Der Klient (Taschenbuch) / John Grisham Testbericht

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ab 12,77
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Erfahrungsbericht von campimo

So ist Grisham

Pro:

Spannung realistische Figuren

Kontra:

niveauloser Sprachstiel

Empfehlung:

Ja

Grisham, John.: Der Klient; (Roman) 1993 Originalausgabe („The Client“) in NewYork; 1994 deutsche Ausgabe in München; 19. Auflage 2001; Heyne-Verlag; ISBN-Nr.: 3-453-08909-X; Taschenbuch neu 9,95 € - als Remittende 2-3 € - bei Ebay 1-2 € zzgl. Porto/Versand.

John Grisham, 1955 geboren, ehemaliger Rechtsanwalt und Abgeordneter des Staatsparlaments von Mississippi erlangte durch seine internationalen Bestseller „Die Jury“, „Die Firma“ und „Die Akte“ Weltberühmtheit. Da ich ständig von Leuten las oder hörte, Grisham solle der helle Wahnsinn sein, wollte ich es natürlich auch wissen und schlug zu, als mir das Buch „Der Klient“ auf einem Remittendentisch für ein paar Euro in die Hände fiel.

Das Buch heißt „Der Klient“ weil sich alles, um den Klient eines Anwalts und dessen Vergehen sowie Versuche dieses zu verschleiern dreht. Anfangs geht der elfjährige, mit Mutter und kleinem Bruder in einem Wohnwagenpark lebende Mark gemeinsam mit seinem Bruder, Rick in einen Wald, um heimlich eine Zigarette zu rauchen. Aus ihrem Versteck heraus beobachten sie das Ankommen eines dicken Mannes und seine Versuche einen Suicid zu machen. Als der kleine Mark, in der Überzeugung helfen zu müssen, von dem Mann, der ein verzweifelter Anwalt ist, erwischt wird, zieht dieser ihn in sein Auto und bedroht ihn mit einer Schußwaffe, vertraut ihm ein tödliches Geheimnis an und erschießt sich. Der kleine Rick muß auch alles mit ansehen und erleidet in seiner Angst einen schweren Zustand der post-traumatischer Streßverstörung, der die kleine Familie in ein Krankenhaus führt, da keines der Kinder ohne Mutter bleiben soll. Nun wird Mark von der Mafia und dem FBI gejagt, weil beide Organisationen vermuten, der Junge wüßte durch den Anwalt wo das Versteck einer Leiche ist, die für die Eröffnung eines Mordprozesses benötigt wird. Mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten, denn es soll für alle, die das Buch noch nicht kennen richtig spannend werden.

Die Spannung ist groß und bleibt lange erhalten. Die Figuren sind sehr lebensecht charakterisiert. Die Handlung enthält natürlich mehrere irreale Momente, was normal ist, da ein Roman sonst nicht vorwärts kommt. Leser, die aus dem einen oder anderen Milieu stammen, finden sicher eine Identifikationsfläche. Mir hat diese gefehlt und auch das sprachliche Niveau mißfallen. Dementprechen war es für mich das erste und das letzte Buch von Grisham. Allerdings habe ich mir den Film auch noch mal angesehen und oh Wunder: Einer der wenigen Fälle, wo mir der Film besser als das Buch gefallen hat. Vermutlich lag es daran, daß viele unangenehme Worte im Film durch sichtbare Handlungen, Gestik und Mimik ersetzt werden können. Im Fernsehen stören mich primitive Momente generell weniger.

Ich empfehle das Buch eingeschränkt. Wer Sätze wie: „...und die vanillefarbenen Seidensocken reichten bis zu den Kniescheiben, wo sie schließlich aufhörten und die ziemlich haarigen Waden von Barry Muldano liebkosten, gwöhnlich Barry das Messer genannt...“ oder „Er sackte weg!“ oder „Plötzlich flog die Fahrertür auf und Romey torkelte mit einer Pistole heraus.“ und diese Art der Sprache mag, ist mit Grisham bestens bedient. Er ist nun mal nicht umsonst ein Bestsellerautor. Menschen, die es lieber etws niveauvoller habe, bekommen eher das Schütteln. Die Zielgruppe des Autors sind meines Erachtens Menschen ab 12 oder 16 Jahren.

44 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Zuckermaus29

    09.12.2006, 13:35 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    :o) liebe Grüße Jeanny

  • Jacqui01

    18.04.2006, 14:57 Uhr von Jacqui01
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + LG :-)