Grand Prix Countdown Testbericht

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ab 4,52
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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  gut
  • Informationsgehalt:  gut
  • Präsentation:  gut
  • Spaß:  sehr viel
  • Spannung:  viel
  • Romantik:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Marc12

Germany 12 Points

3
  • Unterhaltungswert:  gut
  • Informationsgehalt:  durchschnittlich
  • Präsentation:  gut
  • Spaß:  viel
  • Spannung:  viel
  • Romantik:  durchschnittlich

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Freitag, den 19. März 2004 war es sowiet. Der Grand Prix Countdown bekamm einen neuen Namen und ein neues Gesicht. Jetzt heißt das ganze Germany 12 Points und wird nicht mehr vom Schlager, sondern von der Pop und Techno Musik bestimmt.

Die Regeln haben sich natürlich auch mit dem neuen Namen verändert. Antretten darf bei dieser Veranstaltung nur noch die Songs, die in den deutschen Charts unter den Top 40 waren und ein Video auf VIVA und MTV am laufen haben.

Moderiert wurde der Abend in der ARD von Jörg Pilava und VIVA Zicke Sarah Kutter. Warhaft ein gewagtes Duo für so einen Sendung.

Den Anfang machte Patrick Nuo mit seinem Song „Undone“. Der Schweizer machte seine Sache zwar spimmlich gut, doch wirklich überspringen wollte der Song nicht. In Istanbul wären wir mit ihm sicher nicht am Platz an der Sonne geändet. In die Finalentscheidung der letzten zwei zog er nicht ein.

Mia aus Berlin versuchte es mit ihrem Song „Hungriges Herz“ und einem mächtig hoffenherzen Kleid. Vom Text und von der musikalischen Umsetzung, ist dieses Lied sicher nicht schlecht, doch ihre Interpreten sind alles andere als hinkucker. Damit wären wir in Europa machtig auf die Nase geflogen und hätten uns nicht ärgern können, wenn es wieder mal One Point aus den Niederlanden geheißen hätte.

Sabrina Setlur versuchte es nun mit „Liebe“. Zwar hat dieser Song eine wunderschöne Aussage, wie auch Sängerin, doch wird ein Sprechgesang und nie im Leben einen Erfolg beim Grand Prix bringen.

Overground und ihr Hit „Der letzte Stern“ konnte es einfach nicht werden. Mit Abstand waren die 4 Jungen die schlechtesten Sänger. Zwar haben sie sich die Seele aus dem Leib getanzt, doch blieb dabei die Sangeskunst auf der Strecke.

WestBam und Africa Islam wurden von einer Truppe Polizisten auf die Bühne geführt. Mit Techno versuchten sie etwas Stimmung in die Halle zu bringen, was ihnen auch wahrlich gesang. Dieser Auftritt war von WestBam wohl nur als Witz gedacht und auch so vom Publikum bewertet. Der König des Techno wird in Istanbul nicht dabei sein, was auch gut so ist. Ihr Titel hieß übrigens „Dancing with the Rebels“

Tina Frank und ihr „Ich schenk Dir mein Herz“ ist zwar der Titelsong vom Zeichentrickfilm Derick, doch wird diese ehemalige Hintergrundsängerin von Oli.P wohl kaum ein Begriff sein. Sie konnte nicht überzeugen und wird wahrscheindlich auch wieder schnell vergessen sein. Ich wundere mich nur, wie dieser Song in die Top 40 kommen konnte und vor allem das Video bei VIVA gezeigt wird.

Wonderwall sind seit kurzem nur noch zu zweit. Jule und eLa sangen „Silent Tears“, wobei eigentlich nur eLa wirklich sang. Eine wunderschöne Ballade, keine Frage, doch viel zu langweilig um auch nur einen Funken von einer Chance Europaweit zu haben.

Laith Al-Deen mit „Höher“ war wohl der beste Sänger dieses Contest. Mit seiner Stimme und seinem Text konnte Laith überzeugen. Doch hat man beim Grand Pirx eine Chance mit einem deutschen Hit? Leider nein würde ich sagen.

Den zweiten Platz bei diesem Vorentscheid machten die Hamburger Techno / Dance Helden Scooter mit „Jigga Jigga“. Ein Feuerwerk an Pyrotechnik wurde abgeteuert. In der Berliner Halle kam zum ersten Mal richtig Stimmung auf. Zwar ist „Jigga Jigga“ sicher nicht der besten Song den Scooter je gemacht haben, doch hätte dieser Song Europweit wohl die beste Chancen. Es ist einfach ein Party Hit und Scooter ist in ganz Europa ein Begriff.

Gewonnen hat diesen Vorentscheid aber Max mit dem Lied „Can’t Wait Until Tonight“. Stefan Raab schrieb seinen Carsting Gewinner dieses Song auf den Leib. Es hat mich nicht gewundert, daß dieser Song gewann, denn zur Zeit steht er schließlich auf Platz 1 in den deutschen Charts. Doch kann man in Europa mit einem Song glänzen, bei dem der Interpret einfach nur auf seinem Hocker sitzt?

Bei dieser Sendung waren zwar einige sehr erfolgreiche Deutsche Stars vertreten, doch ihre Song sind alle samt Europaweit kaum in der Lage wirklich was zu bewegen. Von Max wird jetzt war viel erwartet, doch wird er nie und nimmer diesen Erwartungen stand halten. Ich glaube zwar an einen Platz unter den ersten 10 doch Platz 1 sicher nicht.

Die einstige Schlagerhochburg, bei der wir eigentlich gewohnt waren Bernhard Brink, Michelle oder Nicole zu sehen, wurde entweit. Kein Schlager schaffte es sich hier zu zeigen. Dies finde ich irgendwie schade. Somit wurde dem Publikum die Chance genommen selbst zu entscheiden, welche Musikrichtung man nach Istanbul schicken will.

Mit welchen Intrepreten hätten wir Europweit den eigentlich eine richtige Chance gehabt? Tja, diese Frage werden sich viele gestellt haben. Meiner Meinung nach wären Sänger wie Dick Brave (alias Sasha) oder eine Janette Biedermann wesentlich besser geeignet. Wenn unsere No Angels noch aktiv wären, hätte man damit sicher einen Pop Act schicken können. Wir haben aber auch noch aktive Bands, die eine relativ große Chance hätten, sogar mit deutschen Lieder. Ich denke da an PUR oder auch ganz abstrakt an Rammstein.

Man muß zugute halten, daß dies der erste Versuch war, den Grand Prix umzugestalten. Vielleicht kann man es in den kommenden Jahren noch besser machen. Meiner Meinung nach, hat man einen guten Schritt getan, doch perfekt ist er noch nicht. Da muß noch einiges getan werden, damit Deutsche Musik wirklich wieder eine Chance hat. Man sollte sich vielleicht auch überlegen, ob man nicht Dieter Bohlen mit einbinden kann. Er hat unbestritten eine ganze Menge Ahnung von Musik (ob man ihn nun mag oder nicht – es ist einfach so). Dieser Mann als Ratgeber zu gewinnen, wäre auch für diese Show sicher ein Gewinn.

Max – ich wünsche Dir Glück, doch dran glauben kann ich nicht.

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