Golden Retriever Testbericht

Golden-retriever
ab 15,78
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Summe aller Bewertungen
  • Familientauglichkeit:  durchschnittlich
  • Pflegeaufwand:  gering
  • Futterkosten:  durchschnittlich
  • Platzbedarf:  gering

Erfahrungsbericht von Bluebirdunfa

Goldy = wollen Hundegerecht leben

Pro:

ein sanfter Hund, der gerne apportiert

Kontra:

er Liebt Wasser über alles, Er braucht viel bewegung

Empfehlung:

Ja

Golden Retriever

Oh, wie schön finde ich diese großen sattgoldenen Hunde mit dem weichen halblangen Fell.
Mittlerweile habe ich auf dem Hundeplatz viele Hunde dieser Rasse kennen gelernt und mit
Ihnen gearbeitet.

Bekannte von mir haben eine Golden Retriever Hündin.

Nun möchte ich Euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.

Der Golden Retriever gehört zu den Apportierhunden. Er ist also Bestandteil der großen Gruppe der Jagdhunde.

Wer sich alte amerikanische Filme ansieht wird ab und zu diesen Hund in den Filmen entdecken. Wer dann genau drauf achtet in welchem Umfeld diese Rasse dort gehalten wird, bemerkt wahrscheinlich das es sich nicht um eine Rasse handelt die als reiner Begleithund gehalten werden kann.

Diese Rasse braucht viel Bewegung und sinnvolle geistige Beschäftigung.
Ansonsten kann sich der Golden Retriever zum Haustyrannen entwickeln.

Fall 1: (selbst erlebt)
Da kommt ein Vater mit seiner 14 jährigen Tochter und einem 1 jährigen Rüden auf den Hundeplatz und bittet uns ihm zu helfen den Hund zu erziehen. Dieser hatte sich das erste Lebensjahr über selbst erzogen. Natürlich hatte er auch so ganz unbemerkt die Leitung der Familie übernommen.
Diesem Hund etwas abzufordern war gar nicht möglich, er biss dann einfach zu.
Wahrscheinlich hatten die Besitzer deshalb keine weiteren eigenen Erziehungsversuche übernommen.
Die Tochter hatte den Hund zum Geburtstag geschenkt bekommen. Solange er klein und süß war, schien auch alles gut zu gehen. Aber dann ging die Tochter sicher eigene menschliche Wege und niemand fühlte sich genötigt, diesen großen Hund zu erziehen. Schließlich wird in der Werbung nie gezeigt, dass so ein kluger Hund nur klug wird, wenn er auch gefördert und erzogen wird.
Der Rüde biss dann einem unachtsamen Trainer die Hand durch. Danach gaben die Besitzer seine Erziehung wohl auf. Jedenfalls ließen sie sich nicht mehr blicken.

Fall 2:
Als ich vor Jahren eine Talk Show über Hunde anschaute, berichtete auch Hans Meyser dass er einen Hund aus schlechter Zucht gekauft hätte, welcher wegen Bissigkeit eingeschläfert wurde.

Fall 3:
Fallbeispiel aus dem Buch: „Der Familiebegleithund im modernen Hausstand“ von Günther Bloch, Seite 122 -123.
Dort wird ein Golden Retriever beschrieben der immer wieder ohne einen Grund zubiss.
Untersuchungen ergaben, dass dieser Hund an einer Deformierung der Schädelplatte litt, welche bei Hunden aus Massenzuchten, des Öfteren vorkommen kann. Der Hund musste eingeschläfert werden.

Fall 4:
Wie erklärt man seinen besten Bekannten, das ihr junger Retriever an typischer Unterforderung leidet. Das ein Leben im Neubaublock nicht immer schlecht sein muss, aber wenn ein Familienmitglied körperlich behindert ist. Das andere viel arbeiten gehen muss, kommt der junge Hund eindeutig zu kurz.
Alles was so manch andere Hundeausbilder dann als ein Fehlverhalten deuten, bedeutet nichts weiters als das der Hund einfach „Pfeffer im Hintern“ hat.
So ein Junghund der dann am Wochenende mal richtig raus darf, schlägt dann eben über die Stränge.
Diesen Hund auszubilden ist fast unmöglich, weil der Hund erst einmal damit beschäftigt ist seine überschüssige Energie abzuarbeiten.

Wenn dann noch etwas Unsicherheit auf Seiten der Besitzer dazu kommt, weil es ihr erster Hund ist, der ihnen ja auch selber eigentlich gar nicht gehört. Sondern der Mutter die im Rollstuhl sitzt und es nicht schafft diesem triebstarken Hund genug Auslauf zu beschaffen. Dann tut mir der Hund echt leid.

Da sitze ich mit meinen 3 Hunden am Baggersee, wo Hunde erlaubt sind. Mein Collie und die beiden Shelties laufen am Strand umher und vergnügen sich. Der arme Retriever sitzt an der Leine am Wasser und schaut zu. Weil er so unausgelastet ist, nutzt er eben jede Leinenlose Minute um herum zu jagen. Die Besitzer werden seiner dann nicht mehr Herr. Also bleibt er meistens an der Leine.
Dann gehen sie ins Wasser. Der Hund, gezüchtet zum Apportieren und als Wasserfreund bekannt, wird argwöhnisch betrachtet ob er auch nicht ertrinkt. Dann sehe ich, wie die Hündin anfängt nach Stöcken oder Spielzeug zu tauchen. Ich habe das schon bei der Sendung „Hund, Katze, Maus „gesehen. Retriever können richtig tauchen. Sie gehen mit ihren ganzen Körper unter dabei und suchen. Nicht jeder Hund dieser Rasse wird das tun.
Aber Buffy tut das.
Cool denke ich.
Die Besitzer bekommen fast einen Herzkasper weil sie denken, der Hund ertrinkt.
Ich habe wirklich alles versucht, um den Besitzern zu erklären, dass der Hund nicht ertrinken wird. Jedenfalls nicht, wenn er da so 5 min im Wasser tobt. Das der Auslauf nicht reicht.
Aber alles wird meistens auf falsche Ausbildungsmethoden geschoben.

Buffy tut mir wirklich leid. Dabei hat sie ganz liebe Besitzer. Die wollen wirklich nur ihr bestes.
Sie haben den Hund auf Rat eines Tierarztes angeschafft, als lieben ruhigen Familienhund, der sich wohl von alleine so nebenbei als Behindertenbegleithund ausbildet.
Ich verstehe nicht, wie ein Tierarzt auf die Frage nach einem guten Familienhund meistens die Rasse angibt, die gerade als toller Familienhund in Mode ist oder als Werbeträger zu sehen ist.
Sie haben den Hund in Ausbildung gegeben. Ich halte zwar davon nichts. Aber das ist meine Meinung. Sie sind auf einige Hundeplätze gefahren. Aber alles das löst nicht das Problem der Unterforderung.
Wie sage ich immer:“ Nur müde Hunde sind gute Hunde.“
Die kommen nämlich nicht auf dumme Gedanken.

Ich kannte eine Frau die erzählte mir, das ihr Retriever 4 Stunden täglich am Fahrrad liefe. Danach hätte sich der Hund warmgelaufen und tobte erst richtig los. Das war schon bald ein Scheidungsfall. Weil die Frau nur unterwegs war, den großen Hund auszuführen. Dabei kam dann die Familie eben zu kurz.

Zur Rasse:

Herkunft:
England.
Es wird angenommen dassder Hund aus einer Kreuzung aus Kaukasischen Schäferhunden, Spaniels und Bloodhounds entstand.
1913 wurde die Rasse vom britischen Kennel Club anerkannt.

Körperbau:

Größe: 51 (Hündin) bis 61(Rüde)
Gewicht: ca. 30 Kg

Farbe: Gold gelb

Temperament:
sensibel, ruhig, ausgeglichen
Ich machte die Erfahrung, dass diese Rasse sehr gelehrig und Lernfreudig ist.
Dabei darf man aber keine Gewalt anwenden. Ein deutscher Schäferhund ist der Retriever nicht.
Seine Fähigkeiten haben ihn mittlerweile Beliebtheit als:
Blindenhund, Behindertenbegleithund und als Rettungshund eingebracht.
Leider haben aber auch die Massenzüchter hier viel Schaden angerichtet.
Folglicherweise muss man beim Welpenkauf sich genau den Züchter ansehen.


Pflege:
Das Fell erfordert wöchentliches bürsten.
Ein Problem ist, das Pfützen und jede Art von Wasser diese Rasse anzieht wie ein Magnet.
Wenn Wasser in der Nähe ist, sitzt der Hund sicher bald drin.
Dadurch sind bei uns Hunde auf den Hundeplatz gekommen;
Golden kamen sie und als schwarze Hunde gingen sie wieder nach Hause.
Egal wie dreckig die Pfützen sind, der Retriever denkt, er muss da rein.
Wer damit nicht leben kann, sollte sich also nach einer anderen Rasse umsehen.

Kontakt:
http://www.goldenretriever.de/
(an dieser Seite wird aber gerade gebaut)
www.vdh.de

Vielen Dank für Euer Lesen und Bewerten

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