Glückstadt Testbericht

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Erfahrungsbericht von Mangaia

Glückstadt, Perle an der Elbe

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Liebe yopi-Mitglieder,

heute möchte ich Euch meine Heimatstadt vorstellen.
Glückstadt ist eine kleine Stadt an der Elbe, ca. 50 km von Hamburg entfernt.. Sie hat heute ca. 12.000 Einwohner.
Zum Anfang ein kleiner Auszug aus der Stadtgeschichte.
Im Jahre 1615 – 1617 ließ der dänische König an der Elbe die Festung und Stadt Glückstadt bauen. Zu dieser Zeit gehörte Schleswig – Holstein zum dänischen Königreich.
Mittelpunkt der Stadt war der Marktplatz, von dem sternenförmig 14 Strassen ausgehen.
Glückstadt sollte ein Konkurrenzhafen zu Hamburg werden, welches die Dänen begehrten und mehrmals erfolglos angriffen.
Zu seinem Namen soll Glückstadt wie folgt gekommen sein :
Die Stadt liegt in der Marschniederung, das war vor der Eindeichung Überschwemmungsgebiet der Elbe. Der Boden war sehr sumpfig. Es gilt heut noch, wer hier bauen will, der sollte rammen. Die damaligen Techniken waren natürlich noch nicht so weit fortgeschritten. Deshalb erhielt der König viele Warnungen, die Stadt dort nicht zu bauen.
Der König soll erwidert haben : „Dat schall glücken und dat mut glücken ock so soll de Stadt Glückstadt heten“.
Zum Glück oder Pech, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet, hat Glückstadt es nie geschafft, Hamburg den Rang abzulaufen.
Vor seinem Hafen liegt die „Rhinplatte“, eine kleine Insel in der Elbe, die durch natürliche Sand- und Schlickablagerungen entstanden ist, und Glückstadt von dem Fahrwasser der Elbe trennt. Außerdem ist sie mitverantwortlich, dass dessen Hafen immer wieder versandet und künstlich ausgebaggert werden muss.
Den Dreißigjährigen Krieg hat Glückstadt nahezu unbeschadet überstanden. Zwar wurde es von den Truppen Wallensteins mehr als sechs Monate belagert, doch konnte die Stadt weder ausgehungert noch erobert werden.
Lange Zeit war Glückstadt die Hauptstadt Schleswig – Holsteins und während der Belagerung Kopenhagens durch die Engländer 1807 war sie sogar die Hauptstadt Dänemarks.
Die Festungsanlagen der Stadt wurden erst nach einer erfolgreichen Belagerung der Stadt durch preußische, schwedische englische und russische Truppen im napoleonischem Krieg 1813 / 14 geschliffen.
Sie blieb weiterhin Gefängnis und Garnisonsstadt bis zum Krieg von 1864. Als Ergebnis dieses Krieges wurde Schleswig – Holstein entgültig dem Deutschen Reich zugeordnet.
Nach dem Krieg von 1866 wurde Schleswig - Holstein preußische Provinz und der Regierungssitz nach Kiel verlegt.
Glückstadt verlor an Bedeutung.
Nach dem 2. Weltkrieg verdoppelte sich die Bevölkerung durch Flüchtlinge.

Heute führt die Stadt ein ruhiges Dasein, im Schatten von Hamburg ( das finde ich auch gut so !).
Es ist sehr angenehm dort zu leben. Das hektische Leben der Großstadtbewohner ist dort fremd. Viele Glückstädter arbeiten in Hamburg, was gut mit dem Auto oder der Bahn erreicht werden kann.
Dank vieler Renovierungsarbeiten hat die Stadt ihren Ursprünglichen Glanz fast wiederbekommen.
Mittelpunkt ist nach wie vor der Marktplatz. Hier kann man viele historische Gebäude finden. Aber nicht nur hier. Überall im Stadtkern findet man historische Gebäude.
Hier findet man auch viele Kneipen und Restaurants.
Zwar wurden die Festungsanlagen geschliffen, aber dennoch kann man Teile der ursprünglichen Anlagen erkennen. Der heutige Königsdeich ist ein Überbleibsel des alten Festungswalls, an ihm schließt sich mit dem Burggraben ein Teil des alten Bewässerungssystems an. Der Wasserturm, der heute ein Restaurant beinhaltet, war früher eine der mächtigen Bastionen.. Weitere Reste der Anlagen kann man im großen Stadtpark erkennen.
Eine Spezialität ist der „Glückstädter Matjes“. Matjes ist ein mild gesalzener junger Hering. Genaue Herstellungsprozedur wird geheimgehalten. Einmal im Jahr, meistens im Juni, gibt es die „Glückstädter Matjeswochen“, die von sehr vielen Auswärtigen besucht werden.
Wie schon oben erwähnt, hat es der Glückstädter Hafen es nicht zur Konkurrenz von Hamburg geschafft. Dafür findet man hier eine malerische, komplett unter Denkmalschutz stehende Hafenzeile vor.
Heute wird der Hafen industriell wenig genutzt. Im geschützten Innenhafen, befinden sich Anlieger für Segelboote und Yachten.
Die wenige vorhandene Industrie befindet sich außerhalb des Stadtkerns.
Wer das Wasser liebt, hat es nicht weit zur Elbe. Die Stadt, sowie die ganze Elbniederung ist durch Deiche geschützt. Das ist erforderlich, da das Land hier teilweise unter dem Meeresspiegel liegt. Wanderer haben die Möglichkeit, auf dem Deich nach Hamburg oder bis zur Elbmündung zu wandern.
Die Glückstädter Umgebung ist dörflich geprägt.
Erwähnenswert ist noch die kleine Stadt Krempe in der Nähe. Auch sie wurde als Festung gebaut, allerdings schon 1541. Sie besitzt ein wunderschönes Rathaus aus dem Jahr 1570.
Wer sich zu dieser Zeit gerade in Glückstadt aufhält, sollte den „Herzhorner Kringelmarkt“ besuchen. Dort kann man den „Herzhorner Kringel“ , ein Mix zwischen Kuchen und Brot, erwerben oder gewinnen.
Glückstadt gibt es auch im Internet : http://www.glueckstadt.com/
Die Stadt bietet viele Möglichkeiten für Besucher. Wer es ruhig und besinnlich liebt, die Nähe zum Wasser liebt, aber dennoch nicht allzu weit von einer Großstadt entfernt sein möchte, der ist hier genau richtig.



Vielleicht sieht man sich dort.

Viele Grüße
Euer
Mangaia
@Glückstadt, den 13.09.02
PS: Diesen Bericht habe ich auch bei ciao, dooyoo u. ecomments veröffentlicht

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