Erfahrungsbericht von OLI.G.
Faxen Dicke
Pro:
eigens verfasst
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Liebe Yopianer!
Heute möchte ich mal eine kleine Glosse schreiben, um hier mal ein bisschen Spaß reinzubringen! Da ich in der Schule grad Glossen behandele, dachte ich mir mal eine von mir geschriebene zu veröffentlichen! Wir mussten eine schreiben, die zensiert wurde. Da ich darauf eine 1 bekommen habe werde ich sie jetzt mal aufschreiben! Vorher möchte ich aber erst mal sagen was eine Glosse ist:
Die Glosse beurteilt au subjektive Weise Ereignisse oder Zeiterscheinungen und weist auf deren Missstände hin. Der Autor formuliert vielfach äußert angriffslustig, ironisch und satirisch und verwendet viele bildhafte Vergleiche. In zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften erscheinen regelmäßig Glossen mit oft aktuellem Bezug täglichen Leben.
Faxen Dicke...
Es hat Zeiten gegeben, da muss für einen kommunikativen Geschäftsmann das Verreisen eine Arge Qual gewesen sein.
Hatte er sich zum Beispiel - Manager müssen fit bleiben - für eine Bergtour entschieden, so konnte es ihm passieren, dass er Stund um Stund, ja vielleicht Tag um Tag über Geröll stolperte, an schmalen Felsgraten entlangkraxelte, über blühende Almwiesen schritt, Kühe und Gämsen traf, aber nie auf die Möglichkeit zu wahrer Kommunikation - kein Faxgerät weit und breit! Und die Sennerin in luft\'ger Bergeshöh\' hatte Speck und Charme zu bieten, aber nicht einmal ein Mobiltelefon. Allerhöchstens das Hinterlassen einer Ansichtskarte bot die Chance, Verbindung mit der Außenwelt aufzunehmen.
Welch hartes Schicksal vor gar nicht allzu ferner Zeit, nur zu einem Deutschland-Trip aufzubrechen: stundenlang getrennt von jedem Faxgerät, von jedem Kontakt zu den Mitarbeitern daheim; keine Möglichkeit, Direktiven zu geben, sich sofort einzuschalten, zu beweisen, dass man ständig mit Herz und Gedanken bei den Seinen am Schreibtisch ist. Schließlich kann ja ein eiliger Geschäftsmann auf Reisen nicht ständig das nächstgrößere Postamt ansteuern in der Hoffnung, dort auf ein Faxgerät zu stoßen. Sehnsüchtig muss er auf den Abend warten. Kaum im Hotel angekommen, stürmt er sofort die Rezeption um mit einem angemessenen Trinkgeld und einem Riesenstapel Papier das Faxgerät, seinen lebenswichtigen Draht zum Business, für die nächste Stunde zu okkupieren.
Wie viele Geschäftsmänner wohl haben erleichtert aufgeatmet, als sie der Zeitung entnehmen konnten, dass Telekom das Faxproblem beträchtlich entschärfen und nun auch dem Fleißigsten der Fleißigen ein Mindestmaß an Reisekomfort gewähren will? Noch in diesem Jahr sollen mehr als 5000 Faxgeräte an allen wichtigen Punkten, die einst- und wichtig zu nehmender Reisender ansteuert, ausgestellt werden: An Bahnhöfen und an Flughäfen, an Autobahnraststätten und in Hotels harren nun die Geräte der wichtigen Botschaften, die da kommen werden. Der warnende Hinweis auf die happigen Gebühren kann höchstens den selten zu Faxen aufgelegten Banausen erschüttern.
Allein, die großzügige Tat der Telekom ist für den wahren Faxsüchtigen nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Denn trotz der 5000 Neuen gibt es für ihn noch Hunderte von Situationen, in denen er von jedem guten Fax verlassen ist. Was macht so ein Mensch, wenn er seinem Standart gemäß zur Schlauchbootexpedition auf dem Amazonas weilt und auf das nächste Faxgerät wahrscheinlich erst in Manaus stößt? Was tut er, wenn er im Urwald Guatemalas Tempelruinen vergangener Kulturen erforschen will, ohne die Gegenwart aus den Augen zu verlieren? Jedes mal muss er zurück ins Hotel, um sich richtig ausfaxen zu können.
Und wer gibt ihm die Gewähr, dass beim Segeltörn zu den Grenadinen oder Lofoten wirklich auch eine Faxmaschine mit an Bord ist?
Dem Menschen kann bald geholfen werden, erfahren wir aus einer Zeitungsnotiz. Der zufolge wurde jüngst in Las Vegas das kleinste Faxgerät der Welt präsentiert. Und das für den Faxfreak so segenreiche Ding passt nicht nur ins Reisegepäck, sondern in jede Hemd-, Hosen-, oder Handtasche - es hat die Größe einer Zigarettenschachtel.
Reisen gewinnen eine neue Qualität. Denn nun hat der Vielbeschäftigte überall nur noch ein Ziel vor Augen - wo ist die nächste Telefonbuchse, damit er sein Gerät einstöpseln und notfalls sogar seine Ansichtskarten heim faxen kann.
Mit dieser Glosse möchte ich einmal ironisch und kritisch beurteilen, wie wir heute von Kommunikationsgeräten wie dem Fax oder noch viel mehr dem Handy abhängig sind.
Gruß
Oli.G.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-02 18:09:58 mit dem Titel Happy Birthday, Mac!
Hallo Yopianer!
Ich möchte noch mal eine weitere Glosse von mir veröffentlichen. In der Glosse geht es um das 10 Jährige Jubiläum des Macintosh. Das ist zwar schon etwa 8 Jahre her, aber da wir in der Schule mal eine Glosse schreiben sollten die kein aktuelles Thema anspricht habe ich mich dafür entschieden. Also bitte nicht denken, ich wäre hier ein wenig mit der Zeit hinterher.
Meine Glosse trägt den Titel. Happy Birthday, Mac!
Am 24. Januar bist du zehn Jahre alt geworden, Macintosh. Als du auf den Markt kamst, gab es zwar schon seit zwei Jahren Personal Computer, aber du warst der erste mit Persönlichkeit. Der erste, der nicht nur zur Datenverarbeitung da war, sondern auch noch Spaß machte. Deine Konkurrenten hatten den Charme einer Registrierkasse, sie ließen niemanden an sich heran, der nicht ihre Geheimsprache beherrschte (C:CHKDSK...... . doc, bmp... usw.), während man dir zärtlich mit der Maus nähertreten konnte, ohne irgendetwas von Computern zu verstehen. Du warst eine antiautoritäre Maschine, deine grafische Benutzeroberfläche (was für ein Wort!) war von späten Hippies entworfen worden, von Künstlern, nicht von Beamten bei Big Blue. Schon beim Einschalten begrüßtest du den User mit einem lächelnden Selbstporträt statt mit einem Rapport über allocated memory size. Auf dem Schreibtisch stand ein richtiger Mülleimer (ursprünglich sollte er sogar von einer digitalen Fliege umschwärmt werden, aber das haben sie sich dann doch nicht getraut). Zweimal klicken, und Fenster gingen auf und zu, Programme wurden gestartet. Du warst der erste Computer, mit dem man ernsthaft malen und Musik machen konnte. Und wenn dir etwas nicht gefiel, hast du Anarcho mir die Bombe gezeigt, so eine richtige kleine runde schwarze mit brennender Lunte.
Du warst nie der beste Computer, den man kaufen konnte und gewiss nicht der billigste. Man musste immer ein bisschen verrückt sein, um sich für dich zu entscheiden, deine deutschen Verkäufer haben lange Zeit Apothekerpreise genommen.
Und natürlich hast du mitgemacht im Wettrüsten um mehr RAM und Megahertz. Zwei Exemplare aus deiner Familie, für die ich mehrere Monatseinkommen hingeblättert habe, stehen ungenutzt, unbenutzbar im Keller. Erinnerungsstücke.
Du bist in die Jahre gekommen, in denen man Kompromisse macht. Während deine Würfelform noch unverwechselbar war, sehen deine Nachfolger der Konkurrenz immer ähnlicher. Sie haben hässliche Technonamen wie Centris oder Performa, und die einst kinderleichte Bedienung ist immer komplizierter geworden. Die Konkurrenz hat natürlich auch nicht geschlafen: Dein geniales Betriebssystem von Fenstern und Ikonen haben sie längst abgekupfert und als Windows öfter verkauft als das Original.
Wie man hört, bist du jetzt eine Ehe mit den Buchhaltern eingegangen. Soso, man kommt sich näher. Im Frühjahr soll die erste Generation eures gemeinsamen Nachwuchses auf den Markt kommen. Natürlich viel besser und schneller als alles, was bisher da war. Was wird außer dem bunten Apfel auf dem Gehäuse noch übrigbleiben von deinem Charakter? Sieh dich vor Mac!
Mit dieser Glosse will ich aussagen, das der Macintosh so bleiben soll wie er ist, und dass er nicht so stark verändert werden soll. Natürlich muss man jetzt davon ausgehen, als wenn ich das vor 6, 7 oder 8 Jahren geschrieben hätte. Weil wie man ja sicherlich schon gemerkt hat ist der Macintosh längst nicht mehr so überlegen wie damals gegenüber anderen PCs.
Ich hoffe euch hat meine kurze Erzählung gefallen.
Gruß
Oli.G.
Heute möchte ich mal eine kleine Glosse schreiben, um hier mal ein bisschen Spaß reinzubringen! Da ich in der Schule grad Glossen behandele, dachte ich mir mal eine von mir geschriebene zu veröffentlichen! Wir mussten eine schreiben, die zensiert wurde. Da ich darauf eine 1 bekommen habe werde ich sie jetzt mal aufschreiben! Vorher möchte ich aber erst mal sagen was eine Glosse ist:
Die Glosse beurteilt au subjektive Weise Ereignisse oder Zeiterscheinungen und weist auf deren Missstände hin. Der Autor formuliert vielfach äußert angriffslustig, ironisch und satirisch und verwendet viele bildhafte Vergleiche. In zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften erscheinen regelmäßig Glossen mit oft aktuellem Bezug täglichen Leben.
Faxen Dicke...
Es hat Zeiten gegeben, da muss für einen kommunikativen Geschäftsmann das Verreisen eine Arge Qual gewesen sein.
Hatte er sich zum Beispiel - Manager müssen fit bleiben - für eine Bergtour entschieden, so konnte es ihm passieren, dass er Stund um Stund, ja vielleicht Tag um Tag über Geröll stolperte, an schmalen Felsgraten entlangkraxelte, über blühende Almwiesen schritt, Kühe und Gämsen traf, aber nie auf die Möglichkeit zu wahrer Kommunikation - kein Faxgerät weit und breit! Und die Sennerin in luft\'ger Bergeshöh\' hatte Speck und Charme zu bieten, aber nicht einmal ein Mobiltelefon. Allerhöchstens das Hinterlassen einer Ansichtskarte bot die Chance, Verbindung mit der Außenwelt aufzunehmen.
Welch hartes Schicksal vor gar nicht allzu ferner Zeit, nur zu einem Deutschland-Trip aufzubrechen: stundenlang getrennt von jedem Faxgerät, von jedem Kontakt zu den Mitarbeitern daheim; keine Möglichkeit, Direktiven zu geben, sich sofort einzuschalten, zu beweisen, dass man ständig mit Herz und Gedanken bei den Seinen am Schreibtisch ist. Schließlich kann ja ein eiliger Geschäftsmann auf Reisen nicht ständig das nächstgrößere Postamt ansteuern in der Hoffnung, dort auf ein Faxgerät zu stoßen. Sehnsüchtig muss er auf den Abend warten. Kaum im Hotel angekommen, stürmt er sofort die Rezeption um mit einem angemessenen Trinkgeld und einem Riesenstapel Papier das Faxgerät, seinen lebenswichtigen Draht zum Business, für die nächste Stunde zu okkupieren.
Wie viele Geschäftsmänner wohl haben erleichtert aufgeatmet, als sie der Zeitung entnehmen konnten, dass Telekom das Faxproblem beträchtlich entschärfen und nun auch dem Fleißigsten der Fleißigen ein Mindestmaß an Reisekomfort gewähren will? Noch in diesem Jahr sollen mehr als 5000 Faxgeräte an allen wichtigen Punkten, die einst- und wichtig zu nehmender Reisender ansteuert, ausgestellt werden: An Bahnhöfen und an Flughäfen, an Autobahnraststätten und in Hotels harren nun die Geräte der wichtigen Botschaften, die da kommen werden. Der warnende Hinweis auf die happigen Gebühren kann höchstens den selten zu Faxen aufgelegten Banausen erschüttern.
Allein, die großzügige Tat der Telekom ist für den wahren Faxsüchtigen nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Denn trotz der 5000 Neuen gibt es für ihn noch Hunderte von Situationen, in denen er von jedem guten Fax verlassen ist. Was macht so ein Mensch, wenn er seinem Standart gemäß zur Schlauchbootexpedition auf dem Amazonas weilt und auf das nächste Faxgerät wahrscheinlich erst in Manaus stößt? Was tut er, wenn er im Urwald Guatemalas Tempelruinen vergangener Kulturen erforschen will, ohne die Gegenwart aus den Augen zu verlieren? Jedes mal muss er zurück ins Hotel, um sich richtig ausfaxen zu können.
Und wer gibt ihm die Gewähr, dass beim Segeltörn zu den Grenadinen oder Lofoten wirklich auch eine Faxmaschine mit an Bord ist?
Dem Menschen kann bald geholfen werden, erfahren wir aus einer Zeitungsnotiz. Der zufolge wurde jüngst in Las Vegas das kleinste Faxgerät der Welt präsentiert. Und das für den Faxfreak so segenreiche Ding passt nicht nur ins Reisegepäck, sondern in jede Hemd-, Hosen-, oder Handtasche - es hat die Größe einer Zigarettenschachtel.
Reisen gewinnen eine neue Qualität. Denn nun hat der Vielbeschäftigte überall nur noch ein Ziel vor Augen - wo ist die nächste Telefonbuchse, damit er sein Gerät einstöpseln und notfalls sogar seine Ansichtskarten heim faxen kann.
Mit dieser Glosse möchte ich einmal ironisch und kritisch beurteilen, wie wir heute von Kommunikationsgeräten wie dem Fax oder noch viel mehr dem Handy abhängig sind.
Gruß
Oli.G.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-02 18:09:58 mit dem Titel Happy Birthday, Mac!
Hallo Yopianer!
Ich möchte noch mal eine weitere Glosse von mir veröffentlichen. In der Glosse geht es um das 10 Jährige Jubiläum des Macintosh. Das ist zwar schon etwa 8 Jahre her, aber da wir in der Schule mal eine Glosse schreiben sollten die kein aktuelles Thema anspricht habe ich mich dafür entschieden. Also bitte nicht denken, ich wäre hier ein wenig mit der Zeit hinterher.
Meine Glosse trägt den Titel. Happy Birthday, Mac!
Am 24. Januar bist du zehn Jahre alt geworden, Macintosh. Als du auf den Markt kamst, gab es zwar schon seit zwei Jahren Personal Computer, aber du warst der erste mit Persönlichkeit. Der erste, der nicht nur zur Datenverarbeitung da war, sondern auch noch Spaß machte. Deine Konkurrenten hatten den Charme einer Registrierkasse, sie ließen niemanden an sich heran, der nicht ihre Geheimsprache beherrschte (C:CHKDSK...... . doc, bmp... usw.), während man dir zärtlich mit der Maus nähertreten konnte, ohne irgendetwas von Computern zu verstehen. Du warst eine antiautoritäre Maschine, deine grafische Benutzeroberfläche (was für ein Wort!) war von späten Hippies entworfen worden, von Künstlern, nicht von Beamten bei Big Blue. Schon beim Einschalten begrüßtest du den User mit einem lächelnden Selbstporträt statt mit einem Rapport über allocated memory size. Auf dem Schreibtisch stand ein richtiger Mülleimer (ursprünglich sollte er sogar von einer digitalen Fliege umschwärmt werden, aber das haben sie sich dann doch nicht getraut). Zweimal klicken, und Fenster gingen auf und zu, Programme wurden gestartet. Du warst der erste Computer, mit dem man ernsthaft malen und Musik machen konnte. Und wenn dir etwas nicht gefiel, hast du Anarcho mir die Bombe gezeigt, so eine richtige kleine runde schwarze mit brennender Lunte.
Du warst nie der beste Computer, den man kaufen konnte und gewiss nicht der billigste. Man musste immer ein bisschen verrückt sein, um sich für dich zu entscheiden, deine deutschen Verkäufer haben lange Zeit Apothekerpreise genommen.
Und natürlich hast du mitgemacht im Wettrüsten um mehr RAM und Megahertz. Zwei Exemplare aus deiner Familie, für die ich mehrere Monatseinkommen hingeblättert habe, stehen ungenutzt, unbenutzbar im Keller. Erinnerungsstücke.
Du bist in die Jahre gekommen, in denen man Kompromisse macht. Während deine Würfelform noch unverwechselbar war, sehen deine Nachfolger der Konkurrenz immer ähnlicher. Sie haben hässliche Technonamen wie Centris oder Performa, und die einst kinderleichte Bedienung ist immer komplizierter geworden. Die Konkurrenz hat natürlich auch nicht geschlafen: Dein geniales Betriebssystem von Fenstern und Ikonen haben sie längst abgekupfert und als Windows öfter verkauft als das Original.
Wie man hört, bist du jetzt eine Ehe mit den Buchhaltern eingegangen. Soso, man kommt sich näher. Im Frühjahr soll die erste Generation eures gemeinsamen Nachwuchses auf den Markt kommen. Natürlich viel besser und schneller als alles, was bisher da war. Was wird außer dem bunten Apfel auf dem Gehäuse noch übrigbleiben von deinem Charakter? Sieh dich vor Mac!
Mit dieser Glosse will ich aussagen, das der Macintosh so bleiben soll wie er ist, und dass er nicht so stark verändert werden soll. Natürlich muss man jetzt davon ausgehen, als wenn ich das vor 6, 7 oder 8 Jahren geschrieben hätte. Weil wie man ja sicherlich schon gemerkt hat ist der Macintosh längst nicht mehr so überlegen wie damals gegenüber anderen PCs.
Ich hoffe euch hat meine kurze Erzählung gefallen.
Gruß
Oli.G.
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