Gimlet Testbericht

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ab 34,75
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Erfahrungsbericht von krawallo

WIRKLICH KINDERLEICHT ! ! !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Gimlet ist der erste Cocktail den ich überhaupt hergestellt habe, und zu meiner Schande muss ich gestehen, das ich ihn völlig falsch hergestellt habe, obwohl seine Zubereitung wirklich kinderleicht ist.
Ich hatte noch keine Ahnung, und war ziemlich schockiert, als der Gast plötzlich dies für mich unbekannte Getränk haben wollte. Meine ersten Arbeitsschichten in diesem Lokal waren nur zur Einarbeitung gedacht, und daher schaute ich dem Chefmixer gespannt über die Schultern und versuchte wissbegierig die Zubereitung zu erlernen.
Dieser war jedoch grade in seiner Pause und jetzt war ich aber auf mich alleine gestellt und bekam die ersten Panikattacken, schwitze nervös und bereitete ziemlich unkontrolliert die Bestellung zu.

Ein kurzer Blick ins kleine Barbuch verriet mir die Zusammenstellung des Gimlet, ob man diesen Drink jedoch mixt oder rührt war mir bis dato unbekannt.
Wie sagte doch meine Amme Gundula immer so schön, - „es gibt nichts, was man nicht lernen kann“, diesen Rat befolgte ich und setzte meine Hände in Bewegung...

Leider fehlte nichtnur die Übung, sondern auch eine der Hauptzutaten, der Lime Juice, welcher den Drink die unnötige Härte nimmt und den Gimlet in meinen Augen erst trinkbar macht. Ich drückte also eine Limette aus und mische den Saft mit etwas Rohrzucker, um die fehlende Zutat herzustellen. Das dies ein leichter Fehler war, merkte ich erst, als der Gast beim „Genuss“ dieses Drinks das Gesicht verzog und mich anschließend mit einem bitter-bösen Blick strafte.

Angeblich soll der Gimlet der Lieblingsdrink von Raymond Chandlers Romanfigur Philip Marlowe gewesen sein.


Gimlet:
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Die Basis ist der Gin, welcher aus Wacholderbeeren hergestellt wird. Bekannt ist hier der vergleichsweise billige „Gordon Dry Gin“ und mittlerweile auch der blau leuchtende „Bombay Shaphire“, welchen man getrost als anspruchsvolle Spirituose bezeichnen darf und für mich unter den Ginsorten die absolute Nummer 1 auf dem Markt ist.
Gin schmeckt nicht jedermann, aber ich persönlich zähle einen ordentlichen Gin mit Tonic Water zu meinen Lieblingsdrinks, welche einfach herzustellen sind, und neben der Wirkung auch noch Erfrischung versprechen.

Neben dem Gin ist „Lime Juice“ Bestandteil dieses Mixgetränks. Dieser Lime Juice wird aus dem Konzentrat der Limette hergestellt und ist ein dünnflüssiger Sirup mit herbem frischem Geschmack, welches man zum auffrischen von Longdrinks und Fruchtcocktails verwenden kann. Die bekannteste Sorte ist Rose Lime Juice in der markanten grünen Flasche und ist im Karstadt oder im Handelshof für schlappe 3 € erhältlich. Dieses Limettensirup-Konzentrat ist auch hervorragend zum Mischen von Limonade im Verhältnis 1:4 geignet und passt sich ziemlich jeder Spirituose wunderbar an. Auf dem Etikett der Flaschenrückseite wird behauptet, daß der Gimlet mit Rose´s der Lieblingsdrink von Papa Hemingway war. Eine dreiste Lüge, denn von Hemingway ist überliefert, daß er selbst seine Daiquiri ohne auch nur einen Hauch von Zucker trank!


Herstellung:
Um einen geschmackvollen GIMLET herzustellen bedarf es nur der richtigen Zutaten und der korrekten Maßgebung.
4 cl Gin verrührt man in einem Rührglas auf etwa 5-6 Eiswürfel mit 2 cl Lime Juice und schüttet die Mischung in ein Longdrinkglas ab, wer es besonders stilvoll haben mag, nimmt halt das begehrte Cocktailglas.. Als Deko darf man gerne eine Scheibe Limette beigeben, einen Trinkhalm sollte man sich sparen.

Geschmack:
Wie nicht anders zu erwarten, ist der Gimlet herb und erfrischend. Die 5cl Gin schmeckt man schon heraus, aber der Lime Juice verändert den Geschmack ungemein positiv und macht diesen Drink erst trinkbar. Die Härte des Gins wird abgemildert, durch die fruchtige und süße Beigabe des Limettensirups. Durch die Eiswürfel wird der Drink noch mal etwas verwässert und bekommt die nötige Kühle, ansonsten wäre dieses Getränk auch nicht trinkbar. Ein wenig erinnert dieser Longdrink an eine Limonade mit Korn und schmeckt eigentlich erst nach dem zweiten Glas etwas erträglicher.
Allzu viel kann man davon zwar nicht trinken, denn der Alkoholanteil schreckt schon etwas ab, und auch der Sirup ist nicht jedermanns Fall. Bei 6cl diesen Getränks sind schonmal 25% Alkoholanteil spüren.

Fazit/Preis:
Dieser Gin-Mix ist - von mir gemixt - eigentlich eigentlich verschenktes Geld - denn diesen Drink kann sich jeder Depp mischen...
Gute Bars jedoch nehmen schon Preise zwischen 6-8€ und lachen den Konsumenten zurecht aus. Der Preis rechtfertigt in meinen Augen nicht den Geschmack, eher ist man nach dem zweiten Schlückchen etwas genervt, weil man sich nicht wieder den gewünschten Mai Tai bestellt hat.
Es gibt gewiss geschmackvollere Möglichkeiten sich abzuschiessen, der Geschmack des Gimlet ist in meinen Augen die Kopfschmerzen vom nächsten Morgen nicht wert.
Wer sich unglaublich cool vorkommen will schüttelt die ganze Menge einfach im Shaker und fühlt sich im Anschluß wie ein Held....

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