Glossen Testbericht

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Erfahrungsbericht von Karima

Die WM und der Nationalstolz

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

„Umfahren Sie die Innenstadt bitte weiträumig! Ein Haufen Idioten ist heute unterwegs!!“

So oder so ähnlich würde meine Radiomeldung in diesem Moment lauten.
Heute, am 25.06.2002, als Deutschland es geschafft hat ins WM Finale zu kommen.
1:0 gegen Südkorea....Deutschland hat gewonnen.

Aber es war doch gar nicht Deutschland....es waren eigentlich nur 11 Männer oder so ..
die einen Lederball in ein Tor geschossen haben, irgendwo weit entfernt von uns in Seoul.
Ich bin mir sicher ein Großteil dieser angetrunkenen Schmierbäuche da draußen weiß nicht mal wo das
liegt.
Mit ihren Autos fahren sie durch die Straßen, hupen, schreien, schmeißen mit Bierdosen, doch heute ist das egal...
schon mal was von Ruhestörung durch Polizisten gehört?
Ich weiß seit heute wie das aussieht...
Sie feiern IHREN Sieg, ganz Deutschland feiert SEINEN Sieg, wobei wir doch gar nichts dazu beigetragen haben, aber das zählt ja nicht.

Sport ist wie Krieg ohne Waffen

Auf ein Neues erwacht der Nationalstolz.

Ja...Sport ist wie Krieg ohne Waffen

Lasst einfach die anderen für uns Kämpfen.
Gewinnen sie, habe WIR gewonnen, doch verlieren sie, haben sie es verbockt.
Gerne mal würde ich eine dieser übergewichtigen Halbglatzen unter meinem Fenster mal auf dem
Spielfeld sehen, nach einer Überquerung würden sie doch schon hechelnd und nach Luft schnappend
auf dem Boden liegen.
Aber SIE haben ja gewonnen, Deutschland hat gewonnen, Deutschland besiegt die ganze Welt.
Kennen wir das nicht irgendwoher?

Ja...Sport ist wie Krieg, nur ohne Waffen.
Wer das auch immer gesagt haben mag...

Ich gebe es zu, mich freut es auch ein wenig, mich freut es für die, die dort weit entfernt von ihrem zu Hause ihren Mann stehen und dem Druck eines gesamten Landes standhalten müssen.
Doch ist es auch irgendwie traurig., dass ein Land wie Südkorea diesen Erfolg nicht hat.
Aber ist das nicht normal?
Die ohne Macht kommen selten zum Erfolg, die die einen Sieg bräuchten verlieren meistens,

denn Sport ist wie Krieg, nur ohne Waffen.

Und wieder schallt es aus dem Radio „WIR sind im Finale!!!!!“
Ja, wir alle auf dem Feld oder was? Der Moderator als Torwart?
Und wenns dann doch nix wird? Dann wars ne schlechte Mannschaft...schlechte Kämpfer...schlechte Krieger.
Immer dasselbe...durch das Fenster hör ich eine angetrunkene Männerstimme „Deutschland“ schreien …..und noch einmal „DEUTSCHLAND“.

„Steht auf wenn ihr Deutsche seid!“

Warum hinterlässt so ein Satz in meinem Kopf eine negative Note? Und nicht nur in meinem. Die Bild lehnte diesen Satz ab, zu National. Doch was ist das hier?
Nicht National?
Nationalstolz?
Stolz auf 11 Deutsche (und wieder diese negative Note)

DEUTSCH! DEUTSCH! DEUTSCH! STOLZ! Das passt nicht....warum?

Aber ich bin doch stolz auf dieses Land! Nicht wegen der WM....sondern weil es das ist was es ist, weil
es sozial ist, meist gerecht und erfolgreich, weil ich mich hier wohlfühle.
Doch stell ich mich mit dieser Aussage mal auf die Strasse werde ich schief angeschaut.

NAZI! FASCHIST!

Dabei habe ich doch nur ein ganz normales Gefühl geäußert.
Geschichte wird nie vergehen, nie vergessen.
Wir sind geprägt durch sie....nicht nur geprägt...GEBRANDMARKT.

Doch geh ich damit heute auf die Strasse....jetzt in diesem Moment und würde schreien „ DEUTSCHLAND“ und jubeln und grölen wie toll ich es finde, dann wäre es super, in Ordnung, erwünscht.

Ja...vielleicht ist es das...vielleicht sind die da draußen doch keine Idioten...vielleicht warten sie nur auf den richtigen Moment, um ihren Stolz zu zeigen, einmal im Jahr, einmal im Leben?
Und heute dürfen sie, ohne schief angeschaut zu werden? Ja..denn heute sagen es alle.

Doch trotzdem,

Sport ist wie Krieg, nur ohne Waffen,

denn der negative Beigeschmack bleibt, auch wenn er heute sehr gering ist....


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-08 14:28:10 mit dem Titel Der Kredit ist erschöpft

Wir schreiben das Jahr 2002.
Das Jahr in dem wir mit ansehen können wie unsere Welt zu Grunde geht.
\'Wann kommt die Flut\' sang Witt vor einigen Jahren einmal, in diesen Tagen wurde seine Frage beantwortet. Sie ist hier. Die Flut die uns mit über Bord nimmt. Denn die Natur lässt sich nicht kontrollieren, außer wir rotten sie vollkommen aus und züchten sie nach unseren Maßstäben neu.
Ist uns nichts aufgefallen in den letzten Monaten? Es hat sich etwas verändert.
Die Jahreszeiten scheinen sich zu verschieben, der Herbst wirkt wie Sommer, der Frühling noch wie Winter und der Sommer wir der verregnete und unbeständige April.
Die Zahl an Autos auf den Strassen steigt ins unermessliche, Autobahnen wirken wie verstopfte Kanäle, quellen über sobald es zu viele werden, gleichsam der Elbe. Und das liegt nicht an Baustellen oder an Unfällen, es liegt an uns, an unserer Gier. Mobil sein, schnell vorankommen, frei sein. Doch für welchen Preis, auf Kosten der Natur? Ja, auf ihre Kosten, doch sie wird sie nicht mehr bezahlen, denn der Kredit ist erschöpft, der Rahmen gesprengt, nun fordert sie ihre Investitionen zurück. Wie ein Gläubiger strömt sie durch das Land, strömt durch die Welt und fordert ihren Tribut, fordert ihren Einsatz und die Zinsen. Sie nimmt sich was sie kriegen kann, denn sie weiß, die Menschheit hat ihren Geschäftssinn verloren, zumindest was den Teil Fairness und Partnerschaft angeht.
Nehmen können sie, das ist wahr, doch was ist mit dem Geben? Wohl oder übel haben sie das verlernt. Somit passt sich ihr Partner an diese Taktik an, um seinen Lohn zu erhalten. Einfach nehmen ohne Rücksicht auf Verluste.
Die Bilder, die durch das Fernsehen strömen beweisen es uns, machen uns geschockt, wollen uns zum Helfen bewegen.
Doch wer hat ihr geholfen die ganze Zeit über in der sie zahlen musste, in der sie für uns bürgen musste. Im Grunde niemand. Eine Minderheit hat es versucht, doch ohne Erfolg, denn ein Feuerzeug kann auf kurze Zeit keinen Eisberg zum schmelzen bringen, es kann ihn antauen, doch wenn die Kälte stark genug ist, kommt immer mehr Eis hinzu und die Mühe ist vergebens.
Daher sind wir gezwungen die Konsequenzen zu tragen. Wir lebten auf Risiko, ohne es wahrzunehmen, denn wir haben einfach die Augen davor verschlossen, es ignoriert, in die Zukunft geschoben.
\'Soll doch die nächste Generation damit fertig werden.\'
Und in vielen Generationen hat es geklappt, nur in unserer heutigen nicht, denn wir sind nun endgültig die, die damit fertig werden müssen.
Die sich überlegen müssen, ob es immer noch ein anständiges und faires Geschäft ist, das wir da mit der Natur betreiben oder ob wir ihr nicht mal ihren Anteil zurückgeben sollen.
Vielleicht auch einfach in Raten, damit wäre sie sicher schon zufrieden, zumindest für den Anfang.
Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, sollte die Augen schließen, in sich gehen und überlegen was er ihr zurückgeben kann, derjenigen, die uns das Leben schenkte und uns den Kredit gab, um das aufzubauen, was wir heute haben. Wir sollten uns das Problem in unsere Bewusstsein rufen und es nicht tot reden. Taten statt Worte und wenn es nur ein kleiner Baum ist, den jeder pflanzt, wenn es nur mal die Minute ist, in der wir überlegen, ob wir wirklich mit dem Auto fahren sollten oder ob wir nicht die Strassen von der metallenen Flut entlasten können.
Denn nehmen kann jeder, doch zum geben muss man sich bereiterklären.



22.08.02


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 01:20:17 mit dem Titel 'Thank youuuuu Mister Bush' - Oder kleine Kinder bekommen immer was sie wollen

Es war einmal ein kleiner Junge, mit einem Cowboyhut, Cowboystiefeln und einem Sheriffstern aus Plastik, in einem Halfter an der Hose trug er einen Spielzeugrevolver, geladen mit Platzpatronen.
So ausgerüstet saß er breitbeinig auf einer Insel, am Horizont nichts zu sehen außer Wasser. Man hätte glauben können außer ihm und der Insel gäbe es nichts weiteres.
Nun saß er da inmitten einem Haufen von Spielzeugsoldaten glücklich und zufrieden.
„Bum Bum“ hörte man immer wieder aus seinem Mund, als er einen grünen und einen roten Soldaten aufeinanderprallen ließ! „BumBum...tscharktschark..tschark“
So spielte er tagein tagaus und war glücklich, bis eines Tages der Arm eines grünen Spielzugsoldaten abbrach. Das abgesplitterte Plastik stach den kleinen Goergie, so hieß der Junge, in den Daumen und er schrie auf „AUA!“ Es war zwar keine wirkliche Verletzung zu sehen, nur eine kleine rote Delle, doch der Schmerz den er erlitt musste schrecklich sein, denn er brach in einen unüberhörbaren Heulgesang aus. Die Tränen liefen ihm das Gesicht hinunter welches mittlerweile knallrot war und er kochte vor Wut, da sein Leid scheinbar niemanden interessierte. So stand er auf und trampelte auf dem Boden herum, immer noch schreiend, aber diesmal vor Wut. Zuerst zertrat er den kaputten Spielzeugsoldaten, dessen Farbe nun abblätterte und sich am Schluss nur noch in kleinen schwarzen Bröckchen vorfand. Danach sprang er auf den roten Soldaten herum, bis diese auch nur noch kleine schwarze Bröckchen waren. Wutentbrannt drehte er sich um sich selbst, erblickte die restlichen Grünen Soldaten und hüpfte auf diesen rum. In seinem Wahn zerstörte er sein gesamtes Spielzeug. Der Platz an dem er vorher gesessen hatte war nun mit kleinen schwarzen Bröckchen übersäht, doch er gab immer noch keine Ruhe, nun nicht mehr wütend auf den Spielzeugsoldaten, der sich scheinbar gegen ihn gestellt hat, sondern auf die ganze Welt, weil er nun keine Spielzeugsoldaten mehr hatte, tobte er über seine kleine Insel, zertrampelte Ameisen, riss Pflanzen aus, zerkratzte die Rinde der Bäume, riss kleine Bäume und Sträucher ein und entdeckte durch einen ungünstigen Zufall die Möglichkeit aus zwei Steinen und etwas Holz Feuer zu erschaffen! Seine Augen funkelnden, nun könnte er es dieser verfluchten Insel zeigen, die ihm alles genommen hatte. Zuerst begann er einzelne Blätter anzuzünden, dann die Gräser und am Schluss die Büsche!
Lauthals lachte Klein Georgie, schrie vor Freude als er die kleinen schwarzen Bröckchen vor sich hinschmelzen sah und jubelte, bis ihm etwas auffiel : Das Feuer kam auf ihn zu, er stand am Rand seiner kleinen Insel, die Hitze des Feuers brachte bereits den Sand unter seinen Füßen zum glühen, von einem Bein auf das andere hüpfend wusste er weder ein noch aus und ihm blieb nichts anderes übrig als ins Meer zu springen um zu fliehen.
Das kalte Meerwasser nahm ihn lechzend auf, Georgie blickte ein letztes mal auf seine Insel, die in Flammen stand, der Duft von verschmortem Plastik drang ihm in die Nase und er schwamm hinaus wo ihn die See mit offenen Armen empfing und genau wusste, dass sie ihn nie mehr hergeben wird.

So etwas wie die Geschichte vom kleinen Georgie nenne ich eine schöne, lehrreiche aber auch sehr traurige Geschichte, vielleicht sogar schon fast ein Märchen. Nur schade das unser kleiner Georgie hier in Wirklichkeit der große Mister Bush ist, der da auf seiner riesigen Insel namens Amerika hockt und scheinbar die Fäden der Welt in der Hand hält,
arme Soldaten in das entfernte Afghanistan oder den Irak schickt, ohne je selbst einen Fuß dahingesetzt zu haben und zu wissen wie es da aussieht.
Glaubt die ganze Welt stehe hinter ihm, bei seinem Kampf gegen das „Böse“ ohne selbst zu wissen was Gut und Böse eigentlich ist.
Schade dass unser lieber Mister Bush erst zu spät bemerkt dass im Grunde doch alle gleich sind und er der einzige Übeltäter ist, der Koloss der auf allem rumtrampelt und am Ende doch nichts mehr übrig hat.
Ich kann nur sagen „Thank You, Mister Bush“ für ein Leben in Angst und Schrecken. Für die Angst, das der Irak bei Ihrer Taktik bald aus der Defensive in die Offensive übergeht.
Nur leider ist Europa näher am Irak als Amerika, das haben sie anscheinend übersehen, als sie sich ihr Feindbild erschufen, oder war es ihnen gar bewusst? Brauchten sie einen Schutzwall?
Auch kann ich nur sagen „Thank You, Mister Bush“ für die nun sehr teuren Benzinpreise, die durch ihre Krise verursacht wurden und es armen kleinen gerade erst Schulabgängerinnen und noch nicht Studentin das Leben sehr erschweren. Aber das wird Sie ja nicht interessieren, Amerika hat ja seine Ölreserven, an die es sonst niemanden ranlässt!
„Thank You, Mister Bush“ auch für ihre hinterhältigen Verträge. Amerikanische Soldaten dürfen nicht vor das Den Haager Kriegsgericht gestellt werden, wenn sie Kriegsverbrechen begangen haben? Wer unterschreibt das denn bitte? Ich kenn die Antwort : So gut wie alle! Sonst gibt’s von klein Goergie nämlich keine Gummibärchen mehr! Von denen er so viele hat und alle anderen so wenige.
Somit kann ich nur meinen Hut ziehen, vor Ihnen Salutieren und sagen „Thank youuu Misteeeer Bush!“ Sie haben das geschafft, was vielen vor Ihnen bisher misslungen ist, meinen Traum von einer besseren Zukunft zu zerstören.





Tut mir leid, das musste einfach mal raus!

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