Griechenland Testbericht

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Erfahrungsbericht von Tigermausi

Praktisches Beispiel Hersonissos

Pro:

siehe Meinung

Kontra:

siehe Meinung

Empfehlung:

Ja

So meine lieben Schüler/innen, Student/innen und Kolleg/innen heute möchte ich die betriebswirtschaftlichen Begriffe Istbestand und Sollbestand etwas näher bringen, anhand eines praktischen Beispieles. Hierbei modifizierte ich die Begriffe auf Istzustand und Sollzustand um, was aber der Erklärung keinen Abbruch tut, weil Sie ja sicherlich in der Lage sind die trivialen Zusammenhänge festzustellen. Weiters möchte ich Sie darauf vorbereiten, dass meine weiteren Ausführungen in einer sagen wir simplen Sprache abgehalten wird, da dies der Wissenaufnahme durchaus dienlich sein kann.

Praktisches Beispiel: Urlaub in Griechland/Kreta/Limenas Chersonisous (Hersonissos)


1)Einleitung

Sommer 2002, ich hatte anscheinend viel zu viel Geld und viel zu viel Zeit und so beschloss ich gleich 2 mal dem tristen St. Pölten zu entfliehen. Meine Reisezielen standen auch schon fest: Lignano (siehe 1. Bericht) und Kreta.


2)Sollzustand

Wunderschöner Strand mit glasklaren Meer, sommerliche Temperaturen, romantische Dörfer und gleichzeitig stürmisches Nachtleben, köstliche orignal griechische Kost und natürlich Gastfreundlichkeit…ja, das erwartete ich von meinem Urlaub, aber wer erwartet so was nicht . Mit solchen Wunschvorstellungen schwebte ich regelrecht Richtung Wiener Flughafen (wenn ich recht bedenke, hätte ich mir das Flugticket ja sparen können, indem ich ganz einfach bis nach Kreta schwebe). Im Flugzeug drinnen blätterte ich ein bisschen in meinem Reiseführer um meine Gier nach dem ultimativen Urlaub weiter zu schüren. Dem Führer entnahm ich unter Anderem, dass Limenas Chersonisous ursprünglich ein winziges Dorf war und sich dann zu einer der bedeutensten Touristenzentren Kretas entwickelt hat…einen Moment Touristenzentrum? Dunkle Gewitterwolken bildeten sich über meinem Kopf, die aber auch ziemlich schnell wieder verschwanden. „Wird schon nicht so schlimm sein“, beruhigte ich mich selber und schaute vergnügt aus dem Fenster raus.


3)Istzustand

Der Blick aus dem Fenster ließ meinem Herzen einen kleinen Hüpfer machen. Wir befanden uns bereits über Chersonisous und das Meer war…so was von blau! Beinahe hätte ich schon die Flugzeugtür aufgerissen um ins kalte Nass reinzuhüpfen, konnte mich aber gerade noch beherrschen. Mit meinen Glück wäre ich sowieso danebengesprungen *gg*.


3.1)Verkehr

Der erste „Kulturschock“ ereignete sich unmittelbar beim Weg zum Hotel. Unser klappernder Bus überholte gemütlich am Pannenstreifen, als ob es das normalste der Welt sei. Das Temperament der Südländer konnte man hier wirklich gut am Fahrstil beobachten. So fuhr ein Taxi, das wir uns in unserer Urlaubswoche bestellt haben, um in die nächstgelegene Hauptstadt zu fahren einen 100er, anstatt eines gesetzlich vorgeschriebenen 40er, überholte auf einer einspurigen Straße usw…ich hatte noch nie so viele Stoßgebete zum Himmel geschickt, wie in dieser Woche *gg*. Auch gibt es in dieser Stadt irgendwie fast keine Gehsteige, was dazu führte, dass ich alleine an einem Abend fast 3mal überfahren worden bin. Aber nicht nur die „gemeinen“ Griechen stellen eine Gefahr dar, nein sondern auch die „gemeinen“ Engländer, die dort ihren Urlaub verbringen und vergessen, dass sie auf der rechten Seite fahren müssen *gg*.


3.2)Strand

Wie gesagt, über das Wasser kann ich mich nur schwer beklagen. Es war glasklar und wunderschön blau. Störend waren jediglich die Felsen, die drin waren und das plantschen ein bischen hinderten und das es verdammt schnell verdammt tief wurde. Auch der Strand war sehr schön, ein feiner Kiesstrand, der dafür sorgte, dass durch dieses natürliche Peeling meine Füße streichelsanft wurden :). Nicht zu vergessen war die Gebühren für die Liegen auch sehr billig….ABER…Für die vielen Touristen ist der Strand einfach zu klein! Dadurch, dass er ziemlich schmal ist, musste ich schon desöfteren einen Marathonlauf zum letzten Liegeplatz hinlegen. Alternativen gibt es in Form von Wasserparks, wie zum Beispiel das Aqua Splash und der Star Water Park, wo ich aber anscheinend immer irgendwie vorbeigegangen bin, denn in Natura habe ich diese Parks selber nicht gesehen, aber vertrauen wir mal dem Reiseführer und den Hinweisschildern *gg*.


3.3)Tourismus

Ohweiohweiohwei….so hab ich mir das typische Griechenland wirklich nicht vorgestellt. Restaurantes, Tavernen, Geschäfte (überwiegend Souveniershops), Discos reihen sich nahtlos an der Uferpromenade aneinander. Vom gemütlichen Schlendern an der diesbesagten Promenade spürte ich leider nichts, da wir alle paar Meter von sogenannten „Reinschmeißern“ angequatscht worden sind. Das Essen wurde auch sehr dem typischen Touristengeschmack angepasst, denn es kann mir keiner erzählen, dass ein normaler Grieche zu jedem Essen eine Bratkartoffel ist *wunder*.


Wer einen Einblick in das typische Griechenland werfen will, sollte zu den alten Binnendörfern in Chersonisous fahren oder wandern. Koutoiloúfari und Piskopianó sind zwei sehr schöne Dörfer und dort konnten wir endlich mal das griechische Flaire genießen. Und das hatten wir auch verdient, schließlich sind wir nicht umsonst in der Mittagshitze bei circa 40 Grad ohne Schatten auf einem Berg raufgewandert. Wir genossen dort in der Taverne die Gastfreundschaft des Besitzers, aßen griechischen Salat und kippten mit ihm ein Raki nach dem anderen. Dabei sprachen wir über Gott und die Welt. Und je mehr Alkohol floß, desto besser wurde mein Englisch *gg*.


3.4)Fortgehen

Dank dem freundlichen Tavernenbesitzer wussten wir natürlich wo die bevorzugten Discos dort sind. Wir hatten nicht noch mal den Fehler gemacht und sind bei der Uferpromade umhergedackelt, nein meine Lieben wir sind direkt ins Zentrum reinmaschiert und haben dort die Discos unsicher gemacht. Und ich kann euch sagen, die Griechen wissen, wie man feiert :).


3.5)Sehenswürdigkeiten

Der Ort selber verfügt nicht gerade über historische Monumente, gerade mal eine Basilika und zwei Museen (Lichnostatis und Museum of Rural Life) kann man hier bewundern. Wem das zu wenig ist, dem sei gesagt, dass es gute Busverbindungen zu Heraklion und anderen Städten gibt.



4)Fazit
Wie wir ihr unschwer erkennen können, weicht der Istzustand deutlich vom Sollzustand ab. Es sei also wirklich gründlich zu überlegen, ob sich dieser Schwund wirklich rentiert, oder ob man vielleicht eine andere Stadt in Erwägung ziehen sollte. Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

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