Ginger Snaps - Das Biest in Dir (DVD) Testbericht

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- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von Realjackass
Absoluter Geheimtipp, nicht nur für Horrorfreaks!
Pro:
Emily Perkins und Katharine Isabelle als sexy Gothics, sehr unterhaltsame Mischung aus Jugenddrama und zynischem Horror
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
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+STORY+
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Die beiden Fitzgerald Schwestern, die 16 jährige Ginger (Katharine Isabelle) und die 15 jährige Brigitte (Emily Perkins) sind Außenseiter, was ihnen jedoch nicht all zu viel ausmacht. Sie wollen anders sein als all die Langweiler und Spießer und tragen deshalb ausschließlich Schwarz, beschäftigen sich in ihrer Freizeit mit selbst erstellten Selbstmordszenarien und halten sich so gut es geht von anderen Menschen fern. Ginger und Brigitte haben einander, was ihnen vollauf genügt. Als die Beiden eines Nachts auf dem Weg zu einem verhassten Mädchen aus der Schule sind, um sich für deren Spot zu rächen, bekommt Ginger überraschend ihre erste Periode. Von dem Geruch wird eine entsetzliche, wolfsartige Bestie angezogen, die über Ginger herfällt. Nur mit sehr viel Glück können die beiden Mädchen der mörderischen Kreatur entkommen.
Dieses Ereignis soll schon bald immense Folgen nach sich ziehen. Nicht nur, dass sich Ginger plötzlich aggressiver verhält, ihr wachsen zudem auch Haare rings um die Wunden, die ihr die Bestie beibrachte. Zudem scheint Ginger mehr und mehr Interesse an der Sexualität zu gewinnen, die sie von da an hemmungslos auslebt. Brigitte ist von diesen plötzlichen Veränderungen ihrer Schwester sehr erschüttert und stellt zusammen mit dem Drogendealer Sam (Kris Lemche) die Vermutung an, dass es sich bei der Kreatur um einen Werwolf gehandelt haben könnte. Diese Befürchtung scheint sich zu Bewahrheiten, als Ginger ein Schwanz wächst und sie langsam aber sicher einen Heißhunger auf Hunde und Menschen entwickelt. Sam und Brigitte müssen sich mit der Herstellung eines wirksamen Gegenmittels beeilen, denn Ginger's Verwandlung schreitet immer schneller voran...
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+DATEN ZUM FILM+
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Originaltitel: Ginger Snaps
Herstellungsland: USA, Kanada
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: ca. 103:42 Min.
Freigabe: FSK 18
Indiziert: Nein
Regie: John Fawcett
Buch: Karen Walton, John Fawcett
Produzent: Karen Lee Hall, Steven Hoban
Kamera: Thom Best
Schnitt: Brett Sullivan
Originalmusik: Howard Jones, Mike Shields
Casting: Robin D. Cook, Robert McGee
Darsteller:
Emily Perkins.....Brigitte Fitzgerald
Katharine Isabelle.....Ginger Fitzgerald
Kris Lemche.....Sam
Mimi Rogers.....Pamela Fitzgerald
Jesse Moss.....Jason McCardy
Danielle Hampton.....Trina Sinclair
John Bourgeois.....Henry Fitzgerald
Christopher Redman.....Ben
uvm.
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+BEZUGSMÖGLICHKEITEN+
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Die Deutsche DVD des Films wird von Concorde Home Entertainment vertrieben, wird dem Medium DVD aber nicht in allen Belangen gerecht. Zwar sind Bild und Tonqualität ausreichend, doch an Extras hat man leider gespart, so dass sich auf der Scheibe lediglich einige Trailer befinden. Über einen Audiokommentar oder ein informatives Making Of hätte mich persönlich mehr gefreut.
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+KRITIK+
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Als Fan des Werwolffilms hat man ein schweres Los gezogen. Während Freunde des Vampirgenres regelmäßig mit Frischfleisch versorgt werden, sind Werwolffilme eher rar gesät, so dass man quasi auf alles zurückgreift, was zu bekommen ist. Leider findet man so auch sehr viel Müll, doch gerade Filme wie "Dog Soldiers" oder "American Werwolf in Paris" haben in den letzten Jahren bewiesen, dass durchaus noch Potential in dem Subgenre steckt. Ein Film allerdings, mittlerweile sogar eine Trilogie, hat es zweifellos geschafft, sich von alledem an die Pole Position zu etablieren. Mit "Ginger Snaps" inszenierte John Fawcett, der zuvor meist vereinzelte Episoden für Serien wie "Queer as Folk", "Xena" oder "Nikita" drehte, eine bissige Mischung aus blutigem Horror und ehrlichem Pubertätsdrama. Dieser Mix schlug bei den Fans ein wie eine Bombe, so dass es nicht lange daurte, bis noch zwei Fortsetzungen in den Startlöchern standen, die beide im Jahr 2004 erschienen.
Der Anfangspart konzentriert sich dabei voll und ganz auf die beiden Hauptdarstellerinen und ihren überaus schrägen Lebensstil. Brigitte und Ginger Fitzgerald lassen sich wohl als zwei Gothics umschreiben, die sich in dieser Szene überaus wohlfühlen und deren Klisschees bis an die Grenze ausleben. Beide sind Einzelgänger, die in der jeweils anderen die beste Freundin sehen. Ansonsten können sie gut auf menschlichen Kontakt verzichten und konzentrieren sich lieber auf ihre gestellten Selbstmorde, die sie liebend gerne mit der Kamera festhalten.
Glücklicherweise geht Fawcett richtig mit seinen Charakteren um, und lässt einen durchaus glaubwürdigen Einblick in die "Szene" zu, in der Ginger und Brigitte leben. Die beiden Teenager sind nicht die Hauptfiguren, weil jeder Film welche braucht, sprich Mittel zum Zweck, sondern sie tragen den gesamten Streifen sogar selbst. Ginger und Brigitte sind Figuren, wie sie sich wohl jeder Film dieser Art nur wünschen kann. Mit Herz, Seele und Glaubwürdigkeit gewinnen sie sofort die Symphatie des Zuschauers, so dass man der Handlung auch zu jedem Zeitpunkt interessiert folgt.
Unerwartet und etwa nach dem ersten Viertel erfährt "Ginger Snaps" dann seinen ersten, frontalen Umschwung. Mit dem nächtlichen Angriff auf Ginger werden die ersten Horrorelemente entfesselt, Schrecken verbreitet und Blut vergossen. Dennoch orientiert sich der weitere Verlauf des Films nicht an dieser einen Szene, er befährt vielmehr weiter die "Pubertäts" Schiene, und zeigt, welche Schwierigkeiten die Verwandlung in einen Werwolf für ein 16 jähriges Mädchen mit sich bringt. Der Horror Aspekt darf dabei auch als Nebensache und der ganze Film als reine Metapher über das Erwachsenwerden betrachtet werden. Durch den Eintritt der Menstruation wird die "Bestie" angelockt, die Ginger infiziert und verändert. So sind hier durchaus auch versteckte Hintergedanken vorhanden, wenn man sich mal näher mit der Materie befasst.
Nun will ich andererseits auch nicht so weit gehen "Ginger Snaps" enorm viel Anspruch zu unterstellen. Vordergründig ist es eine sehr unterhaltsame Überbruckung zwischen typischen Horrorelementen und interessant erzählten Jugenddrama. Loben muss man Fawcett auf jeden Fall dafür, dass es ihm gelungen ist, beide Fraktionen ausreichend zu beleuchten.
Was die Schauspieler angeht, befindet sich "Ginger Snaps" auf einem sehr hohen Niveau. Emily Perkins als Ginger und Katharine Isabelle als Brigitte verfügen über eine unglaubliche Präsenz, die sie in jeder Szene sofort in den Mittelpunkt rückt. Während Perkins dabei die ältere der Beiden spielt, die sich in gewisser Weise weiterentwickelt, ist Isabelle die, die an den alten Idealen ihrer Freundschaft festhalten möchte und Ginger's abrupte Veränderung nicht versteht. Gleichzeitig gibt sie ihr bestes, die Verwandlung ihrer Schwester geheim zu halten. Für die Hauptrollen könnte man sich jedenfalls keine anderen Schauspielerinnen als Perkins und Isabelle wünschen, die ihre Sache einfach nur perfekt machen. Dagegen verblassen die Nebendarsteller absolut, einzig Mimi Rogers als verzweifelte und überforderte Mutter, sowie Kris Lemche als intilligenter Drogendealer sind mir dabei noch länger im Gedächtnis geblieben.
Ich möchte allerdings auch eine Warnung aussprechen, denn wer sich einen reinrassigen Horrorfilm erhofft, dürfte enttäuscht werden. "Ginger Snaps" ist sehr weit davon entfernt, in die Schubalde der Teenie-Horrorfilme eingeordnet werden zu können, auch wenn dieser Aspekt eine tragende Rolle im Film spielt. Dafür ist er letztendlich aber dennoch eine Spur zu blutig und schwarzhumorig. Das hervorstechendste Merkmal des Streifens ist aber definitiv sein Unterhaltungswert, der zu jedem Zeitpunkt gegeben ist und niemals zu verschwinden droht.
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+FAZIT+
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"Ginger Snaps" ist eine sehr unterhaltsame Mischung aus Teenager-Drama und fesselndem Horror. Blut, Tiefgang, eine sich stetig höher schraubende Spannungskurve, zwei geniale Hauptdarstellerinnen und und und.. Würde ich nun alle positiven Aspekte benennen wollen, wäre dies vermutlich eine unmögliche Aufgabe, deshalb mache ich es kurz. Wer sich auf diesen Werwolffilm der etwas anderen Art einlässt, bekommt ein Genrehighlight geboten, das seinesgleichen sucht. Zwar ist "Ginger Snaps" auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet, doch dies sollte auch die alteingesessenen Horrorfreaks nicht davon abhalten, mal einen Blick auf diese kreative, kleine Perle zu werfen, die in dieser Art sicherlich nur noch schwer zu toppen sein dürfte.
Von mir gibt es deshalb verdiente 9 von 10 Punkten sowie eine Empfehlung.
Mfg
Realjackass
34 Bewertungen, 15 Kommentare
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25.06.2006, 23:38 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico :-)
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03.06.2006, 15:51 Uhr von Heihachi_Mishima99
Bewertung: sehr hilfreichSH! lg Patrick
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31.05.2006, 13:42 Uhr von golfgirl
Bewertung: sehr hilfreichlg dani
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31.05.2006, 12:55 Uhr von SuicideToday
Bewertung: sehr hilfreichsh... lg Sui
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31.05.2006, 12:44 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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31.05.2006, 12:10 Uhr von phobee
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich! :-) Liebe Grüße, Pia
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31.05.2006, 10:29 Uhr von Moenchen24
Bewertung: sehr hilfreich*~*~*~*sh und liebe Grüße aus dem tristen Berlin*~*~*~*
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31.05.2006, 10:09 Uhr von bodspy
Bewertung: sehr hilfreich* * * SEHR HILFREICH * * * Liebe Grüße.. RenÖ ;o
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31.05.2006, 02:17 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨¨*:•. ... sh ... .•:*¨¨*:•.
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31.05.2006, 01:12 Uhr von blackangel63
Bewertung: sehr hilfreich(•¿•)›…..SH - LG Anja......‹(•¿•)›
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31.05.2006, 00:58 Uhr von waltraud.d
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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31.05.2006, 00:48 Uhr von sebbelino
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich, liebe grüße
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31.05.2006, 00:33 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichPrima Bericht!!! Liebe Grüße Edith und Claus
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31.05.2006, 00:30 Uhr von henna82
Bewertung: sehr hilfreichsh, greetz henna82!
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31.05.2006, 00:19 Uhr von topware2002
Bewertung: sehr hilfreichSH-------oOO--(_)--OOo----------
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