Guild Wars (PC Rollenspiel) Testbericht

Obwohl Guild Wars kein richtiges MMORPG ist (MMORPG = Massively Multiplayer Online Role Playing Game -> GW ist jedoch nicht \"massively\", da man nur in Städten auf andere Spieler trifft und ansonsten nur mit seiner Party in eigens zur Verfügung gestellten \"Kopien\" der Welt, sogenannten \"Instanzen\" kämpft), sondern eher, wie die Entwickler sagen, ein \"CORPG\" = \"Competive Online RPG\", bringt es Ideen an den Tag, die \"richtige\" MMORPGs schon lange aufweisen könnten. So ist der wichtigste Unterschied zu sämtlichen anderen vergleichbaren Spielen wie Diablo 2 oder eben aktuellen MMORPGs wie World of Warcraft, dass in Guild Wars echte Fähigkeiten im Umgang mit seiner Klassenkombination und Skill- und Team bzw. Partyzusammenstellung erforderlich sind, um im PvP, worauf sich Guild Wars primär konzentriert, zu gewinnen, und kein Level XYZ oder Super-Duper-Streitkolben +12. Zwar gibt es auch ein Levelsystem (Maximum 20), bei dem man erhaltene Punkte zur Aufwertung der Klassenabhängigen Attribute benutzt, diese beeinflussen jedoch nur die Stärke und Effektivität der Skills, aber selbst das nicht gravierend; seltene Items gibt es auch in GW, aber diese beeinflussen die Stärke der Charaktere ebenfalls nicht gravierend, so dass immer noch die eigenen \"wahren\" Fähigkeiten im Vordergrund stehen. So muss man sich vor jeder Mission (PvE) und Arenakämpfen (PvP) immer gut überlegen, welche 8 Skills man sich von ca. 150 im Spiel verfügbaren auswählt. Dies ähnelt in gewisser Weise etwas einem Sammelkartenspiel, da man die 8 ausgewählten Skills gut abwägen und aufeinander abschätzen muss, um möglichst effektiv zu kämpfen und sein Team gut mit der Klassenkombinations-Rolle zu unterstützen (Mönch/Krieger = Tanker, der sich beispielsweise selbst heilt und seine Geschwindigkeit boostet, während ein Nekromant/Mesmer die Gegner an der Benutzung der eigenen Skills hindert usw).
Desweiteren gibt es ein Streaming-System in Guild Wars - während man spielt, können Daten übertragen und heruntergeladen werden, wodurch große, stundenlange Patches vor jedem Einloggen selten bis gar nicht vorkommen. Auch oft erwähnt ist die Tatsache, dass Guild Wars trotz ständig aktiver Server von Seiten der Entwickler keine monatlichen Gebühren verlangt. Stattdessen werden diese entfallenen Gebühren mit regelmäßig erscheinenden Add-Ons eingespielt, die jedoch nur 20-30 Euro kosten werden (bei einem Abstand von 4-6 Monaten immer noch billiger als MMORPGs mit monatlichen Gebühren) und nicht erforderlich sind um mit dem Hauptspiel weiterzuspielen.
Wie bereits erwähnt, ist Guild Wars kein richtiges MMORPG. Man spielt immer nur mit einer handvoll Leuten, seiner Party oder größeren Gruppen im PVP, aber niemals wirklich \"gleichzeitig\" mit allen. Zwar gibt es eine große, zusammenhängende Welt, aber diese wirkt manchmal nicht wirklich \"zusammenhängend\", da man nach dem Verlassen von Städten und Betreten von neuen Gebieten immer eine Ladezeit erfolgt,, und auch nicht wirklich \"lebendig\", durch die Tatsache, dass man eben nur mit einer Party von 3-4 Spielern diese erforscht. So werden Spieler, die eine große, zusammenhängende und lebendige Welt wollen und aus richtigen MMORPGs kennen, eher enttäuscht.
Da Guild Wars, wie der Name schon sagt, sich stark auf PvP-Gildenkriege und Arenakämpfe konzentriert und dies nicht nur durch voneinander abhängige Klassen, sondern auch durch weltweite Rankings und Ligen unterstützt wird, sind Solo-Spieler mit diesem Spiel ebenfalls falsch bedient. Wer jedoch keine Scheu davor hat, einer Gilde beizutreten und im Team oder einer Party zu kämpfen, der wird mit diesem Spiel sicherlich sehr lange Spaß haben, da es sich, wie eben \"richtige\" MMORPGs auch, ständig weiterentwickelt und neues zu spielen, zu erkunden und zu erobern (Rankings und Ligen) gibt und gilt, wenn man mal von der im Vergleich zu anderen, richtigen MMORPGs, nicht wirklich lebendig und zusammenhängend-wirkenden Welt absieht.