Glen Grant Single Malt Scotch Whisky Testbericht

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ab 27,41
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  durchschnittlich
  • Geruch:  durchschnittlich
  • Wirkungsgrad:  hoch
  • Nachwirkungen:  gering

Erfahrungsbericht von krawallo

WER´S BILLIG BRAUCHT HAT PECH GEHABT ! ! !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es ist einige Monate her, und wir hatten Besuch aus Schottland zu Gast. Da ich annahm, das dieser Besuch an Whiskey seine Freude haben würde, wollte ich ihn mit einer Spezialität aus seinem Heimatland beglücken.

Im Karstadt machte ich dann diesen Glen Grant Scotch Pure Whisky zu einem – für Whiskey mit diesem Ruf - passablem Preis von 13, 69 € aus und wollte das Experiment wagen. Die Wahl fiel also auf diesen hellen Glen Grant, der ohne Altersangabe grade mal 5 Jahre alt sein mag.


Die Brennerei Glen Grant ROTHES aus Morayshire hat die Flasche ungewöhnlich schlicht gehalten, Besonders charakteristisch soll die helle Farbe aufgrund von der Lagerung in Bourbon-Fässern sein. Sieht ein wenig aus, wie Kamillentee, meine ich mal.
Wollen wir hoffen, das er nicht so schmeckt.

Am Abend, bevor mein Besuch eintrifft treffe ich einen Stammgast in dem Lokal in dem ich arbeite, der sich einen Glen Grant bei mir bestellt.
Als ich ihn ansprach, wie er den Scotch Pure Whisky bewerten würde, wunderte er sich über diese Frage und ich erzählte ihm von meinem Einkauf für meinen Besuch und meinen Alkoholtests für Meinungsforen im Internet.

„Oh Chrischi, Du kaufst einen Whiskey für nicht mal 25 € und erwartest, das der Gut ist ? Wenn Du deinem Besuch aus Schottland etwas gutes tun willst, dann mixe ihm einen von deinen Cocktails und beleidige ihn nicht mit diesem Billigfusel. Ich trinke ihn nur zum Dröhnen, aber zum Geniesen ist er wirklich nichts.“

Das ist wahrlich ein vernichtendes Urteil, und ich muß wohl mit meiner dürftigen Whiskeyerfahrung den Test wagen.
Daraufhin gieße ich mir einen Glen Grant in ein Glas mit dickem Boden und rieche erstmal sein Aroma.


Geruch:

Leicht und trocken im Aroma mit Hinweisen auf Haselnuss. Die 40% Alkoholanteil merkt man im Duft sehr eindrucksvoll. Riecht wirklich so billig, wie er auch ist. Das ausgewogene milde Aroma bekommt sicher bei einigen Trinken großen Zuspruch, aber einen Duft kann man nicht wirklich erkennen.
Fruchtig, schwach blumig und einen Hauch von süße.
Da haben es sich die Eigentümer „The Seagram Co Ltd.“ meiner Ansicht nach verdammt leicht gemacht.


Geschmack:

Leute wie ich, die noch nicht viele Malts getrunken haben diesen Glen Grant für einen leichten Malt für jeden Anlaß und jede Tageszeit halten. Die Verspricht uns auch die Werbung.
Mein Geschmackstest enttäuscht mich dann allerdings gewaltig. Sicherlich ist er angenehm auf der Zunge und brennt etwas nach. Aber ein wirkliches Geschmackserlebnis vermisse ich schon.
Trocken, weich, leicht nußig und zartmalzig. Wieder Erwarten ist er auch nur schwach rauchig, leicht und ohne jede Schwere.
Wenn man von einem Abgang, wie es die Spezialisten formulieren, reden kann, dann auch nur sehr weich nach Kräutern. Dieser Moment ist so was von unglaublich kurz, da wird es schon sehr schwer zu beschreiben.


Anmerkungen:

Ich habe ihn das erste Mal in Italien gesehen, dort ist er sehr beliebt. Man trinkt ihn Pur, vielleicht mit ein wenig Wasser verdünnt und vorzugsweise ist er nach dem Essen zu empfehlen.
Dieser Malt Whisky kommt aus der 1840 von James und John Grant gegründeten Brennerei, sie liegt im Tal des Flusses Spey im Nordosten Schottlands. Glen Grant Malt wird in mehreren Altersstufen angeboten. Die Destillerie gehört zur The Glenlivet Distillers Ltd., einem Zusammenschluß mehrerer bekannter Malt-Brennereien.

Glen Grant zählt zu den Aufsteigern in der Whisk(e)y-Szene. Im letzten Jahr konnte dieser Single Malt den 6. Platz in der Verkaufshitparade aller Whiskies in Deutschland erobern. Nach Angaben der Gesellschaft für Kommunikationsforschung (GfK) konnte Glen Grand den Absatz gegenüber 1999 um 17 Prozent steigern. Unter den Single Malts erreicht die Marke einen Marktaneil von mehr als 40 Prozent.

Fazit:

Meinem Bekannten habe ich einen von meinen Fruchtcocktails gemacht, er war sowieso kein Freund von Whiskey. Und über mein Abenteuer mit Glen Grant mußte er lachen.

Wer sich bei Whiskeysorten ein wenig auskennt, der wird von dieser Massenproduktion Abstand nehmen. Er ist nicht nur günstig, sondern regelrecht billig. Die Preisunterschiede bei dieser Genußware sind fast so astronomisch, wie das Angebot zahlreich. Und einen guten Malt bekommt man garantiert nicht unter 30 €.
Um einen Glen Grant wirklich genießen zu können, sollte der Konsument mehr als ich ausgeben. Wirklich gute Glen´s sollten schon 10 Jahre oder älter sein. Doch sind sie jünger, dann sind sie nur Billigfusel. Wer sich abschießen will könnte hiermit Erfolg haben, wer aber Genuß will, der zahlt einfach mehr.
Was hier zählt ist die Werbung und der Ruf, der dadurch verbreitet werden soll.

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • harrykiri

    31.03.2002, 12:40 Uhr von harrykiri
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...und man bekommt ordentliche Malts doch unter 30€ (Royal Lochnagar z.B.)