Guhl Living Colors Tönung Testbericht

Gerade eben durfte ich auf dem Haupt meiner Mutter schalten und walten, wie es mir gefiel! Es war einmal wieder Zeit, ihre Blondierung über die langsam ergrauenden Haare zu verteilen. Normalerweise fiel das noch nie in meinen Aufgabenbereich, da eine Bekannte von uns Friseuse ist und die abends für ein leckeres, selbstgebruzeltes Essen gerne mal diese Arbeit übernimmt. Aber irgendwie war diese in letzter Zeit so sehr im Stress, daß langsam die Zeit wirklich drängte, wollte meine Mutter nicht wie eine graue Maus dastehen.

Also ging sie letzte Woche in den Supermarkt und besorgte sich eine Coloration von Guhl Living Colors. Und gerade eben legte sie dann ihr ergrauendes Haupt in meine geschickten Hände (naja, wie geschickt die da genau waren, das stellt sich in den nächsten 25 Minuten dann wohl raus). Eigentlich ist diese Coloration - wie heutzutage wohl die meisten - sehr einfach anzuwenden. Bereits auf der Packung ist deutlich aufgezeigt, für welche Haarfarbe und bei welcher Vorbehandlungsweise die Coloration geeignet beziehungsweise von ihr abzuraten ist. Nachdem ich mich also vergewissert hatte, daß ich den Haaren meiner Mutter diese Farbe zumuten kann - denn wenn dies nicht der Fall wäre, wäre am Ende sicherlich ich fpr ein mißratenes Ergebnis verantwortlich -, öffnete ich die Packung und neben einer Gebrauchsanweisung kamen mir ein paar Plastikhandschuhe, eine Tube, ein Applikator und eine Pflegecremebalsam entgegen.

Nun konnte ich also anfangen, mich voll und ganz auszuleben. Zuerst überflog ich die Gebrauchsanweisung, aber wenn man schon öfter mit Freundinnen solche "Ich tön Deine Haare, wenn Du meine tönst"-Sessions abgehalten hat, dann steht irgendwann in allen Beschreibungen das selbe drin: Tubeninhalt in den Applikator drücken, gut schütteln, vom Hinterkopf anfangend Strähne für Strähne auftragen, schön einmassieren, 30 Minuten einwirken lassen, ausspülen, Pflegebalsam auf die Haare und fertig ist der neue perfekte Look! Also zog ich die Plastikhandschuhe an - länger als 10 Minuten sollte man die auf keinen Fall anlassen, da wirds richtig feucht drin, da freuen sich die Hände nicht unbedingt - und ich machte mich an die Arbeit, den Inhalt des Tübchens in den Applikator zu quetschen. Dann einmal kräftig schütteln, lieber ein wenig länger, damit es auch wirklich gut verteilt ist, und wenn man dann gleich durchschaut, wie man den Applikatordeckel aufbekommt, kanns auch schon losgehen!

Der beißende Geruch, der einem dann vom erstem Moment an in die Nase steigt, ist wohl charakteristisch für die meisten Tönungen und Colorationen, auch wenn ich mittlerweile schon hin und wieder eine erwischt hatte, die diese unangenehmen Dämpfe mit dem Geruch von Pflegesubstanzen (falls man sagen kann, daß man die Substanzen riecht) zu überdecken. Nun ja, aber durch dieses "Geruchserlebnis" muß man wohl fast immer durch, und so hieß es für mich: so wenig atmen wie nötig und vorsichtig die Farbe auftragen!

Es ist wirklich eine ordentliche Menge an Coloration in der Packung, für die kurzen bis mittellangen Haare meiner Mutter war es fast schon mehr als genug - aber so kam sie wenigstens in den Genuß einer kurzen Kopfmassage, als ich die restliche Coloration verteilte. Von der Konsistenz kann ich dieses Produkt auch nur loben, da Spritzer und Farbe, die in die Augen läuft, quasi nicht existent sind.

So, nun ist mir auch das Ergebnis bekannt, da ich gerade die Coloration wieder aus den Haaren meiner Mutter herausspülen durfte. Besonders lobenswert finde ich hierbei den beigefügten Pflegebalsam, denn er riecht tausendmal besser als die Coloration selbst und macht das Haar tatsächlich schön weich!

Alles in allem finde ich dieses Produkt durchaus empfehlenswert, wenn gleich ich generell überzeugt bin, daß man Colorationen prinzipiell zu zweit verwenden sollte - einer der aufträgt und einer, der dabei die Haare zur Verfügung stellt!
Ein schöner Nebeneffekt bei Guhl Living Colors ist auch noch, daß auf der Packung eine Prämie von 3 Euro ausgelobt ist, falls man ein paar kleine Multiple Choice Fragen beantwortet und diese dann Guhl zuschickt! Ist doch tatsächlich ein angenehmer Nebeneffekt, falls man das Geld dann tatsächlich bekommt, oder?!