Golden Retriever Testbericht

Golden-retriever
ab 15,78
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Summe aller Bewertungen
  • Familientauglichkeit:  durchschnittlich
  • Pflegeaufwand:  gering
  • Futterkosten:  durchschnittlich
  • Platzbedarf:  gering

Erfahrungsbericht von stefanieOlbertz

...ich geb den Stock nicht her!!

5
  • Bewegungsdrang:  hoch
  • Familientauglichkeit:  sehr gering
  • Pflegeaufwand:  durchschnittlich
  • Futterkosten:  durchschnittlich
  • Platzbedarf:  durchschnittlich

Pro:

Familienhund, treu, lieb, verschmust, leicht zu erziehen

Kontra:

Inzwischen da Modehund oft überzüchtet, dickköpfig

Empfehlung:

Ja

Vorweg möchte ich nur Sagen, das der Hund über den ich hier schreibe nicht mehr lebt. Aber es war bis jetzt der einzige Golden Retriever den ich hatte und möchte in Gedenken an ihn diesen Bericht verfassen. Außerdem ist noch zu sagen, dass Anton im Alter von 2 Jahren einen schweren Autounfall hatte. Seit dem hatte er eine gelähmte Schulter. Gott sei Dank hat er seine Lebensfreude und die Freude an der Bewegung nicht verloren. Die Tierärzte hatten uns damals prophezeit das er wahrscheinlich spätestens mit 7 Jahren so starke Hüftprobleme bekommen würde, dass man ihn einschläfern werden müsse. Erhalten blieb er uns aber dann doch bis zu seinem 14ten Lebensjahr und bereicherte unsere Familie mit seiner Anwesenheit.

****Die Auswahl des Züchters****
Also ich gerade 8 Jahre alt war haben meine Eltern Anton vom Züchter geholt. Leider weiß ich daher nicht mehr genau wie viel er gekostet ich glaube es waren so knapp 100 DM) hat und wo dieser Züchter war. Ich weis nur das wir den Züchter über den Deutschen Retriever Club e.V. gefunden hatten. Die Hunde wurden dort besonders artgerecht gehalten was meinen Eltern damals sehr wichtig war. Das bewog sie auch dazu von München bis nach Norddeutschland zu Fahren wo Sie in einem Tagesausflug Anton, der übrigens mit Zuchtnahmen „Lux von der Zehnscheuer“ hieß, abholten. Die Auswahl des Züchters ist sehr wichtig, da es bei überzüchteten Hunden oft zu Hüftproblemen kommt, was dem Hund in einem Gewissen Alter sehr zu schaffen macht. Wie sich später herausstellte haben meine Eltern damals die Richtige Wahl getroffen.

****Aussehen****
Golden Retriever haben wie der Name schon sagt ein „goldenes“ Fell. Es kann von leicht rötlich bis ins fast weiße hineingehen. Mir persönlich gefällt es am besten wenn es cremefarben ist (das kommt auch dem goldenen am nächsten). Es ist mittellang (kann man oben auf dem Foto gut erkennen) und eigentlich relativ Pflegeleicht. Bürsten sollte man den Hund schon so ca. 1- 2 mal die Woche. Das ist bei unserem Anton allerdings eher immer zur besonderen Kuschelstunde ausgeartet, weil er das Bürsten so sehr genossen hat. Es macht also Mensch und Tier eher Freude als Arbeit. Das Fell selbst ist besonders am Kopf sehr weich. Wenn man mit dem Hund öfter ins Wasser geht schadet es auch nicht ihn weniger zu bürsten, da ihn die dichte Unterwolle vor dem Wasser schützt. Anton war ein wenig Wasserscheu, was für einen Goldie eher untypisch ist (sie haben sogar Schwimmhäute zwischen den Zehen) aber dazu später mehr.
Von der Größe her kann man einen Golden Retriever übrigens mit einem Schäferhund vergleichen. Also ca. 60 cm hoch und so um die 30 kg schwer. Golden Retriever neigen auch eigentlich nicht zu Übergewicht (vor allem die Rüden).

****Charakter****
Wie bereits erwähnt ist der Golden Retriever ein sehr gut für Familien geeigneter Hund. Auch ist er in Umgang und Erziehung eher unkompliziert. Aber ich erzähl einfach mal von Anfang an aus Antons Hundeleben.
Als er als Welpen zu uns kam waren wir erst einmal darauf vorbereitet das er natürlich noch nicht stubenrein sein würde. Doch da hatte wir uns geirrt. Bis auf einen einzigen kleinen Unfall der auch nur deswegen passierte weil er sich nachts einmal nicht alleine die Treppe runtergetraut hatte und keiner sein winseln gehört hatte ist niemals etwas passiert. Auch das Schuhezerkauen was manche andere Welpen gerne tun hat er nie gemacht (nur einmal eine meiner Barbies... da war ich zwar todunglücklich aber es war der einzige Vorfall dieser Art). Schon damals konnte man ihn wegen seiner äußerst ruhigen Art überall mit hinnehmen. Im Restaurant z.B. haben die Leute oft erstaunt geguckt als wir beim Verlassen des Lokals plötzlich einen verschlafen aus den Augen schauenden Welpen unterm Tisch hervorgeholt haben.
Diese Rasse ist vor allem auch für Familien mit Kindern geeignet. Man kann mit Ihnen eigentlich machen was man will, sie lassen sich nie aus der Ruhe bringen (eventuell mal ein kleines Knurren bei gröberen Attacken von Kleinkindern – obwohl es eigentlich die Eltern auch nicht so weit kommen lassen sollten das die Kinder dem Hund so zusetzen). Der Bewegungsdrang eines Golden Retrievers ist ziemlich groß, das heißt 2 mal am Tag eine Stunde gassi gehen sollte auf jeden Fall drin sein!
Das mit dem Schwimmen hatte ich ja schon erwähnt. Anton war wie gesagt Wasserscheu oder sagen wir mal so er hatte Angst vor allem was mehr Wasser enthielt als eine Pfütze. Die Letzteren mochte er dafür immer um so lieber. Eigentlich sind Golden Retriever aber sehr gute Schwimmer (was man ja auch an den schon erwähnten Schwimmhäuten feststellen kann).
Diese Rasse wurde ursprünglich in England als Jagdhund gezüchtet. Das spiegelt sich auch im Charakter des Hundes wieder. Sie waren allerdings nicht dafür zuständig die Beute selbst zu Jagen oder aufzuspüren sondern sie mussten sie nach dem Erlegen zum Jäger bringen. Hieraus entstand auch der Name. „Golden“ ist natürlich auf das Fell zurück zu führen und „to retrieve“ bedeutet apportieren, zurückbringen. Daher sind diese Hunde auch besonders gut im Apportieren. Auch müssen sie also Welpen eine Schussfestigkeitsprüfung ablegen. Sie dürfen also bei lauten Geräuschen absolut nicht schreckhaft sein. Die trägt ebenfalls zur Kinderlieben Art bei, da es in Familien mit Kindern ja öfter mal etwas lauter zugeht. Ein Goldie lässt sich normalerweise von so was nicht beeindrucken wo andere Hunde vielleicht schon nervös und im schlimmsten Fall sogar Agressiv werden.
Es empfielt sich mit einem Golden Retriever eine Hundeschule zu besuchen. Bei großen Hunden ist das immer empfehlenswert, denn die müssen einfach auf’s Wort hören und gut erzogen sein, da ja auch viele Menschen Angst vor großen Hunden haben und es dann beim Spazieren gehen bestimmt nicht gut ist wenn der Hund dann auch noch schlecht hört. Man sollte darauf achten dass die Hunde das Apportieren lernen da es ja auch in Ihrer Natur liegt. Es macht auch Hund und Herrchen gleichermaßen Spaß. Leider hat Anton z.B. nie ganz verstanden dass man Stöcke nicht nur holen und zurückbringen muss, sondern dann auch wieder hergeben sollte... (siehe Titel).

****Allgemein****
Anton bekam einmal täglich zu Fressen. Entweder eine Dose mit vollwertigen Hundeflocken oder auch einen Napf voll selbst gekochtem Fleisch ebenfalls mit Flocken. Vertragen hat er eigentlich alles, das ist aber wie bei uns Menschen von Hund zu Hund verschieden. Bis auf seine oben erwähnte Behinderung mussten wir eigentlich nur zum Impfen mit ihm zum Tierarzt und die so viel gefürchtete HD (Hüftdysplasie) hat er auch nicht gehabt. Um die letztere auszuschließen empfiehlt es sich übrigens sich bereits beim Züchter die Pässe der Elterntiere zeigen zu lassen. Sie sollten in jedem Fall auch beide HD-frei sein!

****Fazit****
Diese Rasse würde ich wirklich jedem Weiterempfehlen, der genügend Zeit für lange Spaziergänge mitbringt. Sonst sind die Goldies wirklich Pflegeleicht, man kann sie sogar mal ein paar Stunden alleine lassen ohne dass sie sich lautstark darüber beschweren (sollte dem Hund zuliebe natürlich trotzdem nicht zu oft der Fall sein). Aber da man sie ja dank ihrer „inneren Ruhe“ ebenso gut überall mit hin nehmen kann dürfte das ja nicht so oft nötig sein.

So, das war’s. Vielen Dank fürs lesen kommentieren und bewerten.

LG Steffi

P.S.: dieser Bericht ist auch bei ciao.de gepostet

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