Ghostbusters (DVD) Testbericht
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Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun
Bist Du der Schlüsselmeister?!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Zurzeit hab ich offensichtlich einen richtigen Retro-Tick, denn ich habe festgestellt, dass ich in den letzten Wochen verstärkt Filme bzw. DVDs aus meinen Jugendtagen kaufe, eigentlich ist das aber nichts Ungewöhnliches, ich ersetze so zwischendurch peu á peu alle meine alten VHS-Filme durch die entsprechende DVD. Mit Ghostbusters hat dieses Austausch-System damals bei mir angefangen: Dieser befindet sich als DVD schon seit 3 Jahren in meinem Besitz, war einer meiner ersten DVDs überhaupt und natürlich gibt es einen Grund, warum ausgerechnet Ghostbusters den Anfang machte: Ich fand ihn schon immer einfach nur Klasse, als er 1984 in den Kinos anlief, hab ich ihn sage und schreibe 6 x dort gesehen. Als dann endlich 1999 die „Collectors Edition“ mit Zusatzmaterial auf DVD herauskam (zu dieser Zeit noch nicht in dem Umfang üblich, wie heute), konnte die abgenudelte VHS-Cassette endlich entsorgt werden und ich hab sogar die 52,99 DM dafür ziemlich kalt lächelnd berappt...Jaja...DVDs waren Anno 99 verdammt teuer, heute bekommt man ihn für viel weniger allenorts hinterhergeschmissen (sein aktueller Marktpreis liegt bei 10 - 15 €) und es dürfte kein Problem darstellen ihn immer noch zu bekommen...warum ich denke, dass sich die Anschaffung lohnte – und auch immer noch lohnt – könnt ihr hier nachlesen...
Der Steckbrief
Die Story
Die drei Wissenschaftler Venkman (Bill Murray), Stantz (Dan Aykroyd) und Spengler (Harold Ramis) sind Spezialisten für Parapsychologie an der Universität New Yorks – wobei letztere beiden ihr Fach wirklich verstehen und Dr. Venkman die Uni und seine „Forschungen“ eher als seine private Spielwiese betrachtet und seine Theorien Populär-Schrott sind – so jedenfalls sieht es der Dekan und feuert die drei kurzerhand, die kurz zuvor ihre erste richtige Begegnung mit einem Gespenst in der Stadtbibliothek hatten. Ihrer gesamten Ausrüstung entledigt und auf die Strasse gesetzt müssen sie nun fürderhin in der freien Wirtschaft ihr Glück versuchen. Stantz und Spengler haben bei ihrer Begegnung mit dem Geist Messungen durchgeführt, welche belegen, dass ein Einfangen von Geistern praktisch durchaus möglich ist und der enthusiastische Venkman überredet Stantz eine Hypothek auf sein geerbtes Haus aufzunehmen, um das Startkapital für eine eigene Firma und das nötige Equipment zu bekommen. Nachdem man ein altes Feuerwehrgebäude und nen beinahe schrottreifen Ambulanzwagen als Einsatzfahrzeug ersteht, firmiert die „Ghostbusters GBI“ (amerikanische Form der GmbH) nun inmitten New Yorks und wartet sehnlichst auf Kundschaft, die ihre Geister entsorgt haben möchte. Geschäftsführer wird Dr. Venkman – Stantz und Spengler kümmern sich um die Hardware. Wie man sich denken kann läuft das Geschäft Gespenster zu fangen, trotz eifrig gerührter Werbetrommel ziemlich mau.
Ihre erste „Mandantin“ ist Dana Berrett, in deren Wohnung - respektive im Kühlschrank - es offensichtlich spukt, ein entfernt an einen Hund erinnerndes Monster treibt darin sein Unwesen und knurrt ihr ein schauerliches „Zuul!“ entgegen. In ihrer Verzweiflung wendet sich Dana an die „Experten“. Der sie zur Wohnung begleitende Venkman kann zunächst keinerlei paranormale Aktivitäten feststellen, baggert aber dafür auf Teufel-Komm-Raus Dana an, die ihn erst mal geschickt an die frische Luft setzt. Er verspricht dennoch – nicht ganz uneigennützig – die Herkunft und Bedeutung des Wortes „Zuul“ zu recherchieren und die Angelegenheit ist zunächst erledigt. So langsam neigt sich ohne weitere und lukrative Aufträge das Geld dem Ende zu bis – unverhofft kommt oft – tatsächlich in einem Hotel ein leibhaftiger Geist auftaucht, den es zu fangen gilt...mit viel Trara und wenig auf Diskretion achtend wird dem „Schleimer“ das Handwerk gelegt – nicht ohne Teile des Hotels zu gnadenlos zu verwüsten, schliesslich haben die drei Geisterjäger weder ihr Equipment je getestet noch haben sie Übung im Umgang damit. Dieser Auftrag ist der erste, den sie erfolgreich abschliessen und bald darauf bekommen sie alle Hände voll zu tun, denn etwas Grosses bahnt sich an – dies ist der Auftakt zum Ende der Welt...was Zuul und ein 30-Meter Marshmellow Mann damit zu tun haben, seht euch lieber selbst an.... ;-)
Die Darsteller
Bill Murray – Der Kopf der Geisterjäger, Dr. Peter „Pete“ Venkman, ein Möchtegern-Wissenschaftler mit unübersehbarem Drang sich theatralisch in den Mittelpunkt zu bringen und nebenher noch mit einem absolut anachronistischen Macho-Gehabe behaftet. Grade Bill Murrays Art Humor und Sprüche derart trocken rüberzubringen und seine Rolle mit Leben zu erfüllen ist sehenswert, man hat den Eindruck Murray spielt nicht den egozentrischen Dr. Venkman...er IST Venkman. Welches grössere Kompliment kann man einem Darsteller sonst machen? „Täglich ruft das Murmeltier“ und „Die Geister, die ich rief“ sind zwei weitere der bekannteren Filme mit ihm, in welchen er aber (leider) nicht wieder an seine Erfolge der Ghostbusters-Verfilmungen anknüpfen konnte.
Dan Aykroyd – Das Herz der Ghostbusters, Ray Stantz, ein etwas naiv-ehrlicher aber herzensguter Charakter. Er ist neben Egon Spengler hauptsächlich für die technischen Belange der Geisterjagd zuständig und ein beinahe unerschütterlicher Optimist. Dan Aykroyd spielt gerne den knubbeligen Sympathieträger, das hat er bei unzähligen Filmen oft unter Beweis gestellt und hier hat er sich sogar die Rolle als Mit-Autor die Rolle quasi selbst auf den Leib geschrieben, dementsprechend souverän füllt er seinen Part auch aus.
Harold Ramis – Das Hirn der Truppe, Egon Spengler. Typus weltfremder Vollblut-Wissenschaftler, der grade wegen seiner trockenen und analytischen Kommentare komisch ist. Ramis hat mit Aykroyd zusammen die ganze Geschichte erst ins Leben gerufen und Ghostbusters ist nicht sein einziges Projekt gewesen, doch hier spielt er eine von ihm erdachte Figur selbst, logischerweise brilliert er dann auch in seiner selbstgewählten Rolle des introvertierten Genies der Geisterjäger.
Ernie Hudson – Der Angestellte der Geisterjäger, Winston Cedemore. Hier in Teil 1 noch nicht wirklich gleichberechtigt zum Rest des Triumvirats Venkman/Stantz/Spengler sondern als Aushilfe angeheuert, weil die 3 alleine nicht mehr alle Aufträge bewältigen können. Seine Leistung ist gut, auch wenn er unter den Dreien ziemlich untergeht und wenig an Gags liefert. Seine bessere Zeit mit mehr Dialogen kommt erst in Teil 2.
Sigourney Weaver – Dana Berrett, die erste richtige Auftraggeberin, der Geisterjäger, deren Kühlschrank seltsame Anwandlungen zeigt, die nicht von der Garantie abgedeckt werden. Auf sie wirft Dr. Venkman ein Auge, als sie die Ghostbusters um Hilfe bittet. Zu Sigourney Weaver muss man eigentlich nicht wirklich etwas sagen, ausser dass ihre Rolle die ernsteste des Films und ihr Humor somit eher trocken und ohne Klamauk rüberkommt. Reitman hat mit der Ex-Alien-Bändigerin eine exzellente Wahl getroffen, die weibliche Hauptrolle zu besetzen. Weaver spielt wie gewohnt ausgezeichnet und weit weg von jeglichem Klischee sofern die Rolle es nicht verlangt.
Rick Moranis – Der neurotische Nachbar von Dana, seines Zeichens Steuerberater und schwer in sie verschossen, allerdings ohne jegliche Chancen bei ihr. Moranis in seiner Paraderolle als quirliger Hanswurst, der ungewollt zum Handlanger des Bösen wird, was teils urkomisch aber andererseits manchmal auch ziemlich nervig ist. Seine Figur ist die überdrehteste des gesamten Casts, nach seinem Auftritt bei Ghostbusters tummelt er sich hernach auch in diversen anderen Filmen rum, u.a. „Liebling, ich hab die Kinder geschrumpft“ und „Spaceballs“.
Umsetzung
Aykroyd & Ramis spielen nicht nur mit, sondern lieferten auch die Geschichte und gaben Reitman somit einen Steilpass, den er in eine sauber inszenierte Fassung gebracht hat. Dank des hochkarätigen Casts, den er dafür aufbot fehlt es zu keiner Zeit an Tempo und Humor. Apropos Humor: Hier findet man alles, was die abgedrehte Story hergibt: Grimassen, Slapstick, trockene Sprüche und stark überzeichnete Charaktere, welche liebevoll parodiert und in die Geschichte nahtlos integriert werden. Dabei wirken die Gags weder aufgesetzt noch an den Haaren herbeigezogen, wie durch Zufall schafft es Reitman unsere Helden immer wieder entweder ins Fettnäpfchen oder in andere skurrile Situationen rennen zu lassen, aus denen sie sich unverwüstlich, wie richtige Geisterjäger nunmal sind, wieder befreien müssen. So jagt dann auch ein Gag den anderen, mal offenkundig, mal etwas subtiler, doch stets geschmackvoll und überaus witzig. Etwas arg übertrieben finde ich die Figur von Rick Moranis / Louis Tully, doch für seine hyperaktiven Rollen wurde er schliesslich bekannt.
Für die Tricks zeichnet sich ein ILM-Team verantwortlich, dass unter Ziehen aller Register ihres Könnens die Effekte auf ein beinahe modernes Niveau bringt. Mit akribischer Genauigkeit wurden Gerätschaften vom PKE-Meter über die Protonen-Beschleuniger bis hin zum „Ecto 1“ Einsatzfahrzeug designed, sodass alles in allem ein rundes Bild dabei herauskommt. Die aufwendige Arbeit des Produktionsteams hat sich gelohnt, vom Geist bis hin zu den Protonenbahnen, die aus dem tornistergespeisten Teilchen-Beschleuniger abgefeuert werden, passt jedes Detail hervorragend in den Film, auch beim Sound hat das Team ganze Arbeit geleistet und damit ein Ergebnis abgeliefert, dass vergessen lässt, dass der Streifen immerhin schon 18 Jahre auf dem Buckel hat. Die verwendete Tricktechnik aus dem Hause des Klassen-Primus ILM ist für einen Film dieser Zeit wieder Mal richtungsweisend gewesen – klar, aus heutiger Sicht ist alles dank besserer Computeranimation noch ein Tüpfelchen realistischer möglich, doch durch die gut präsentierte Story fällt das nicht weiter ins Gewicht und auch schon gar nicht negativ auf.
Bild & Ton
Wie für so viele andere alte Schinken, gilt auch hier: Endlich im Breitbild-Format und in DD 5.1 vorliegend, zumindest, was die englische Original-Tonspur angeht, in Deutsch muss man mit dem in DD 2.0 abgemischten Sound leben, was aber nicht allzu stark auffällt. Die Bildqualität ist DVDmässig gut, obwohl nicht gesondert darauf hingedeutet wird, dass das schon ältere Bildmaterial explizit remastered wurde, hat man sich beim Digitalisieren wohl besondere Mühe gegeben. Nur ganz selten sind einzelne Artefakte oder Farbkompression zu sehen. Ghostbusters ist einer der wenigen Filme, bei denen man die Synchronisation tatsächlich mal als gelungen bezeichnen kann, die Dialoge, die nicht 1:1 ins Deutsche übertragbar sind, hat man sehr gut sinngemäss transferiert, sodass nur minimale Unterschiede bestehen, welche aber mehr als vertretbar sind.
Der Score ist mit einem hohen Wiedererkennungswert gesegnet, was nicht zuletzt dem Titelsong von Ray Parker Jr. Zu verdanken ist, der seinerzeit sogar die Charts als Singleauskopplung stürmte. Auch der Rest der Musik kann sich hören lassen – Anscheinend ist Elmer Bernstein (wie auch John Williams), ein „Wagnerianer“, das heisst er ordnet jeder Figur eine Melodie zu und variiert sie je nach Situation – Das funktioniert erwiesenermassen hervorragend und schafft tonal eine noch dichtere Atmosphäre. Zwischendrin gibt’s aber nicht nur den Score zu hören, sondern das ganze wird mit 80er-Jahre Pop ein wenig aufgelockert. Der Soundtrack für sich alleine genommen ist auch einen Kauf wert, das mal nebenbei erwähnt.
DVD & Bonusmaterial
Über das wirklich schön animierte und stilistisch passende Menü, gelangt man zu den zusätzlichen Features der DVD. Es finden sich die obligatorischen Trailer, nicht verwendete Szenen, Produktionsnotizen und ein kleines Featurette in Form eines Interviews mit den Special-Effets Team. Zusätzlich kann man sich diverse Konzeptzeichnungen und anhand des Storyboards die Entstehung von der Planung bis zur fertigen Einstellung anhand von 3 Beispielen anschauen. Bemerkenswert ist hierbei, die Verwendung der Multi-Angle-Taste, welche zwischen den einzelnen Teilen umzuschalten vermag – eine Funktion, die (leider) nur selten auf DVDs Verwendung findet. Das Bonusmaterial ist für eine Single erstaunlich umfangreich und bietet einen guten Einblick in die Entstehung des Werkes. Selbstverständlich wird man sich das Material vielleicht insgesamt nur ein- oder zweimal anschauen, dennoch ist es ganz nett gemacht. Die DVD gliedert sich in 28 Kapitel, das ist ansprechend viel und bietet so die Möglichkeit sich ziemlich zielgenau bei einer bestimmten Szene einzuklinken, sollte man eine besondere Stelle mal schauen wollen.
Fazit
Ghostbusters (I) ist sicher ein Meilenstein der Filmgeschichte und auch ganz bestimmt nicht unverdient. Die dummen Sprüche sind nach fast 20 Jahren immer noch witzig, was im Übrigen auch für die gesamte darstellerische Leistung, was Mimik und Gestik angeht, gilt. Die Figuren sind allesamt gut porträtiert, zwar genau wie die Handlung selbst, ganz mächtig überzeichnet, das passt aber ins Gesamtbild des Werkes und trifft den damals vorherrschenden Zeitgeschmack einer 80er-Jahre Komödie, das im Übrigen zeitlos ist. Mein Urteil ist somit vollkommen klar, was anderes als ein „Sehr Gut“ kommt mir nicht in die Tüte.
„Ich sammle Sporen, Grünspan und Schimmelpilze...“
Jürgen
Der Steckbrief
- Original-Titel: „Ghostbusters“
Nach dem Buch von Dan Aykroyd & Harold Ramis - Erscheinungsjahr: 1984 (DVD 1999)
- Vertrieb: Columbia TriStar
- FSK: 12
- Genre: (Grusel-)Komödie
- DVD-Art: Typ 9 (zweischichtig einseitig)
- Spieldauer: ca. 101 Minuten
- Sektorisierung: 28 Kapitel
- Menü: interaktiv / voll animiert
- Bildformat: 16 : 9 Widescreen (2,35 : 1 anamorph)
- Ton: DD 5.1 (Englisch) und 2.0 (Deutsch)
- Sprachen: 2 (Deutsch, Englisch)
- Untertitel: 15 (Englisch, Deutsch, Polnisch, Tschechisch, Isländisch, Ungarisch, Hindi, Hebräisch, Türkisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Russisch, Griechisch)
- Regie & Produktion: Ivan Reitman
- Ausführender Produzent: Bernie Brillstein
- Musik: Elmer Bernstein, Diverse (Titel-Song: Ray Parker Jr.)
- Darsteller: Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis, Sigourney Weaver, Rick Moranis, Ernie Hudson, Annie Potts, jede Menge schräge Geister & Spukgestalten
Die Story
Die drei Wissenschaftler Venkman (Bill Murray), Stantz (Dan Aykroyd) und Spengler (Harold Ramis) sind Spezialisten für Parapsychologie an der Universität New Yorks – wobei letztere beiden ihr Fach wirklich verstehen und Dr. Venkman die Uni und seine „Forschungen“ eher als seine private Spielwiese betrachtet und seine Theorien Populär-Schrott sind – so jedenfalls sieht es der Dekan und feuert die drei kurzerhand, die kurz zuvor ihre erste richtige Begegnung mit einem Gespenst in der Stadtbibliothek hatten. Ihrer gesamten Ausrüstung entledigt und auf die Strasse gesetzt müssen sie nun fürderhin in der freien Wirtschaft ihr Glück versuchen. Stantz und Spengler haben bei ihrer Begegnung mit dem Geist Messungen durchgeführt, welche belegen, dass ein Einfangen von Geistern praktisch durchaus möglich ist und der enthusiastische Venkman überredet Stantz eine Hypothek auf sein geerbtes Haus aufzunehmen, um das Startkapital für eine eigene Firma und das nötige Equipment zu bekommen. Nachdem man ein altes Feuerwehrgebäude und nen beinahe schrottreifen Ambulanzwagen als Einsatzfahrzeug ersteht, firmiert die „Ghostbusters GBI“ (amerikanische Form der GmbH) nun inmitten New Yorks und wartet sehnlichst auf Kundschaft, die ihre Geister entsorgt haben möchte. Geschäftsführer wird Dr. Venkman – Stantz und Spengler kümmern sich um die Hardware. Wie man sich denken kann läuft das Geschäft Gespenster zu fangen, trotz eifrig gerührter Werbetrommel ziemlich mau.
Ihre erste „Mandantin“ ist Dana Berrett, in deren Wohnung - respektive im Kühlschrank - es offensichtlich spukt, ein entfernt an einen Hund erinnerndes Monster treibt darin sein Unwesen und knurrt ihr ein schauerliches „Zuul!“ entgegen. In ihrer Verzweiflung wendet sich Dana an die „Experten“. Der sie zur Wohnung begleitende Venkman kann zunächst keinerlei paranormale Aktivitäten feststellen, baggert aber dafür auf Teufel-Komm-Raus Dana an, die ihn erst mal geschickt an die frische Luft setzt. Er verspricht dennoch – nicht ganz uneigennützig – die Herkunft und Bedeutung des Wortes „Zuul“ zu recherchieren und die Angelegenheit ist zunächst erledigt. So langsam neigt sich ohne weitere und lukrative Aufträge das Geld dem Ende zu bis – unverhofft kommt oft – tatsächlich in einem Hotel ein leibhaftiger Geist auftaucht, den es zu fangen gilt...mit viel Trara und wenig auf Diskretion achtend wird dem „Schleimer“ das Handwerk gelegt – nicht ohne Teile des Hotels zu gnadenlos zu verwüsten, schliesslich haben die drei Geisterjäger weder ihr Equipment je getestet noch haben sie Übung im Umgang damit. Dieser Auftrag ist der erste, den sie erfolgreich abschliessen und bald darauf bekommen sie alle Hände voll zu tun, denn etwas Grosses bahnt sich an – dies ist der Auftakt zum Ende der Welt...was Zuul und ein 30-Meter Marshmellow Mann damit zu tun haben, seht euch lieber selbst an.... ;-)
Die Darsteller
Bill Murray – Der Kopf der Geisterjäger, Dr. Peter „Pete“ Venkman, ein Möchtegern-Wissenschaftler mit unübersehbarem Drang sich theatralisch in den Mittelpunkt zu bringen und nebenher noch mit einem absolut anachronistischen Macho-Gehabe behaftet. Grade Bill Murrays Art Humor und Sprüche derart trocken rüberzubringen und seine Rolle mit Leben zu erfüllen ist sehenswert, man hat den Eindruck Murray spielt nicht den egozentrischen Dr. Venkman...er IST Venkman. Welches grössere Kompliment kann man einem Darsteller sonst machen? „Täglich ruft das Murmeltier“ und „Die Geister, die ich rief“ sind zwei weitere der bekannteren Filme mit ihm, in welchen er aber (leider) nicht wieder an seine Erfolge der Ghostbusters-Verfilmungen anknüpfen konnte.
Dan Aykroyd – Das Herz der Ghostbusters, Ray Stantz, ein etwas naiv-ehrlicher aber herzensguter Charakter. Er ist neben Egon Spengler hauptsächlich für die technischen Belange der Geisterjagd zuständig und ein beinahe unerschütterlicher Optimist. Dan Aykroyd spielt gerne den knubbeligen Sympathieträger, das hat er bei unzähligen Filmen oft unter Beweis gestellt und hier hat er sich sogar die Rolle als Mit-Autor die Rolle quasi selbst auf den Leib geschrieben, dementsprechend souverän füllt er seinen Part auch aus.
Harold Ramis – Das Hirn der Truppe, Egon Spengler. Typus weltfremder Vollblut-Wissenschaftler, der grade wegen seiner trockenen und analytischen Kommentare komisch ist. Ramis hat mit Aykroyd zusammen die ganze Geschichte erst ins Leben gerufen und Ghostbusters ist nicht sein einziges Projekt gewesen, doch hier spielt er eine von ihm erdachte Figur selbst, logischerweise brilliert er dann auch in seiner selbstgewählten Rolle des introvertierten Genies der Geisterjäger.
Ernie Hudson – Der Angestellte der Geisterjäger, Winston Cedemore. Hier in Teil 1 noch nicht wirklich gleichberechtigt zum Rest des Triumvirats Venkman/Stantz/Spengler sondern als Aushilfe angeheuert, weil die 3 alleine nicht mehr alle Aufträge bewältigen können. Seine Leistung ist gut, auch wenn er unter den Dreien ziemlich untergeht und wenig an Gags liefert. Seine bessere Zeit mit mehr Dialogen kommt erst in Teil 2.
Sigourney Weaver – Dana Berrett, die erste richtige Auftraggeberin, der Geisterjäger, deren Kühlschrank seltsame Anwandlungen zeigt, die nicht von der Garantie abgedeckt werden. Auf sie wirft Dr. Venkman ein Auge, als sie die Ghostbusters um Hilfe bittet. Zu Sigourney Weaver muss man eigentlich nicht wirklich etwas sagen, ausser dass ihre Rolle die ernsteste des Films und ihr Humor somit eher trocken und ohne Klamauk rüberkommt. Reitman hat mit der Ex-Alien-Bändigerin eine exzellente Wahl getroffen, die weibliche Hauptrolle zu besetzen. Weaver spielt wie gewohnt ausgezeichnet und weit weg von jeglichem Klischee sofern die Rolle es nicht verlangt.
Rick Moranis – Der neurotische Nachbar von Dana, seines Zeichens Steuerberater und schwer in sie verschossen, allerdings ohne jegliche Chancen bei ihr. Moranis in seiner Paraderolle als quirliger Hanswurst, der ungewollt zum Handlanger des Bösen wird, was teils urkomisch aber andererseits manchmal auch ziemlich nervig ist. Seine Figur ist die überdrehteste des gesamten Casts, nach seinem Auftritt bei Ghostbusters tummelt er sich hernach auch in diversen anderen Filmen rum, u.a. „Liebling, ich hab die Kinder geschrumpft“ und „Spaceballs“.
Umsetzung
Aykroyd & Ramis spielen nicht nur mit, sondern lieferten auch die Geschichte und gaben Reitman somit einen Steilpass, den er in eine sauber inszenierte Fassung gebracht hat. Dank des hochkarätigen Casts, den er dafür aufbot fehlt es zu keiner Zeit an Tempo und Humor. Apropos Humor: Hier findet man alles, was die abgedrehte Story hergibt: Grimassen, Slapstick, trockene Sprüche und stark überzeichnete Charaktere, welche liebevoll parodiert und in die Geschichte nahtlos integriert werden. Dabei wirken die Gags weder aufgesetzt noch an den Haaren herbeigezogen, wie durch Zufall schafft es Reitman unsere Helden immer wieder entweder ins Fettnäpfchen oder in andere skurrile Situationen rennen zu lassen, aus denen sie sich unverwüstlich, wie richtige Geisterjäger nunmal sind, wieder befreien müssen. So jagt dann auch ein Gag den anderen, mal offenkundig, mal etwas subtiler, doch stets geschmackvoll und überaus witzig. Etwas arg übertrieben finde ich die Figur von Rick Moranis / Louis Tully, doch für seine hyperaktiven Rollen wurde er schliesslich bekannt.
Für die Tricks zeichnet sich ein ILM-Team verantwortlich, dass unter Ziehen aller Register ihres Könnens die Effekte auf ein beinahe modernes Niveau bringt. Mit akribischer Genauigkeit wurden Gerätschaften vom PKE-Meter über die Protonen-Beschleuniger bis hin zum „Ecto 1“ Einsatzfahrzeug designed, sodass alles in allem ein rundes Bild dabei herauskommt. Die aufwendige Arbeit des Produktionsteams hat sich gelohnt, vom Geist bis hin zu den Protonenbahnen, die aus dem tornistergespeisten Teilchen-Beschleuniger abgefeuert werden, passt jedes Detail hervorragend in den Film, auch beim Sound hat das Team ganze Arbeit geleistet und damit ein Ergebnis abgeliefert, dass vergessen lässt, dass der Streifen immerhin schon 18 Jahre auf dem Buckel hat. Die verwendete Tricktechnik aus dem Hause des Klassen-Primus ILM ist für einen Film dieser Zeit wieder Mal richtungsweisend gewesen – klar, aus heutiger Sicht ist alles dank besserer Computeranimation noch ein Tüpfelchen realistischer möglich, doch durch die gut präsentierte Story fällt das nicht weiter ins Gewicht und auch schon gar nicht negativ auf.
Bild & Ton
Wie für so viele andere alte Schinken, gilt auch hier: Endlich im Breitbild-Format und in DD 5.1 vorliegend, zumindest, was die englische Original-Tonspur angeht, in Deutsch muss man mit dem in DD 2.0 abgemischten Sound leben, was aber nicht allzu stark auffällt. Die Bildqualität ist DVDmässig gut, obwohl nicht gesondert darauf hingedeutet wird, dass das schon ältere Bildmaterial explizit remastered wurde, hat man sich beim Digitalisieren wohl besondere Mühe gegeben. Nur ganz selten sind einzelne Artefakte oder Farbkompression zu sehen. Ghostbusters ist einer der wenigen Filme, bei denen man die Synchronisation tatsächlich mal als gelungen bezeichnen kann, die Dialoge, die nicht 1:1 ins Deutsche übertragbar sind, hat man sehr gut sinngemäss transferiert, sodass nur minimale Unterschiede bestehen, welche aber mehr als vertretbar sind.
Der Score ist mit einem hohen Wiedererkennungswert gesegnet, was nicht zuletzt dem Titelsong von Ray Parker Jr. Zu verdanken ist, der seinerzeit sogar die Charts als Singleauskopplung stürmte. Auch der Rest der Musik kann sich hören lassen – Anscheinend ist Elmer Bernstein (wie auch John Williams), ein „Wagnerianer“, das heisst er ordnet jeder Figur eine Melodie zu und variiert sie je nach Situation – Das funktioniert erwiesenermassen hervorragend und schafft tonal eine noch dichtere Atmosphäre. Zwischendrin gibt’s aber nicht nur den Score zu hören, sondern das ganze wird mit 80er-Jahre Pop ein wenig aufgelockert. Der Soundtrack für sich alleine genommen ist auch einen Kauf wert, das mal nebenbei erwähnt.
DVD & Bonusmaterial
Über das wirklich schön animierte und stilistisch passende Menü, gelangt man zu den zusätzlichen Features der DVD. Es finden sich die obligatorischen Trailer, nicht verwendete Szenen, Produktionsnotizen und ein kleines Featurette in Form eines Interviews mit den Special-Effets Team. Zusätzlich kann man sich diverse Konzeptzeichnungen und anhand des Storyboards die Entstehung von der Planung bis zur fertigen Einstellung anhand von 3 Beispielen anschauen. Bemerkenswert ist hierbei, die Verwendung der Multi-Angle-Taste, welche zwischen den einzelnen Teilen umzuschalten vermag – eine Funktion, die (leider) nur selten auf DVDs Verwendung findet. Das Bonusmaterial ist für eine Single erstaunlich umfangreich und bietet einen guten Einblick in die Entstehung des Werkes. Selbstverständlich wird man sich das Material vielleicht insgesamt nur ein- oder zweimal anschauen, dennoch ist es ganz nett gemacht. Die DVD gliedert sich in 28 Kapitel, das ist ansprechend viel und bietet so die Möglichkeit sich ziemlich zielgenau bei einer bestimmten Szene einzuklinken, sollte man eine besondere Stelle mal schauen wollen.
Fazit
Ghostbusters (I) ist sicher ein Meilenstein der Filmgeschichte und auch ganz bestimmt nicht unverdient. Die dummen Sprüche sind nach fast 20 Jahren immer noch witzig, was im Übrigen auch für die gesamte darstellerische Leistung, was Mimik und Gestik angeht, gilt. Die Figuren sind allesamt gut porträtiert, zwar genau wie die Handlung selbst, ganz mächtig überzeichnet, das passt aber ins Gesamtbild des Werkes und trifft den damals vorherrschenden Zeitgeschmack einer 80er-Jahre Komödie, das im Übrigen zeitlos ist. Mein Urteil ist somit vollkommen klar, was anderes als ein „Sehr Gut“ kommt mir nicht in die Tüte.
„Ich sammle Sporen, Grünspan und Schimmelpilze...“
Jürgen
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