Granada Testbericht

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Erfahrungsbericht von karoma

Granada

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

... das ist Granada. Bis zum 15. Jahrhundert war Granada noch in maurischer Hand. Doch als die Katholischen Könige Ferdinand und Isabella mir ihrer Reconquista-Armee auf Granada zumarschierten, floh der letzte Kalif, um die schöne Stadt nicht zerstören zu lassen. Und als er zurückblickte, sollen ihm sogar die Tränen in die Augen gestiegen sein und weinte über sein verlorenes Paradies. Wenn man vom Burgberg Alhambra auf die Stadt hinunterblickt, bekommt man einen vagen Eindruck von diesem ehemaligen Paradies. Heute ist Granada vornehmlich Industriestadt, denn alle der ca. 300.000 Einwohner können nicht vom Tourismus leben. Fährt man nach Granada kommt man mitten in die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada, die auch dafür gesorgt haben, dass der Kalif so lange in seiner Stadt bleiben konnte, denn der Weg über die 2000er ist beschwerlich. Wir sind von der Costa del Sol kommend im Mietwagen nach Granada gefahren. Die Autobahnen sind mittlerweile sehr gut ausgebaut. Durch die Neubauvororte nähert man sich dem Stadtzentrum, wo die schöne Renaissance-Kathedrale steht. In einem Parkhaus kann man sein Auto zu moderaten Preisen beruhigt stehen lassen. Die Alhambra, die Kathedrale und das historische maurische Viertel Albaucín sind gut zu Fuß zu erreichen. Bei der Tour sollte man die Öffnugszeiten beachten: Die Kathedrale schließt von 13 bis 16 Uhr, auch die Geschäfte im Albaucín sind wegen Siesta um diese Zeit geschlossen. Da sollte man sich die Alhambra ansehen, die den ganzen Tag geöffnet ist. Im Sommer bilden sich lange Schlangen an den Eingägngen, aber ich finde den Winter sowieso besser als Reisezeit, denn es ist nicht so voll und nicht so heiß wie im Sommer. Auf der Alhambra treffen alle geschichtlichen Epochen Granadas zusammen: eine große Festung der Mauren, maurische Paläste mit großen Gärten und der Palast Karl V. Die Festung mit ihren meterdicken Mauern hat früher den Burgberg beschützt und bietet nun einen herrlichen Blick über die Stadt. Die Nasridenpaläste sind durch ihre maurische Architektur mit Fresken, Stuck und Wasserspielen sehr eindrucksvoll und Karl´s Palast beherbergt ein Kunstmuseum. Die Kathedrale wird im Reiseführer der renaissance zugeordnet, tatsächlich hat man aber 200 Jahre an ihr gebaut und quasi mit Gotik angefangen und mit Barock aufgehört. Dieser Stilmix, die historischen Fenster und das Statik-Meisterwerk der Bauherren machen die Kathedrale wirklich unvergesslich. Die Gewölbe sind bis 40 m hoch. Das Albaucín war ehemals Stadtteil der maurischen Bevölkerung und auch heute sieht es eher arabisch als europäisch aus. In kleinen Läden kann man Souvenirs zu völlig überhöhten Preisen kaufen, in den engen Gassen aber findet sich manches Schnäppchen. Vor allem am Abend ist hier am meisten los: kleine Kneipen, Restaurants, wo man auf Kissen und Teppichen Platz nimmt. Die Gaetanos (Zigeuner) spielen Gitarrenmusik und hie und da kann man einen Flamenco bewundern. Sherry ist natürlich Pflichtgetränk, aber auch der süße Rotwein, von dem man schon nach drei Gläsern in mitteleren Rausch verfällt. Granada ist wirklich eine Reise wert und wenn man länger bleibt, kann man sichauch noch das Gartenhaus des spanischen Nationaldichters García-Lorca ansehen, der 1936 von Franco´s Garden erschossen wurde. Also auf in den Süden!

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