Hewlett Packard HP DeskJet 710C Testbericht

ab 37,70
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Summe aller Bewertungen
  • Druckqualität:  sehr gut
  • Geschwindigkeit:  schnell
  • Betriebskosten:  gering
  • Installation:  schwierig
  • Support & Service:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Gimmick404

Wie bitte? Was kosten die Patronen?

2
  • Druckqualität:  durchschnittlich
  • Betriebskosten:  gering
  • Installation:  einfach
  • Support & Service:  gut

Pro:

teure Patronen, schlechter Farbdruck

Kontra:

trotz teurer Patronen sparsam im Betrieb, guter s/w-Druck; langsam; druckt nach 5 Jahren nicht mehr.

Empfehlung:

Ja

Bis Ende 1999 hatte ich noch einen alten 486er Rechner, auch mein Drucker von Olivetti schmierte schon seit mehr als 5 Jahren in schwarz-weiß vor sich hin, die Qualität war schon ziemlich schlecht und außerdem Nachfüllpatronen kaum noch zu bekommen und entsprechend teuer. Grade recht kam da die Anzeige vom Extra Supermarkt, in der ein HP 710C Tintenstrahldrucker für nur 179 DM angeboten wurde. Der damals übliche Preis bei den Versandhändlern und Elektrofachmärkten lag bei ca. 250 DM. Ein richtiges Schnäppchen also, bei dem ich dann auch nicht zögerte, sofort zuzuschlagen.

Lieferumfang
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Drucker selbst ein externes Netzteil nebst dazugehörigem Netzkabel, eine schwarz-weiß-Patrone sowie eine Farbpatrone. Wie bei HP üblich waren diese allerdings nur zur Hälfte auch mit Tinte befüllt, zum Verbrauch aber später mehr. Leider fehlt – wie bei fast alle Druckern – auch hier ein entsprechendes Druckerkabel für den Parallelport. Dieses kostet noch einmal um die 5-10 Euro extra (bzw. damals um die 12 DM). Außerdem gibt es noch 2 Handbücher, ein eher knapp gehaltenes, in dem lediglich die Inbetriebnahme geschildert wird sowie ein etwas ausführlicheres zum Betrieb und den Fähigkeiten des Drucker selbst. Beides ist recht ansprechend gemacht und auch für Anfänger dank vieler Bilder leicht verständlich und nachvollziehbar. Außerdem gibt es natürlich noch die Druckersoftware auf einer beiliegenden CD-ROM.

Technische Daten und Systemvoraussetzungen
Anschluss: Parallelport
Auflösung: 600 x 600 dpi
HP PhotoREt II
Kodak Image Enhancements
Bis zu 6 Seiten im s/w-Druck pro Minute und 3 in Farbe
512 kb interner Speicher

Betriebssystem: Windows 3.1, 9x/ME, NT, 2000, XP
Mindestens 486/66 CPU Intel/AMD/Cyrix, besser Pentium

(siehe hierzu auch: http://www.hp.com/cposupport/printers/support_doc/bpd06283.html)

Unter Suse Linux 7 wurde der Drucker zwar erkannt, war aber absolut nicht zum drucken zu überreden. In den diversen Foren stellte ich fest, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem war. Beim HP 710C handelt es sich um einen GDI-Drucker, quasi ein Windows-Drucker. Ab Suse Linux 7.1 soll es aber mit Abstrichen möglich sein, ihn doch zum drucken zu bewegen.

Einbau und Betrieb
Wichtig ist vor allem, dass man den PC unbedingt ausschaltet, wenn man den Drucker am Parallelport anschließt. Da ein anderes Vorgehen unter Umständen das Mainboard zerstören kann, sei dies als erstes erwähnt. Ansonsten sieht der Drucker den Produkten der 800er Serie zum verwechseln ähnlich: ganz in grau gehalten. Die Anschlüsse für das Netzkabel sowie das Druckerkabel befinden sich an der Rückfront. Die Anschlüsse selbst sind noch durch eine Abdeckplatte abgedeckt, hat den Vorteil, dass sie doch ganz gut geschützt sind gegen versehentliches herausziehen. An der Front befinden sich lediglich zwei Knöpfe. Der eine dient zum manuellen ein- und ausschalten des Drucker, der andere soll den Drucker nach einer Fehlermeldung aufgrund von Papierproblemen und entsprechendem orangenem blinken durch drücken wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzen. Diese orange LED ist denn auch eine von dreien, integriert in den Knopf. Die zweite LED ist im ersten Knopf integriert und leuchtet grün, wenn der Drucker betriebsbereit ist. Die dritte schließlich ist die Druckpatronenanzeige, die bei Problemen mit den Patronen und bei geöffnetem Druckerdeckel blinkt.

Das Papierfach ist ziemlich einfach mit Papier zu befüllen, so ca. 100 Din A 4 Blätter bereiten beim einlegen keinerlei Probleme. Besonders gut ist hierbei, dass die bedruckten Blätter dann direkt darüber wieder ausgeworfen werden, hat den Vorteil, dass die unbedruckten Blätter so durch einen Aufsatz vor Staub ein wenig besser geschützt sind.

Das einsetzen der Patronen bereitet keinerlei Probleme. Nach öffnen des Druckerdeckels fahren die Einsätze der Patronen automatisch in eine Position, die das austauschen oder neu-einsetzen der Patronen ziemlich einfach vonstatten gehen lassen. Ist auch sehr gut beschrieben im Handbuch.

Ist das Vorgeplänkel erledigt und der Drucker angeschlossen, kann man dann den PC starten. Windows 98 erkennt den Drucker automatisch beim Start und fordert die entsprechenden Treiber an. Ich breche diesen Vorgang allerdings immer ab, warte, bis das System komplett hochgefahren ist und starte den Installationsprozess dann manuell von der CD. Hier muss man dann eigentlich nichts weiter machen als auf den – wie unter Windows so oft üblichen – Neustart zu warten. Anschließend empfiehlt sich noch, die Druckpatronen per Software zu justieren und eine Testseite auszudrucken. Ich habe dabei noch nie Probleme gehabt.

Druckqualität, Geschwindigkeit und Sonstiges
Die Treibersoftware erlaubt zunächst einmal im normalen Modus drei verschiedene Einstellungen: Konzept (EconoFast), normal und hoch. Weiterhin kann man noch die Papierqualität definieren, also ob man normales Druckerpapier benutzt oder teures, spezielles Fotopapier. Der Econofast- oder auch Konzeptmodus ist dabei der schnellste, nur unter diesem werden auch die versprochenen 6 Seiten/ Minute Textdruck erreicht. Die Qualität reicht dabei durchaus aus, gut lesbar, allerdings natürlich etwas blass. Dafür spart man aber viel Tinte und für den Hausgebrauch reicht dies allemal aus. Druckt man allerdings Fotos oder CD-Covers aus, so ist der EconoFast-Modus nicht empfehlenswert, wenn man auch nur geringste Ansprüche an eine einigermassen zufriedenstellende Optik hat. Denn die Farben sehen dann schon arg blass und verwaschen aus.

Im normalen Modus reicht die Druckqualität bei Texten für fast alle Zwecke vollkommen aus. Auch nach mehr als 2 Jahren häufigen Gebrauchs zeigen sich hier keinerlei Abnutzungserscheinungen. Die Buchstaben sind scharf, am Rand franst nichts aus, damit kann man absolut zufrieden sein. Für den Farbmodus gilt ähnliches. Zwar wird hier noch keine Fotoqualität erreicht, aber mit einer Vorlage in 300 dpi-Auflösung reicht dies für praktisch alle CD-Covers, die ich so ausdrucke, vollkommen aus. Da ich meist spezielles Fotopapier für derartige Ausdrücke verwende, verbessert sich die Qualität noch weiter. Allerdings dauert es dann auch schon recht lange, bis 2 Covers auf einer Seite ausgedruckt sind. Das kann dann – je nach Vorlage – schon mal um die 2 Minuten dauern, bis die Seite fertig gedruckt ausgeworfen wird. Natürlich hängt die Ausgabequalität nicht alleine vom Drucker ab, doch für das Alter des Druckers sind die Ausdrücke schon noch recht gut, auch wenn es zuweilen schon einmal an Schärfe etwas mangelt. Absolute Fotoqualität kann man allerdings von diesem Drucker nicht erwarten, da fehlt es dann doch noch ein wenig, selbst in der höchstmöglichen Auflösung von 600 dpi. Ich drucke aber meist schon eher in etwas geringen Auflösungen, 300 dpi kann den Tintenverbrauch bei nur leicht schlechterer Qualität doch schon erheblich senken.

Die höchste Qualitätsstufe stelle ich nur sehr selten ein. Hier dauert eine Seite Text beim drucken schon bald eine Minute, bei Fotos artet das ganze dann schon zur Geduldsprobe aus, 5 Minuten muss man schon einkalkulieren – auch abhängig von der übrigen verbauten Hardware wie Prozessor und Arbeitsspeicher. Die Druckqualität ist dafür dann vor allem bei Texten über jeden Zweifel erhaben.

Der Papiereinzug klappte bislang immer vorzüglich. Weder gab es irgendwelchen Papierstau noch wurden die Blätter - sofern ordentlich eingelegt - schief eingezogen.

Zur Lautstärke sei noch bemerkt, dass der Drucker angenehm leise arbeitet. Kein Vergleich zu diversen Epsondruckern, die subjektiv – zumindest bei den Einstiegsdruckern – doppelt so laut auf mich wirken.

Eine zweischneidige Sache ist, dass der Druckkopf – anders als z.B. bei Epson – in den beiden Patronen integriert ist und somit keine Einheit mit dem Drucker selbst bildet. Positiv dabei ist natürlich, dass ein defekter Druckkopf nicht den Drucker selbst betrifft, das Problem lässt sich durch simplen Austausch der Patrone beheben. Ebenso würde ein eintrocknen auf diese Weise beseitigt. Allerdings hatte ich in den 2,5 Jahren diesbezüglich noch keinerlei Probleme. Der ganz große Nachteil ist aber dann natürlich der Preis für eine einzelne Patrone. Muss man beide ersetzen, kann man sich eigentlich auch gleich einen neuen Drucker kaufen, mitunter fährt man da schon fast günstiger und hat noch obendrein wieder eine frische Garantie, warum ich aber dennoch diesen Drucker noch nicht durch einen neuen komplett ersetzt habe, dazu im nächsten Abschnitt mehr.

Die Kosten
Der Drucker benötigt zum Drucken je nach Einsatzgebiete entweder 2 Patronen, es kann aber auch unter Umständen reichen, lediglich eine einzusetzen, was natürlich dann auch funktioniert. Der erste Satz Patronen war vom Hersteller bei Auslieferung nur zu ungefähr der Hälfte befüllt worden, die schwarz-weiß-Patrone (51645) fasst normalerweise 42 ml, die Farbpatrone (1823) 30 ml. Der erste Satz hielt dann aber dennoch fast ein dreivierteljahr, obwohl ich durchaus häufig Farbcovers ausdrucke. Ich schätze mal, es waren sicher so um die 70 CD-Covers (Front und Back). Auch die s/w-Patrone hielt ungefähr denselben Zeitraum. Die farbige Patrone hielt dann – voll gefüllt – deutlich länger, mehr als 1 Jahr, bis sie zur Neige ging. Ich drucke so pro Woche ungefähr zweimal eine farbige Seite im normalen Modus aus. Die dritte farbige Patrone habe ich jetzt noch in Gebrauch und zeigt noch keine „Alterserscheinungen“. Die zweite s/w-Patrone hingegen habe ich immer noch in Gebrauch. Ich habe mit dieser auch meine komplette Abschlussarbeit (um die 120 Seiten) ausgedruckt. Wer einmal ähnliches gemacht hat, weiß, wie oft man da jede Seite ausdruckt. Der endgültigen Ausdruck erfolgte auch in der bestmöglichen Qualität. Dennoch habe ich die zweite Patrone noch immer nicht austauschen müssen. Vergleiche ich dies mit meinem zweiten Drucker, einem Lexmark, sowie einem Epsondrucker von meiner Schwester, so fällt hier der Vergleich ganz eindeutig zugunsten des HP aus. Der Epson schluckt bei ähnlichem Druckaufkommen alle 3 Monate eine neue Patrone (was den günstigeren Preis der Patronen wieder sehr relativiert), der Lexmark verbraucht ungefähr doppelt soviel wie mein HP. Dies (der geringe Verbrauch) und die immer noch sehr zufriedenstellende Qualität lassen mich also immer noch Patronen nachkaufen, allerdings denke ich, dass ich die noch vor etwa einem Jahr gekaufte s/w-Patrone sowie die farbige Patrone aufbrauchen werde und dann eventuell bei einem entsprechenden Sonderangebot einen dann neueren Drucker von HP mir kaufen werde.

Ärgerlich ist allerdings, dass man die Farbpatrone komplett austauschen muss, wenn der Vorrat einer der drei Farben am Ende ist, auch wenn von den anderen beiden Grundfarben noch etwas vorhanden ist.

Leider gibt es die Patronen neu nur von HP, die das alleinige Patentrecht für die Druckköpfe haben, so dass andere Hersteller von Tintenpatronen wie Pelikan hier nicht vertreten sind. Das einzige, was man machen kann, ist sogenannte Nachfüllpatronen zu kaufen und die bereits vorhandenen Patronen entweder neu befüllen oder eben bereits wiederbefüllte Patronen kaufen. Ansonsten zahlt man je Patrone stolze 30-40 Euro. Vor allem die großen Ketten wie Saturn und MediaMarkt sind hier gar nicht geizig, sondern bewegen sich am oberen Limit.

Der Drucker selbst ist neu nicht mehr erhältlich, als gut erhaltenes Gebrauchtgerät aber durchaus empfehlenswert.

Fazit
Ansprechende Druckqualität in Farbe und sehr gute Druckqualität bei Texten sowie ziemlich geringe Verbrauchskosten aufgrund sehr ergiebiger Patronen sowie ein angenehm ruhiger Geräuschpegel sprechen eindeutig für den HP 710C, dagegen allerdings die horrenden Preise für Ersatzpatronen. Diesen Nachteil hat er leider mit allen HP-Tintenstrahlern gemein. Da die Verarbeitung sehr solide ist vergebe ich 3 Sterne: gut.

Update 2005: Mittlerweile druckt der 710C leider nicht mehr. Er zieht zwar ein Blatt ein und macht auch Durckgeräusche, aber das Papier kommt "weiß" wieder heraus, trotz gefüllter Patrone.

50 Bewertungen, 2 Kommentare

  • pooljoe

    20.09.2005, 14:48 Uhr von pooljoe
    Bewertung: sehr hilfreich

    da wir seit 2001 die Euro-Umstellung hatten, könntest Du mal aktualisieren. :O) LG Jochen

  • campino

    20.05.2004, 18:02 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...die Hersteller von Druckern verdienen ihr Geld sowieso hauptsächlich am Verkauf der Patronen etc... und nicht unbedingt am Verkauf des Gerätes. Das fällt besonders bei "Billig-Druckern" auf.