Greatest - Duran Duran Testbericht

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Erfahrungsbericht von northstar

Plastische Pop-Reflexe

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Back to the 80’s. Und wer steht heutzutage für dieses Jahrzehnt? Madonna? Nee, die ist up to date. Michael Jackson? Nee, der ist über dem Verfallsdatum. U2? Zeitlos wie immer. Depeche Mode? Wieder in Mode. Aber da gab’s doch noch mehr große Namen , oder? Richtig. Some New Romantics. Duran Duran.

Simon Le Bon & seine Mannen waren der Traum aller 13jährigen Mädels, lange bevor es Take That oder N’Sync gab. Ja, ich möchte sie schon ne Boyband nennen, aber wenigstens eine die Instrumente spielen konnte, und im Nachhinein betrachtet, auch gute Songs schreiben konnte.

Die besten (oder nur die bekanntesten, da Singles?!) finden sich auf „duran duran – Greatest“, einem Greatest Hits Album, welches 1998 erschien. Da die Platte mittlerweile richtig billig über die Ladenthecke geht, lohnt sich der Kauf schon, den 1, 2, 3 Lieder von Duran Duran kennt man halt dann doch & findet sie schon auch, schämt euch, ganz gut. Mir geht’s jedenfalls so, ich mag Duran Duran und steh dazu, auch wenn mein Bruder die ganz übel findet... ;-)


Duran Duran waren und sind im Einzelnen:

Simon Le Bon – Sänger
Nick Rhodes – Keyboard
Warren Cuccurullo – Guitarre*
Andy Taylor – Bass
John Taylor – Bass
Roger Taylor – Drums


Cover & Booklet:

Es hat schon Style, das Package im dem die CD sich präsentiert. Weiß, mit blauer Schrift, darin Bilder aus den Videos der Singles, alles recht hübsch, auch wenn in der Mitte bei mir etwas nicht stimmt, Druckfehler denke ich, denn da läuft die Schrift nicht durch, wie sie es sollte. Dazu wie immer noch Credits etc.. Ein Booklet eben...


Hier aber die 19 Songs, was ne Menge ist, aber wir reden ja auch von einem Greatest Hits Album:

- Is There Something I Should Know? – „Please please tell me now, is there something I should know, is there something I should say, that would make you come my way, do you feel the same \'cos you don\'t let it show“; man ist verliebt, die betreffende Person tut aber so, als ob sie’s nicht merkt. Na toll. Pop-Trash der frühen 80er, nicht mehr, nicht weniger. Eingängig, aber das ist sowas ja nun mal...

- The Reflex – Der Hit für die Band, wohl auch der richtige Durchdruch, danach waren Duran Duran groß, die Welt lag ihnen zu Füssen. Worum’s da geht versteht der Autor hier wieder nicht; „So why don\'t you use it? Try not to bruise it. Buy time don\'t lose it. The reflex is an only child he\'s waiting in the park. The reflex is in charge of finding treasure in the dark. And watching over lucky clover isn\'t that bizarre Every little thing the reflex does. Leaves you answered with a question mark.“ Versteht das nun wer? Egal, tolles Lied, ein Klassiker des Pop...

- A View To A Kill – Wer kennt es nicht, das Titelstück aus dem James Bond Film, dessen Namen ich jetzt peinlicherweise doch vergessen habe? Akordeon raus, die dramatischen Bond Klänge eingebaut, fertig ist der perfekte Song. „Face to faces, secret places, know the chill“, besser kann man eine Spionagestory doch gar nicht in Muik, in Text verpacken...

- Ordinary World – Mit diesem Song brachten sich Duran Duran 1993 zurück ins Musikbewußtsein der Welt. „I’ll learn to survive“, und zwar in einer gewöhnlichen Welt, eben der „ordinary world“; ein Prozess, den wohl auch die Band durchlitt. Früher groß, nun Durchschnitt, der sich beweisen muss. Ein tolles Thema für ein Comeback. Ein toller Song durch und durch. Zumal man sich eher auf Gitarren und traditionelle Klänge als auf Elektronik verläßt.


- Save A Prayer – Die Ballade der CD, so denke ich. „Don’t save a prayer for me now, save it till the morning after...“. Dazu bedrückende Synthie Klänge. Nichts munteres. Aber schon traurig irgendwie. Ein etwas anderes Stück, fast zeitlos.

- Rio – Wer erinnert sich nicht gerne dran? Leicht bekleidete Frauen, strahlend blauer Himmel, klares Wasser, ein weißes Segelboot, darauf die Band, kitschige neonfarbene Bikinis. Welche die Frauen trugen, ok? ;-) Ein Sommer-Sonne-Gute-Laune-Lied, was man auch merkt. Worum geht? Eine Frau names Rio, wer auch immer sein Kind so nennen würde, die Lebendigkeit our ist, ebenso wie der Song. Typischer 80’s Pop, aber mit Charme. „Her name is Rio, and she’s dancing in the sand....“

- Hungry Like The Wolf – Typische 80er mal wieder, aber schön zum mitsingen, toller Refrain, sinnlos vielleicht, oder gar bestimmt. Aber egal, schönes Lied. „I’m on the hunt, I’m after you“, weil man sich ja wie ein Wolf fühlt, ja sicher...

- Girls On Film – Das Skandallied, aber erst durch das Video. Darin: Fraue4n im Ring, nackte Tatsachen und die süßen Jungs von Duran Duran – wie konnte sowas nur zusammen gezeigt werden, Skandal! Von der Thematik her nicht anspruchsvoll: Mädels auf Film, Models, auch Kraftwerk kamen ja mit sowas durch, Duran Duran ja hiermit auch. Eingängiger, klassischer Pop, wartet nicht auf ne Message, aber zum Tanzen schon ganz gut...

- Planet Earth – Schnell, getrieben, elektomisch, aber melodisch. Ein Ökologielied? Wer weiß? „Look now, look all around, there’s no sign of life...“, passt schon. Aber Duran Duran bei der Weltrettung, nee, das nimmt man ihnen nicht ab. Schwächerer Song.

- Union Of The Snake – Und es geht noch schlimmer, nämlich hier. Was Simon sagen will? Keine Ahung, wirklich nicht, ich gebe mir gerade alle Mühe da durch zu steiegn, aber nein, ich verstehe es nicht. Dazu eine unbedeutende Musik, Klangspielereien, Sounds, nichts rares...

- New Moon On Monday – Ich geb’s zu, mein Lieblingslied. Why that? No idea, vielleicht weil der Refrain so eingängig ist? Weil das Video einen geschichtlichen Kontext vor gaukelt, der wohl nicht besteht? Weil der mehrstimmige Gesang auch noch meine Stimme beim Mitsingen verkraften kann? Weil ein Lied ein Feuerwerk sein kann? Eine Hymne durch und durch, mitsingen unumgänglich...

- Wild Boys – Das kennt auch jeder. Dreckig, hart, aber schon eingängig, auch dank des aufwendigen Endzeit-Kostüm-Videos. Denn „Wild boys always shine“, daher können die nicht anders, die müssen sich durch setzen, sich erheben, über den Massen bleiben...

- Notorious – Ach daher hatte der unsägliche Puff Daddy das Sample her mag manch einer nun sagen und hat damit Recht. Ist aber ein schlechtes Lied, auch wenn man’s kennt. Es geht um Wiederholungen, das sich nicht ändern können der eigenen Person, des Lebens an sich. „That’s why I’ve done it again.....“

- I Don’t Want Your Love – Liebe ablehenen ist selten, sehr sogar für Simon & Co.. Aber hier tut er es, in einem Popsong, der zwar nur so dahin fließt, aber trotzdem schön zu hören ist. „I don’t want your love to bring me down, I don’t want your love so turn it around“, klare Worte....

- All She Wants Is – Experimenteller als zuvor, versuchen Duran Duran hier nicht mehr so lieb und nett zu sein wie in den Jahren zuvor. Und das gelingt ihnen vorzüglich. Ein Lied, hart, tanzbar, mit mehr Ecken. Es wird gefragt, „whar do you dare? what do you care?“, aber die Antwort bleibt aus, denn „all she wants is“... aber was....?

- Electric Barbarella – Da werden doch Hintergründe zitiert, woher sonst haben Duran Duran ihren Bandnamen her, wenn nicht aus dem Sci-Fi Streifen Barbarella? Ein neueres Stück, man besinnt sich zurück, in Musik und Topic. Und das gelingt. Frisch, tanzbar, ausgelassen, verspielt. Schöner Track. Man kann ihr nicht wiederstehen, „try to resist“, der Barbarella...

- Serious – Jetzt wird’s ernst. Oder auch langweilig, denn so ist das Lied. Aber: „(it) doesn’t have to be serious“, und so nehme ich das Lied nicht ernst und drücke böse wie ich bin auf skip...

- Skin Trade –Haut tauschen? Wofür soll man arbeiten? Simon was labberst du wieder? Schrott, möchte ich sagen. Ein Popsong, ein dummer Text, skippen wir uns zum Ende durch; not worth listening...

- Come Undone – Wieder ein ruhiger, bekannter Track. Sehr schön, man sieht schon tausende Leute kuschelnd vor sich. Zu dem Lied natürlich. Das Lied hat auch was zu sagen, sher viel sogar. Man soll blind bleiben, wild, sich nicht anpassen, aber trotzdem der Realität entfliehen. „To come undone now“, das probieren wir nun alle einmal...


Fazit:

„Greatest“ also? Gut, Klassiker allesamt, aber manche Lieder überzeugen heute eben noch mehr als andere, „Ordinary World“ ist zeitlos, „Save A Prayer“ ebenfalls noch ein wahnsinnig schönes Lied. Dagegen kann man heute leider wenig mit Songs wie „Union Of The Snake“, „Serious“, „Skin Trade“ anfangen, deren Zeit ist einfach längst vorbei.

So variert die Qualität der CD doch schon stark, aber ich sage es nocgh mal, eigentlich mag jeder 2, 3 Lieder der Band und für den mittlerweile niedrigen Preis.... ach, kauft die Platte ruhig einmal.

Ist ja der Vorteil einer „Best of / Greatest Hits“, man muß nicht alle Platten kaufen mit Liedern, die man weder kennt noch mag, sondern bekommt nur das bekannte Material in kompakter Form. Und den Zweck erfüllt „Greatest“ mit Sicherheit. Also los, zuschlagen, so teuer kann die gar nicht sein....

Und irgendwann kommen sie eh wieder: Simon und der Rest der ursprünglichen Besetzung arbeiten derzeit an einem neuen Album...


---------------- by Northstar `02 ------------------


Tipp:

Noch mehr zu Duran Duran gibt’s auf: www.duranduran.com ! Eine grandiose Site mit Texten, Bilder und alles was man sehen will. Und ja, die Jungs gibt’s heute noch, auch wenn’s derzeit was stiller um sie geworden ist.


Diskographie:

1981 – Duran Duran
1981 – Rio
1983 – Seven And The Ragged Tiger
1984 – Arena
1985 – So Red The Rose
1986 – Notorious
1988 – Big Thing
1990 – Decade
1990 – Liberty
1993 – The Wedding Album
1995 – Thank You
1997 – Medazzaland
1998 – Night Versions
1998 – Greatest
1999 – Strange Behaviour
2000 – Poptrash



* zwischenzeitlich aber nun nicht mehr in der Band.

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