Gewalt in der Schule Testbericht

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Erfahrungsbericht von simselmone

Ich hau dich um

Pro:

gibt es nicht

Kontra:

alles

Empfehlung:

Ja

Einleitung
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Hier lasse ich mich heute mal über das Thema Gewalt aus.
Besonders liegt es mir am Herzen darüber zu schreiben, da mein Sohn in letzten Jahr eingeschult wurde und schon seine ersten Erfahrungen diesbezüglich gemacht hat.

Er wurde von einem wohl einschlägig bekannten Jungen der gerade mal 2 Jahre älter ist auf die Straße geschubst, sein Ranzen wurde ihm weggenommen und die darin enthaltenen Hefter zerissen.

Mein Sohn geht seit kurzem seinen Schulweg selbständig und jede Mutter weiß wie schwer es ist los zu lassen.
Solche Erfahrungen sind dann wie ein Schlag in den Magen.

Durch Unterhaltungen mit anderen Müttern erfuhr ich dann das dieser Junge sehr bekannt sei und es schon viel Ärger deswegen gegeben hat.

Also fängt man (Frau) an sich damit vermehrt auseinander zusetzen.
Beruflich bin ich immer mit dem Thema Gewalt konfrontiert worden und glaube auch genug darüber zu wissen, aber weiterbilden ist ja nicht verkehrt.


Gewalt an der Schule -was ist das eigentlich?
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Gewalt in der Schule umfasst Angriffe, Übergriffe und Bedrohungen im unterrichtlichen Geschehen und im außerschulischen Bereich, also in den Pausen, in den Freistunden oder auf dem Schulweg.
Es umfasst das Spektrum von Tätigkeiten und Handlungen, die physische und psychische Schmerzen oder Verletzungen bei den betroffenen Personen zur Folge haben.
Aber auch Beschädigungen von Gegenständen im schulischen Raum sind gemeint.

Veranschaulicht:
Mitschüler im Unterricht ärgern, bewerfen etc.

mit Mitschülern raufen und prügeln

Mitschüler bestehlen

Mitschüler hänseln und sich über sie lustig machen

Lehrer ärgern, beschimpfen und provozieren

einen Mitschüler gezielt verprügeln

andere Schüler unter Druck setzen

Gegenstände im Schulgelände demolieren

Eigentum von Mitschülern beschädigen

etc. etc. etc.


Ursachen
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Das Individuum

Schulversagen führt zur inneren Ablehnung von Schule und kann Motiv für gewalttätiges und destruktives Verhalten sein.
Störungen in der Identitätsentwicklung können dazu führen, Selbstwertschätzung durch delinquentes Verhalten zu erreichen.

Das Elternhaus

Schwächen in der Erziehungsfähigkeit in den Familien wirken aggressionsverstärkend.
Bequemlichkeit in der Erziehung führt zu "Wohlstandsverwahrlosung."
Zurückweisung im Elternhaus, instabile Familienverhältnisse, materielle und emotionale Defizite werden durch Anerkennung über Machtausübung kompensiert.
Spätere Täter waren fast immer frühere Opfer.

Die Schule

Anonyme Schulkomplexe und Vorbeschädigungen geben weiteren Anreiz für Vandalismus.
Große Schulklassen führen stärker zu Anonymität und sozialer Isolation und sind somit ein ungünstiger Ausgangsfaktor. Soziale Desintegration bietet den Nährboden für gewattätiges Verhalten.
Fehlende soziale Bindungen zwischen Lehrern und Schülern ist Grund für nicht funktionierende soziale Kontrolle innerhalb der Schule.
Der Lehrer darf nicht nur auf die Rolle als Wissensvermittler zurückgedrängt werden.

Die Medien

Gewaltdarstellungen in den Medien haben einen Gewöhnungseffekt.
Die Medien bieten Gewalt als erfolgsversprechendes Verhaltensmuster an.

Die Mitschüler

Konsumorientiertes Freizeitverhalten erzeugt eine materielle Wettbewerbssituation. Wer nicht mithalten kann, sieht in gewaltsamer Aneignung seine Chance.
Gruppendruck dem man sich nur schwer entziehen kann spielt auch eine Rolle.


Fakten
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Aggression ist ein wichtiger Bestandteil im deutschen Fernsehen.

In fast jeder zweiten Sendung kommt ein gewalttätiger Konflikt vor.

Pro Woche werden 25 Stunden des Gesamtprogramms für Darstellungen körperlicher Gewalt benötigt.

Bis zu 4000 Leichen pro Woche flimmern über die Mattscheibe.

Mir 12 Jahren hat ein Kind schon 14000 Fernsehleichen hinter sich.

Umgang mit Gewalt
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Trennen zwischen "Tat" und "Täter/in".

Das Problem bekämpfen nicht die Person.

Persönliche Ausgrenzungen verhindern.

Positives Verhalten verstärken, belohnen.

Konflikte als Ansatzpunkt zum Einüben sozialen Lernens nutzen.

Konflikte sind legitim, Gewalt nicht.

Jeder Konfliktpartner sollte sein Gesicht wahren können.

Gefühle zulassen.


Verhaltensregeln
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Gerade bei Kindern ist es wichtig zu erklären das die Gegengewalt keine Lösung bringt.

-möglichst weglaufen, denn als einzelner hat man keine Chance gegenüber einer Gruppe

-mit dem Bedroher ruhig reden, ihn aber nicht provozieren.

-Hilfe aus der Umgebung anfordern, indem die Menschen direkt angesprochen werden.

-nicht über das erlittene schweigen


Fazit
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Am Schluß möchte ich noch anmerken wie wichtig es ist über Gewalt mit den Kindern zu reden.
Nur durch Beziehung kann soziale Arbeit fruchten und jeder hat das Recht darauf gehört zu werden.


Eigener Fall und Umgang
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In unserem Fall bin ich am anderen Tag zur Schule gegangen und habe mit dem Jungen gesprochen.
Er hat erst einmal alles bestritten aber nachdem er merkte das ich ihm jetzt nicht den Kopf abreisse gab er dann zu was er getan hat.
Ich nahm ihm ein Versprechen ab und er gab mir die Hand drauf.
Zu Anfang verhielt er sich sehr "cool" was sich aber legte.
Ich denke nicht das er bekehrt ist aber er weiß das ich im Gespräch bleibe.
Mein Sohn hatte der Lehrerin auch darüber Bescheid gegeben und sie hat auch mit ihm gesprochen.
Es gab seit einer Woche keine Vorfälle mehr.

In diesem Sinne

Gruß
Simone

15 Bewertungen, 6 Kommentare

  • mami_online

    05.01.2006, 22:53 Uhr von mami_online
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gewalt an Schulen..... ich hoffe, meinem Sohn passiert so etwas hier im "Dörfli" nicht....

  • Lidlefood

    05.01.2006, 20:15 Uhr von Lidlefood
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • campimo

    05.01.2006, 20:11 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg

  • chelsea

    05.01.2006, 16:16 Uhr von chelsea
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich, nur schade ist, dass du den Bericht für keine Vergürung geschrieben hast, würde mich übrigens sehr über Gegenbewertungen freuen

  • anonym

    05.01.2006, 16:05 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    warum nicht gleich so.........smile.........lg eva

  • morla

    05.01.2006, 15:39 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich