Hewlett Packard HP DeskJet 3550 Testbericht

Normalerweise informiere ich mich ja immer sehr gut, wenn ich mir etwas neues anschaffe. Gerade bei Neuanschaffungen im Bereich Elektronik und Technik wälze ich wochenlang vor dem Kauf Fachzeitschriften und Testberichte. Aber diesmal war alles anders. Ich habe mir vor ca. 4 Monaten einen neuen PC gekauft. Es handelte sich um ein Komplettsystem und so war der Drucker, ein HP Deskjet 3550 schon mit dabei. Dieser Tintenstrahldrucker sprach mich auch optisch an und das HP qualitativ hochwertige Produkte herstellt, ist ja allgemein bekannt. So fragte ich erst gar nicht nach, ob ich den Drucker eventuell gegen ein anderes Modell tauschen könnte. Um es vorweg zu nehmen: das hätte ich tun sollen!

----- LIEFERUMFANG -----

Zum Lieferumfang des HP deskjet 3550 gehören neben dem Drucker:

- eine Tintenpatrone, schwarz (Nr. 27)
- eine Tintenpatrone, dreifarbig (Nr. 38)
- das Netzteil mit Anschlusskabel
- das Referenzhandbuch und Installationshinweise
- die Installations-CD

Ein USB-Kabel gehörte nicht zum Lieferumfang. Ich habe es vom Händler als kostenlose Zugabe bekommen!

----- DIE TECHNISCHEN DATEN -----

Gewicht: 2,04 kg ohne Patronen
Größe: 422x142x182 mm
Maximale Auflösung Schwarzweißdruck: 1200x1200 dpi
Maximale Auflösung Farbdruck: 2400x1200 dpi
Druckgeschwindigkeit Schwarzweißdruck: bis zu 14 Seiten pro Minute
Druckgeschwindigkeit Farbdruck: bis zu 10 Seiten pro Minute

Diese technischen Daten habe ich aus der Bedienungsanleitung entnommen. Gerade im Bereich Druckgeschwindigkeit habe ich allerdings erhebliche Abweichungen festgestellt. Natürlich hängt diese auch von der Systemkonfiguration und dem verwendeten Programm ab. Bei mir druckt der Drucker im Schwarzweißmodus ca. 4-6 Seiten pro Minute und im Farbmodus nur 2-4 Seiten. Auch wenn der Drucker so nicht an die im Handbuch angegebenen Geschwindigkeiten herankommt, reicht diese Druckgeschwindigkeit jedoch für meine Zwecke zumeist aus.

----- DESIGN UND VERARBEITUNG -----

Über Design lässt sich bekanntlich streiten. Ich hab einmal in einem Bericht über einen anderen Drucker gelesen, dass dieser Drucker einem Brotkasten ähnele. Diese Beschreibung trifft auch am ehesten auf den HP Deskjet 3550 zu. Farblich ist das Gehäuse in einem helleren und die geriffelte Frontplatte in einem dunkleren Grauton gehalten. Das Gehäuse ist sehr kompakt und qualitativ gut verarbeitet. Alles macht einen soliden Eindruck und ist zudem noch optisch ansprechend.

----- DIE INSTALLATION -----

Dazu muss ich vorweg erwähnen, dass ich mit Windows XP arbeite. Die Installation gestaltete sich vollkommen problemlos. Man verbindet den Drucker mittels des mitgelieferten USB-Kabels mit dem PC. Einen Parallelport besitzt der Drucker leider nicht. Dann legt man die Installations-CD ein und folgt einfach den Bildschirmanweisungen. Bei mir funktionierte alles reibungslos. Es war nicht einmal ein Neustart notwendig. Im Anschluss kann man sich noch über das Internet bei HP registrieren lassen, was ich auch tat. Seitdem bekomme ich regelmäßig Updates. Auswirkungen dieser Updates habe ich bislang jedoch noch nicht erkannt. Aber wer weiß für was es gut ist....

----- DIE BEDIENUNG -----

Am Drucker selbst befindet sich nur die Netztaste mit der Netz-LED. Diese leuchtet grün, wenn Netzspannung anliegt und wenn Fehler auftreten, blinkt sie kurz auf. Alles weitere wird über den Druckerassistenten oder die Druckersteuerung der entsprechenden Anwendungen eingestellt. Vor dem Druck öffnet sich ein Fenster, in dem der Füllstand der Tintenpatronen angezeigt wird. Diese Anzeige ist ziemlich genau. Der Wechsel der Tintenpatronen ist richtig einfach. Man öffnet die Klappe und der Patronenhalter fährt in die Mitte des Gehäuses, so dass man die Patronen leicht nach schräg oben entnehmen kann. In das Papierfach kann man mühelos bis zu 50 Blatt Papier einlegen. Es kommt nur sehr selten vor, das der Drucker mal zwei statt einem Blatt Papier einzieht. Im Großen und Ganzen arbeitet er aber problemlos und zuverlässig.

----- DIE DRUCKQUALITÄT -----

Die Druckqualität im Schwarzweißdruck ist hervorragend. Ich habe bislang immer sehr gute Ergebnisse erzielt. Auch der Farbdruck hat mich überzeugt. Die Farben sind nicht verfälscht und die Auflösung ist mehr als ausreichend. Fotos habe ich bislang allerdings noch nicht ausgedruckt und möchte deshalb hier nichts falsches erzählen.

----- DIE BEDIENUNGSANLEITUNG -----

Die 12-seitige deutsche Bedienungsanleitung (von HP Referenzhandbuch getauft) erklärt kurz und knackig alles zur Bedienung wichtige. Außerdem findet man in ihr Erklärungen zur Gewährleistung und der Hinweis auf die Support-Seite von HP (www.hp.com/support). Außerdem ist ein Faltblatt beigelegt, das die Installation und den Betrieb auf Macintosch-Systemen beschreibt. Insgesamt gibt es in diesem Bereich nichts zu beanstanden.

----- DER GROSSE HAKEN -----

Na ja, bis jetzt hört sich ja alles recht gut an. Aber jetzt kommt der große Haken an der ganzen Sache. Die schwarze Tintenpatrone fasst gerade mal 10 ml und die dreifarbige gar nur 8 ml Tinte. Nr. 28 (schwarz) kostet zwischen 22 und 30 € während man die dreifarbige (Nr. 27) schon für 19 bis 25 € käuflich erwerben kann. Im günstigsten Falle bezahlt man also für die zwei original HP-Patronen 41 €. Der Drucker wird schon ab 55 € angeboten!!! Da kann man sich ja gleich einen neuen kaufen. Kompatible Tintenpatronen von anderen Herstellern sind auf dem Markt meines Wissens derzeit nicht erhältlich. Lediglich Refill-Produkte werden angeboten. In einer Fachzeitschrift habe ich gelesen, dass die Schwarzweißpatrone gerade einmal für den Ausdruck von 350 Seiten genügt. Dann müsste man schon wieder eine neue kaufen. Wahnsinn!

----- MEIN FAZIT -----

Die anfängliche Freude über die gute Verarbeitung und die sehr gut Qualität der Ausdrucke ist mittlerweile dem Ärger über die teuren Betriebskosten gewichen. So erwäge ich ernsthaft, den Drucker auf ebay zu verkaufen und mir einen Canon-Drucker zu holen. Mir ist bewusst, das die Preispolitik bei Tintenstrahldruckern aller Hersteller momentan in die Richtung geht, dass man an den Patronen verdienen will und das HP dabei Vorreiter ist. Beim HP Deskjet 3550 scheint mir das noch offensichtlicher. Ich kann also deshalb eigentlich nur vom Kauf abraten. Lediglich für diejenigen, die sich das Nachfüllen der Patronen selbst zutrauen, dürfte der Kauf dieses Druckers eine Überlegung wert sein.

Ich danke Euch allen fürs Lesen, Bewerten und die hoffentlich zahlreichen Kommentare....

Euer Jörg

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