Golden Age of Grotesque - Marilyn Manson Testbericht

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ab 6,97
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von MOFFt

DIE BESTE MANSON, DIE ES JE GAB ...

Pro:

gute Mischung, 16 Songs, 60 Minuten, manson-typische aber auch untypische Songs, viele Top-Songs, fetzt richtig rein

Kontra:

Song Ka-Boom

Empfehlung:

Ja

ist Marilyn Mansons neueste CD ... The Golden Age Of Grotesque, die ich mir kürzlich bei Amazon um 15,50 EUR geleistet habe.



=ALLGEMEINES===

Manson, der Schock-Rocker über den ich in manchen Zeitungen schon einen bad-guy-Vergleich zwischen ihm und Skandal-Rapper Eminem gelesen habe. Stets im schrägen Outfit, meist weiss geschminkt, blutrote Lippen, schwarze Haare und stechende Kontaktlinsen ... so kennen wir ihn. Er schockiert mit Outfit, Musik und vor allem Texte und mögen sich manche auch noch so über ihn aufregen, ich finde einige Songs von ihm genial, wenn auch mach Coversong dabei ist/war.
So gehören sicherlich Songs wie Rock is dead, Sweet Dreams oder The Dope show zu seinen absoluten Hits.
Ich hab ihn auch schon mal live erlebt, wohl eins der lautesten Konzerte die ich jemals gesehen/gehört habe, und auch heuer werd ich ihn in Rock im Park (Nürnberg) sicher wieder live erleben - eine Show, die man sehen sollte.

So habe ich einige CDs von ihm, wobei mir die neueren mehr zusagen wie die älteren und nach ein paar Kommentaren in Amazon, kaufte ich mir sein neuestes Werk ohne es vorher anzuhören - etwas, was ich normal nicht mache.
Kurz gesagt: es hat sich gelohnt!



=CD===

Das Cover zeigt einen weiss geschminkten Kopf, rot geschminkt um Augen und Mund. Der Mund steht etwas offen und es blitzen Fäden oder metallene Stäbe heraus. Das ganze Bild ist verzerrt, etwas verwaschen, ansonsten wurde auf schwarzem Hintergrund nur mehr Marilyn Manson und der CD-Titel gepackt. Natürlich darf hier auch nicht der Parental Advisory - Button fehlen.
Das ganze CD-book ist versehen mit verschiedenen Bildern von Manson, ständig schräg geschminkt mit verschiedenen Farben, zuletzt sieht man auch die ganze Band, schwarz angezogen, weiss geschminkt mit gebleichten Haaren - eine Traum Haloween-Verkleidung wie ich meine.
Die Songtexte sind dazwischen verstreut, unregelmässig und in alle Richtungen angeordnet.

Etwas mehr als 60 Minuten wurden in 16 Liedern auf die CD gepackt in die wir uns jetzt gleich mal reinstürzen.

Der erste Song ist eigentlich nur ein Intro, dass einen zum Einstieg begleitet und nur aus Geräuschen besteht.

Mit This is the new shit beginnts dann richtig, zwar anfangs noch eher ruhig und Manson bringt ungewöhnlich viel gesprochenen, verständlichen Text zu einigen Synthesizer Klängen bis dann die heavy Gitarren richtig eingreifen im Refrain. Dieser Wechsel zieht sich dann auch weiter im, zwar etwas ungewöhnlichen doch sehr gelungenen Song von Manson.

Bei mOBSCENE gehts dann sofort von Beginn an richtig zur Sache mit schweren Gitarrenriffs, so wie wir es von Mansons Schergen kennen. Typischer Manson Stil ... möglichst laut, heavy Gitarre und die schreiende, etwas verzerrte Stimme von Manson. Doch dann wieder - für Mansons Songs ungewöhnlich - ein paar gesungene Worte von Kindern. Sicher einer der Highlights auf der CD.

Einen ganz neuen Stil probierte Manson wohl mit dem folgenden Song, der den fast unaussprechlichen Namen Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag trägt. Mit flottem Rhytmus, den das Schlagzeug angibt fetzt das Lied so richtig weg. Einer meiner Lieblingssongs und ebenfalls eine Top-Empfehlung.

Stark gitarrenlastig beginnt Song 5 Use your fist and not your mouth. Rhytmus, Gitarren und Riffs sind auch hier spitze, über den Text lässt sich streiten. Dennoch eine Empfehlung.

Auf den Titelsong The golden age of grotesque darf man sich im folgenden Song freuen. Mit schrägen Geräuschen, teilweise könnten sie von einem Jahrmarkt stammen, beginnt er bis die Stimme von M.Manson einsetzt. Und ist man von ihm auch schräge verzerrte Stimmen gewohnt, wird man hier wohl noch eines besseren belehrt. Immer wieder singt er kurzzeitig in Höhen, die ein Mediziner und Freund von mir ganz lieblich mit Geräuschen einer Prostatauntersuchung verglich ;-) Möchte man es jetzt auch vermuten, so wirkt auch dieser Song absolut nicht nervig sondern bringt in einem gemütlichen Rhytmus ein amüsantes Schmunzeln auf so manchen Zuhörer. Somit kommt auch dieser Song auf meine Empfehlungsliste der CD.

(s)AINT ist wieder eher ein Song wie wir ihn von Manson kennen, verzerrte Gitarren, Stimme und Geräusche und einen heavy Refrain. Ein guter, aber durchschnittlicher Song.

Ka-Boom möchte ich an dieser Stelle nur kurz bemerken, ein Ausrutscher der überhaupt nicht in die geniale Reihe der anderen Lieder passt wie ich meine. Dieser wird von mir meist weitergedrückt und fällt somit aus der Empfehlungsliste raus.

Wie der Titel des nächsten Songs - Slutgarden - vermuten lässt geht es um Porno Movies u.ä. ... der Parental Advisory Button muss ja auch gerechtfertigt sein. Sieht man von den Texten ab ist es dennoch ein guter Song aus ruhigen eher gesprochenen Passagen von Manson und kräftigen Refrains mit Schlagzeug und Gitarren. Sicherlich fällt er in den Durchschnitt der CD.

Würde Manson eine Ballade schreiben, würde sie sich wohl so wie der folgende Song Hearts anhören. Ein ungewohnt ruhiger Song für ihn, aber angenehm anzuhören. Die Vergleiche zur Ballade sind hier relativ, den auch diese Art ist noch weit von einer Ballade entfernt wie man sie sich vorstellt. Aber ein hörenswerter Song.

Para Noir lautet der Titel des nächsten Songs ... Der mit 6 Minuten längste Song auf der CD beginnt bedächtig und ruhig, einige Frauenstimmen sind im Hintergrund zu hören bis schliesslich die verzerrte Stimme Mansons einsetzt, die sich mehr und mehr in schwerfällig erscheinende Schreie steigern. Dann wieder ein schlagartiger Rücksprung zu den ruhigen Passagen mit den Frauenstimmen. Bestenfalls würd ich diesen Song im Durchschnitt einreihen.

The Bright Young Things fetzt wieder etwas mehr, doch auch hier kann ich von keinen herausstechenden Passagen berichten ... laut, heavy, verzerrt.

Better of two evils beginnt mit ein paar Flüsterworten von Manson, bis kurzeitig die Gitarren schwer eingreifen. Ansonsten ist der Song ein Gemisch aus Sprachabschnitten und gitarrenlastigen Refrains. Guter Durchschnitt ohne besondere Highlights.

Vodevil hat einen interessanten Aufbau, der mit klavierähnlichen Geräuschen beginnt die das eigentliche Lied einleiten. Insgesamt ein guter manson-typischer Song mit einer kleinen Empfehlung.

Obsequey ist wieder kein wirklicher Song, vielmehr eine scheinbar schlecht aufgenommene, düster wirkende Melodie mit unverständlichen Stimmen im Hintergrund.

Zu guter Letzt folgt der wohl bekannteste Song auf der CD, Tainted Love. Wenn auch ein Cover Song gehört der sicher auch zu den besten auf der CD. Mir persönlich gefällt natürlich die Manson-Variante von Tainted Love am besten und sicher kennt auch der ein oder andere das Video wo Marilyn Manson mit seiner Crew in eine etwas biedere Studentenparty bricht und diese gänzlich umdreht!



=EINDRUCK===

Die CD ist durch und durch hörenswert (mit Ausnahme von Ka-Boom), ein tolles Gemisch aus Marilyn Manson typischen Songs mit heavy Gitarren Riffs, gutem Schlagzeug und stark verzerrter meist schreiender Stimme von Manson selbst, aber auch mit bisher eher selten gehörten Passagen wie zb. bei Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag oder Golden age of grotesque.
Die neueste Manson CD läuft momentan fast ständig bei mir im Auto und gefällt mir von mal zu mal besser.
Natürlich freu ich mich schon auf den Live Auftritt, wo Manson hoffentlich einige der neuen Songs bringt.

Meiner Meinung nach ist The golden age of Grotesque die wohl beste und verträglichste CD von Manson. Neueinsteiger sollten eventuell zuerst mal in diese reinlauschen, bevor sie von einer Mechanical Animals zu sehr schockiert werden.

Der Preis ist gerechtfertigt und positiv anmerken möchte ich an dieser Stelle auch, dass sich auf der CD keinerlei Kopierschutz befindet - solche CDs werden im Allgemeinen sonst von mir NICHT gekauft bzw. zurückgegeben!



=ZUSAMMENFASSUNG===

Eine CD von Manson mit viel Abwechslung. Einige Lieder, die echte Manson Fans nicht kalt lassen, aber auch einige Songs die auch für nicht Manson Fans erträglich sein werden.
In Summe eine absolute Empfehlung meinerseits. Der Ausrutscher mit Ka-Boom fällt in Summe bei der CD nicht wirklich ins Gewicht ...


Manson goes Rock im Park 2003 ... heute schon geMOFFt?

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