Guinness Draught Testbericht

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  • Geschmack:  sehr gut
  • Wirkungsgrad:  hoch

Erfahrungsbericht von Gaeltacht

The Pint of Plain

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es gibt viele Biere auf der Welt - aber keines entstand aus einer derartigen Reihung von Glücksfällen und Wagnissen wie das schwarze Gold aus dem Dubliner Westen. Erst wenn man sich etwas mit dem Werdegang der Guinness-Brauerei und ihrer Besitzer beschäftigt, merkt man warum Guinness für Irland zu dem wurde was es heute ist - die sprichwörtliche "Bierwerdung eines Landes"

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Geschichte
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Ein junger irischer Geschäftsmann Arthur Guinness war der BEgründer des "dunklen Erfolgs". Seinem Geschäftsgebaren zufolge hätte er sich wohl auch heutzutage auf dem Parkette des "Neuen Marktes" wohlgefühlt, denn was er gewagt hat, lässt sich nur schwer nachvollziehen.
Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Dubliner Brauer am Ende; schlechte Qualität ihrer Ales, große Konkurrenz und ein kleiner Absatzmarkt - berauschte sich die arme Landbevölkerung doch lieber an schwarz gebranntem Poteen oder billigem Gin - liessen die Umsätze in den Keller sausen.

In dieser Situation übernahm besagter Arthur Guinness für eine jährlichen Pachtzins von 45 Pfund (damals ein erkleckliches Sümmchen) eine leerstehende Brauerei am St. James's Gate am westlichen Stadtrand Dublins. Einer genialen aber ebenso riskanten Eingebung folgend ließ er den Pachtvertrag auf 9000 Jahre (!!!!) festschreiben. Diesem Geniestreich verdankt die Guinness-Brauerei die Tatsache, daß sie sich auch heute noch den zentrumsnahen Standort in der irischen Hauptstadt leisten kann, denn die PAchtzahlung lauten auch heute noch auf 45 Pfund bzw seit neuestem rund 57 €.

Da das Ale, wie schon erwähnt, in Dublin zu jener Zeit nicht sonderlich wohlgelitten war, besann sich Arthur Guinness auf eine Bierspezialität, die er aus London kannte; ein dunkles, obergäriges Bier, das ob seiner Beliebtheit bei den Trägern (Porters) des Covent Garden Markets schlicht "Porter" genannt wurde.

Erneut ging er ein Risiko ein und entwickelte eine eigene Porter-Rezeptur und begann, ein in Irland völlig unbekanntes Bier herzustellen und zu verkaufen. Der Erfolg war phänomenal und nur wenige Jahre später verließen das erste Schiff mit 54 Guinness-Fässern für England den Dubliner Hafen.

Heute ist die Guinness-Brauerei eine der größten Brauereien der Welt, nimmt eine Fläche von über 25 ha ein und ist aus dem modernen Irland-Bild nicht mehr wegzudenken; kein Sportereignis, kein Kulturfestival, eine Schulband, die nicht von Guinness gesponsort wird.

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Herstellung
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Bemerkenswert an der Herstellung des dunkeln Gerstensaftes ist die Tatsache, dass die Dubliner Brauer für sich beanspruchen, seit Anfang an streng nach dem deutschen Reinheitsgebot zu brauen, d.h. als einzige Zutaten dürfen Gerste, Hopfen, Hefe und Wasser verwendet werden.

1.) Gemälzte, geflockte und geröstete (für die spätere Färbung des Bieres essentiell wichtig) Gerste wird in einer Schrotmühle fein gemahlen.

2.) Das Schrot wird nun in heissem Wasser, das entgegen vieler Gerüchte nicht aus dem River Liffey, sondern aus den Wicklow Mountains stammt, gleichsam aufgekocht (eingemaischt). Dabei wird die im Schrot enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt. Diese Substanz nennt sich nach Abschöpfung der festen Bestandteile "Würze".

3.) In großen Sudkesseln wird der Würze Hopfen zugesetzt und für etwa eineinhalb Stunden aufgekocht und dann gefiltert.

4.) Um nun die Allkoholische Gärung in Gang zu setzen, wird noch Hefe zugesetzt. Nach 48 Stunden Gärung wird die Hefe herauszentrifugiert und das Bier noch 10 Tage zur Reifung in großen Tanks gelagert.

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Die verschiedenen Arten von Guinness
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Genau genommen gibt es unzählige Arten von Guinness, da häufig auf die nationalen Trinkgewohnheiten eines Exportlandes Rücksicht genommen wird und dementsprechend eine veränderte Rezeptur benutzt wird. In Deutschland wird - laut Guinness - seit letztem Jahr das unveränderte irische Guinness vertrieben.

1. Guinness vom Fass (4,2% vol)
Das "echte und einzig wahrhaftige" Guinness, wenn man Hardcore-Fans des Bieres Glauben schenken soll. Es wird relativ kühl serviert, seit etwa drei Jahren erhält man in Irland sogar noch ein sogenanntes "extra cold Guinness", das angeblich auch eine etwas veränderte Rezeptur aufweist!
Das Bier wird ähnlich dem Pils in zwei Schritten gezapft. Als Treibmittel dient eine Mischung aus Stickstoff und Kohlendioxid, was den typischen "Guinness-Effekt" verursacht: Eine weisse, Blasen werfende Flüssigkeit, die sich im Glas erst langsam setzen und in schwarzes Bier und weissen Schaum trennen muss!

Vor einigen Jahren ist es Guinness gelungen in Getränkedosen (und mittlerweile auch in Flaschen) auch eine Stickstoffpatrone einzubauen, so dass man "Guinness vom Fass" nun auch aus der Dose oder Flasche trinken kann, wobei beide Produkte nicht an das Original herankommen, da vor allem die Dose einen starken Nebengeschmack entwickelt.

2. Guinness Original (4,3% vol)
Guinness Original ist das ursprüngliche "Porter", das in Dublin gebraut wurde. Es wird in England in Flaschen abgefüllt.

3. Guinness Foreign Extra Stout
Um die langen Exportzeiten überstehen zu können, wurde Guinness für den Auslandsmarkt, früher in deutlich höherer Stärke hergestellt. Dieses Bier wird auch heute noch in den Alkoholstärken, die im 19. Jahrhundert üblich waren, hergestellt.

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Meine eigene bescheidene Meinung:
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Guinness gehört für mich zu Irland, wie Dick zu Doof. Dieses leicht bittere, ölige Bier mit der weißen Schaumkrone fällt zwar für viele unter den Begriff "acquired taste" (erworbener Geschmack) ist aber dennoch ein Genuss, den man sich auf jeden Fall gönnen sollte. Und noch eins: Mein spezieller Tipp: Nicht nach dem ersten Glas entsetzt aufgeben. Guinness braucht Zeit und meistens noch ein zweites Glas - aber dann will man gar nicht mehr aufhören!

Um diesem Beitrag noch ein würdiges und vor allem kulturell anspruchsvolles Ende zu verleihen, sei hier noch ein Gedicht des irischen Dichters Flann o'Brian zitiert, der dem "Black Stuff" damit ein dauerhaftes Denkmal gesetzt hat.

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The Pint of Plain

When things go wrong and will not come right
Though you do the best you can.
When life looks black as the hour of night
A pint of plain is your only man.

When money's tight and hard to get
And your horse has also ran.
When all you have is a heap of debt
A pint of plain is your only man.

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9 Bewertungen, 1 Kommentar

  • lara03

    28.01.2006, 21:08 Uhr von lara03
    Bewertung: sehr hilfreich

    really good stuff