Gillette Venus Divine Testbericht

Ich muss zugeben, dass die "Venus Divine" einen recht schweren Einstieg bei mir hatte. Bzw. unter denkbar ungünstigen Umständen mir ihren Dienst unter Beweis stellen musste.

Eigentlich wollte ich schon letzten Dienstag losgezogen sein, um mir neue Rasierklingen zu kaufen. Da ich morgens aber mit Fieber aufwachte und quasi bis gestern flachlag musste ich das verschieben. So führte mich meine kleine Einkaufstour gestern in den Woolworth statt in den HL; den ich eigentlich anvisiert hatte ~ zumal ich auch noch Papier und Briefumschläge kaufen wollte. Statt beide Geschäfte abzugrasen endete mein Ausflug in der Hygiene Abteilung des Woolworths.

Mehr oder minder entsetzt starrte ich auf die spärliche Auswahl ~ denn von diesen Einwegrasieren war keine Spur zu sehen. Stattdessen konnte ich dort lediglich einen kompletten Rasierer entdecken, der dann aber immerhin noch mit zwei zusätzlichen Klingen daher kam. Normalerweise hätte ich mich jetzt doch auf den Weg zum HL gemacht; da mir aber immer noch leicht schwummerig zu Mute war, die Luft in dem Geschäft mir nicht grade gut tat und ich demnach nur wieder nach hause wollte, redete ich mir selbst ein, dass das Produkt sicherlich mal nicht so schlecht sein könnte. Die in der Packung befindliche "Wandhalterung" flog übrigens mit der eigentlichen Verpackung in den Müll. Mit so was kann man mich einfach nicht begeistern. Wozu gibt's schließlich Fensterbank und Badezimmerschrank?


//DER TEST//

Nachdem ich dann also stolze 7,99 EUR (statt der von mir vorgehabten 0,99 EUR für 5 Einwegrasierer) hingeblättert hatte machte ich mich auf den Heimweg. Mich selbst beruhigend, dass dieser Rasierer immerhin mit den mehr oder minder berühmten feuchtigkeitsspendenden Gelstreifen ausgestattet ist, drehte ich dann im Bad die Heizung auf, sammelte meine typischen Undercut-Nachschneide-Utensilien und machte mich ans Werk.

Etwas ungewohnt war es schon, diesen Rasierer in der Hand zu halten ~ bin ich doch sonst nur diese eher kantigen Einwegrasierer gewohnt. Dennoch war dieses "Haltegefühl" keinesfalls schlecht ~ ganz im Gegenteil.

Schlecht hingegen kam mir die Schneidekraft vor. Auch wenn man die Umstände bedenkt, dass meine Kopfhaare länger waren wie sie eigentlich normalerweise beim Nachschneiden sind, war ich hier fast schon entsetzt. Es rieselte fast überhaupt kein abgesäbeltes Haar!
Nun gut, musste also doch die Schere dran.... wer nicht dabeigewesen ist, kann es sich sicherlich nicht so recht vorstellen, wie ich die Schere seitlich an den Kopf presste und derart "Vorarbeit" leistete, indem ich ca. 1-2 mm abschnippelte.
"Na gut, man darf ja auch keine Wunder erwarten" dachte ich mir sodann und versuchte es erneut. Und siehe da ~ das rasieren ging doch tatsächlich voran.

Nur leider nicht so, wie ich mir das erhofft hatte... auch wenn meine Haare mittlerweile die Länge eines 4-Tage Bartes keinesfalls überschritten musste ich mehrfach über die gleiche Stelle ziehen.
Es dauerte auch gar nicht mehr lange, bis mir die Assoziation mit dem "Borderline-Hilfsprogramm", wo man statt einer Klinge ein Lineal über die Arme ziehen soll, einfiel. Denn genauso kam es mir vor. Ich hätte wohl auch versuchen können, mir mit einer Banane den Körper zu rasieren.

Nach wenigen Momenten nahm ich also die zweite Klinge aus der Packung ~ damit ging es wohlweislich schon besser. Vielleicht hatte ich die erste Klinge mit meiner Erstaktion verunstaltet....?

Wie gesagt; dass rasieren ging von da an doch recht fluchs. Auch wenn mir doch mehrfach auffiel, dass der Rasierer scheinbar automatisch Ecken auslässt. Nichts gegen modische Zick-zack-Muster, aber wenn ich auf so was nicht vorbereitet bin, dann will ich so was ganz einfach auch nicht haben! Seufzend nahm ich also meinen alten Einwegrasierer zur Hand, dem ich eigentlich keine Schädelrasur mehr zumuten wollte ~ und tata ~ die Ecken verschwanden (und leider auch wieder eine Strähne mehr als beabsichtigt).

Aber etwas fehlte da doch....?
Genau ~ endlich mal eine Rasur, bei der ich nicht Gefahr lief, versehentlich wie van Gogh zu enden. Keine einzige Schnittwunde zierte meinen frisch geundercutteten Schädel.
Na immerhin!
Oder eher gesagt: wie denn auch, bei den Klingen.....

Als ich dann nachher unter der Dusche stand und quasi "in einem Aufwasch" auch die Beine zu rasieren entglitt mir der nächste Seufzer. Denn das bekam auch die zweite Klinge schon nicht mehr hin.
Zudem fiel mir auf, dass dieser Gelstreifen unter Wasser ein eher ekeliges Eigenleben entwickelt. Es ist mir klar, dass Gel flüssig sein soll ~ aber der Streifen an sich war eher "glitschig" und zog sogar einen Faden. Bääääh.....

Ich als Creme und Gel Antipathieseur mag so was nu echt nicht... Zwar haben meine sonstig verwandten Einwegrasierer auch einen Gelstreifen, nur sabbert dieser halt nicht so wie der von Gilette.


//ERGO//

Wer hätte das gedacht. Dieses Produkt werde ich ganz sicher nicht noch mal kaufen. Auch keine Ersatzklingen oder dergleichen. Vielmehr werde ich den ganzen Plumpatsch demnächst im Müll entsorgen. Die Wandhalterung mag zwar ne nette Idee sein ~ aber da für mich so was eh nicht in Frage kommt, kann mich das auch nicht mehr trösten.
Mit den Einwegrasierern mag ich zwar auf den ersten Blick mehr Müll fabrizieren; doch wenn man mal bedenkt dass ich mir dort mit einer einzigen Klinge den ganzen halben Schädel und im Anschluss noch wiederholt die Beine (etc.) rasieren kann ~ dann lässt sich doch auch für mich sehr leicht erahnen, womit man auf Dauer mehr Gelbe Säcke verbraucht.
Ferner halte ich den Preis auch nicht grade für billig ~ denn auch die Ersatzklingen dürften nicht sonderlich erschwinglich sein.

Somit ist klar: HL, ich komme wieder! Trotz der nervigen Tröte an der Kasse, die genau immer dann Dienst hat, wenn ich mich in den Laden bequeme