Granatapfel Testbericht

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  • Geschmack:  sehr gut
  • Gesundheitsfaktor:  sehr gering

Erfahrungsbericht von Corni

Delikate Granate

Pro:

leckere Frucht

Kontra:

ein bissel Arbeit macht er trotzdem

Empfehlung:

Ja

\"... dein Gott führt Dich in ein gutes Land...; ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel sind,...\" 5. Buch Moses (8, 7-8)

Beim Zubereiten dieser köstlichen Früchte kam mir der Gedanke, dass einige von Euch vielleicht gar nichts Richtiges mit dieser Frucht anfangen können und so beschloß ich, einen kleinen Bericht mit Tipps und einem Rezept für Euch zu schreiben.

Punica granatum
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(Punica leitet sich entweder ab vom lateinischen punicus für punisch und bezieht sich damit auf die Herkunft des Baumes aus der Gegend von Karthago oder vom lateinischen puniceus für granatrot. Der Artname granatum verweist auf die große Anzahl von Kernen in der Frucht.)

Botanisch gesehen ist der Granatapfel eine Scheinbeerenfrucht, die uns der 5-8 m hohe immergrüne Granatapfelbaum spendiert. Vom Himalaya bis zum Mittelmeer - in allen tropischen und subtropischen Ländern der Erde wird er angebaut. Der Baum war schon im alten Ägypten bekannt. Auf Grabgemälden aus der Zeit 2500 v. Chr. sind Granatäpfel abgebildet, ebenso in den Grabkammern Ramses IV. Im frühen Altertum war die Pflanze bereits im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet und spielte in den Riten der Syrier und Phönizier eine große Rolle. Die Griechen sahen ihn als Attribut der Göttin Hera an. Apropos Griechen – laut Odysseus wuchs er im Garten des Phäaken-Königs; Aphrodite selbst hat ihn auf Zypern gepflanzt. Und was Aphrodite pflanzt, muß wohl auch aphrodisierende Wirkung haben ;-) Die Blüte jedenfalls gilt als Symbol feuriger Liebe.

Im Mittelalter wurde der Granatapfel zum Symbol der Kaiser und Könige - mit einem aufgebrochenen Granatapfel in der linken Hand wurde Kaiser Maximilian I. von Albrecht Dürer gezeichnet. In Spanien sind nach dem Granatapfel Stadt und Provinz Granada benannt und nicht zuletzt auch tatsächlich die Granate.

Ja - und nun liegt sie also vor uns, die dunkelrote apfelgroße Frucht mit den typischen 6 harten Kelchblattzipfeln. Unter der etwa 5 mm dicken Schale befindet sich das ungenießbare Fruchtfleisch. Es ist unterteilt in mehrere Fächer, die zahllose Kerne enthalten, die aber von einer süß-aromatischen Samenschale umhüllt sind – und auf genau die kommt es uns an! Granatäpfel sind übrigens reich an Vitamin E, Kalium und Phosphor.

Es ist wirklich ganz leicht, die Kerne aus der Frucht zu lösen – hier mein Tipp:

1. Zuerst schneidet man unterhalb des Kelchansatz ein Stück vom Granatapfel ab.

2. Die Rinde am hellen (und zähen) Fruchtfleich in etwa 6 Segmente einschneiden, nicht durchschneiden.

3. Die Frucht für ca 5 Minuten in Wasser legen.

4. Unter Wasser die Segmente von der Frucht brechen und die Kerne lösen, das geht ganz leicht.

5. Die auf dem Wasser schwimmenden Schalen lassen sich nun bequem abfischen.

6. Die Kerne in ein Sieb geben, kurz abspülen – und fertig.

Jetzt können die Kerne als dekoratives Accessoire in einen Fruchtsalat gegeben werden oder auch als delikate Beigabe in Soßen, die für helles Fleisch oder Fisch gedacht sind – hier dürfen sie auch kurz mitkochen.

Will man tatsächlich nur den Saft gewinnen, geht’s aber auch mit einer Zitruspresse.
!!! Vorsicht, der Saft gibt schwer entfernbare Flecken!!!!

Mit dem Saft kann man ein tolles Sorbet erzeugen – hierfür das Rezept:

Granatapfelsorbet für 4 Personen
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Saft von 2 - 3 mittelgroßen Granatäpfeln (ein paar Kerne zur Deko zurücklassen)

8 cl trockener Sherry
50 g Zucker (abschmecken!)
8 El. Wasser
Saft von 1/2 Zitrone

Den Granatapfelsaft durch ein Sieb gießen, Sherry dazugeben.
Den Zucker mit dem Wasser in einen kleinen Topf unter Rühren aufkochen, weiterrühren bis sich der Zucker ganz aufgelöst hat.
Anschließend mit dem Granatapfel-Sherry-Saft und dem Zitronensaft mischen. Sind Kinder unter den \"Genießen\" kann der Sherry auch einfach weggelassen werden.

Abkühlen lassen und einfrieren (am besten in einer Metallform), dabei immer wieder mit dem Schneebesen durchrühren, damit sich keine Eiskristalle bilden. Nach ca. 3 Stunden ist das Sorbet fertig. In dekorative Schalen füllen, mit einigen Kernen und Minzeblättchen dekorieren und genüsslich schlürfen!


Wer es mit der Pflege eines Granatapfelbäumchens, das bei richtiger Pflege sehr alt werden kann, einmal selbst probieren möchte, hier einige Tipps:
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Standort
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Granatäpfel können den Sommer (Mai bis Oktober) im Freien sonnig und windgeschützt verbringen, auf Balkon, Terrasse oder im Garten. Zugluft unbedingt vermeiden!! Er sollte in einem hellen Raum bei 2 bis 6°C überwintern. Nur durch sorgfältige Befolgung dieser Standortbedingungen kommt es auch zur Bildung von Früchten.

Pflege
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Zurückgeschnitten werden kann der Granatapfel, damit er auch schön buschig bleibt, im Februar oder März. Danach wieder etwas mehr gießen. Ab April sollte die Pflanze wöchentlich mit einem Flüssigdünger (phosphorbetont) versorgt werden.

Vermehrung
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Der Granatapfel kann durch Steckhölzer (10 cm lang) vermehrt werden, die schnell bewurzeln.

Ich hoffe, Euch mit diesen Informationen, den Zubereitungs-Tipps und dem Rezept für das leckere Sorbet den Granatapfel näher gebracht zu haben und Ihr habt nun Lust darauf, ihn auch einmal zu probieren.

Guten Appetit wünscht Euch

Corni

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