Ghs REJL Eric Johnson Signature Saiten Testbericht

Nachdem ich lange Zeit D´addario Saiten für meine E-Gitarre verwendet habe, aber ziemlich enttäuscht immer war, habe ich mich entschieden, einmal die Saitenmarke meines Lieblingsgitarristen Stevie Ray Vaughan aufzuziehen: GHS
Bei GHS gibt es, wie bei vielen anderen Saitenherstellern, unglaublich viele unterschiedliche Saiten. Saiten sind meiner Meinung nach ein Kriterium, was bei vielen unterschätzt wird: Es heißt immer," ja ist doch völlig egal, ob da jetzt Ernie Ball, oder GHS oder weiß der Geier was drauf ist, der Unterschied ist net zu merken". Das stimmt find ich nun überhaupt nicht.
Die Saiten die ich mir gekauft habe, sind GHS Nickelrockers, jedoch nicht die gleiche Version wie abgebildet. Die abgebildeten sind die Signature von Eric Johnson. Leider Gottes stehen die Nickel Rockers, die ich mir gekauft habe, hier nicht zur Verfügung als Testbericht. (Wenn ich wüsste, wie man ein Produkt für einen Testbericht vorschlägt, das wäre ne feine Sache!)
Hier muss ich sagen, die Nickel Rockers untereinander unterscheiden sich wahrscheinlich nicht zu sehr voneinander.
Nun zur Sache: Bei meinen handelt es sich um "GHS R+R 1300 NICKEL ROCKERS ROLLERWOUND low tuning set"
Die Besonderheit ist, dass die Basssaiten mit reinem Nickel umwunden sind, was sich im Klang bemerkbar macht.
Die Stärken meiner Saiten sind wie folgt:

e´: 011
h: 015
g: 019
d: 028
A: 038
E: 058

Wem diese Zahlen etwas sagen, der sieht, es ist schon recht "starker" Draht. Eine Sache, die vielen Gitarristen ein Greuel ist, vor allem für die alten Metaller, die ihre Hochgeschwindigkeitssoli zum Besten geben wollen. Also kurz gesagt: Die Saiten sind nicht für Metaller ausgelegt, ich würde es auch keinem Metaller empfehlen, ehrlich gesagt, diese Saiten aufzuziehen. Man kann sie gut für Hard Rock, Rock, Blues, Jazz so einsetzen. Sie heißen absichtlich "low tuning" set, denn bei einer Stimmung auf E pflege ich zuweilen auch Probleme mit so einer Stimmung zu haben! ;-) Also lieber einen halben Ton runter stimmen, sind ja auch dafür ausgelegt!
Ich persönlich liebe die Saiten. Sie haben wirklich, wenn sie frisch aufgezogen sind, einen sehr guten Klang. Das allergeilste (entschuldigt den Ausdruck ;-)) is aber wirklich die tiefe E-Saite, die fast schon einer Basssaite Konkurrenz machen könnte. Die wumst so extrem, wenn man hart anschlägt, dass man am Anfang ein bisschen erschrecken könnte, war man doch vorher einen viel dünneren Sound im Bass gewohnt.
Die Saiten sind nicht unbedingt jedermanns Geschmack, das muss wirklich gesagt werden. Aber man gewöhnt sich doch recht schnell an die Dicke. Die Dicke machts ja erst aus: Der Sound wird dabei noch um eine ganze Ecke fetter und, ja voller! Also ich kann sehr schnell damit spielen, man muss sich halt nur gewöhnen. Aber was bedeutet denn schon Schnelligkeit bei Soli? Die ganzen Leute flippen immer total aus, wenn einer nur 32stel am Stück runterspielt. Ist das nicht ein bisschen langweilig, auf Dauer, und wo bleibt die Musikalität, wenn ich fragen darf? Na gut, jeder wie er meint.
Zur Haltbarkeit:
Also die Saiten haben sich bei mir extrem lange gehalten. Ich habe sie ein halbes Jahr gespielt (und ich spiele am Tag durchschnittlich 1 Stunde!), und nur die e-Saite ist gerissen (was aber an meiner Gitarre liegt, die reißt immer die doofe e-Saite!*g*)
So lange hatte ich noch nie Saiten drauf.
Der Ton hält sich eigentlich recht lange, mit Ausnahme der dicken 058er E-Saite, die nach 3-4 Wochen stark nachlässt mit dem Klang. Dieser wirkt dann, wie soll man sagen, nicht mehr so briliant. Zum Üben jedoch überhaupt kein Problem!

Fazit: Man muss diese Saiten erst schätzen lernen. Dann jedoch erfüllen sie die Wünsche des Spielenden. Am Anfang vielleicht noch ein wenig widerspenstig, kommen sie bald zur vollen Entfaltung, vorausgesetzt, man spielt den passenden Stil. Am passendsten ist wohl Blues! Erhältlich sind sie bei Saitenkatalog.de für 5,80 € , gut es gibt billigere Saiten, aber auch teurere!