Gone with the wind - vom Winde verweht Testbericht

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ab 15,77
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von kassandra

Südstaaten“drama“ – Kitsch vom Feinsten

3
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  andere Version

Pro:

trauriges Liebesdrama, schöne Landschaftsaufnahmen

Kontra:

wenig Hintergrund\"geschichte\"

Empfehlung:

Ja

Das Buch über Scarlett O’Hara habe ich vor vielen, vielen Jahren zum ersten Mal gelesen. Die Bibliothek meiner Eltern war schon immer gut bestückt und „Vom Winde verweht“ von Margret Mitchell durfte selbstverständlich nicht fehlen. Ich konnte mich oft und gern an den Büchern meiner Eltern „vergreifen“, habe das auch weidlich ausgenutzt, aber dieses Buch habe ich erst bekommen, als ich 14 war. Damals war dieses Buch für mich etwas ganz besonderes.

Der Weg der Scarlett O’Hara, ihr Lebens-, Leidens- und Liebesweg hat mich unheimlich gefesselt. Ich habe das Buch regelrecht „verschlungen“. Die Geschichte im Hintergrund, die Geschichte des Bürgerkrieges in der USA, hat mich damals wenig bewegt. Mädchen in dem Alter denken wahrscheinlich nicht anders. Viele Jahre später bekam ich das Buch in drei Bänden, herausgegeben vom Aufbau-Verlag Berlin, als Paperback-Ausgabe zu kaufen. In der damaligen DDR eine Rarität.

Selbstverständlich habe ich die Bücher nochmals gelesen. Da war ich Anfang 30, hatte zwei Kinder, und meine ganze Lebensphilosophie hatte sich geändert. Ich sah die Figur der Scarlett auf einmal mit ganz anderen Augen. Viel bewusster als 15 Jahre zuvor nahm ich die Hintergrundgeschichte wahr, verstand auf einmal Zusammenhänge, die ich zuvor nicht gesehen hatte. Dann kam der Film im „West“-Fernsehen, genau am Heiligabend. Der war natürlich gelaufen. Ich habe Rotz und Blasen geheult. Beim Lesen des Buches hatte ich solche Gefühle nicht.

Ein drittes Mal habe ich das Buch (wie gesagt, ich habe drei Bände) vor ca. 3 Jahren gelesen. Und wieder hat mich zwar die Geschichte der Scarlett als Frau fasziniert, weil ich wahrscheinlich selbst eine Frau bin, aber den Bürgerkrieg in den USA kannte ich mittlerweile aus anderen Büchern, anderen Filmen. Und fand es dort besser, ausführlicher und vor allem gründlicher beschrieben.

Wenn man auf Liebensromane steht, ist „Vom Winde verweht“ wahrscheinlich wunderbar dazu geeignet, die Tränendrüsen in Gang zu bringen. Geschichtlich hat mir persönlich dieses Buch nichts gegeben. Alles in allem gesagt finde das Buch ich nach dreimaligem Lesen sehr oberflächlich.

„Ach, verschieben wir’s auf morgen.“ Die Aussage der Scarlett O’Hara war oft auch mein Lebensmotto, bis ich meine Kinder bekam. Seit der Geburt meines ersten Kindes, meiner Tochter Juliane, stehe ich eher auf Schwejk’s Lebensmotto: „Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ Aber eines habe ich doch von Scarlett gelernt: Die Liebe zur Heimat. Dort, wo man geboren, wo man groß geworden ist, seine Kindheit verbracht hat, dort ist Heimat.

20 Bewertungen, 1 Kommentar

  • sandieheinrich

    01.05.2009, 17:33 Uhr von sandieheinrich
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüßle aus der Hauptstadt