Gone with the wind - vom Winde verweht Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von vampire-lady
vom Gewinde verdreht mit Clark Löffel
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich hatte schon immer eine Vorliebe für uralte Hollywoodschinken, und dies ist nun eindeutig der längsten Einer, der mir das erste Mal in die Quere kam als ich so 12 war – na ja eigentlich habe ich ihn damals nicht gesehen, aber meine Freundin – ebenfalls 12 – fand ja den Rhett Butler (Clark Gable wie wir später herausfinden sollten) soooooooooooooooooooo süß. Man kann sich vorstellen, daß ich wie die Wanze auf der Mauer auf der Lauer lag, um diesen Film (?) auch mal zu sehen, was sich dann auch ergab.. und Clark Gable war einer der Interessantesten seiner Zeit (meine Freundin schwankte zwischen ihm und Terence Hill *lol).
Nach längerer Zeit wird die olle Kamelle nun Heiligabend bei der ARD wiederholt – werbefrei! Und da man an Weihnachten sowieso kitschiger sein kann/darf oder auch einfach ist, warum nicht? Nostalgiefernsehenkiffen...
Außerdem war ich damals die erste von unserer Teenie-Herde, die geschnallt hatte, daß Scarlett eigentlich IMMER nur ihren Rhett wollte und niemand anders, schon gar nicht den schnöden Ashley – schließlich hatte ich mich durch den nahezu 1000 Seiten umfassenden (und einzigen) Wälzer von Margaret Mitchell gefressen – was haben wir uns gefetzt, weil mir keiner glauben wollte... Der Film ist übrigens im wesentlichen sehr eng an das Buch angelehnt, fehlende Details tun der Geschichte keinen Abbruch – ich würde sogar behaupten, die Geschichte gewinnt sogar, da überflüssiges eliminiert wurde.
Mal in möglichst (ächz) kurzer Form der Inhalt: Scarlett O’Hara ist eine echt Südstaaten-Landpomeranze, lebt kurz vor dem amerikanischen Bürgerkrieg als behütetes Töchterchen auf der Plantage ihres Vaters, ist bildhübsch, intelligent-naiv und überaus willenstark, weshalb sie nicht immer so ladylike auftritt, wie es gewünscht wäre. Momentan hat sie ihre Krallen nach dem öden Ashley Wilkes (Leslie Howard) ausgefahren, einem Nachbarn den sie nur zu gerne als Ehemann hätte. Diese Familie heiratet aber lieber untereinander, so zieht auch Ashley eine Hochzeit mit seiner Cousine Melanie (Olivia de Havilland) vor. Aus purer Wut heiratet Scarlett Melanies Bruder, der schon kurz nach der Hochzeit dahingerafft wird. Zu dieser Zeit hat sie bereits Bekanntschaft mit Rhett Butler gemacht, einem gesellschaftlich Geächteten (er war allein mit einem Mädchen spazieren gefahren und hat sie skandalöserweise nicht geehelicht), der einen ihrer Temperamentsausbrüche live miterleben darf und sich sofort in den flotten Feger verguckt – was Scarlett natürlich nicht kapiert. Die beiden beginnen eine Art Katz und Maus Spiel, wobei Rhett immer schlechter auf Scarletts „Liebe“ für Ashley zu sprechen ist. Nach dem Tod ihres ersten Mannes droht Scarlett als Witwe auf dem Lande zu versauern und nimmt Melanies Angebot an, ihr in Atlanta Gesellschaft zu leisten, während Ashley im Bürgerkrieg kämpft. Auch wenn sie die herzensgute engelsgleiche Melanie ungefähr so gern hat, wie einen Zahnarztbesuch. Während ihrer Zeit in Atlanta wird Rhett der große Beschützer der Frauen. Schließlich hat er keine Lust sich für die ohnehin verlorene Sache der Südstaatler auf dem Schlachtfeld dahinmeucheln zu lassen – er verdient sich lieber eine goldene Nase mit Schmuggel und anderen Schiebereien – was seinen üblen Ruf auf Dauer nicht gerade verbessert. Scarlett wird vom Krieg stark gebeutelt, um ihre Plantage und ihre Familie zu schützen, tut sie halt was sie tun muß. Sie mutiert zur cleveren Geschäftsfrau und spannt der eigenen Schwester den Verlobten aus, auch Ehemann Nummer zwei wird ein jähes Ende finden, wodurch irgendwann auch mal der gutste Rhett in den Genuß einer Eheschließung kommt. Happy End? Weit gefehlt, Scarlett hat den ollen Ashley immer noch nicht vergessen, Rhett kocht vor Eifersucht – bis Scarlett endlich begreift was eigentlich los ist, hat Rhett bereits die Koffer gepackt – und liefert einen der besten Abgänge in der Kinogeschichte.
Auch um den Film herum geschah viel spannendes. Selznick, der „Macher“ des Films, wollte Gable nicht als Hauptdarsteller, andere Schauspieler wollten dagegen die Rolle nicht. Selbst Gable hatte keine große Ambition, wurde aber finanziell bestochen. Überhaupt nicht vertragen hat Gable sich mit Vivien Leigh (=Scarlett). Die ideale Scarlett wurde übrigens lange gesucht, beide Popstars-Castings waren eine Armenveranstaltung dagegen, bis Vivien mehr durch Zufall in Erscheinung trat. Alles in allem strickte man unter der Regie von einem Victor Fleming einen Kassenknüller zusammen, der 1939 in die Kinos kam und insgesamt 10 Oscars abräumte. Nebenbei lieferte man ein erstes Beispiel zum Thema Recycling ab, indem man für die Szene in der die angezündete Stadt Atlanta so richtig in Flammen stand, die alten Kulissen des Films King Kong abfackelte.
An dem Film fasziniert, wie Scarlett vom behüteten Teenager zu einer selbstbewußten und geschäftstüchtigen Frau wird, die sich durch das harte Leben nach dem Krieg schlägt und sich schwört nie wieder hungern zu müssen, was gerade in ihrem Umfeld ungewöhnlich, ja geradezu skandalös war. Clever, manchmal nahezu kalt, geht sie fast schon über Leichen, um ihren Schwur zu halten, bis sie wieder zu unermeßlichem Reichtum gelangt. Im Hintergrund immer der Zyniker Rhett zwischen Vaterfigur, Anstifter, Liebhaber oder als ihr Gewissen angesiedelt. Als Scarlett ihre eigene Stärke erkennt, gleichzeitig aber auch, was für ein Weichei Ashley ist, steht sie wieder einmal am Anfang. Rhett ist fort, morgen beginnt ein neuer Tag. Kein Happy-End wie damals üblich, aber Scarlett wird weitergehen, das steht für den Zuschauer fest-
-und führte immer wieder dazu, daß man nach einem echten Happy-End für die beiden Hauptfiguren verlangte. Lange Zeit wurde daran herumgedoktert bis eine Dame namens Alexandra Ripley in den späten 80er / frühen 90ern, ein ungenießbares Machwerk namens „Scarlett“ schrieb, welches als Fernsehserie mit Timothy Dalton (der einen älteren Rhett spielte als Gable, aber irgendwie jünger war) und Joanne Walley-Kilmer verfilmt wurde. Für mich hat diese „Fortsetzung“ keine Relation zum Original, man möge sie vergessen. Da sehe ich Scarlett und Rhett denn mal doch lieber getrennt.
Nach längerer Zeit wird die olle Kamelle nun Heiligabend bei der ARD wiederholt – werbefrei! Und da man an Weihnachten sowieso kitschiger sein kann/darf oder auch einfach ist, warum nicht? Nostalgiefernsehenkiffen...
Außerdem war ich damals die erste von unserer Teenie-Herde, die geschnallt hatte, daß Scarlett eigentlich IMMER nur ihren Rhett wollte und niemand anders, schon gar nicht den schnöden Ashley – schließlich hatte ich mich durch den nahezu 1000 Seiten umfassenden (und einzigen) Wälzer von Margaret Mitchell gefressen – was haben wir uns gefetzt, weil mir keiner glauben wollte... Der Film ist übrigens im wesentlichen sehr eng an das Buch angelehnt, fehlende Details tun der Geschichte keinen Abbruch – ich würde sogar behaupten, die Geschichte gewinnt sogar, da überflüssiges eliminiert wurde.
Mal in möglichst (ächz) kurzer Form der Inhalt: Scarlett O’Hara ist eine echt Südstaaten-Landpomeranze, lebt kurz vor dem amerikanischen Bürgerkrieg als behütetes Töchterchen auf der Plantage ihres Vaters, ist bildhübsch, intelligent-naiv und überaus willenstark, weshalb sie nicht immer so ladylike auftritt, wie es gewünscht wäre. Momentan hat sie ihre Krallen nach dem öden Ashley Wilkes (Leslie Howard) ausgefahren, einem Nachbarn den sie nur zu gerne als Ehemann hätte. Diese Familie heiratet aber lieber untereinander, so zieht auch Ashley eine Hochzeit mit seiner Cousine Melanie (Olivia de Havilland) vor. Aus purer Wut heiratet Scarlett Melanies Bruder, der schon kurz nach der Hochzeit dahingerafft wird. Zu dieser Zeit hat sie bereits Bekanntschaft mit Rhett Butler gemacht, einem gesellschaftlich Geächteten (er war allein mit einem Mädchen spazieren gefahren und hat sie skandalöserweise nicht geehelicht), der einen ihrer Temperamentsausbrüche live miterleben darf und sich sofort in den flotten Feger verguckt – was Scarlett natürlich nicht kapiert. Die beiden beginnen eine Art Katz und Maus Spiel, wobei Rhett immer schlechter auf Scarletts „Liebe“ für Ashley zu sprechen ist. Nach dem Tod ihres ersten Mannes droht Scarlett als Witwe auf dem Lande zu versauern und nimmt Melanies Angebot an, ihr in Atlanta Gesellschaft zu leisten, während Ashley im Bürgerkrieg kämpft. Auch wenn sie die herzensgute engelsgleiche Melanie ungefähr so gern hat, wie einen Zahnarztbesuch. Während ihrer Zeit in Atlanta wird Rhett der große Beschützer der Frauen. Schließlich hat er keine Lust sich für die ohnehin verlorene Sache der Südstaatler auf dem Schlachtfeld dahinmeucheln zu lassen – er verdient sich lieber eine goldene Nase mit Schmuggel und anderen Schiebereien – was seinen üblen Ruf auf Dauer nicht gerade verbessert. Scarlett wird vom Krieg stark gebeutelt, um ihre Plantage und ihre Familie zu schützen, tut sie halt was sie tun muß. Sie mutiert zur cleveren Geschäftsfrau und spannt der eigenen Schwester den Verlobten aus, auch Ehemann Nummer zwei wird ein jähes Ende finden, wodurch irgendwann auch mal der gutste Rhett in den Genuß einer Eheschließung kommt. Happy End? Weit gefehlt, Scarlett hat den ollen Ashley immer noch nicht vergessen, Rhett kocht vor Eifersucht – bis Scarlett endlich begreift was eigentlich los ist, hat Rhett bereits die Koffer gepackt – und liefert einen der besten Abgänge in der Kinogeschichte.
Auch um den Film herum geschah viel spannendes. Selznick, der „Macher“ des Films, wollte Gable nicht als Hauptdarsteller, andere Schauspieler wollten dagegen die Rolle nicht. Selbst Gable hatte keine große Ambition, wurde aber finanziell bestochen. Überhaupt nicht vertragen hat Gable sich mit Vivien Leigh (=Scarlett). Die ideale Scarlett wurde übrigens lange gesucht, beide Popstars-Castings waren eine Armenveranstaltung dagegen, bis Vivien mehr durch Zufall in Erscheinung trat. Alles in allem strickte man unter der Regie von einem Victor Fleming einen Kassenknüller zusammen, der 1939 in die Kinos kam und insgesamt 10 Oscars abräumte. Nebenbei lieferte man ein erstes Beispiel zum Thema Recycling ab, indem man für die Szene in der die angezündete Stadt Atlanta so richtig in Flammen stand, die alten Kulissen des Films King Kong abfackelte.
An dem Film fasziniert, wie Scarlett vom behüteten Teenager zu einer selbstbewußten und geschäftstüchtigen Frau wird, die sich durch das harte Leben nach dem Krieg schlägt und sich schwört nie wieder hungern zu müssen, was gerade in ihrem Umfeld ungewöhnlich, ja geradezu skandalös war. Clever, manchmal nahezu kalt, geht sie fast schon über Leichen, um ihren Schwur zu halten, bis sie wieder zu unermeßlichem Reichtum gelangt. Im Hintergrund immer der Zyniker Rhett zwischen Vaterfigur, Anstifter, Liebhaber oder als ihr Gewissen angesiedelt. Als Scarlett ihre eigene Stärke erkennt, gleichzeitig aber auch, was für ein Weichei Ashley ist, steht sie wieder einmal am Anfang. Rhett ist fort, morgen beginnt ein neuer Tag. Kein Happy-End wie damals üblich, aber Scarlett wird weitergehen, das steht für den Zuschauer fest-
-und führte immer wieder dazu, daß man nach einem echten Happy-End für die beiden Hauptfiguren verlangte. Lange Zeit wurde daran herumgedoktert bis eine Dame namens Alexandra Ripley in den späten 80er / frühen 90ern, ein ungenießbares Machwerk namens „Scarlett“ schrieb, welches als Fernsehserie mit Timothy Dalton (der einen älteren Rhett spielte als Gable, aber irgendwie jünger war) und Joanne Walley-Kilmer verfilmt wurde. Für mich hat diese „Fortsetzung“ keine Relation zum Original, man möge sie vergessen. Da sehe ich Scarlett und Rhett denn mal doch lieber getrennt.
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