Die Farm (gebundene Ausgabe) / John Grisham Testbericht

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ab 10,73
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Erfahrungsbericht von dreamweb

Trifft nicht meinen Buchgeschmack (John Grisham - Die Farm)

Pro:

teilweise interessant

Kontra:

zu viele Details über Sport, teilweise langatmig

Empfehlung:

Nein

Die Farm wurde vor einer Weile als Nummer 1 Bestseller angepriesen. Ich habe mir damals durchgelesen, wovon das Buch handelt und nicht zugegriffen, als es im Club als Quartalssonderangebot angepriesen wurde. Und doch bin ich jetzt im Besitz dieses Buches, das ich gestern auch nach etwas längerer Lesezeit ausgelesen habe. Denn nach ein paar Mißverständnissen bei der Abrechnung des Clubs hat man mir dieses Buch kostenlos als Gutmachung geschickt.

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INHALT

Die Geschichte spielt im Arkansas der Fünfziger Jahre. Der Koreakrieg beeinflusst vieles, aber dennoch geht die Routinearbeit auf der kleinen Baumwollfarm weiter, auf der auch der siebenjährige Luke aufwächst. Alles dreht sich nur darum, die Baumwollernte sicher einzubringen.

Sechs Wochen lang pflücken die Männer und auch schon die Kinder (also auch Luke) hier unter extremen Bedingungen die Baumwolle. Zu Beginn der Erntezeit bekommen sie aber auch schon Verstärkung. Meistens verdienen sich Menschen aus den Bergen und auch Mexikaner hier Geld durch Baumwollpflücken dazu. Und so kommt es auch in diesem Jahr. Die Chandlers, so heißt Lukes Familie, werben eine Familie aus den Bergen an, die Spruills. Kurz danach bekommen sie auch noch 10 Mexikaner zur Verstärkung. Und so kann es losgehen.

Allerdings entwickelt sich in diesem Jahr einiges anders als erwartet. Einer der Söhne der Familie Spruill, der schon erwachsene und zu Gewalttätigkeit neigende Hank Spruill setzt Luke unter Druck, als dieser Mitbekommt, wie Hank bei einer Schlägerei durchdreht und ein junger ebenfalls nicht unbescholtener Mann aus dem Ort dabei ums Leben kommt. Luke ist entsetzt und hat Angst zugleich. Und er lügt zu Gunsten von Hank, als ihn der Sheriff nach der Angelegenheit befragt. Denn Hank weiß, wie man kleinen Jungens Angst machen kann und hat die Gelegenheit genutzt, Luke genügend zu drohen. Zudem hat Luke auch Angst, dass die gesamte Familie Spruill verschwindet, wenn Hank ins Gefängnis kommt. Also schweigt der Siebenjährige, was sich auch auf sein Verhalten auswirkt.

Aber Luke macht auch andere Erfahrungen. Denn ein älteres Mädchen der Familie Spruill fasziniert ihn. Zum ersten Mal interessiert er sich dafür, wie ein Mädchen aussieht. Und Tally, so heißt das ältere Mädchen bemerkt das nicht nur sondern lässt den Jungen mehr sehen, als es sein sollte. Und so entsteht hier ein Geheimnis nach dem anderen. Und das belastet einen Siebenjährigen ganz schön.

Währenddessen fängt Hank eine Streitigkeit mit Cowboy an, einem jungen Mexikaner, der selbst gefährlich zu sein scheint. Und dieser und Tally scheinen sich wiederum füreinander zu interessieren. Auch das bekommt unser kleiner pfiffiger und ein wenig zu neugieriger Luke alles mit. Die Situation droht zu eskalieren. Gewalt, Drohungen, Neugier und Liebesaffähren - ist das nicht ein wenig zu viel für einen Siebenjährigen?

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MEINUNG

Die Farm ist ein Buch, mit dem ich beim Lesen doch einige Probleme hatte. So zieht sich das Buch teilweise sehr stark, in dem auf viele Details zu stark geachtet wird. Ich selbst fand es auch sehr nervend, immer wieder sehr genau mit Baseball konfrontiert zu werden. So ergießt sich John Grisham hier so in dieser Sportart, dass man immer wieder erfährt, welcher Spieler während der Spiele welche Würfe gemacht hat oder wie gerannt ist. Über Baseball weiß ich jetzt einiges mehr, was mir als Nichtfan hier aber weniger gefallen hat.

Insgesamt geht es hier um Mord- und Totschlag durch das Zusammenleben von sehr unterschiedlichen Menschen, was die Rasse und auch den Stand (Armut und Reichtum) angeht. Es geht aber auch um die Farm, insofern ist der Titel richtig gewählt. Aus der Sicht des kleinn Luke erfährt hier der Leser, unter welchen Bedingungen die Menschen damals teilweise sehr mühsam ihren Lebensunterhalt bestritten. Man erfährt den Zusammenhang von Wettersituiaton und Überlebenssituation der ärmeren Farmer. Denn dazu gehören auch die Chandlers, sie hoch verschuldet sind und ihr Farmland zudem nur gepachtet haben.

Aber es geht auch um Luke und dessen Älter werden, das hier eben durch eine starke Neugierde und das Erfahren von vielen oft auch negativen Dingen gekennzeichnet sind. So muss der Junge hier Entscheidungen treffen, ob und was er überhaupt wem sagt und steht dadurch natürlich unter Druck.

Insgesamt ist die Farm kein Buch für mich, da es bis auf einige Stellen eher von für mich uninteressanten Themen handelte und Grisham es nicht schaffte, die mir auf interessante Weise näher zu bringen. Dennoch gab es einige interessante Stellen im Buch. So ganz bin ich mir aber auch jetzt noch nicht sicher, was Grisham hier wohl wollte. Wollte er ein Buch über die Konflikte eines Siebenjährigen schreiben oder wollte er das Leben auf einer Farm in Arkansas schreiben? Wahrscheinlich wollte er hier zu viel auf einmal oder eben das Farmleben durch die Exteme in dem Buch interessanter darstellen. Das ist ihm meiner Ansicht nach nicht gelungen.

Neben den Themen Luke und die Farm wird hier auch noch etwas auf den Koreakrieg und auf das Leben von Baptisten zur damaligen Zeit eingegangen. Etwas mehr zum Koreakrieg, in dem sich ein Onkel Lukes befand, hätte mir persönlich besser gefallen. Dafür bekommt man aber sehr viele Ergüsse, wie Baptisten leben, wie oft sie in die Kirche gehen, wie solche Kirchbesuche verlaufen und was Baptisten von Methodisten oder anderen Menschen unterscheiden.

Wer sich für solche Themen interessiert, dem kann ich Die Farm empfehlen. Denn es ist insgesamt eher ein Buch über die Lebensweise der einfachen Menschen in den Fünfziger Jahren in Arkansas. Wahrscheinlich geht Grisham daher am Ende so gering auf die Erlebnisse von Luke ein, denn daraus hätte man wesentlich mehr machen können. Wer sich wie hier spannende Erlebnisse oder Klärungen erhofft, der wird wohl wie ich ein wenig enttäuscht sein. Ich habe mich zwingen müssen, das Buch bis zum Ende durchzulesen, aber da ich hoffte, es ergibt sich mal was aus den Geheimnissen, wollte ich auch unbedingt sehen, wie es weiter geht. Nur hat mir da John Grisham doch einen Streich gespielt. Denn was er daraus macht, das ist wirklich nur eine Familiengeschichte ärmerer Farmer und Geheimnisse, die auch Geheimnisse bleiben.


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AUTOR

John Grisham ist einer der meistgelesensten Autoren weltweit. Er wurde 1955 geboren und mit \"Die Firma\" begann seine phänomenale Karriere. Viele seiner Bücher dienten als Grundlage für Hollywood-Verfilmungen und wer weiß, vielleicht wird auch mal die Farm verfilmt. Denn auch wenn mir das Buch nicht so ganz gefiel ist es doch ein Bestseller des Autors, der heute in Virginia und Mississipi lebt. Der Roman \"Die Farm\" wurde durch die Kindheit John Grishams in Arkansas geprägt.


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DATEN
Titel: Die Farm
Autor: John Grisham
Art: Roman um eine Farmersfamilie
Eignung: Erwachsene
Buch: Gebundenes Buch
Preis: kostenlos erhalten, um 20 Euro
Seiten: 462


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FAZIT

Die Farm ist ein sehr komplexer Roman um eine Farm in Arkansas in den Fünfzigerjahren aus Sicht eines siebenjährigen Jungen. Man erlebt hier viele Krisen mit und sieht, wie es auf so einer Baumwollfarm damals zuging. Daneben geht es hier aber um viele Geheimnisse und unliebsame Erlebnisse des siebenjährigen Luke. Es ist ein Buch, das mit nicht sonderlich gefallen hat und das ich persönlich auch nicht weiter empfehlen kann. Wer sich für das Farmleben, für Baseball und das Leben in den Fünfzigern in Amerika interessiert, der wird aber wohl vom Buch begeistert sein. Denn hiervon vermittelt \"Die Farm\" sehr viel.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-29 10:42:28 mit dem Titel Meinen Geschmack trifft das Buch nicht

Die Farm wurde vor einer Weile als Nummer 1 Bestseller angepriesen. Ich habe mir damals durchgelesen, wovon das Buch handelt und nicht zugegriffen, als es im Club als Quartalssonderangebot angepriesen wurde. Und doch bin ich jetzt im Besitz dieses Buches, das ich gestern auch nach etwas längerer Lesezeit ausgelesen habe. Denn nach ein paar Mißverständnissen bei der Abrechnung des Clubs hat man mir dieses Buch kostenlos als Gutmachung geschickt.


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INHALT


Die Geschichte spielt im Arkansas der Fünfziger Jahre. Der Koreakrieg beeinflusst vieles, aber dennoch geht die Routinearbeit auf der kleinen Baumwollfarm weiter, auf der auch der siebenjährige Luke aufwächst. Alles dreht sich nur darum, die Baumwollernte sicher einzubringen.

Sechs Wochen lang pflücken die Männer und auch schon die Kinder (also auch Luke) hier unter extremen Bedingungen die Baumwolle. Zu Beginn der Erntezeit bekommen sie aber auch schon Verstärkung. Meistens verdienen sich Menschen aus den Bergen und auch Mexikaner hier Geld durch Baumwollpflücken dazu. Und so kommt es auch in diesem Jahr. Die Chandlers, so heißt Lukes Familie, werben eine Familie aus den Bergen an, die Spruills. Kurz danach bekommen sie auch noch 10 Mexikaner zur Verstärkung. Und so kann es losgehen.

Allerdings entwickelt sich in diesem Jahr einiges anders als erwartet. Einer der Söhne der Familie Spruill, der schon erwachsene und zu Gewalttätigkeit neigende Hank Spruill setzt Luke unter Druck, als dieser Mitbekommt, wie Hank bei einer Schlägerei durchdreht und ein junger ebenfalls nicht unbescholtener Mann aus dem Ort dabei ums Leben kommt. Luke ist entsetzt und hat Angst zugleich. Und er lügt zu Gunsten von Hank, als ihn der Sheriff nach der Angelegenheit befragt. Denn Hank weiß, wie man kleinen Jungens Angst machen kann und hat die Gelegenheit genutzt, Luke genügend zu drohen. Zudem hat Luke auch Angst, dass die gesamte Familie Spruill verschwindet, wenn Hank ins Gefängnis kommt. Also schweigt der Siebenjährige, was sich auch auf sein Verhalten auswirkt.

Aber Luke macht auch andere Erfahrungen. Denn ein älteres Mädchen der Familie Spruill fasziniert ihn. Zum ersten Mal interessiert er sich dafür, wie ein Mädchen aussieht. Und Tally, so heißt das ältere Mädchen bemerkt das nicht nur sondern lässt den Jungen mehr sehen, als es sein sollte. Und so entsteht hier ein Geheimnis nach dem anderen. Und das belastet einen Siebenjährigen ganz schön.

Währenddessen fängt Hank eine Streitigkeit mit Cowboy an, einem jungen Mexikaner, der selbst gefährlich zu sein scheint. Und dieser und Tally scheinen sich wiederum füreinander zu interessieren. Auch das bekommt unser kleiner pfiffiger und ein wenig zu neugieriger Luke alles mit. Die Situation droht zu eskalieren. Gewalt, Drohungen, Neugier und Liebesaffähren - ist das nicht ein wenig zu viel für einen Siebenjährigen?


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MEINUNG


Die Farm ist ein Buch, mit dem ich beim Lesen doch einige Probleme hatte. So zieht sich das Buch teilweise sehr stark, in dem auf viele Details zu stark geachtet wird. Ich selbst fand es auch sehr nervend, immer wieder sehr genau mit Baseball konfrontiert zu werden. So ergießt sich John Grisham hier so in dieser Sportart, dass man immer wieder erfährt, welcher Spieler während der Spiele welche Würfe gemacht hat oder wie gerannt ist. Über Baseball weiß ich jetzt einiges mehr, was mir als Nichtfan hier aber weniger gefallen hat.

Insgesamt geht es hier um Mord- und Totschlag durch das Zusammenleben von sehr unterschiedlichen Menschen, was die Rasse und auch den Stand (Armut und Reichtum) angeht. Es geht aber auch um die Farm, insofern ist der Titel richtig gewählt. Aus der Sicht des kleinn Luke erfährt hier der Leser, unter welchen Bedingungen die Menschen damals teilweise sehr mühsam ihren Lebensunterhalt bestritten. Man erfährt den Zusammenhang von Wettersituiaton und Überlebenssituation der ärmeren Farmer. Denn dazu gehören auch die Chandlers, sie hoch verschuldet sind und ihr Farmland zudem nur gepachtet haben.

Aber es geht auch um Luke und dessen Älter werden, das hier eben durch eine starke Neugierde und das Erfahren von vielen oft auch negativen Dingen gekennzeichnet sind. So muss der Junge hier Entscheidungen treffen, ob und was er überhaupt wem sagt und steht dadurch natürlich unter Druck.

Insgesamt ist die Farm kein Buch für mich, da es bis auf einige Stellen eher von für mich uninteressanten Themen handelte und Grisham es nicht schaffte, die mir auf interessante Weise näher zu bringen. Dennoch gab es einige interessante Stellen im Buch. So ganz bin ich mir aber auch jetzt noch nicht sicher, was Grisham hier wohl wollte. Wollte er ein Buch über die Konflikte eines Siebenjährigen schreiben oder wollte er das Leben auf einer Farm in Arkansas schreiben? Wahrscheinlich wollte er hier zu viel auf einmal oder eben das Farmleben durch die Exteme in dem Buch interessanter darstellen. Das ist ihm meiner Ansicht nach nicht gelungen.

Neben den Themen Luke und die Farm wird hier auch noch etwas auf den Koreakrieg und auf das Leben von Baptisten zur damaligen Zeit eingegangen. Etwas mehr zum Koreakrieg, in dem sich ein Onkel Lukes befand, hätte mir persönlich besser gefallen. Dafür bekommt man aber sehr viele Ergüsse, wie Baptisten leben, wie oft sie in die Kirche gehen, wie solche Kirchbesuche verlaufen und was Baptisten von Methodisten oder anderen Menschen unterscheiden.

Wer sich für solche Themen interessiert, dem kann ich Die Farm empfehlen. Denn es ist insgesamt eher ein Buch über die Lebensweise der einfachen Menschen in den Fünfziger Jahren in Arkansas. Wahrscheinlich geht Grisham daher am Ende so gering auf die Erlebnisse von Luke ein, denn daraus hätte man wesentlich mehr machen können. Wer sich wie hier spannende Erlebnisse oder Klärungen erhofft, der wird wohl wie ich ein wenig enttäuscht sein. Ich habe mich zwingen müssen, das Buch bis zum Ende durchzulesen, aber da ich hoffte, es ergibt sich mal was aus den Geheimnissen, wollte ich auch unbedingt sehen, wie es weiter geht. Nur hat mir da John Grisham doch einen Streich gespielt. Denn was er daraus macht, das ist wirklich nur eine Familiengeschichte ärmerer Farmer und Geheimnisse, die auch Geheimnisse bleiben.


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AUTOR


John Grisham ist einer der meistgelesensten Autoren weltweit. Er wurde 1955 geboren und mit \"Die Firma\" begann seine phänomenale Karriere. Viele seiner Bücher dienten als Grundlage für Hollywood-Verfilmungen und wer weiß, vielleicht wird auch mal die Farm verfilmt. Denn auch wenn mir das Buch nicht so ganz gefiel ist es doch ein Bestseller des Autors, der heute in Virginia und Mississipi lebt. Der Roman \"Die Farm\" wurde durch die Kindheit John Grishams in Arkansas geprägt.


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DATEN


Titel: Die Farm
Autor: John Grisham
Art: Roman um eine Farmersfamilie
Eignung: Erwachsene
Buch: Gebundenes Buch
Preis: kostenlos erhalten, um 20 Euro
Seiten: 462


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FAZIT


Die Farm ist ein sehr komplexer Roman um eine Farm in Arkansas in den Fünfzigerjahren aus Sicht eines siebenjährigen Jungen. Man erlebt hier viele Krisen mit und sieht, wie es auf so einer Baumwollfarm damals zuging. Daneben geht es hier aber um viele Geheimnisse und unliebsame Erlebnisse des siebenjährigen Luke. Es ist ein Buch, das mit nicht sonderlich gefallen hat und das ich persönlich auch nicht weiter empfehlen kann. Wer sich für das Farmleben, für Baseball und das Leben in den Fünfzigern in Amerika interessiert, der wird aber wohl vom Buch begeistert sein. Denn hiervon vermittelt \"Die Farm\" sehr viel.

Liebe Grüße - Miara

27 Bewertungen, 1 Kommentar

  • bodenseestern

    19.01.2007, 20:22 Uhr von bodenseestern
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~liebe Grüße Petra~~