Assassini (Taschenbuch) / Gifford Thomas Testbericht

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ab 7,33
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von mima007

Vorbild für "Sakrileg"? Leichen pflastern seinen Weg

Pro:

spannend, unterhaltsam, gebraucht billig zu haben

Kontra:

zahlreiche Klischees, sehr umfangreich, viele Opfer von Gewalt

Empfehlung:

Ja

Papst Calixtus geht es gar nicht gut, er ist sterbenskrank. Man bereitet die Wahl seines Nachfolgers auf dem Stuhl Petri vor. Leider tanzt ein amerikanischer Bischof aus der Reihe und muss bestochen werden. 10 Millionen Dollar dürften reichen. Einer der Geheimagenten des Vatikan wird beauftragt, die Sache zu managen. Leider ist er bald danach tot.

Seine Freundin, die Nonne Valentine, ist es bald danach ebenfalls. Sie hatte stets einen Aktenkoffer mit wichtigen Unterlagen für ihr geplantes Buch über die Aktivitäten des Vatikan während des 2. Weltkriegs dabei. Wie ihr entsetzter Bruder ben, den sie zu einem Treffen gerufen hatte, entdeckt, ist der Aktenkoffer mit den brisanten Unterlagen verschwunden. Neben Vals Leiche entdeckt er einen dunklen Fetzen: Er stammt vom Regenmantel eines katholischen Geistlichen, wahrscheinlich eines Jesuiten. Selbst von Jesuiten aufgezogen, erkennt er das Ding sofort.

Seine Ermittlungen führen ihn ins Herz des Katholizismus auf Erden, in den Vatikan. Dort, in den geheimen Archiven, hatte seine Schwester Val geforscht. Allerdings auch in Unterlagen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Ihre und seine Nachforschungen führen ihn auf die Spur einer geheimen Mördertruppe, die Assassini. Diese kamen bereits im Mittelalter stets dann zum Einsatz, wenn alle anderen Mittel des Papstes versagten, insbesondere auch während der deutschen Besatzung Europas im 2. Weltkrieg.

Doch je näher Benjamin Driscoll der Wahrheit kommt, desto mehr geraten er selbst und seine Freunde und Helfer in Gefahr. Denn Attentäter lassen bekanntlich nicht mit sich spaßen.

Mein Eindruck
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Im Grunde bekriegen sich in der Geschichte zwei Parteien in der Kirche, die von Rivalen um den Papststuhl angeführt werden. Jede Partei hat ihre Anhänger. Undurchsichtig wird der Plot, wenn es um die Assassini geht: gedungene Mörder, die schon im 2. Weltkrieg aktiv waren.

Wie es scheint, sind nicht nur feste Parteigänger Mitglieder dieser Gruppe, sondern auch solche mit wechselnder Loyalität. Hinzukommt, dass alle Attentäter einen Decknamen tragen. Durch die gesamte Handlung hindurch ist Ben damit beschäftigt, die wahre Identität der Assassini hinter ihren jeweiligen Decknamen aufzudecken.

Und bis zum Schluss ist ihm (und somit uns, da er in der 1. Person von sich erzählt) unklar, wer sich hinter "Archduke" (Erzherzog) verbirgt. Daher ist fast zum Schluss für gehörig Spannung gesorgt, die sich in einem überraschenden und blutigen Showdown entlädt.

Man könnte fast sagen: "Leichen pflasterten seinen Weg". Denn wo Ben auch hinkommt, dort wird man bald auch eine Leiche finden. Er selbst entkommt mehrmals nur mit knapper Not einem der Attentate. Und als er sich in Schwester Elisabeth in Rom verliebt, gerät auch sie in Verdacht. Zum Glück weiß sie sich ihrer Haut zu wehren.

Unterm Strich
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Die Handlung dieses Klerus-Thrillers ist reichlich verschlungen. Es gibt zahlreiche Akteure, deren Namen sowie Decknamen man sich am besten notiert. Viele segnen aber bald das Zeitliche, weshalb sie des Notierens vielleicht gar nicht wert sind.

Und es gibt drei verschiedene Zeitebenen: Gegenwart, 2. Weltkrieg und Mittelalter. Auf jeder Zeitebene spielt ein supergeheimes Dokument eine mysteriöse Rolle - was zu weiteren Opfern führt. Wenigstens spielen keine Figuren aus dem Mittelalter eine Rolle. Und die Figuren aus dem 2. Weltkrieg sind häufig die gleichen wie in der Gegenwart.

Über die kritische Aussage des Werkes mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Bevor ich mir hier den Zorn der Gläubigen zuziehe, möchte ich nur anmerken, dass die katholische Kirche vom Autor wie jede andere Machtorganisation dargestellt wird und somit zu allen Wohltaten und Verbrechen einer solchen Organisation fähig ist. Der Papst mag sakrosankt sein, aber weder seine Taten noch die seiner Organisation sind es nicht. Ich sage nur: Opus Dei.

Fazit: ein Klerikalthriller mit vielen Klischees, aber unterhaltsam.

Michael Matzer (c) 2006ff

Info: Assassini; Lübbe März 1994, Bergisch Gladbach; 812 Seiten; aus dem US-Englischen von Wolfgang Neuhaus, Preis: 9,90 EU.

18 Bewertungen, 5 Kommentare

  • princesse

    28.05.2006, 15:18 Uhr von princesse
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich glaube nicht, dass ich mir den reinziehe, mein leben ist zu kurz für alle bücher, dieses wird aussortiert ;-)

  • Sommergirl

    18.05.2006, 13:53 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    klingt spannend, wäre sicher auch spannend als Film

  • hotschik

    16.05.2006, 10:47 Uhr von hotschik
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh auch von mir sehr informativ <br/>Grüßle Mara

  • topware2002

    15.05.2006, 20:26 Uhr von topware2002
    Bewertung: sehr hilfreich

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  • bodspy

    15.05.2006, 19:23 Uhr von bodspy
    Bewertung: sehr hilfreich

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