumenten, nicht in den Beats: Dass "Get Rich or Die Tryin'" größtenteils aus der musikalischen Retorte stammt, ist hörbar. Wie viele Songs hier wirklich eingespielt wurden, kann ich nicht sagen, aber es waren nicht viele: Viele Songs stammen unüberhörbar aus dem Computer. Nicht, dass das schade wäre: Die meisten Stücke wären keine Herausforderung für einen 12jährigen durchschnittlichen Musikschulabsolventen gewesen - Monotonie macht sich in den Ohren breit. Immer wieder derselbe Rhythmus, immer wieder dieselben Instrumente (Der künstliche Orchesterschlag nervt gewaltig, wenn man das Album durch hat), immer wieder die gleichen Themen. Musikalisch gesehen ist das Album unterste Schiene. Dennoch ist es unglaublich glatt und rund produziert - die Stücke greifen thematisch wie musikalisch gut ineinander und so kann ich mich nicht gegen die Tatsache wehren, dass das Hören Spaß macht.
Vielleicht liegt es an der überselbstbewussten, richtig arroganten Art und Weise mit der Mr. Jackson seine Stücke vorträgt. Vielleicht liegt es daran, dass keine geringeren als Dr. Dre und Eminem ihre Hände auf dem Zögling 50 Cent hatten, als dieses Album produziert wurde und so perfekt auf den Interpreten zugeschnittene Stücke herauskamen. Vielleicht liegt es an dem "G-Unit"-Gangster Image, das aufgebaut und ausgenutzt wird. Vielleicht daran, dass Stars wie Nate Dogg auf dem Album mitmachten.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Songs Leichtgewichte sind, die das Gehör ebenso schnell wieder verlassen, wie sie eingedrungen sind.
Wenn man die - inklusive Intro - 19 Tracks des Debütwerkes durchhat, bleiben gemischte Gefühle zurück. Einerseits fühle ich mich gut unterhalten, sorgt 50 Cent für Kurzweil und habe ich endlich mal ein Hip-Hop Album durchgehört. Andererseits frage ich mich, warum mir "Get Rich or Die Tryin'" gefallen hat. Es ist ein oberflächliches, überproduziertes und textlich wie musikalisch sehr einseitiges Werk, das es nicht wirklich wert ist, aufmerksam gehört zu werden. 50 Cent wird hier präsentiert wie eine schwarze, rappende Britney Spears: Er besteht nur aus einem selbstauferlegten Image - Invidividuelles bleibt auf der Strecke und so sind nur drei Sterne drin - mit einer diffusen Empfehlung...
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tRACKLIST: Intro | What Up Gangsta | Patiently Waiting | Many Men (Wish Death) | In Da Club | High All The Time Heat | If I Can't | Blood Hound | Back Down | P.I.M.P. | Like My Style | Poor Lil Rich | 21 Questions | Don't Push Me | Gotta Make It To Heaven | Wanksta | U Not Like Me | Life's On The Line
Amazon Informationen:
CD (11. Februar 2003)
Anzahl Disks/Tonträger: 1
Label: Interscope (Universal)
ASIN: B000084T18
Weitere Ausgaben: CD | Hörkassette | LP
Amazon.de Verkaufsrang: #27,656 in Musik
27 Bewertungen, 12 Kommentare
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13.08.2006, 14:16 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico :-)
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12.08.2006, 23:34 Uhr von MatthiasHuehr
Bewertung: sehr hilfreichCiao Matthias
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07.07.2006, 15:54 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichnicht mein Ding - eher was für meine Tochter :-)
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07.07.2006, 13:33 Uhr von SuicideToday
Bewertung: sehr hilfreich~*~sehr hilfreich~*~man liest sich~*~
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07.07.2006, 13:23 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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07.07.2006, 00:56 Uhr von blackangel63
Bewertung: sehr hilfreich◄ SH ◄► LG ◄► ANJA ►
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07.07.2006, 00:49 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichschöner bericht..lg inspire
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07.07.2006, 00:35 Uhr von maxilop
Bewertung: sehr hilfreichsh&lg, maxilop
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07.07.2006, 00:35 Uhr von Django006
Bewertung: sehr hilfreichsh & *lg* Alan :>))))
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07.07.2006, 00:28 Uhr von DieHase
Bewertung: sehr hilfreichtoller bericht=) habe nichts gegen gegenlesungen ;-)
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06.07.2006, 23:45 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich, LG Anett
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06.07.2006, 23:38 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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